
Freitag 28. März 2014, 16:48
Hallo@ all,
ich weiss, ich bin keine fleissige Schreiberin im Forum aber eine ständige und dankbare Leserin.
An dieser Stelle mal wieder Dank an Alle, die mit ihren Einträgen das Forum am laufen halten.
Denkt bitte auch nicht, dass ich nicht schreibe, weil ich keinen Beistand und Zuspruch bräuchte, ganz im Gegenteil aber ich habe das grosse Glück, einen Partner zu haben, der jederzeit ansprechbar ist und oft intuitiv weiss, was bei
mir abläuft.
Seit 11.12.13. nehme ich Bac. und habe seither keinen Alk. mehr getrunken !
Bin momentan bei 77,75mg./d, verteilt auf 5 Gaben. So weit so gut.
Hier das Problem: Vor ca. 10 Tg. bin ich von 77,75mg auf 80 mg gegangen.
Die NW waren deutlich stärker als sonst und gingen auch nach 5 Tg nicht weg – hauptsächlich starker Schwindel und verschwommenes Sehen. Nach 5
Tg. bin ich zurück auf 77.75mg gegangen, ohne dass sich die NW verringer-
ten. ( Beim Hochdosieren waren 77.75mg o.k.)
Aber das Schlimmste ist, dass meine Gedanken zunehmend um Alk. kreisen !
Einerseits denke ich, sofort höher dosieren, andererseits fürchte ich die NW. Ich schlafe auch wieder schlechter, mir ist abwechselnd eiskalt und glut-
heiss, bin unruhig, stosse Tassen u. Gläser um oder mich selbst an Möbeln an.( Feinmotorik oder verschwommenes Sehen?)
Hat Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir raten?
Bin für jeden Rat und/oder Tipp dankbar.
Herzlichst,
Christine
Freitag 28. März 2014, 17:25
Liebe Christine
schön, dich wieder zu lesen! Und herzliche Gratulation zu den mehr als drei Monaten. Es freut mich ungemein!
Neue unangenehme Nebenwirkungen können jederzeit bei einer Dosisveränderung auftreten. Ich kenne beides (Sehen und Koordination), aber es schwankt und solange es auch immer wieder "normal" wird, mache ich mir keine Gedanken mehr.
"Ich schlafe auch wieder schlechter, mir ist abwechselnd eiskalt und glutheiss, bin unruhig" klingt für mich nach überreiztem Nervensystem. Oder hast du irgendwelche anderen Krankheitszeichen? Grippe oder so? Geschwächt? Stress?
Gedanken nur, Christine - für Tipps die Fachleute.
lg und alles Gute
Lisa
Freitag 28. März 2014, 18:07
Liebe Lisa,
Danke!
Was wäre das Forum ohne dich !
Ich habe weder Grippe noch extra Stress und - wie gesagt - die NW würde ich wegstecken aber die zunehmenden Gedanken an Alk machen mich nervös...
Liebe Grüsse,
Christine
Freitag 28. März 2014, 18:28
@Christine,
hast die den Hersteller deines Baclofens gewechselt?
Gruß, luzifer
Freitag 28. März 2014, 18:58
@ luzifer,
nein, kein anderer Hersteller von Bac.
Danke für deine "Ursachenforschung"
Liebe Grüsse,
Christine
Freitag 28. März 2014, 19:29
Hallo Christine
Zuerst einmal Gratulation zu Deiner alkoholfreien Zeit! Dies ist schon mal als Erfolg zu buchen.
Was ich selber erfahren habe ist dies: Bac ist ein Medikament der Kontinuität oder Konstanz in der Dosierung. Eine Veränderung der Dosis wirkt sich oft mit einer Verzögerung von Tagen aus. Dies betrifft erwünschte wie nicht erwünschte Wirkungen. Zudem machen sie sich nicht alle auf einmal bemerkbar.
Ich an Deiner Stelle würde noch ein paar Tage auf den 77.5mg bleiben und erst anschliessend nochmals einen leichten Steigerungsversuch versuchen.
Solange die Gedanken "nur" um den Alk kreisen, wird es sich nicht um echtes Craving handeln. Dieses ist in seiner Art härter und manifestiert sich in einem unwiderstehlichen Drang irgendwie zu Alk zu kommen... notfalls auch des Nachts beim Tankstellenshop...
Noch ein Hinweis: Nimmst Du ausser Bac noch andere Medikamente?
Wie sieht Dein Coffeinkonsum aus? Energy-Drinks etc?
Ich wünsche Dir, dass sich das Problem bald lösen wird.
LG
moonriver
Freitag 28. März 2014, 21:04
Hallo Christine,
im Prinzip ist Moonrivers Rat richtig. Es gibt im Leben immer wieder Zeiten,
in denen wir aus dem Tritt geraten. Wichtig dabei ist, nur keine panischen Reaktionen
bei der Dosierung. Alles kann sich schon morgen wieder ganz anders darstellen.
Ich spreche es ja ungern an, aber speziell bei Damen kommen oft hormonell bedingte
Schwankungen in Betracht.
2,5mg (bei 77,5mg Basic) Dosissteigerung scheinen mir jedenfalls eine unwahrscheinliche
Ursache für die beschriebenen Symptome zu sein, vor allem plötzliches Craving passt
irgendwie gar nicht.
LG Federico
Samstag 29. März 2014, 11:42
@ moonriver u. @ Federico,
danke für eure Hinweise. Vielleicht sind's die Hormone oder was was auch immer...
Es hatte sich eine zunehmende Panik in mir breit gemacht, das aus den Gedanken an Alk. plötzlich
das unkontrollierbare Craving hervorbrechen könnte. Mag sein das es sich um das Bekannte Phänomen
handelt, dass, sobald man sich entschliesst den Arzt anzurufen, die Schmerzen weg sind.
Will sagen ,dass es mir heute früh viel besser geht - dank eurem Zuhören.
Habt ein schönes Frühlingswochenende!
Herzlichst,
Christine
Samstag 29. März 2014, 11:58
"Ich spreche es ja ungern an, aber speziell bei Damen kommen oft hormonell bedingte Schwankungen in Betracht."
@federico: Christine ist Ende 60
.
Ich persönlich BITTE dich ausdrücklich, gern anzusprechen, was bei Frauen zusätzlich zu bedenken ist. Wird als bedenkenswert gern entgegen genommen! @Christine
Vielleicht wäre es gar keine schlechte Idee, den Arzt tatsächlich anzurufen, wenn sich das wiederholt...
Aber das Schlimmste ist, dass meine Gedanken zunehmend um Alk. kreisen !
Lass es mich versuchsweise mal umgekehrt aufzäumen und Craving/Alkohol an den Schluss stellen: Die körperlichen Symptome - woher auch immer sie kommen - stressen dein sehr empfindsames Nervensystem. Es produziert eine Alarmreaktion, um die Balance wieder herzustellen. Leider verstärkt der Alarm die Symptome in genau gleicher Weise und hält sie aufrecht. Das autonome Nervensystem fängt sich selbst in einer sich steigernden Spirale: Unruhe, Schlafprobleme, heiss-kalt. Diese Symptome ordne ich - unbewusst - ein in die Kategorie: So fühlt sich mein Körper an, wenn ich Angst habe. Ich hinterfrage nicht, ob es wirklich Angst IST.
Die so aufrecht erhaltene Alarmreaktion ist - Hypothese Lisa - stark genug, dass in der Not, zur Behebung des Problems, zurück gegriffen wird auf die lange gespeicherte, hilfreiche (ja, das war sie!) Bahn Alarm - Angst - Alkohol-hilft! Was über die emotionale und kognitive Verarbeitung noch eine ungleich lautere Sirene drüber legt.
(Sie doziert mal wieder, die Lisa...)
Was ich tun würde, wenn das wiederholt auftritt - und da kommen Frieder's Hormone zu Recht doch wieder ins Spiel, wenn auch nicht ausschliesslich bei Frauen:
Die Körpersymptome unabhängig von Baclofen medizinisch abklären lassen. (Mein Arzt testete zum Beispiel immer sofort die Schilddrüsenwerte.)
Und bis dahin: Dem vegetativen Nervensystem durch Ruhe, GGG, Entspannung, Schlaf, Massage etc., und durch liebevolle, bewusste Zuwendung signalisieren: ich kümmere mich drum. Ich bin sicher, du weisst, was dir gut tut.
Herzlich
Lisa
Samstag 29. März 2014, 13:03
@Lisa,
ich dachte bei spezifischen Problemen eigentlich eher an Endorphine, Serotonine und
auch Oxytocine. Es ist ja nicht ganz unbekannt, dass Frauen stärker auf Schwankungen
reagieren wie Männer. Unabhängig ob vor oder nach der Menopause bzw. dazwischen.
Probleme mit Hormonen sind auch bei Männern häufig, leider fehlt beim „starken Geschlecht“
überwiegend die Achtsamkeit und somit der sensiblere Umgang mit sich selbst.
Geschlechterübergreifend hilft *GGG* und eine zeitweise Nichtbeschäftigung mit
jeweiligen (oft kurzlebigen), Problemen. Ganz banal ausgedrückt, mit dem Gesicht der
Sonne entgegensehen, dann fällt der Schatten hinter dich. (Konfuzius, glaube ich). Deine
Alarmsirenenhypothese ist sicherlich genauso plausibel und theoretisch anwendbar ...
aber nicht für Jede und Jeden (…).
Noch gar nicht angesprochen @Christine, andere Medikamente?
LG Federico
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