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Neues Mitglied stellt sich vor

Mittwoch 10. August 2016, 18:55

Hallo,
bin neu hier in diesem Forum und noch unsicher im handling.
Zu meiner Situation: Bin 75 J., Angehöriger, meine Frau, 68 J., ist, nach ihren Angaben, Stresstrinkerin seit 4 J., mir erst vor 1 J. aufgefallen. Eingestandener Konsum: 2 -3 Fl. Weinbrand / Wo. Nach körperlichem Abbau und Krankenhausaufenthalt nun bereit zu stat. Entwöhnungskur für 8 Wo.. Aufnahme in 1 Wo. steht an.
Meine Frage: Sollte diese Kur mit stabiler Abstinenz beendet werden, würde ich gerne anschließend ihr eine Baclafenbehandlung empfehlen neben evtl. erforderlicher Psycho-Therapie.
Wie bekomme ich Anschriften von entspr. Ärzten, die off-label das Baclofen verordnen / reichlich Erfahrung hiermit haben?
Raum Köln / Bonn / Aachen.
Danke für alle hilfreichen Anregungen.

Klavfran

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Mittwoch 10. August 2016, 20:22

Lieber Klavran,

erst mal willkommen im Forum !

Ist deine Frau auch selbst bereit, nach der Therapie abstinent zu bleiben ?
Wenn ja, sehe ich durchaus eine Chance, dass sie es mit Baclofen schaffen könnte.
Habt ihr euch bereits eurem Hausarzt oder einem Neurologen anvertraut ?
Viele Ärzte sind nämlich bereit, Baclofen zu verordnen, wenn man nicht gleich "mit der Tür ins Haus fällt".
Also :
- Erst das Problem schildern (abhängiges Trinken und die Folgeerscheinungen).
- Entschluss zu einer Therapie berichten (auch hier hilft der Arzt weiter)
- Dann mit Arzt zusammen überlegen :"Wie kann es nach der Therapie weitergehen ?"
- Am besten erst dann Baclofen ins Gespräch bringen, hinweisen auf Buch von O. Ameisen "Das Ende meiner Sucht", Zeitungs- und Fernsehberichte...).

Was hältst du von diesem Vorgehen ?
Ich denke, ein offener Umgang mit dem Problem, auch gegenüber dem Hausarzt ist ganz, ganz wichtig !

Liebe Grüße, auch an deine Frau

Werner

Bis zum Ende der Therapie hast du genügend Zeit im Forum zu "stöbern".
Nutze dazu auch die "Suche"-Funktion (ganz oben).

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Mittwoch 10. August 2016, 21:18

Hallo Werner, danke für die schnelle Antwort.
Ja, meine Frau sieht jetzt erst, nach schlimmem Absturz ( auch wörtlich: körperlicher Zusammenbruch nach heimlichem Exzess) ein, daß es so nicht weitergehen kann und nimmt den mindestens 2-monatigen Klinikaufenthalt, der sicher kein Wellnessurlaub sein wird, als Grundlage einer freiwilligen Abstinenz. Der Neurologe im Krankenhaus hat die Kur veranlasst und die Hausärztin hat alle Formalien ausgefüllt; beide sind jedoch reserviert bezgl. off-label Verordnungen. Deshalb meine Frage, wie komme ich an Adressen von entspr. Ärzten in unserer Region?
Gruß Klavfran

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Mittwoch 10. August 2016, 22:31

Hallo Klavran,
ich gebe dir morgen Adressen per PN (Private Nachricht, siehe oben).
Gute Nacht !
Werner

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Sonntag 14. August 2016, 08:55

Lieber K.,

lese gerade, dass ein 2-monatiger Kliniksaufenthalt geplant ist. Bedenkt bitte, dass die meisten Kliniken Baclofen nicht tolerieren. Das könnte ein Riesenproblem werden.

Lieben Gruss

jivaro

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Sonntag 14. August 2016, 14:05

Ich muss Jivaro da recht geben - für die meisten Entwöhnungseinrichtungen ist Baclofen "Teufelszeug", weil "eine Abstinenz, die nicht täglich erlitten und erkämpft wird, wertlos ist" (O-Ton Prof. Bschor)
Manchmal ist ein erlebter Zusammenbruch ausreichend, um danach ohne eine medikamentöse Unterstützung abstinent leben zu können.
Baclofen kann danach wichtig werden, wenn sich das Trinkverlangen als nicht beherrschbar erweist.
Ich würde diese Überlegung - "soll ich es mit Baclofen versuchen" - auf die Zeit NACH der Klinik verschieben.

LG

Praxx

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Sonntag 14. August 2016, 14:23

Genau das hat Klavfran vor ! (s.o.)

LG, Werner

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Sonntag 14. August 2016, 16:45

So ist es, wie Werner 1503 und Praxx es schildern. Zuerst Klinikaufenthalt, Versuch der Entwöhnung, über voraussichtl. 2 Monate, dann werden wir auf Baclofen zurückkommen, falls erforderlich. Ich möchte nur selber vorab als Angehöriger/ Ehemann Vorinformationen durch den potentiellen Baclofen-Arzt erhalten. Aber vielleicht ist diese meine Initiative auch schon wieder für meine Frau zu fremdbestimmt. Habe hierüber mit ihr noch nicht gesprochen, um sie in ihrem eigenen Entschluss zur stat. Entwöhnung nicht zu verunsichern, zumal dieser auch gemeinsamer Konsens war.

Danke und LG, Klavfran

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Mittwoch 17. August 2016, 22:46

praxx hat geschrieben:weil "eine Abstinenz, die nicht täglich erlitten und erkämpft wird, wertlos ist" (O-Ton Prof. Bschor)
Praxx


Ein Tag Klinikaufenthalt kostet ca. 120€, eine Tagesdosis Baclofen 0,74€,
noch Fragen?

Re: Neues Mitglied stellt sich vor

Donnerstag 18. August 2016, 17:41

Viele Wege führen nach Rom! Meine Frau hat sich für den Klinikaufenthalt, auch wg. der gleichzeitigen Psychotherapie, zunächst einmal entschieden. Immerhin ein ( sinnvoller) Anfang. Hiernach sehen wir mal weiter.

Gruß
Klavfran
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