Donnerstag 30. Juli 2015, 17:26
Hallo Forum,
ich möchte mich vorstellen. Wie viele hier, habe ich eine lange Alk-Karriere, bei mir sind es knapp 40 Jahre. Beschränkt ist das bei mir auf abendlichen Bierkonsum, der sich immer mehr steigerte. Angefangen hat das bereits in der Jugend, denn ich konnte nicht einschlafen. Das Bier beruhigte. Mein ganzes Leben ist von Krankheit durchzogen, das Bier nahm die Schmerzen.
Jahrelang suchte ich nach einem psychischen Pendant zur körperlichen Seite. Vor 2,5 Jahren stieß ich darauf, dass eine Ursache darin liegen könnte, dass ich gezwungen wurde, trotz eindeutiger Linkshändigkeit mit rechts zu schreiben. Bis dahin war mir die Problematik nicht bewusst. Tatsächlich wird dabei in die Hirnorganik eingegriffen, nachgewiesen ist, dass sich das Putamen, eine wichtige Schaltstelle im Gehirn, verkleinert. Nachgewiesen ist ebenfalls, dass der rechts schreibende Linkshänder unter Dauerstress steht, der Ausgleich zwischen Ruhe und Anspannung nachhaltig gestört wird. Dauerstress verändert das Immunsystem zum Negativen. Man arbeitet stets gegen sich und kommt nie bei sich an, fühlt sich fremd im eigenen Körper. Auch fehlt der Bezug zu elementaren Sinneswahrnehmungen, denn man sieht letztendlich immer das „gegen sich“ sein als richtig an.
Und genau das setzt das Bier an. Mit Bier fühlte ich mich plötzlich richtig, der Dauerstress verflog. Das Bier war mir lebenslang ein Vehikel zu mir selbst.
Nach dieser Erkenntnis beschloss ich, nie mehr rechts zu schreiben. Und siehe da, ich erlebte ungeahnte Entspannung. Allerdings kamen ebenso extrem viele Erinnerungen hoch und ich erlebte z.B. nochmals Sprach- und Schreib- und motorische Störungen der Kindheit, die nach 1-2 Wochen wieder verschwanden. Was noch alles passiert ist, füllt ein Buch.
Ich habe durch das zurück gewonnene immer noch kleine Ich, das erste Mal die reale Chance in meinem Leben die Alkohol und Zigarettensucht neu anzugehen. Alle Versuche zuvor sind kläglich gescheitert. Mit Druck geht bei mir gar nichts. Meine Vermutung ist, dass durch das Umlernen das Prinzip Sucht bereits gebahnt wurde und der Alk genau in die gleichen Steuermechanismen eingreift, sozusagen das Defizit, das durch Dauerstress bei den Neurotransmittern entstand/entsteht, auffüllte. Das Bier legte sozusagen den Schalter wieder um. Jetzt führen die Drogen zum Dauerstress für den Körper.
Ich habe dann einen Versuch gestartet, wenn das craving kommt, einen Text mit links zu schreiben. Und tatsächlich änderte sich das Gefühl, das craving wurde schwächer. Trotzdem stellte ich mir das Bier hin, weil ich dies bereits beschlossen hatte. Der Versuch hat meine Theorie untermauert. Es könnte ein Weg sein, den ich weiter ausbauen möchte. Nur das alleine wird nicht genügen.
Ich habe mich mit Baclofen beschäftigt und habe Bedenken, dass ich es nicht vertrage, weil ich keinerlei Medikamente vertrage. Ich suche ich nach einer Möglichkeit der Sucht zu entrinnen, denn sie ist zum Selbstläufer geworden. Was haltet Ihr von den frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmittel, die den Namen GABA tragen und wohl auch tatsächlich GABA enthalten? Setzt das an den gleichen Rezeptoren an wie Baclofen? Hat jemand Erfahrung damit und gibt es im Forum andere umgelernte Linkshänder? Über Sucht in den Linksforen zu sprechen, geht nicht. sobald man Alk auch nur erwähnt kommen nur unqualifizierte Äußerungen, um es gelinde auszudrücken. Gibt es hier Leute, die versucht haben mit gezielten Handlungen, vergleichbar mit meinem Linksschreiben, das Dopamin/ GABA System in andere Richtungen zu steuern.
Ich bin mal gespannt auf Eure Antworten, Giesserei
anbei noch etwas über Dopamin und Putamen. Ist durch Google übersetzt. Das Deutsche Wiki ist unzulänglich. Daraus wird meines Erachtens der Zusammenhang: verkleinertes Putamen, daher verminderte Dopaminsteuerung und Drogenabhängigkeit deutlich.
Dopamin
Eine der Haupt Neurotransmitter, die von dem Putamen reguliert ist Dopamin . Wenn ein Zellkörper eines Neurons (im Putamen und Nucleus caudatus) löst ein Aktionspotential , wird Dopamin aus dem frei präsynaptischen Terminal . Seit Projektionen aus dem Putamen und Nucleus caudatus modulieren die Dendriten der Substantia nigra , beeinflusst das Dopamin die Substantia nigra, die Bewegungsplanung betrifft. Das gleiche Mechanismus beteiligt ist Drogenabhängigkeit . Um die Menge an Dopamin im Kontrolle synaptischen Spalt , und die Menge an Dopamin-Bindung an Synapsen zu schreiben , funktionieren präsynaptischen dopaminergen Neuronen zu Wiederaufnahme das überschüssige Dopamin.
Andere Neurotransmitter
Putamen spielt auch eine Rolle bei der Modulation von anderen Neurotransmittern. Es löst GABA , Enkephalin , Substanz P und Acetylcholin . Er empfängt Serotonin und Glutamat . Der Großteil dieser Neurotransmitter spielen eine Rolle bei der Motorsteuerung.
aus
https://en.wikipedia.org/wiki/Putamen