Ein Gruss ins Forum von moon (river)
etwas off topic, aber dennoch... damit ihr wisst, dass ich noch da bin. Eben, "Stufen". Und diese können einem auch im fortgeschrittenen Alter noch vor die Füsse gelegt sein, um wieder und wieder eine Stufe zu erklimmen. Wird wohl nicht aufhören, solange wir denken können!
Wie könnte ich dieses Forum vergessen, mit all den bekannten und liebgewordenen Menschen hier...
Ich gebe mein Bestes hier, aber im Moment bin ich total abgehoben. Ja, ich glaube, ich darf dies hier ins Forum schreiben. Der ganze Blues und der Sternenhimmel, den ich aktuell erlebe, soll auch hier erscheinen, mit seiner ganzen Ehrlichkeit und Verzweiflung. Die ganze Bandbreite der Gefühle, zu denen wir Menschen fähig sind.
Es hat mir definitiv den "Ärmel reingenommen"...
Es wird wohl wieder eine lange Nacht der Emotionen geben, nicht mit Alkohol, nein, der ist Lichtjahre weg, aber mit Gefühlen, welche ich mir in diesem Alter nicht mehr zugetraut hätte...
Sie haben mich überfallen, sie lassen mich nicht mehr los...
Nächste Woche wird sich Einiges ereignen...
Liebe Forum-Leser, es ist so schön, was da über die Bühne des Lebens gehen kann. Es beginnt sich nun langsam und sanft zu steigern. Mit der Sanftheit eines scheuen Rehs, welches sich aus der Dunkelheit des Waldes langsam auf das offene Feld traut...
Es sind Muster und uralte Erinnerungen im Denken, welche mich über den Tag und des Nachts begleiten. Manchmal glaubt man zu spüren, dass sie älter als das jetzige Leben sind... (?) Über dieses Fragezeichen schreibe ich vielleicht noch etwas. Ist im Moment zu schwierig und noch zu undurchsichtig.
Meistens bleibe ich bis spät in die Nacht wach und dies in bester mentaler und körperlicher Verfassung! Auch hier empfinde ich Muster, ähnlich wie auch die Assoziationen, Muster, Landschaften, die uns in den Alkohol geführt haben. Überall sind solche Denkmuster bei uns Menschen im Spiel. Offenbar tickt unser Gehirn auf diese Art und Weise. Es fragt sich nur, wo sie sich abspielen!
Was ist nun, wenn wir "verliebt" sind, in einem Alter wo biologisch z.B. der ganze Hormon-Spiegel keine Rolle mehr spielt. Wo es überhaupt nicht mehr um die Frage nach der Arterhaltung geht. Es muss tatsächlich einen ganz anderen Faktor geben, welcher einem zu einem geliebten Gegenüber zieht, mit schlaflosen und durchwachten Nächten, mit langen Spaziergängen unter dem Sternenhimmel, mit dem Klang im Ohr einer Hammond aus den 60ern (meine Ohren sagen mir dann bei den richtigen Einstellungen der Register einfach: Pistache...)
Die Natur oder was auch immer hat mir etwas auf meinen Lebensweg mitgegeben: Klänge, Akkorde mit ihren Obertönen empfinde ich nicht nur als Akustik, als Ton, als Schwingung, nein, sie werden zu Farben, Farbkompositionen. Ohne LSD!
So wie der Regenbogen das Schwingungs-Spektrum von Rot zu Violett durch Brechung in Wassertröpfchen abbildet werden in meinem Kopf Töne zu Farben... seit frühester Erinnerung. Aber glaubt mir, diese Eigenschaft ist nicht einfach "schön" oder interessant, nein, es kann mich auch an Grenzen bringen, vor allem im Lärm und Getriebe der Grossstadt... die Bilder, welche da in mir entstehen möchte ich niemandem wünschen...
Wohin mag es mich führen...? Das Alkoholmuster wird irgendwie durch eine gegenphasige Schwingung aufgehoben, das Denken wird frei und ich erlebe plötzlich ein Gefühl von einer ungeahnten Freiheit... die Realität hält mich jedoch auf einem vertretbaren Niveau fest... damit meine bisherigen Beziehungen keinen Schaden erleiden.
Ich stehe nun tatsächlich in meinem fortgeschrittenen Alter vor einer Entscheidung:
Träume von deinem Leben oder lebe deinen Traum oder anders gesagt: Vogel, friss oder stirb...
Wie weit darf ich den Bogen spannen, bevor er bricht?
Einerseits ist eine annähernd unkontrollierbare Sehnsucht und andererseits gibt es die "Vernunft", (ich stelle sie absichtlich in Anführungszeichen)... Träume des Nachts auf meinen Exkursionen sprechen eine ganz andere Sprache, eine Sprache, die ich auch heute noch nicht ganz verstehen kann, höchsten erfühlen... eine Zuwendung, fernab von körperlichem Sehnen, aber in einer mentalen Art von einer ungeahnten Intensität!
Etwas Unerklärliches, Grosses, mit Worten nicht Beschreibbares hat mich sanft berührt. Und gerade in der gespürten Sanftheit liegt das Geheimnis... als wie höchstpotenzierte Homöopathie.
Je sanfter eine Berührung die Seele erreicht, desto tiefer durch alle Schichten bleibt die Erinnerung. Fern von Zeit und Raum, jedoch synchronisiert mit der Wiege allen Seins, dem ewigen Geheimnis des Universums, unserer Herkunft, der Sehnsucht nach den Sternen am Himmel...
So empfinde ich das, was wir Menschen "Liebe" nennen.
Für heute genug der Philosophie eines alten Mannes...
Sanfter Blues von Beth Hart begleitet mich nun durch die Nacht (ich durfte sie live in Zürich CH erleben)
LG
moonriver