Hallo Ihr, bin der Neue

Hallo Ihr,

nachdem ich gerade diese Woche auf Baclofen und dieses Forum gestoßen bin, schöpfe ich doch wieder neue Hoffnung.

Ich selber bin 42 Jahre alt. Zur Zeit bin ich Arbeitslos und lebe alleine mitten in Hamburg.

Seit ca. 22 Jahren habe ich immer wieder Probleme mit dem Alkohol gehabt und zum Teil auch mehrere Wochen lang schon von Morgens an ziemlich heftig getrunken, so daß ich teilweise am nächsten Tag nicht mehr wußte was ich Abends noch gemacht hatte.

In dieser Zeit hatte ich drei Therapien gemacht, ca. 15 Entgiftungen in Krankenhäusern und unzählige Entgiftungen, alleine zuhause, gemacht. OK, ich hatte auch Zeiten, wo ich zwei bis drei Monate nichts getrunken hatte oder wo ich auch zwei Jahre Trocken war. Aber immer wieder bin ich dann doch wieder, mit dem Trinken, angefangen.

Meine Schwächen dabei sind schon die Einsamkeit, fehlende Freunde, Gleichgültigkeit, Frust, fehlendes Selbstwertgefühl, Angstgefühle, Depression, Selbstzweifel, fehlendes Selbstvertrauen, fehlende Anerkennung u.s.w.
Vielleicht liegt es ja auch mit dadran, dass ich nicht so richtig mit meinem Schwulsein zurechtkomme, obwohl ich da offen Schwul lebe, aber mir nicht so richtig neuen Kontakten nachgehen kann, weil ich auch eher ein verklemmter und verunsicherter Typ bin.

Aber jetzt bin ich so ziemlich an dem Punkt angekommen, wo ich so richtig die "Schnautze" voll habe, von diesen blöden Rückfällen und weil ich durch die Zeiten, wo ich mal nichts getrunken habe, auch die positiven Seiten des nicht Trinkens in mir spühre, bin ich doch schon Motiviert nicht aufzugeben, sondern weiterzukämpfen (mit dem entgültigen aufhören).

Einen netten Gruß an Euch von Funpaddler

Hallo Funpaddler,

ich kann dir nur den Tipp geben, vorher mit einer dreitägigen Entgiftung anzufangen. Für einige Wochen, vielleicht sogar Jahre, abstinent zu sein, ist zwar nicht so schwer, wie sich das immer alle vorstellen. Das Fürchterliche ist nur, dass man sich Tag für Tag durchquälen muss mit seinem Leiden, seiner Gier nach Alkohol. Da wird dir Baclofen sicherlich weiterhelfen. Außerdem wirst du sehr schnell merken, dass du viel mehr Energie für den Tag hast, sei es auch nur, weil du jetzt nicht mehr betrunken durch die Gegend rennst und deine Probleme anpackst. Sicherlich wirst du dann sehr schnell wieder merken, dass du zu mehr imstande bist und bekommst dann die fehlende Anerkennung durch dich selbst. Wünsch dir viel Kraft und Mut.

PS: Gegen Ängste, vor allem Irrationale, hilft Baclofen ziemlich gut und schnell.

Hallo Amke,

erst einmal danke für Deine motivierende Nachricht.

Ich habe jetzt seit letzten Sonabend nichts mehr getrunken, nachdem ich den Alk in den Tagen vorher langsam abgesetzt habe.
die ersten Tage wahren auch echt schwierig, aber jetzt merke ich auch wie meine Energie und der Wille, noch einiges für mich zu tuen, zurückkehrt. Auch habe ich jetzt den Wunsch noch mehr für mich anzupacken, was mir schon wieder sehr viel lechter fällt.
Da ich letzten Sonabend das erst mal, durch einen Zeitungsartikel in der Welt, etwas von Baclofen und der Selbsttherapie, bin ich auch hier gelandet, weil mich das schon sehr für mich Interessiert, ich aber auch die Erfahrungen anderer als Hilfreich finde, um zu sehen wie ich damit am besten und Sinnvollsten umgehen kann.

Für die Mut und Kraft auch danke, was ich bestimmt sehr gut gebrauchen kann.

Einen netten Gruß auch noch

Hallo Funpaddler,

herzlich willkommen an Bord!
Anke beschreibt es ziemlich gut in ihrer Antwort auf Deine Vorstellung. Ich kann nur bestätigen was sie schreibt. Versuch trocken zu bleiben solange bis Du ausreichend Infos gesammelt hast über die Baclofenbehandlung. Mich persönlich hat das Buch "Das Ende meiner Sucht" letztendlich motiviert durchzuhalten bis zu dem Tag an dem ich begann Baclofen einzunehmen. Es ist hilfreich sich gut vorzubereiten, auch was Zielsetzung und Dosierung angeht. Das Forum wird Dir eine gute Hilfe sein.
Auch ich wünsche Dir viel Mut, Kraft und die Aussicht auf

....viel Spass am Leben...

LG
Obelix

Hallo Obelix,

Danke Dir, für die weiteren Tips. Das klingt ziemlich überzeugend, was Ihr beide da schreibt. Ich bin auch schon dabei mich auf den anderen "Berreichen" unzusehen, was mir schon hilft und Motiviert, nichts zu Trinken und dabei auch noch einiges zu erreichen.
Morgen will ich auch sehen, dass ich da zu meinem Hausarzt gehe und sehen ob der mir Baclofen überhaupt verschreibt. Allerdings bin ich noch unsicher, was die Dosierung bei mir betrift, weil ich dabei nicht weiß worauf es ankommt.


Einen netten Gruß von Jochen

@ Funpaddler

Lade Dir die Auswertung der 2.Umfrage runter; dann hast Du einen Überblick, auch über die Dosierungen.

LG invorio

[quote="Funpaddler"]Hallo Obelix,

Danke Dir, für die weiteren Tips. Das klingt ziemlich überzeugend, was Ihr beide da schreibt. Ich bin auch schon dabei mich auf den anderen "Berreichen" unzusehen, was mir schon hilft und Motiviert, nichts zu Trinken und dabei auch noch einiges zu erreichen.
Morgen will ich auch sehen, dass ich da zu meinem Hausarzt gehe und sehen ob der mir Baclofen überhaupt verschreibt. Allerdings bin ich noch unsicher, was die Dosierung bei mir betrift, weil ich dabei nicht weiß worauf es ankommt.


Einen netten Gruß von Funpaddler

huhu jochen (funpaddler)!

ein herzliches willkommen auch von mir!

Einsamkeit, fehlende Freunde, Gleichgültigkeit, Frust, fehlendes Selbstwertgefühl, Angstgefühle, Depression, Selbstzweifel, fehlendes Selbstvertrauen, fehlende Anerkennung u.s.w.

is ja langweilig. unter den selben symptomen leiden doch eigentlich alle alkis
(ich nehm dich schon ernst, muss mir nur mal diesen bloeden sarkasmus abgewoehnen...;)

einige der genannten probleme verfluechtigen sich ja, wenn man ne weile nix getrunken hat. kennste wahrscheinlich, da du schon mal laengere abstinenzphasen geschafft hast.

Vielleicht liegt es ja auch mit dadran, dass ich nicht so richtig mit meinem Schwulsein zurechtkomme

ist eigentlich auch nix tolles. zwei meiner freunde sind schwul (waren mal drei... einer ist an hiv krepiert, die anderen arbeiten mit alk an ihrem ende).
beide kenn ich aus der therapie. beide habens da (erst) nicht offen gemacht.
naja... bis ich irgendwann in der therapiesitzung explodiert bin: so in der art "verdammt noch mal, meinst du dass das so was besonderes ist?!"
ich kann mich naemlich auch schon mal in jungs verlieben. (werd ich aber nicht, weil ich schon jahre in ner super beziehung (female) lebe, die ich total liebhab.)

was bleibt? du bist ein stinknormaler alloholiker. genau wie ich, genau wie wir eigentlich alle hier.
was aber auch die chance bietet, mit bac erfolgreich dagegen anzugehen.

viel erfolg dabei!

gruss, neo

rehuhu - ich nochmal

...durch einen Zeitungsartikel in der Welt...

den artikel hab ich wohl verpasst... die "welt" is auch nicht so meine zeitung.
wenn ich die ueberschrift schon lese... argh:

Wunderdroge für Alkoholiker
Medizin-Professor Ameisen entwickelte eine neue Therapie gegen Trunksucht

hab mal den link zu dem artikel (isses der?) rausgesucht:

http://www.welt.de/die-welt/wissen/article6513996/Wunderdroge-fuer-Alkoholiker.html

gruss, neo (diagnose: trunksucht )