Baclofen Forum vs Alkoholismus

Ein freundliches Hallo an alle hier von einem Neuling!

Wie die Überschrift evtl. vermuten lässt, nehme auch seit kurzem ich Baclofen und möchte hier von einem überraschenden und sofortigen Wandel nach Einnahme der ersten Tablette berichten.

Am 05.04.2016 abends nahm ich, in gewissen Abstand, die ersten zwei halben Tabletten (insgesamt 25mg).
Verspürte ich am Abend zuvor noch das ununterdrückbare Verlangen/Druck zu trinken (4 x 0,5er Bier und 2 x 0,1l Kräuter), war dieser Zwang an jenem ersten Abend wie ausgelöscht!

Diese sofortige Wirkung hat mich so positiv überrascht, dass ich einige Tage über diesen plötzlichen Umschwung regelrecht perplex war. Auch ich war skeptisch vor der ersten Einnahme und stehe Medikamenten eher weniger positiv gegenüber (außer Alkohol, das ging natürlich jahrelang – Problem und Widerspruch darin ist ja allg. bekannt).

Bis heute habe ich schon 2 Wochen ohne Alkohol und Trinkdruck verbracht.
Die Dosis hatte ich zwischenzeitlich maximal auf 62,5mg erhöht – allerdings war ich dann den gesamten nächsten Tag zu fast gar nix zu gebrauchen: müde, schwacher Kreislauf und den halben Tag buchstäblich Schlagseite nach rechts (nur körperlich).

Momentan nehme ich zum Abendessen eine Tablette á 25mg. Ich hoffe damit die Sucht so für die kommende Zweit fern halten zu können und so mit halbwegs klarem Kopf die andern Probleme und Aufgaben angehen zu können, und ab spätestens nächster Woche auch wieder Arbeiten gehen zu können – also soweit auch körperlich und geistig für die Arbeit wieder fit und klar zu sein.

Bevor ich den Schritt zu Baclofen machte, überlegt ich einige Tage über das ob und wie und versuchte über Wochen zuvor bereits wieder alleine und ohne Hilfsmittel vom täglichen Trinken wegzukommen (im Schnitt 6 Bier oder bis zu 2 Flaschen Roter, hartes eher seltener, immer abends). Meine längste Abstinenzphase dauerte von Jan. 2013 bis fast Mitte 2015 (kalter Entzug). Vorher eher kurze Phasen (Tage, Wochen). Rückblickend und ehrlich betrachtet habe ich spätestens seit 2000 ein Alkohol-Sucht-Problem.

Ich betrachte Baclofen in erster Linie als Hilfsmittel akut aus der Sucht wieder heraus zu kommen und Alternative zu einem Aufenthalt in einer Klinik, was im Gespräch mit meinen langjährigen Therapeuten/Berater in der Suchtberatung wohl letztlich 12 Wochen Aufenthalt mit „Nachbehandlung“ bedeutete hätte.

So, liebe Leute. Dass soll es erst einmal von meiner Seite fürs Erste gewesen sein.


Grüße, Fidursu

Willkommen im Club, ich drücke dir beide Daumen das dein Leben Alkfrei bleibt!

Hallo Fidursu

und herzlich willkommen!
Ein positives Resultat, von welchem Du uns hier berichtest. Gratuliere
Meines Erachtens wäre es besser, die gesamte Tagesdosis auf ca. 4 Einnahmen zu verteilen. Damit hast Du einen konstanteren Wirkstoffpegel.
Oder machst Du es auf diese Art und Weise aufgrund der unerwünschten NW während des Tages?

LG
moonriver

Hallo Fidursu,
nicht groß darüber nachdenken, einfach mitnehmen und sich ggf. zurück erinnern.

LG Federico

Lieber Fidursu.
EIch hoffe es geht dir immer noch gut.
Darf ich fragen ob du an dem Tag deines Baclofenstartes noch getrunken hast oder warst du schon länger trocken? und hast du einen Arzt der dich begleitet? Über eine Antwort freue ich mich sehr.
liebe Grüße Ronny

Hallo ihr Lieben, nachdem ich keinen Arzt zz finde der mit mir mit Baclofen anfängt, hier meine Frage.Mein Hausazt hat es mir aber aufgeschrieben
Muss ich über längere Zeit trocken sein um langsam damit zu beginnen, mit wieviel startet man und ich nehm zz Revia was nichts bringt,wie lange muss ich damit aufgehört haben bevor ich baclofen nehme.
Mir geht's zz sehr schlecht, nehme Cypralex gegen Depressionen und ab und zu ne Praxiten...
Würde mich freuen wenn mir jemand helfen kann, hab täglich Trinklust und wahnsinnige Angst alles zu verlieren.Danke schonmal Eure Kämpferin

Hallo Kämpferin,

Adressen sind unterwegs. Jetzt warten wir alle auf Deine Vorstellung,
hier in diesem Thema. Eine Anleitung wie das geht, findest Du hier.

Keine Angst, das wird schon,
LG Federico

Hallo Kämpferin,
Hallo auch alle Anderen!

Zu allererst: Ja, es geht mir bezogen auf das Suchtproblem und die Folgen zurzeit gut – wird nun schon die siebente Woche. Ich war drei Wochen zuhause, und kam die letzten „Kranktage“ auch mal versuchsweise mit sogar einer halben Tablette (also 17,5 mg) gut aus.



Getrunken habe ich bis zum Abend vor der ersten Einnahme von Baclofen wieder fast 8 Monate durchgehend - im Schnitt tgl. mindestens 1 Liter „guten Roten“ oder einen Sixpack 0,5 Bier. Dazu ggf. dann noch zwei, drei Kurze direkt vor dem Schlafen. Manchmal auch gemixt. Davor war ich nach geglücktem kalten Entzug 2,5 Jahre trocken. Die harte Phase (Wodka, Whiskey etc.) war gottseidank diesmal nur kurz!

Begleitet werde ich von einem sehr guten Berater/Therapeuten in einer Suchberatungsstelle, der sich auch meist viel Zeit nimmt. Super Klima, offenes und ehrliches auch durchaus sehr direktes Verhältnis. Aber das brauche ich auch so. Bei meinem sogenannten „Hausarzt“ fühle ich mich bzgl. Alk. nicht so gut aufgehoben. Ansonsten gab es Baclofen über einen Tipp der Beratungsstelle von einem der wenigen Psychiater, die das Verschrieben. Ich habe regelmäßige Kontrolltermine bei dem Psychiater.

Nunmehr bin ich die vierte Woche wieder im Büro. Die Dosis hat sich nun (leider) auf bis zu zwei Tabletten erhöht - je nach Strassfaktor und Stimmung im Büro/Baustelle.

Vielleicht mag es an der buchstäblichen Klarheit und Nüchternheit lkeigen, welche ich nun siet einigen Monaten wieder im Kopf habe - wobei Baclofen gerade die ersten zwei Wochen ganz schön aif das Gehirn gedrückt hat ... - auf jeden Fall habe ich nun den Entschluss gefasst, meinen derzeigen Arbeitgeber nach sieben Jahren zu verlassen und mit den Erfahurngen darus und neune Erkenntnissen und Gefühlen mich anderweiteig und/oder neu zu orientiern.
Vieles was mit dem Alkoholproblem etc. zu tun hat, hat auch direkt Ursachen im derzeitgen Job. Wobei das keine Schuldzuweisung ist. Vieles ist auch auf "meine sprichwörtlichen Mist" gewachsen. Ich weiß noch nciht was die zukunft nun genau bringt, aber schlechter als die letzten Monate kann es sicher nicht werden.

Grüße, Fidursu!

Bei weiteren Fragen.... gerne!

Lieber Fidurso,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Ein wenig besorgt bin ich schon, wenn ich Deinen letzten Beitrg lese und möchte Dich bitten: mache nicht zu viele Baustellen auf einmal auf, gehe lieber einen Schritt nach dem anderen. Damit meine ich: erst der Alkohol (noch bist Du, glaube ich, nicht übern Berg, auch wenn es sehr gut läuft) dann der Job und dann usw...

LG Fallada

Liebe(r) Fidursu,
du gehst den richtigen Weg und ich wünsche dir viel Erfolg dabei !
Eine große Bitte : Teilst du mir bitte die Adresse deines Psychiaters mit, der Baclofen verschreibt, damit wir ggf. unsere Therapeutenliste aktualisieren können (per PN) ?
Danke und herzliche Grüße
Werner