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Friederich
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Betreff des Beitrags: Ich bin dabei... Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2009, 06:26 |
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Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 20:05 Beiträge: 24
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Hallo zusammen,
ich bin der Friederich, 51, Gastwirt in einer niederrheinischen Kleinstadt.
Meine Mutter hatte schlimme Depressionen, die nach meiner Geburt begannen, und beging Suizid. Meine Großmutter mütterlicherseits starb möglicherweise auch durch Suizid, jedenfalls aber in einer Nervenheilanstalt.
Heute habe ich meinen dritten Tag mit Baclofen gehabt (jeweils 4 x 6,5mg). Ich habe keinerlei Nebenwirkungen gespürt. Auch von einer größeren Müdigkeit kann ich nicht berichten. Nur daß ich vor dem Einschlafen nicht mehr so lange fernsehe.
Craving war gleich null. Bier hat im Augenblick nur als Verkaufsobjekt Bedeutung. Anderen Alkohol hab ich nicht konsumiert.
Ich kann mich seit dem zweiten Tag scheinbar besser auf meine Arbeit konzentrieren. Sie geht mir von der Hand, daß ich mit mir in einem Maß zufrieden bin, wie ich es bisher nicht gekannt habe. Der Umgang mit Gästen fällt mir so leicht, daß ich mich über mich selbst wundere. Emotionen wie ich schaff das nicht oder die bisherige latente Nervosität etwas falsch zu machen, sind wie weggeblasen oder als hätte ich sie nie gehabt.
Ich kann agieren und reagieren, wie ich es mir bisher nur im Nachhinein immer überlegt habe, wenn ich das tägliche Geschäft mit gewöhnlich viel viel Bier reflektiert habe.
Ich hatte auch nicht mehr das Gefühl, zu wenig geleistet zu haben. Beispiel: Die Scheiben müssten geputzt werden. Bisher: Mehrmals am Tag überlegt, wie ich dass wohl hinkriege. Dann schlechtes Gewissen, warum ich das nicht schon früher erledigt habe und ob ich es wohl morgen hinkriege usw. Was sagen die Leute denn blos. Immer die selbe Spirale und das zu furchtbar vielen Punkten. Heute: Die Scheiben werden geputzt werden. Und dann nicht mehr drüber nachgedacht. Rückblickend sehr befreiend. sehr schön.
Mein Antrieb, meine Motivation haben sich verändert, gesteigert. Gestern ca. 15 km mit dem Hund gegangen. Abends gearbeitet und anschließend wie heute hier gepostet. Mit drei Stunden Schlaf ausgekommen. Frisch aufgestanden und Schnee geschippt. In einem Maß zufrieden mit mir und meiner Arbeit, wie ich es mir nicht zu getraut hätte. Irgendwie selbstverständlich, nicht schwer, nichts außergewöhnliches aber irgendwie zufrieden.
Da ich gerne von meiner Sucht, meinen Ängsten und meinem Versuch mit Baclofen und den Erfahrungen damit erzähle, hört man plötzlich von vielen Menschen, die scheinbar mit Angst zu kämpfen haben.
Der Schüler, der Probleme mit seinem Verdauungsapparat hat und dessen Arzt keine organischen Fehler feststellen kann.
Der arbeitslose Ehemann, der nicht mal mehr ans Telefon gehen will, immer lebloser wird und nur noch teilnahmslos fernsieht.
Der ehemalige Zeitsoldat, der in Afghanistan ein Frau erschossen hat, in seinem Beruf seit einem Jahr um die längst zugesagte Festanstellung kämpfen muss.
Möglicherweise könnte ihnen Baclofen helfen. Dem ehemaligen Zeitsoldaten seine offensichtliche Sucht zu besiegen.
Und den anderen (die Aufzählung könnte noch weiter gehen) erst gar keine Sucht zu entwickeln...
Es ist gelinde gesagt sehr frustrierend, daß unsere Gesellschaft zwar über Autobahnen fast bis in jedes Dorf verfügt, aber solche potentiellen Möglichkeiten bisher nicht erforschen läßt.
Ich wünsche den Initiatoren dieses und ähnlicher Foren jeden nur denklichen Erfolg.
Bis morgen
Friederich
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Baclofen-Profi
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2009, 11:45 |
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Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 13:34 Beiträge: 129
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Zitat: Hallo zusammen, ich bin der Friederich, 51, Gastwirt in einer niederrheinischen Kleinstadt Hallo Friederich, schön dass du hier in diesem Forum dabei bist. Als Gastwirt ist die Versuchung ja noch größer also so schon. Aber du wirst sehen dass dank Baclofen dein ganzes Leben anders wird. Ich nehme es jetzt seit 1 Woche und und bin echt froh dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe mehr durch Zufall den Beitrag mit Dr. Ameisen Fernsehen gesehen und dachte sofort: Das mußt du ausprobieren. Dann hab ich mir sofort sein Buch bestellt und in 2 Tagen gelesen und dann stand mein Entschluss auch schon fest. Ich hab mir gesagt: Dieses Baclofen besorgst du dir,koste es was es wolle. Einen schönen Sonntag noch...!! Gruß von Stefan
_________________ Der Baclofen-Profi
60mg/Tag
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Friederich
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2009, 16:17 |
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Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 20:05 Beiträge: 24
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Hi Stefan,
mir ging es genauso. Erst das Buch, dann unbedingt Baclofen probieren.
Heute hab ich die Ration von bisher 4x6,5 mg auf 4x12,5mg erhöht. Keinerlei Nebenwirkungen, keine Müdigkeit. Alles ok. Das ist Wahnsinn.
Meld mich später wieder.
LG
Friedrich
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invorio
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Betreff des Beitrags: Höher dosieren Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2009, 16:36 |
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@friederich
Ich hatte Dich so verstanden, dass es Dir mit 25 mg pro Tag gut gegangen ist. Was ist Dein Beweggrund, Baclofen höher zu dosieren?
LG invorio
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Friederich
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2009, 18:27 |
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Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 20:05 Beiträge: 24
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Hallo Invorio,
es gibt mehrere Gründe:
1. möchte ich probieren, auch mit dem Rauchen aufzuhören. Doch eher qualmte ich in den ersten drei Tagen mit Baclofen mehr.
2. interessiert mich, ab welcher Dosierung sich Nebenwirkungen einstellen und wenn ja welche. Wenn es ohne Nebenwirkungen bleibt, würde ich wie Ameisen auf 200 bis 300 mg pro Tag gehen. Einfach um das dokumentieren zu können. Die Skeptiker verbreiten viel Angst vor Baclofen gerade mit dem Hinweis auf die Nebenwirkungen.
3. Vermute ich, daß man Baclofen vorbeugend nehmen kann. Voraussetzung wäre seine Unschädlichkeit.
LG
Friedrich
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Friederich
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 21. Dezember 2009, 18:24 |
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Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 20:05 Beiträge: 24
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Ich hab gerade was gemacht, was ich mir letzte Woche noch nicht zugetraut hätte. Arbeite gerade in meiner Kneipe. Als Gäste hab ich gerade unter anderem zwei Lehrer vom hiesigen Gymnasium. Beim Servieren hab ich denen gesagt, daß ich Alkoholiker bin. Daß ich gerade ein Medikament namens Bacolfen nehme. Und daß sie das wegen Ihrer Schüler und den Süchten mal googeln sollten.
Deutlicher wollte ich nicht werden, um den Rahmen mit diesen Gästen nicht zu sprengen.
Ich denke ich habe richtig gehandelt.
LG
Friedrich
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Friederich
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 21. Dezember 2009, 18:32 |
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Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 20:05 Beiträge: 24
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Übrigens
heute ist der zweite Tag mit 4x12,5mg Baclofen.
Bisher keinerlei Nebenwirkungen, auch keine Müdigkeit.
Schlafbedarf bei 7-8 Stunden und dann auch ausgeschlafen und wach.
Vorher immer 9-10 Stunden und dann lange gebraucht bis ich auch wach war.
Nikotinbedarf gestern zeitweise etwas geringer. Heute wieder auf altem Niveau.
Ich fühl mich nicht euphorisch oder etwa irreal. Sondern mit meinen Worten präsent, ruhig (selbstbewußt gelassen).
Es geht mir richtig gut.
LG
Friedrich
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Friederich
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 22. Dezember 2009, 19:04 |
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Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 20:05 Beiträge: 24
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Hallo zusammen,
mir ist aufgefallen, daß dich deutlich weniger Kaffee trinke. Zwar kann ich das nicht quantifizieren, schätze aber von 15-20 Tassen auf ca 5 am Tag
LG
Friedrich :)
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