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Sinuskurve (Plan)

Sonntag 7. Juli 2013, 13:57

@Federico

Disulfiram (Ant.) soll laut Lesch et al. nur geeignet sein für (Lesch Typologie) Typ1 Alkoholiker, die Alkohol gegen Entzugserscheinungen nehmen, und körperlich abhängig sind. Für andere Alkoholtypen (ich inkl.) sei Disulfiram nicht zu empfehlen. Über Typ1 Alkoholiker:
Alcohol is used to reduce withdrawal symptoms.
...
Type I alcoholism can be considered as a physical disease. Type-I patients typically exhibit no personality disorders.
...
Medical relapse Prevention:
Disulfiram (Antabus®): Should only be given to highly motivated type-I patients who are exposed to high pressure of consuming alcohol
Es gibt nirgends Konsens. Denn andererseits ist es interessant zu lesen, was J. Mutschler/F. Kiefer im Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2011 publizieren:
Differenzielle pharmakologische Rückfallprophylaxe
bei Alkoholabhängigkeit hat geschrieben:
Bei Patienten mit im Vordergrund stehendem Relief Craving scheint Acamprosat besser zu wirken, bei Patienten mit überwiegendem
Reward Craving zeigt sich eine bessere Wirksamkeit für Naltrexon. Disulfiram, die neben
Acamprosat und Naltrexon dritte und am längsten zugelassene rückfallprophylaktische Substanz, zeigt Vorteile bei Patienten mit impulsivem Trinkverhalten und ausgeprägtem Kontrollverlust.
Impulsiver Trinkverhalten und ausgeprägter Kontrollverlust. M.a.W. Binge-Trinken!

De Sousa schreibt in einer anderen vergleichenden Studie (Oxford Journals - Alcohol and Alcoholism, http://alcalc.oxfordjournals.org/content/39/6/528.full)
Eighty-six per cent of the patients remained abstinent throughout the study with disulfiram compared to 44% with naltrexone (P = 0.0009). However, patients allocated to naltrexone had significantly lower craving than those allocated to disulfiram. Conclusions: Disulfiram is superior to naltrexone in preventing a relapse among alcohol-dependent men with family support.
Da hilft schon, dass meine Frau zusieht, dass meine Ant.-Einnahme nicht vergessen wird. Und ich brenne darauf, Nalmefene oder Naltrexone in eine Kombinationstherapie mit Baclofen miteinzubeziehen.

Baclofen + Nalmefene oder Naltrexon. Was wäre die Prophezeiung?

LG

rog

Re: 2010 Lesch Alcoholism Typology Medical Treatment and Res

Sonntag 7. Juli 2013, 18:20

rog hat geschrieben:Es gibt nirgends Konsens.

@rog,
so sieht es aus.
rog hat geschrieben:Baclofen + Nalmefene oder Naltrexon. Was wäre die Prophezeihung?

Keine Ahnung, aber mal im Ernst: willst Du wirklich sechs Monate Antabus+Baclofen+Abstinenzerfahrung gegen ein Wünsch-Dir-Was-Paket mit 50% Rausch-Rabatt eintauschen?

LG Federico

Re: 2010 Lesch Alcoholism Typology Medical Treatment and Res

Sonntag 7. Juli 2013, 19:35

@Federico

Herrliche Bildsprache. Aber nein, ich will keinen Eintausch.
Hier mal ein grober Plan. Ist natürlich abänderbar, je nach welche Inputs ich von Euch bekomme, vor allem bez. Bac-Dosis.
Gerne akzeptiere ich jegliche objektive, schonungslose Kritik ohne weiteres. Wenn ich falsch unterwegs bin, möchte ich unbedingt Euer eiskaltes und erbarmungsloses Stop! So nicht weiter! in Empfang nehmen. Denn tonnenweise unzahlbare Hilfe habe ich dank diesen Foren schon bekommen, da kannst du bei mir wirklich nichts Falsches machen.

Jetzt bis Ende 2013:
- Antabus. Eventuell im Herbst absetzen. Hängt vom eigenen Zustand, Selbstvertrauen, usw. ab. Nach Absetzen Antabus, sorgen dass ich Nalmefen, Selincro zur Hand habe, nur für im Fall, habe ich wenigstens 50% Rabatt, wenn's klappt :)
- Abstinenz
- baclofen, Dosisoptimierung
- Positive Gedanken, bacForumlektüre und -Austausch, Meditation, Übung, Konditionierung, bei H.A.L.T.-Situationen vorsichtig sein.

Ab 2014
- Wenn noch nicht abgesetzt, irgendwann Antabus absetzen. Wann genau, hängt vom eigenen Zustand , Selbstvertrauen, usw. ab. Nach Absetzen Antabus, sorgen dass ich Nalmefen, Selincro dabei habe.
- Weiterhin Abstinenz, bis kein Rückfallrisiko mehr besteht.
- baclofen Dosiserhaltung
- Positive Gedanken, bacForumlektüre und -Austausch, Meditation, Übung, Konditionierung, bei H.A.L.T.-Situationen vorsichtig sein.

Wie du merkst, meine Motivation ist nicht mehr zu stoppen. Aber da muss ich dran bleiben. Aus den Augen, aus dem Herzen, das realisiere ich mich gut. Daher meine wiederkehrenden Einträge in meinem elektronischen Kalender.
Ich darf's ja auf keinen Fall liegen lassen.

Bleibe vorläufig bei 80mg/Tag.

LG

rog

Re: Sinuskurve (Plan)

Montag 8. Juli 2013, 08:06

Hallo rog,

das konntest Du nicht wissen, der Bereich „Medizinisches/Fachartikel“ ist eigentlich nicht als Diskussionsforum gedacht, und ich habe es zu spät gesehen. Deshalb jetzt abgetrennt und in das neue Thema Sinuskurve (Plan) überführt.

Jetzt zum Thema. Als erstes fällt mir dazu John Lennon ein:
„Life is what happens to you while you are busy making other plans“

Von Planungen die über die nächste Woche hinausgehen halte ich persönlich wenig. Jedenfalls so lange bis stabile Nüchternheit erreicht ist. Selbst dann ist es m.E. besser im „Hier und Jetzt“ zu leben, so gut wie möglich „Genießen“ lernen.

Solltest Du mit Baclofen+Antabus+mentale Hilfsmittel die erhoffte, stabile Nüchternheit erreichen, würde ich mich auf dieser Etappe erstmal lange und vorsichtig beobachtend ausruhen. Mit dem Abschied von Antabus wird es nicht so einfach sein, jede weitere Planung würde ich alleine deshalb vorerst vergessen. Es kann ja schließlich auch sein, dass es Dir dank mentaler Neukonditionierung nicht mehr wichtig ist, einen durch Nalmefen gebremsten Halbrausch zu erreichen.

LG Federico
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