Florian begrüßt euch herzlich

Grüß euch,

bin bald 42, und trinke seit cca. 24 Jahren, Frühgeschichte bis ca. 22 mit Benzos, seitdem nur mehr Alk, vier lange Pausen, die letzte davon fast zwei Jahre, bis 2002, mit AA. War längere Zeit eher nur Erbe (sicher nicht das beste Los, bitte beneidet niemanden, dem mal Geld in Massen über ein paar Jahre zugeflossen ist), zweimal über ein paar Jahre selbständig, jetzt seit Herbst 2010, weitgehend gestrandet, meistens blank, auf Bier, aber nicht immer; Pausen bis zu cca. zehn Tagen kommen regelmässig vor, auch passabler Umgang. Bis Mitte 2013 auf Zyprexa, wegen Diagnose Borderline von Herbst 1997. Eigenmächtig abgesetzt, mit Erfolg, seit einem knappen Jahr Psychotherapie/Akupunktur/Arzt mit hoffnungsbringendem Effekt. Recht glücklich gebunden, getrennt lebend. Übergewichtig, eher lebensfroh, impulsiv, durch und durch histrionisch, leicht paranoid, leicht masochistisch, zum Exzessiven neigend. Will mich aber immer wieder auch total spüren, also völlig substanzfrei sein. Geht aber nicht mehr, das Bier hat mich, Bluthochdruck. Mache aber auch Sport und bin (noch) recht vielseitig interessiert. Nur trinken wäre, ist und wird nicht mein Leben, oder mein Leben werden, will ich nicht, werde ich schaffen, um jeden Preis.
Soweit ein kurzer Abriß meiner Geschichte, soweit für ein grobes Bild über meine Person relevant.

Nehme seit gut vier Wochen Baclofen, verschrieben wurden mir 25mg, abends, anfangs konnte ich vier Tage ohne irgendwelche Probleme nichts trinken, dann kamen wieder Exzesse. Versuche gerade, vor jedem Mal trinken, einfach 1/2 25er zu nehmen, dann limitiert es sich. Tendenz der Trinkmengen fallend. Waren es vor zwei Monaten noch 21 Bier/d über fünf Tage, sind es jetzt eher 12/d über drei Tage. Eine Frage (von vielen, die da noch kommen werden) wäre: wielange dauert es, bis das quasi ganz greift? So wie dreimal die Woche sechs Bier z.B.? Oder gar nichts mehr? Mache ich etwas falsch? Bei der Station, bei der ich ambulant bin (Wien, AKH 4A, Anm.) habe ich erst wieder Mitte August einen Termin. Habe im Moment auf 37.5mg fix erhöht, egal ob nüchtern (wie jetzt vier Tage zuvor z.B.) oder trinkend (wie jetzt z.B.) und nehme so wie jetzt 12.5mg dazu, ob Craving widerstehen oder trinken. Mir kommt das alles wie so ein Selbstversuch vor, mir mangelt es an fachlicher Unterstützung. Bin noch jung genug, um wirklich eine Art zweites Leben beginnen zu können, und will das aus tiefstem Herzen. Insgesamt geht es aber in eine sehr gute Richtung, wie's im Moment aussieht.

Danke fürs Lesen, bin schon wieder in einen Schwall gekommen. Mein Therapeut hat mich übrigens auf Baclofen gebracht. Ihr seid mehr als Gold wert. Genial, daß ihr euch so organisiert habt und diese Site aufgebaut.

Danke,
Florian

Hallo Florian,

herzlich Willkommen ! Ich habe grade wenig Zeit, aber ganz klar, Du brauchst
Unterstützung. Für den Anfang findest Du hier all you need besonders hilfreich könnte
für Dich der Baclofenrechner sein. Du benötigst einen Basisspiegel und vor „Ereignissen“
sollte der Peak am höchsten sein, ich fürchte mit 25mg wirst Du nicht sehr weit kommen.

Später mehr ...

LG Federico

Hallo Federico,

danke für deine Antwort; ich wusste, daß ich erhöhen muß, in Schritten, so halbert wird das nicht gut gehen. Habe gelesen, es braucht cca. 8 Wochen, bis man etwas über die Wirkung sagen kann. Danke auch für den Hinweislink, weiter als 50 oder 62.5mg möchte ich im Moment nicht gehen, weil mir die Ärztin doch nur 25mg verschrieben hat. Und zusätzlich Revia, das nehme ich aber nicht, weil ich ja Dependex (so gut wie ident) nicht vertrage, fühle mich dann wie in einem fremden Körper, völlig schwach. Daher nehme ich keins.

Was mir guttut, spüre ich immer noch selbst. Und Baclofen tut mir sehr gut.

Na gut, der Anfang ist gemacht. Hoffentlich verpfusche ich mir das nicht, der Horizont eines trocken(er)en Lebens geht gerade so gut auf.

Gut, ich bleibe ohnehin dran, wir lesen uns,

Florian

@Florian,

passt immer gut:

Menschen lassen sich in der Regel besser von jenen Gründen überzeugen,
die sie selbst entdeckt haben, als von solchen, die anderen in den Sinn gekommen sind.
Blaise Pascal

Federico

Pascal ist sowieso super, aber: war das jetzt als Bestätigung oder Kritik gemeint, oder beides?

Grüße,
Florian

Weder noch. Ich dachte nur, es passt gut hierzu:

Was mir guttut, spüre ich immer noch selbst. Und Baclofen tut mir sehr gut.

Federico

Hallo Florian

Auch von mit ein herzliches Willkommen im Forum und der Bac-Welt...

Welt... warum? Ganz einfach, weil dieses Medikament bei richtiger Anwendung ganz neue Horizonte in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit aufzeigen kann!

Ich wünsche Dir ein gutes Vorankommen! Mit der nötigen Geduld... und vertiefter Lektüre im Forum. Oben hat es eine Suchfunktion.

LG
moonriver

Hallo Florian,
herzlich willkommen in unserem Forum auch von mir.
Das Wichtigste wurde schon geschrieben, darum nur :
Glückwunsch zu deinem Entschluss, etwas zu tun
und alles Gute auf deinem Weg !
LG, Werner

Hallo Florian,

Ende Juli hast Du geschrieben,

Habe gelesen, es braucht cca. 8 Wochen, bis man etwas über die Wirkung sagen kann.

Gut, ich bleibe ohnehin dran, wir lesen uns,
Florian

Seitdem sind mehr als 8 Wochen ins Land gezogen, wie geht es Dir?
Und bist Du gegenüber Revia (Naltrexon) bei Deiner ablehnenden Haltung geblieben?

LG Federico