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Vorstellung

Samstag 24. September 2016, 18:00

Hallo und einen schönen Tag euch,
ich lebe in Leipzig, seit ich vor 11 Jahren aus Salzburg hergekommen bin und habe hier auch meine Frau kennengelernt mit der ich ein Kind habe.
Leider war ich nicht klug genug aufgrund meiner Arbeit zu erkennen das sie ein massives Alkoholproblem hat auch wohl schon bevor wir uns kennengelernt haben.
Sie hat sich im Februar von mir getrennt. Seit letztem Jahr im August hatte sie eine 4 monatige stationäre Therapie und im Anschluß bis heute etwa 8-10 Entgiftungenund seit 2 Tagen wieder . Ein Freund welcher ein Lokal hat hat mir heute davon erzählt und ich klammere mich an die Hoffnung , das sie es schaffen könnte. Bitte helft mir...
Da ich beruflich ungemein eingespannt bin , habe ich nicht die Zeit und gleichzeitig bin ich verzweifelt da die Schule meiner Tochter das Sozialamt eingeschaltet hat.
Liebe Grüße und Danke schon im voraus das es euch gibt

Re: Vorstellung

Samstag 24. September 2016, 20:59

Hallo Patissier,

willkommen im Forum !
Als ich deinen Beitrag las, war mein erstes Gefühl :
"Au weia, das ist aber eine schwierige Konstellation :
Frau trinkt, hat sich getrennt, hängt auch nach Langzeittherapie noch an der Flasche und P. will ihr helfen, warum eigentlich ?"

Und jetzt wirklich meine Frage :
Warum eigentlich willst du ihr helfen ? Liebst du sie noch und hast du die Hoffnung, dass sie zu dir zurückkommt, wenn sie nicht mehr trinikt ?

Zweite Frage : Will sie selbst, dass du ihr hilfst ?

Etwas ratlose Grüße, Werner

Re: Vorstellung

Sonntag 25. September 2016, 03:54

Hallo Werner, danke für Dein willkommen
ja , irgendwie liebe ich sie noch , schließlich ist sie die Mutter meines Kindes de fakto geht es Ihr gut geht es auch meiner Tochter gut und nein wir werden nie wieder ein Paar werden aber ich möchte auch nicht zu sehen wie sie zerfällt und nicht mehr Herr Ihrer Sinne ist, es zerbricht alles um sie und bis vor ein paar Monaten hätte ich nicht mal darüber nachgedacht , weil es meine Familie ist.
Zu 2 Sie hat sich immer auf mich verlassen können und ich weiß das sie nicht mehr trinken will, aber auch beruflich ungemein gefordert ist und dort wo sie ist nicht geschont wird Es waren jetzt wieder 3 Promille, so wie beim ersten mal als ich sie in die Notaufnahme gebracht habe als sie fürchterlich blutend in der Dusche gestürzt ist und meine 10 Jahre alte Tochter weinend gesagt hat das Mama im Schlafzimmer in den Eimer blutet. Ich würde Ihr so gern helfen, es zerreißt meine Tochter von mir möchte ich gar nicht reden...
durchaus hilflose an Strohhalm klammernde Grüße Alex
ich würde meinem ärgsten Feind nicht so etwas wünschen , was sie durchmacht seit Jahrzehnten und sie ist kein Feind

Re: Vorstellung

Sonntag 25. September 2016, 22:15

Hallo Patissier,
als erstes bist du Vater und hast Verantwortung deiner Tochter gegenüber. Du kannst sie nicht mit einer alkoholkranken Mutter großwerden lassen - sie ist wahrscheinlich schon schwer geschädigt, ohne dass du das gemerkt hast.
Alkoholkranke Eltern verwirren ihre Kinder in den verletzlichsten Phasen der Persönlichkeitsentwicklung, weil ihre Launen vom Alkohol (oder sonstigen Drogen) abhängig sind und das Kind das nicht begreift.
Kinder mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil werden selbst zu über 50% früh und schwer abhängig von Alkohol und/oder Drogen
Scheiß auf deinen Beruf und kümmere dich um deine Tochter - oder sollen das andere machen, weil dir Geldverdienen wichtiger ist?
Deine Frau ist erwachsen - sie kann und muss für sich selbst entscheiden, das kannst du nicht für sie tun.

LG

Praxx

Re: Vorstellung

Sonntag 25. September 2016, 23:52

praxx hat geschrieben:Hallo Patissier,
als erstes bist du Vater und hast Verantwortung deiner Tochter gegenüber. Du kannst sie nicht mit einer alkoholkranken Mutter großwerden lassen - sie ist wahrscheinlich schon schwer geschädigt, ohne dass du das gemerkt hast.
Alkoholkranke Eltern verwirren ihre Kinder in den verletzlichsten Phasen der Persönlichkeitsentwicklung, weil ihre Launen vom Alkohol (oder sonstigen Drogen) abhängig sind und das Kind das nicht begreift.
Kinder mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil werden selbst zu über 50% früh und schwer abhängig von Alkohol und/oder Drogen
Scheiß auf deinen Beruf und kümmere dich um deine Tochter - oder sollen das andere machen, weil dir Geldverdienen wichtiger ist?
Deine Frau ist erwachsen - sie kann und muss für sich selbst entscheiden, das kannst du nicht für sie tun.

LG

Praxx

Re: Vorstellung

Montag 26. September 2016, 13:33

Praxx klingt hart, aber wenn ich schon lese "beide Elternteile" sind beruflich so eingespannt - dann bin ich voll bei Praxx.

So "nebenher" und zeitverträglich wird sich das Problem nicht lösen lassen! Auch nicht mit Wunderpille.
da die Schule meiner Tochter das Sozialamt eingeschaltet hat.
Wartest Du nun dass das Jugendamt deine Tochter in Obhut nehmen lässt? Das geht rascher als Du denkst - oder muss eure Tochter dann ins Internat?

Trotzdem, Danke für Dein Vertrauen, und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du eine GUTE Entscheidung treffen kannst.

LG jivaro

Re: Vorstellung

Montag 26. September 2016, 14:14

Ihr habt ja recht und ich sehe das genauso vorrangig und deswegen habe ich am Donnerstag Vertragszeichnung zur Betreuung eines Unternehmens bei welchem ich ausreichend Zeit für meine Tochter habe und Miete gerade eine Wohnung an. Habe auch die Großeltern auf meiner Seite , zumindest was meine Tochter angeht. Ich hole sie ja auch ständig zu mir bzw. oder sie ist bei Oma und Opa um so wenig wie mögl. mit zu bekommen.
Liebe Grüße an Euch

Re: Vorstellung

Montag 26. September 2016, 14:54

Lieber p.,

finde ich ganz wunderbar.
Aber bitte glaube nicht, dass
um so wenig wie mögl. mit zu bekommen
das möglich ist. Kinder spüren Veränderungen und Dinge, von denen Du glaubst, Du könntest sie verbergen.
Rede lieber mit Deiner Tochter. Erkläre ihr, dass Ihre Mutter krank ist, dass ihr beide eure Tochter sehr lieb habt, aber dass auch zwischen Erwachsenen vieles nicht so einfach ist. Dass Du hoffst, dass die Mutter (Mama, Mami, Mum...) bald wieder gesund wird. Und dass Deine Tochter keine Schuld hat, an dem was da gerade passiert...

Und dass Du für Deine Tochter da sein wirst, wenn sie Dich braucht (das heisst nicht, dass Du nun jede Sitzung unterbrechen sollst). Deine Tochter wird Deine Ehrlichkeit und Dein Unglück spüren und das viel besser verstehen, als wenn sie zB. bei den Grosseltern (Deine? oder die Eltern der Mutter) vielleicht Brüchstücke am Telefon mitbekommt. Kinder sind oft sehr erschreckend vernünftig. Wichtig, dass Du für dein Kind ein verlässlicher Partner wirst. Wenn Dir das gelingt bekommst Du Kraft das alles zu tragen - ganz sicher!

GLG jivaro

Predigtmodus aus!

Re: Vorstellung

Dienstag 27. September 2016, 10:32

Lieber P. (hast du auch einen Vornamen ?),

ohne dir Angst machen zu wollen : Jivaro hat mit ihrer Bemerkung völlig Recht.
Ein aktueller Beitrag aus den USA Growing Up in a Family With Alcohol Problems: Current Research and Resources beschreibt,
wie nachteilig sich das Trinken der Eltern auf Kinder auswirkt.

Willst du den Artikel mal deiner (Ex-) frau geben ?

GLG und Kopf hoch !

Werner

Re: Vorstellung

Dienstag 27. September 2016, 14:34

Momentan ist sie in der Entgiftung , aber ich werde es Ihr wohl mal übersetzen, die Idee finde ich sehr gut , Da Ihr es schafft nicht nur mich sondern auch Sie zum Denken in eine andere Richtung zu bewegen "Vielen Dank Euch"
Eine Frage hätte ich bzgl. Baclofen , hilft das auch bei Depressionen ? Habe so einiges gelesen , scheint aber auch ne Nebenwirkung zu sein.
Genussvolle Grüße der Alex
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