Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Neues Mitglied stellt sich vor Raum Würzburg
BeitragVerfasst: Sonntag 2. April 2017, 08:23 
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Registriert: Sonntag 2. April 2017, 07:41
Beiträge: 2
Bin neu hier seit heute. Bin vielleicht etwas untypisch, denn ich bin sozusagen ein Coabhängier, sprich es geht um meine Frau. Wir sind jetzt seit fast 17 Jahren verheiratet und sie ist seit ca. 15 Jahren Alkoholikerin. Viele schlimme Erfahrungen in der Kindheit (Scheidung der Eltern, Missbrauch...) haben den Weg Richtung Alkohol geebnet und ihr eine Zeit lang auch ein Stück geholfen, damit besser klar zu kommen. In den letzten 1 1/2 Jahren ist sie jedoch in einer neuen Phase ihrer Sucht, beginnt schon vormittags mit Trinken und zieht sich dann nachts zwischen 22 und 2 Uhr, wenn ich schlafe, richtig dicht. Dann kommt sie brabbelnd ins Schlafzimmer und weckt mich mehrfach nachts auf. Das führt bei mir zu massiven Schlafstörungen und dazu, dass ich aus Sorge um die ganze Geschichte meinen Job kaum noch richtig ausüben kann. Auch das Familienleben mit unseren zwei süßen Töchtern (11 und 5) ist massiv beeinträchtigt.
Einem normalen Alkoholentzug würde sie nicht zustimmen, aber in dem was ich über baclofen gelesen habe, sehe ich eine Chance.
Wäre also sehr dankbar, wenn ich von Euch per PN eine Hausarztadresse im Raum Würzburg erhalten könnte[/u], wo wir ein beratendes Gespräch führen und das Medikament erhalten könnten.

Danke im Voraus


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Raum Würzburg
BeitragVerfasst: Sonntag 2. April 2017, 09:37 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Guten Morgen Andreas SP,

willkommen im Forum. Es ist so ungewöhnlich nicht, dass Angehörige den ersten Schritt machen. Es gibt hier auch einen Bereich für Angehörige.

Schön, dass du deine Frau unterstützt. Aber:

Andreas SP hat geschrieben:
Einem normalen Alkoholentzug würde sie nicht zustimmen, aber in dem was ich über baclofen gelesen habe, sehe ich eine Chance.


Ich möchte dich nicht entmutigen, nur so einfach läuft das auch mit Baclofen nicht. Baclofen nehmen und sonst alles so lassen wie es ist, ist in der Regel nicht von Erfolg gekrönt. Wie du den Konsum deiner Frau beschreibst wäre zunächst eine Entgiftung angezeigt. Den normalen Alkoholentzug wie du es nennst müsste sie zum Einstieg schon machen. Entgiftung, bzw. qualifizierte Entgiftung und daran anschließend Beginn der Therapie mit Baclofen. Denke ich. Das zum einen.

Zum anderen muss die Bereitschaft da sein, der Wille aufzuhören muss bei aller Unterstützung durch das Umfeld von uns kommen. Im Idealfall würde sich deine Frau selber hier anmelden und mit uns in Austausch treten. Sei bitte nicht zu enttäuscht aber wir müssen offen miteinander sein, daher dieser vielleicht entmutigende Auftakt.

Ich gebe dir an dieser Stelle gebündelte, weiterführende Informationen zu Baclofen. Darüber hinaus findest du im Forum viel Hilfreiches. Vielleicht könnt ihr überein kommen, euch hier gemeinsam zu informieren. Ein kleines tägliches Ritual, wenn sich deine frau darauf einlassen will, wäre vielleicht eine Möglichkeit. Gemeinsam mit dir fällt es ihr eventuell leichter die ersten Schritte hier zu gehen, um Mut, Entschlossenheit und Zuversicht zu tanken, los zu gehen und sich Hilfe bei Ärzten zu holen. Du kannst sie begleiten, das ist wunderbar und verdient allen Respekt, aber los gehen, anfangen mit dem aufhören muss deine Frau.

Und hier nun endlich die versprochenen informativen Links. Und noch mal die Anregung hier, im Forum quer zu lesen.

ALL YOU NEED
KÖNIGSWEG

Wenn Du noch Fragen hast melde dich bitte an dieser Stelle (nicht über PN).

Ärzteadressen schicke ich dir per PN, aber wie gesagt: Deine Frau muss es wollen.

Wenn Du noch Fragen hast melde dich bitte an dieser Stelle (nicht über PN).

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Raum Würzburg
BeitragVerfasst: Sonntag 2. April 2017, 11:22 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Andreas

und Partnerin! Seid herzlich willkommen im Forum.

Moderatorin Juli hat Dich/Euch bereits begrüsst. In Worten, die ich absolut teile und denen ich mich gerne anschliesse!

Beifügen möchte ich noch den Hinweis auf die interne Suchfunktion des Forums, zu finden ganz oben in der Menüzeile unter "Suche". Dieses Forum ist in all seinen Jahren zu einem wahren "Nachschlagewerk" im deutschen Sprachraum gewachsen.

LG
moon

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Trinkmenge reduzieren mit Baclofen ?
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. April 2017, 08:36 
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Registriert: Sonntag 2. April 2017, 07:41
Beiträge: 2
Hallo !
Mich würde interessieren: Gibt es auch Leute unter euch, die mit Baclofen einfach nur Ihre Trinkmenge verringert haben und sagen wir mal von 3 Flaschen Wein täglich auf eine runtergekommen sind? Ist das (erfolgreich) möglich?
Habe zumindest eine Forumsstory gelesen, wo jemand parallel zur Einnahme von Baclofen gegen seine täglich 6-8 Bierchen ankämpfte und versuchte die nach und nach zu reduzieren. Ist das eher untypisch?
Wie schon in meiner Vorstellung gesagt, befasse mich als Angehöriger mit dem Thema, bin relativ neu und werde als nächstes erst mal das Buch von Herrn Ameisen lesen, bzw bin schon dabei.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Raum Würzburg
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. April 2017, 11:08 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Lieber Andreas,

ich hatte dir ja schon per PN geschrieben, wie ich das sehe. Es herrschen aber unterschiedliche Auffassungen. Du findest hier im Forum viele Biographien, wie es gehandhabt wird.

Ich hoffe, du bekommst hier noch einige Antworten, die euch weiter bringen.

Konntest du deine Frau denn schon motivieren, hier mitzulesen?

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Raum Würzburg
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. April 2017, 12:03 
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49
Beiträge: 9
Hallo Andreas,
ich nehme seit ca. 6 Monate 2*12,5 mg/d Baclofen und habe meine durchschnittliche Biermenge von 3,5 l/d auf 1 l/d reduziert. Diese Menge ist seit mehr als 4 Monate konstant. Ob das dauerhaft so bleibt, muß natürlich die Zeit zeigen!

Denke aber, das ich damit hier eher die Ausnahme darstelle:
Außer meinem exzessiven Alkoholmissbrauch habe ich sonst keine (wesentlichen) Probleme in meinem Leben.
Ich habe auch kein Problem damit, bei einer Fete mal 2-3 Bier mehr zu trinken. Das ist i.d.R. eingeplant und wird an anderen Tagen wieder ausgeglichen.

Generell denke ich da sehr pragmatisch:
Jedes Bier das ich bisher einsparte, verbesserte meine Kondition und Lebensqualität.
Und selbst wenn sich die Biermenge wieder erhöhen sollte, ist/war das ein Gewinn ->
Und jetzt weiß ich ja, das es auch mit weniger Bier geht!

mit herzlichem Gruß
Micha


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