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Es kann ja nur besser werden...

Freitag 18. Dezember 2015, 22:25

hey,
ich bin ganz neu hier und habe mich über Baclofen in den letzten Tagen sehr intensiv beschäftigt und bin nur durch ein Zufall drauf gestoßen :-bd Was mir wieder sehr viel Mut macht.
Kann mir evtl. jemand einen Arzt in der Nähe von Potsdam oder Neurupin nennen der Baclofen off-label verschreibt, zur vorsorge falls mein Hausarzt es nicht macht. Wäre sehr dankbar dafür. Bin zur Zeit noch auf Langzeittherapie, bis Februar. Die Frage ist nur, was ist danach wenn ich wieder alleine zu Hause bin?
Grüße F.

Re: Es kann ja nur besser werden...

Samstag 19. Dezember 2015, 10:33

Hallo Jam,

Herzlich Willkommen und viel Glück bei deinem Vorhaben. Federico wird dir sicher einen Arzt nennen können der dir Baclofen verschreibt.
Viel Kraft weiterhin in der Langzeit.

Re: Es kann ja nur besser werden...

Samstag 19. Dezember 2015, 12:21

Hallo Jam,

auch ich begrüße dich herzlich in diesem Forum.
Am besten liest du dich erst mal ein, nutze dazu auch die "Suche"-Funktion (ganz oben).
Ein paar Tipps vorneweg :
- Versuche, gut zu dir zu sein / dich anzunehmen so wie du bist
- Nutze die Langzeittherapie zu Gesprächen mit Anderen auch außerhalb der
Therapiestunden
- Habe Geduld mit Dir.

Du fragst, wie es nach der Therapie weitergeht.
Wahrscheinlich wirst du mit Baclofen starten können, dosiere langsam hoch (Anleitungen findest du im Forum), vermeide zu rasches Auf- oder Abdosieren.
Meine persönlichen Empfehlungen :
1. Gehe in eine Nachsorgegruppe (z.B. bei der Caritas)
2. Besuche eine Selbsthilfegruppe (Ich habe gute Erfahrungen mit dem Kreuzbund gemacht, es gibt aber auch viele andere Gruppen. Schau mal in eurer Tageszeitung oder im Internet.
Ich wünsche dir alles Gute, zunächst einmal für den Rest der Langzeittherapie !

LG, Werner

Re: Es kann ja nur besser werden...

Samstag 19. Dezember 2015, 13:13

Hallo Jam,

gut, dass Du uns gefunden hast wenn auch nur zufällig. :-??
Die noch selten genutzte Option bereits aus der Langzeit heraus, den Beginn einer
Baclofen-Therapie anzubahnen, ist optimal. Am besten wäre es natürlich, wenn Baclofen
bereits unter der „Käseglocke“ eingeschlichen werden könnte. Das wäre sozusagen der
Königsweg, da der Beginn mit Baclofen in garantiert alkoholfreier Umgebung, den Wiedereintritt
in's „Reallife“ sicherer machen würde. Kämpfen musst Du so oder so, der Eintritt ist nicht
umsonst zu haben, aber mit Baclofen steht ein Medikament zur Verfügung das Schutz vor
Suchtdruck (Craving) bietet. Denn Craving lauert überall, kann jederzeit plötzlich auftauchen
und ehe man sich versieht, landet man wieder da, wo niemand wirklich hin will.

Wie Drehtüren funktionieren, hat Olivier Ameisen in seinem Das Ende meiner Sucht
beschrieben. Wie man den Ausgang findet, ist individuell unterschiedlich, sicherer und
leichter ist es mit Baclofen auf jeden Fall.

Eigentlich mag ich es nicht, wenn man schon 2 Wochen vor dem Jahresende
Neujahrswünsche raushaut – in diesem Fall scheint es ausnahmsweise gut zu passen,
deshalb wünsche ich Dir „Einen guten Rutsch in's Neue Jahr!“.

LG Federico

Re: Es kann ja nur besser werden...

Samstag 19. Dezember 2015, 17:38

Hallo, erstmal vielen Dank für Eure lieben und hilfreichen Antworten. Es ist ja nicht meine erste Langzeittherapie. Ich hatte 2008 schonmal eine, war dann auch 7 Jahre trocken. Hatte allerdings einen Partner der auch nicht trank. Habe nach der Therapie meine 2. Ausbildung zur Zahnarzthelferin begonnen und mit Bravour und besten Noten erfolgreich abgeschlossen. 2012 ging die Beziehung zu Ende, was nicht so schlimm war. Denn es waren keine 4 schönen Jahre. Habe mir dann einen Nebenjob an der Kasse besorgt. D.h. ich hatte Mo-Do in meiner geliebten Zahnarztpraxis gearbeitet und Fr, Sa als Kassieren. Was mir alles unglaublich viel Freude bereitete. Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt und es waren 2 echt schöne Jahre trotz vieler Arbeit. Ich muss sagen ich bin ein sehr lustiger Lebensfroher Mensch und auch zu jedem aufgeschlossen. Mir fällt es nicht schwer neue Leute kennen zu lernen. Dann kam der 8,50 € Stundenlohn und der Nebenjob war weg. Das heißt, ich hatte Fr, Sa und Sonntag frei. Schlussfolgerung war, ich begann wieder langsam an zu trinken. Im Mai ist meine Oma, zu der ich ein super Verhältnis hatte, verstorben, ganz plötzlich ohne irgendwelche Voranzeichen. Im Sommer hatte meine Mutter einen Schlaganfall. So kam eins zum anderen und ich war wieder voll drin. Letztendlich habe ich auch noch im September meine Kündigung in der Praxis zu 31.12.15 bekommmen. Ich habe meine Kollegen sehr gemocht. Vor allem die eine die eine sehr gute Freundin geworden ist und sie mich jetzt noch unzerstützt. Und wenn alles gut läuft, habe ich evtl. noch eine Chance in der Praxis, da sie einen sehr guten Einfluss auf meine Chefin hat und wir immer viel Spaß hatten und ich auch gute Arbeit geleistet habe. Nun gut, auf jeden Fall um alles wieder in die rechte Bahn zu bringen denke ich saß Baclofen genau das richtige für mich ist.
@ Federico
Ja das war der Plan hier in der Therapie damit zu beginne, aber was ist wenn die nochmal Blut abnehemen. Wie schon gesagt, hier muss man schon nach einer Aspirintablette betteln. Und wie komme ich von hieraus zu einem Arzt der es mir verschreibt. Alles nicht so einfach. Aber ich habe viel Hoffnung und noch Zeit. Bin ja erst seit Mittwoch hier und habe 12 Wochen bekommen.

Also das erstmal soweit von mir.
LG F.

Re: Es kann ja nur besser werden...

Samstag 19. Dezember 2015, 19:56

Hallo Jam,
ich glaube nicht das man es im Blut nachweisen kann aber dazu kann dir Federico sicher mehr sagen. Da ich auch in der Langzeit war weiß ich das man Belastungsfahrten hat und wenn ich Neuruppin lese kann ich mir vorstellen wo du die Langzeit machst. Dann könntest du dir den Termin beim Arzt machen wenn du deine Heimfahrten hast und sie dann langsam hochdosieren.
Ich wünsche dir viel Kraft für die Zeit und drücke dir die Daumen das alles gut läuft.

Re: Es kann ja nur besser werden...

Samstag 19. Dezember 2015, 20:19

Hallo Jam,

theoretisch wäre ein Nachweis im Blut nur möglich, wenn man explizit danach
suchen würde. Also keine Angst, das ist nicht das Problem. Baclofen ist in kleineren
Apotheken manchmal nicht vorrätig, weshalb Du dir überlegen solltest, wie Du in
diesem Fall an die Pillen kommst.

Wenn man so will, kann das eine gute Belastungsprobe werden. :D

LG Federico

Re: Es kann ja nur besser werden...

Sonntag 20. Dezember 2015, 08:59

Hallo Jam,

Baclofen kann im Blut und im Urin nachgewiesen werden, beides jedoch relativ teuer.
Solltest Du ein Rezept erhalten rufe in der Apotheke an und bestelle das Medikament evtl. vor; innerhalb eines Tages ist es dann sicher möglich das Baclofen zu besorgen.

Viel Glück, beste Wünsche

jivaro

Re: Es kann ja nur besser werden...

Sonntag 20. Dezember 2015, 12:32

Hallo an alle,
danke erstmal für Eure lieben Antworten. Ich habe heut noch ein wenig im Internet recherchiert und bin dabei auf diesen Link gestoßen: http://motherboard.vice.com/de/read/sel ... cht-mittel

Hat jemand davon schon gehört, bzw. Erfahrung damit gemacht?

LG F.

Re: Es kann ja nur besser werden...

Sonntag 20. Dezember 2015, 12:52

Kannst Du hier nachlesen, was ich davon halte.

LG Federico
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