Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Freitag 11. November 2011, 19:57 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
@ all:
Ooops!
Von "geheilt" kann nicht die Rede sein. Es ist mir am Mittwoch lediglich geglückt, meine Gefühle wahrzunehmen, die Müdigkeit zu spüren und, hm..., vielleicht "normal" zu reagieren, nämlich: Ab nach Hause und ins Bett.
Ich lege keinen Wert auf eine baldige Wiederholung- dazu ist mir diese Erfahrung a) zu wichtig und b) zu gefährlich.

Vielleicht habe ich mein Trinkverhalten bis vor 5 Wochen nicht gut erklärt.
Ich trank (fast) immer aus Frust bzw. Zorn, selten aus Freude, nie (!!!) "einfach so", weil es "alle" tun oder weils "zur Party dazugehört".
Craving entsteht bei mir durch Dystress, Existenzangst, Liebeskummer et al.
Negative Gefühle. Ob berechtigt oder nicht- es ist so.

Ich hatte in den letzten 30 Jahren nie "einfach so" einen Vollrausch.
Z. B. ausgehen und sich sagen, drei Bier reichen, um dann mit 20 stockbesoffennach Hause zu schwanken.
Ich _wußte_, daß ich, wenn ich ausgehe, mich abschieße.
Alles Andere wäre Selbstbetrug gewesen, da ich nicht abwinken und gehen konnte, bis ich völlig abgelitert war.
Ich verstehe bislang nicht, daß Menschen täglich Alkohol konsumieren können. Selbst wenns nur ein Glas Wein beim Essen ist.
Ich sah ihn stets als billiges Selbstheilungsmedikament, nie als Genußmittel.
Deshalb war ich über die drei Viertel Wein bei meiner Freundin so überrascht und irritiert. Normalerweise trinke ich nicht mal Wein...

Übrigens- nach meiner Standarddroge Bier habe ich kein Verlangen; noch etwas, das mich irritiert und wundert.

lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Freitag 11. November 2011, 20:44 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
@ Federico und GT:
... nochmal ooops!
Kann sein, daß ich gerade etwas falsch verstanden habe bzw. mich in meinem letzten posting falsch ausgedrückt habe.
Das "einfach so" etwas trinken und dann aufhören können meine ich.
Das konnte ich nie.
Es mußte immer der "Kick" sein. Ohne den wurde ich nicht bettmüde.
Wenn ich sonst trank, dann mit dem Vorsatz, mich abzuschießen.
Von Anfang an, also schon als Teenie.

Schwierig zu erklären, zumindest für mich.

lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Freitag 11. November 2011, 21:28 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Zitat:
Wenn ich sonst trank, dann mit dem Vorsatz, mich abzuschießen.
Von Anfang an, also schon als Teenie.
Schwierig zu erklären, zumindest für mich.
@nexe,
insofern hat GT natürlich recht, wenn sie hinter Deinem Trinkverhalten noch etwas anderes vermutet.

Fakt ist: kurzfristig fühlst Du Dich erleichtert und bist erstaunt ... mittelfristig wirst Du auf der sicheren Seite bleiben und langfristig kannst Du wenn Du es für notwendig hältst, immer noch versuchen herausfinden woher Dein früheres Abschussverhalten kam.

Die Frage ist doch: willst Du es dann noch wissen?

LG Federico

PS Geheilt muss man es nicht nennen. Remissioniert klingt besser und ist epigenetisch nachweisbar. Wobei Baclofen oder ein anderes Medikament nur ein Teil des gesamten Veränderungs-Prozesses ist.

http://epigenome.eu/de/1,37,0

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Freitag 11. November 2011, 21:34 
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Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57
Beiträge: 186
Warzo hat geschrieben:
Wer meine alten Posts noch nicht erfolgreich verdrängen konnte:

10 von 10 Punkten für diese Formulierung :)


Warzo hat geschrieben:
Ich war richtig beglückt, dass mich das Zeug nicht mehr ansprang (und umgekehrt ich nicht das Zeug) ... und bis heute nicht mehr anspringt.


Daran arbeite ich, drei Monate wären für mich schon ein grandioser Erfolg.
Erfreulich, das du ein Beispiel gibst, dass das in der Tat funktionieren kann mit Bac (die Dauer meine ich, dass Bac funktioniert habe ich auch schon erfahren).

LG Diana

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Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 07:11 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Das mit dem "recovery-Gedanken", das Federico entdeckt hat, die Aussage: Mut Macht Sinn...., das Nichtausschliessen einer echten Heilung...(wie sie ja bekantermassen bei 70% der Betroffenen auch ohne Therapie möglich ist)....
und nicht zuletzt die Phänomene der Epigenetik verweigern mir jegliche Akzeptanz des wabernden "Suchtgedächtnisses". ....

und bitte nicht die "Genetik"!!!

LG jivaro

Ps. Eigene Verhaltensänderung ist natürlich erforderlich; zB. Regeln bei MT etc..

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 07:48 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
@ Warzo:
Freut mich, daß Dir mein Humor gefällt ;-)
"Abgelitert" ist eine im Ruhrgebiet übliche Bezeichnung für volltrunken. "Bekatzt" fiel mir irgendwann ein, da mich meine Mitbewohner ständig begleiten, auch aufs Klo und natürlich ins Bett *g*.
Zitat:
Und nach den oder fünften doppelten Gläschen, dann wusste ich die gar feinen Geschmacksnuancen erst so richtig zu schätzen - und blieb dann auch dabei, selig für den Rest des Abends.

:))
Du spürst nur noch die Wirkung und der Geschmack ist völlig nebensächlich.
So ging es mir mit dem Billig-Bier, auf ruhrideutsch "Plörre" genannt.
"Gebraut nach deutschem Reinheitsgebot; vollmundig und würzig", mhmmm, klingt lecker.
Pfui Deibel!
Es kostete mich große Überwindung, das erste Glas, die erste Flasche zu trinken. Am besten mit zugehaltener Nase; das Zeug ist einfach nur eklig. Nach der ersten Flasche war mir der Geschmack egal- Hauptsache, es knallte.

Opium fürs Volk- wie wahr!
Wer ständig Alkohol im Blut hat, hat keine Kraft, sich gegen Ungerechtigkeiten bzw. Gängelung angemessen zu wehren. Wer massiv trinkt, traut sich am nächsten Tag nicht einmal unter Menschen, aus Furcht, jeder beobachte einen, was natürlich nicht stimmt. Der Aktionsradius grenzt sich mächtig ein, das sprachliche Ausdrucksvermögen leidet. Wer sich nicht ausdrücken kann und das Haus nicht verläßt, geht auch nicht wählen, auf Demos oder gar zum Amt, um seine Rechte einzufordern.

Nachdenkliche Grüße

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Donnerstag 17. November 2011, 05:48 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
Morgen sinds 5 Wochen mit Baclofen.
Ich bin jetzt auf 5-5-5mg.
Gestern war ich wieder bei meiner Freundin (siehe letzte Woche Absturz). Sicherheitshalber hatte ich die Abenddosis auf den Nachmittag verlegt. Das war sehr gut so! Sie hatte "volle Hütte", was bedeutet, daß zwei stadtbekannte, stinkbesoffene Alkoholiker zu Besuch bei ihr waren.
Ich blieb nur eine halbe Stunde. Trank ein Glas Wasser und fragte mich, warum sie sich so was antut.
Zuerst dachte ich, sie tränke Wasser. Sie wirkte auch nicht angetrunken oder gar be-trunken.
Dann entdeckte ich die halbleere Flasche Schnaps unter dem Wohnzimmertisch.
Och neeee...
Ein richtiges Gespräch war nicht möglich. Früher hätte ich mir drei Bier am Kiosk geholt und schnell nachgelegt, damit ich ihren Level erreiche. Daraus wären dann wahrscheinlich 6 oder mehr geworden.
Gestern bin ich wieder gegangen.
Meine Freundin ist "spezial". Kann nicht allein sein, hat Leberzirrhose, Polyneuropathie, sitzt mittlerweile im Rollstuhl, darf gar nichts mehr trinken, trinkt weiter, auch harte Sachen usw.
Ihr Mann ist keinen Deut besser, trinkt aber vergleichsweise weniger, da er (noch) selbstständig ist.
Dafür kifft er mehr :-(

Mir gehts soweit recht gut.
Diese Woche habe ich mir Zeit für mich genommen. Termine abgesagt, die nicht unbedingt lebenswichtig waren, und mich mit meinen Miezen beschäftigt.
Ob meine Süße gesund ist, weiß ich noch nicht.
In drei Wochen muß sie nochmal Urin abgeben, der ins Labor eingeschickt wird.
Hoffentlich ist alles ok!
Blasenentzündungen bei Katzen können durchaus mehrere Jahre andauern.
Nicht auszudenken, was das a) kostet und b) Streß macht!

lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Donnerstag 17. November 2011, 06:46 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
@ Warzo:
Bei meiner Freundin geht leider nichts mehr. Sie hat sich damit abgefunden, daß sie in wenigen Jahren, vielleicht schon früher, nicht mehr ist.
Glücklicherweise, muß ich schreiben, wurde ihr vor 6 Wochen die Gallenblase entfernt, so daß sie nun einmal die Woche zur Hausärztin muß und die Termine (fast) immer einhält. Diese hat sie bereits aufgegeben. Eine Entgiftung will sie nicht, eineTherapie ebenfalls nicht, ihr Leben ändern (Trennung von ihrem cholerischen Ehemann) schon gar nicht. Baclofen kommt für sie nicht in Frage. Sie will keine Tabletten nehmen, lieber Schmerzen leiden und sich totsaufen.
Sehr schade, denn sie ist ein wertvoller, liebevoller Mensch...

Meine Miezemaus bekam drei Wochen lang täglich eine Antibiotikum-Spritze. Ich habe sie komplett auf Nassfutter umgestellt, was sie gar nicht gern mag. Abnehmen muss sie auch, was bei einer verfressenen, faulen Sofatigerin nicht einfach ist ;-)
Sie hat Vorstufen von Struvitkristallen im Urin, so daß sie eine urinansäuernde Paste bekommt. Außerdem waren hartnäckige E-Coli-Bakterien vorhanden. Daher in drei Wochen die Nachuntersuchung, ob alles ok ist.
Hoffentlich...

lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Montag 21. November 2011, 00:58 
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Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57
Beiträge: 186
nexe hat geschrieben:
Bei meiner Freundin geht leider nichts mehr. Sie hat sich damit abgefunden, daß sie in wenigen Jahren, vielleicht schon früher, nicht mehr ist.
Glücklicherweise, muß ich schreiben, wurde ihr vor 6 Wochen die Gallenblase entfernt, so daß sie nun einmal die Woche zur Hausärztin muß und die Termine (fast) immer einhält. Diese hat sie bereits aufgegeben. Eine Entgiftung will sie nicht, eineTherapie ebenfalls nicht, ihr Leben ändern (Trennung von ihrem cholerischen Ehemann) schon gar nicht. Baclofen kommt für sie nicht in Frage. Sie will keine Tabletten nehmen, lieber Schmerzen leiden und sich totsaufen.
Sehr schade, denn sie ist ein wertvoller, liebevoller Mensch...


Liebe nexe,

sie hat sich entschieden und - ist es nicht irgendwie nachvollziehbar?
Leberzirrhose, Polyneuropathie, Rollstuhl...

Ich schreibe überhaupt hier, weil ich eine Freundin hatte, die sich genau so entschied. Sie war 42 und hatte auch Leberzirrhose, dann wurde ein Tumor festgestellt. Um auf die Transplantationsliste zu kommen, muss 1/2 Jahr Abstinenz nachgewiesen werden. Sie entschied sich klar dagegen, der Weg, den sie gehen hätte müssen, war ihr zu weit. Leider wohnte sie 600 km von mir entfernt, so dass ich nur noch mit ihr telefonieren konnte. Sie war in der Wahl ihres Weges einfach klar. Sie starb friedlich im Hospitz. Sie ist irgendwie immer noch bei mir. Eine sehr starke Frau, trotz allem - so sehe ich es.

Eine weitere Freundin von mir aus der Jugendzeit traf ich vor einigen Jahren wieder. Das Gleiche nur, dass diese Freundin aufhörte zu trinken, als der Tumor (auch aufgrund Leberzirrhose) festgestellt wurde. Bei der Transplantation (nachdem der Tumor entfernt wurde) stellte man fest, dass er (in den 6 Monaten Abstinenzzeit) schon auf das Bauchfell übergegriffen hatte, also keine LTX mehr möglich.
Sie lebte noch zwei Jahre, trank nichts mehr, war aber mit sich auch klar. Sie bekam dann Aszites/Bauchwasser, das waren ein paar Monate, in denen sie schon leiden musste, aber auch da hatte sie immer noch ihr Lachen nicht ganz verloren. Zwei Tage vor ihrem Tod brachte sie mich noch zum lachen, und zwar nicht künstlich, sondern richtig von Herzen, sie hatte einen trockenen Humor, der zeichnete sie stets aus. Dann fiel sie ins Koma, kam vom KH ins Hospitz. Ich war bei ihr, bis sie gestorben war. Das werde ich nie vergessen, auch sie lebt irgendwie mit mir mit.

Vor beiden habe ich Hochachtung, ich hab nie gedacht, dass sie eine "falsche" Entscheidung treffen - es war ihr Leben, sie waren beide Frauen, die sich nie und in nix dreinreden haben lassen - und bis zum Schluss die Konsequenzen trugen.
Ich frage mich, ob ich auch so damit umgehen könnte, wenn es denn bei mir mal soweit käme.

Leberzirrhose, Polyneuropathie, Rollstuhl. Wie sehen die Lebensperspektiven deiner Freundin aus?
Ich kann ihre entscheidung nachvollziehen. Und ein Zirrhose-Tod kann etwas ganz friedliches sein, die Horrorszenarien, die man mancherorten liest, gibt es auch, aber das, was ich bislang erlebt habe, war nicht so. Und - der Tag, an dem ein Leben endet, der kommt ja in jedem Fall. Also - warum nicht selbst wenigstens bestimmen, wie man leben will bis dahin?

Ganz stark finde ich, dass du nix getrunken hast. Alles Gute, deiner Freundin und Dir!

LG Diana

_________________
Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung Nexe
BeitragVerfasst: Montag 21. November 2011, 07:47 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
Liebe Diana,

sicher ist es jedes Menschen eigene Entscheidung, ob mensch mit dem Trinken aufhören möchte oder nicht. Dennoch tut es weh.
Zwei Bekannte von mir sind an Leberzirrhose gestorben. Leider lief es bei ihnen nicht so glatt wie bei deinen Freundinnen. Der erste verblutete innerlich und äußerlich (aus der Nase, dem Anus, den Augen, dem Penis, dem Mund) bei vollem Bewußtsein; der zweite zog es vor, ins künstliche Koma gelegt zu werden.

Was ich bei meiner Freundin nicht verstehen kann, ist, daß ihre Polyneuropathie bei Anstinenz nachweislich verschwindet (sie war in den letzen zwei Jahren dreimal für ca. 14 Tage im KH), sie schon nach wenigen Tagen keinen Rollstuhl, nicht einmal einen Rollator oder Gehstock benötigt, und trotzdem weiter trinkt, bis sie wieder im Rollstuhl landet.
Doch wie Du schreibst: es ist ihre Entscheidung.

Andererseits sollte ich schön die Klappe halten. Ich muß aufhören zu rauchen, schaffe es aber nicht.
Ein, zwei Tage lang kann ich meinen Zigarettenkonsum auf drei bis fünf reduzieren, aber spätestens am 3. Tag rauche ich wieder so viel wie vorher :-(
Wenns so etwas wie Baclofen auch gegen Nikotinabhängigkeit gäbe... *seufz*

A pro pos Baclofen:
Die Besuche bei meiner Freundin bestätigen die Wirkung. Meine letzten Zweifel sind ausgeräumt.
Ich bin jetzt bei 3 x 6,25mg.
Was mich in dieser Dosierung ein wenig irritiert, ist das leicht dumpfe Kopfgefühl. So als wäre ich müde, bins aber nicht. Sobald ich mich hinlege, bin ich wieder hellwach. Komisch.
Abends kann ich gut einschlafen. Bislang weiterhin mit Melatonin und Baldrian, aber ohne freiverkäufliche Schlaftabletten oder härterem.
Schlafen zu können ist für mich die angenehmste Nebenwirkung.

In der vergangenen Woche zählte ich zusammen, wieviele Freunde, Bekannte an Drogen bzw. Alkohol gestorben sind. Das ist eine ganze Menge. Interessant ist für mich, daß Alkohol bei denjenigen, die an Heroin bzw. Kokain starben, die Einstiegsdroge war.

Eine Klassenkameradin ist mit 34 Jahren an Leberzirrhose gestorben. Wir hatten uns nach dem Abi aus den Augen verloren. Als ich von ihrem Tod hörte, vor wenigen Jahren, war ich entsetzt.
Sie hatte _alles_, was man sich vorstellen kann:
Ein wohlhabendes Elternhaus, eine schöne Optik, hochintelligent (eine der Klassenbesten), bekam Unterstützung, wenns mal nicht rund lief.
Andererseits weiß man natürlich nicht, was hinter der schönen Fassade der Familie passierte.
Sie hat schon während der Schulzeit getrunken, was mir und vielen anderen Klassenkameradieschen nicht auffiel. Den Lehrern auch nicht.
Traurig, traurig.

Nachdenkliche Grüße von

Nexe


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