Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arztsuche
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Januar 2018, 13:22 
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Registriert: Dienstag 2. Januar 2018, 20:53
Beiträge: 3
Hallo,
ich gehöre schon zu den älteren Semestern und muss einfach immer wieder - trotz besseren Wissens im Kopf - mit meinem zu hohen Alkoholkonsum kämpfen.
(derzeit ca. 1Fl. Prosecco tgl., gelegentlich auch mehr)

Es gäbe viel zu schreiben - ich habe das Gefühl, da sitzt etwas sehr Selbstzerstörerisches in mir, dem ich nicht beikomme ... Trotz vieler Achtsamkeitsübungen, Abstinenzzeiten, spiritueller 'Arbeit', kreativer Talente, sozialer Fähigkeiten, Therapien ... es reicht nicht, um dem Teufelchen in mir beizukommen :-\
Das innere Loch konstruktiver zu füllen ...
Meine Beziehung (47 Jahre Ehe) ist mittlerweile dadurch zum Zerreißen gespannt ...
Ich lebe in sehr stabilen familiären, unterstützenden Verhältnissen - dennoch setze ich das alles sehenden Auges einer Zerreißprobe aus.
Früher konnte ich immer wieder einen 'Schalter' umlegen - dann war kein Gedanke mehr an Alkohol - als ob das nie ein Thema gewesen wäre.

Ich habe auch frühzeitig mich selbst diesbezüglich immer argwöhnisch beäugt (etwa seit meinem Wunsch schwanger zu werden mit 25), weil ich wohl die Gefährdung für mich ahnte - Das klappt mit zunehmendem Alter nun nicht mehr so gut.
Wobei Alkohol in meinem Elternhaus kein Thema war und ich -um meine Abiturzeit herum- ein Glas Sekt im Freundeskreis unangenehm bitter fand - wie Bier mein ganzes Leben bisher.

Mein 'Suchtverhalten' konnte ich immer schon auch auf andere Themen verschieben - Rauchen (habe ich seit 40 Jahren ganz eingestellt), Arbeiten, Einkaufen, Computern usw ...
Ich hoffte, mit dem Alkohol würde das ganz-Einstellen auch irgendwann klappen - war aber nicht so. Immer nur phasenweise, z.B. die 7 Wochen Fastenzeit im Frühjahr habe ich lange eingehalten, auch manchmal im Herbst wieder.
2016 habe ich meine Ernährung 1/2 Jahr wegen Rheuma ganz auf vegetarisch- fast vegan und natürlich alk-frei umgestellt. Das hat mich sehr aufgebaut, wollte ich eigentlich beibehalten. Kippte aber dann doch wieder :-(

2017 war ich 6 Wochen in einer sehr guten psychosomatischen Klinik, wo ich das Thema offen ansprach und dafür viel Anerkennung bekam. Neben meiner Dauerdepression seit ca.15 Jahren wurde mir dort erstmals eine frühkindliche Entwicklungstraumatisierung attestiert durch psychisch sehr schwierige Erziehungseinflüsse. Seit dem beschäftige ich mich mit Trauma-Arbeit und hatte das Gefühl, ich bin zum erstenmal am Boden meines Problems angekommen, was mich sehr entlastete - dennoch griff ich daheim wieder zum Piccolo ...
Ich habe momentan noch die Unterstützung einer guten Psychotherapeutin - bin aber dennoch irgendwie hoffnungslos, dies in diesem Leben noch hinzukriegen. Mein Selbstwertgefühl ist deswegen am Boden ...
Dann stieß ich im Internet auf die Info über Baclofen und auf Euer Forum.
Und bin gerade dabei, das Buch zu lesen.

Ich würde gerne einen kompetenten unterstützenden Arzt im Raum München finden (denn Regensburg ist mir zu weit) und evtl. einen Versuch mit diesem Medikament wagen - obwohl ich auch ein bisschen Angst davor habe.
Für Eure Hilfe wäre ich dankbar!
Waldy


Zuletzt geändert von waldy am Mittwoch 3. Januar 2018, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Januar 2018, 13:49 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Waldy,

herzlich Willkommen im Forum, Du hast Post in deinem Privaten Postfach (PN)

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Januar 2018, 13:58 
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Registriert: Dienstag 2. Januar 2018, 20:53
Beiträge: 3
danke! Ich bin gerührt, dass Du mir so schnell antwortest!

LG Waldy


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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Januar 2018, 11:04 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Waldy,

danke für deine ausführliche Vorstellung. In meinen Augen gibt es niemals einen Grund zur Resignation, egal, wie jung oder alt wir sind. Die Entscheidung liegt in uns selbst, und ebenso der tiefe Wunsch, unsere Welt nüchtern, un-abhängig und selbstbestimmt zu betrachten und zu gestalten. Dafür gibt es immer einen Spielraum, und er ist umso größer, je mehr wir uns nach einem guten Leben für uns und unser Umfeld sehnen. Diesen Wunsch kann uns niemand nehmen.

Herzliche Grüße
Dieter

_________________
Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 08:00 
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2018, 13:23
Beiträge: 61
Hallo,
ich bin auch neu hier (und unbeholfen,sorry)
Wenn es mir psychisch die Tage mal besser geht,stelle ich mich ausführlicher vor.
Ich bitte um Hilfe bei der Suche nach einem Arzt in,oder bei,Nürnberg ,der Baclofen verschreibt.
Danke!!!!
Liebe Grüße
Ina


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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 10:18 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Guten Morgen Ina,

ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht. Der erste Schritt ist getan.

Du hast PN.

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 23:41 
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Registriert: Dienstag 2. Januar 2018, 20:53
Beiträge: 3
danke für Deine aufbauende Antwort, Dieter!

Ich möchte zunächst Euch allen hier wünschen, dass das neue Jahr gut zu Euch sein möge!

Und von mir ein kleines Zwischen-Update geben.
Ich habe mit mir selbst etwas wundersames erlebt, dem ich noch nachspüre.
Nachdem ich so freundlich und rasch hier die Empfehlung eines Arztes in einem für mich gut erreichbaren Umkreis bekommen habe, fühlte ich mich so froh, erleichtert und hoffnungsvoll, dass mir das kleine Wunder geglückt ist, meinen Schalter momentan wieder umzustellen von Alkoholkonsum auf alkoholfrei. Heute ist mein 7.Tag ohne Alkohol und es ist, als ob Alkohol nie ein Thema für mich gewesen wäre.

Ich habe zwischenzeitlich sehr viele Eurer tollen Informationen und Berichte hier förmlich in mich "aufgesaugt" und auch im Internet noch weitere Infos recherchiert und natürlich das Ameisen-Buch 'verschlungen'.
Habe mich auch mit meinen Gefühlen, Erwartungen, eigenen Verhaltensmustern und vor allem auch Ängsten bezüglich einer Baclofen-Einnahme befasst. Z.B. der Sorge, dass ich evtl. während ich das Mittel einschleiche möglicherweise länger nicht Autofahren dürfte wegen evtl. starker Müdigkeit - darauf bin ich aber sehr angewiesen.
usw...
Aber um das abzuklären hilft einem dann ja auch eine kompetente ärztliche Begleitung.

Mein momentaner Status ist nun so, dass ich noch ein bisschen abwarten und beobachten möchte, wie sich das weiter entwickelt.
Gerade genieße ich die Freude über meine täglich mehr zurückkehrende Klarheit und auch körperliche Stabilisierung. Und ich übe mich wieder ein bisschen mehr in Geduld, dass das ein Prozess in Wellenbewegungen ist und darin, wieder etwas mehr Frust auszuhalten, wenn etwas nicht gleich perfekt läuft. Die Resignation ist momentan verschwunden, die Hoffnung wächst wieder und mein Fokus ist nicht mehr nur auf mein Versagen ausgerichtet. Das tut unheimlich gut.
Insofern hat offenbar allein die Aussicht, das Mittel erhalten zu können und die von Euch beschriebenen positiven Wirkungen evtl. auch erleben zu dürfen, bei mir schon einen positiven Wende-Effekt erzielt.
Allerdings erlebe ich natürlich nicht die von Euch vielfach beschriebene Wirkung der totalen Befreiung von inneren Dauerspannungen und Ängsten. Das wäre mein Traumziel.
Jedenfalls werde ich wachsam sein und bei einer evtl. Kippgefahr sofort einen Arzttermin vereinbaren.

Ich bin so glücklich, dass ich Euch gefunden habe und dadurch bereits wieder an meine verloren gegangene Motivation anknüpfen konnte.
Danke dafür!
Waldy


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 Betreff des Beitrags: Re: neu hier, allmählich resigniert,bitte um Hilfe bei Arzts
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Januar 2018, 20:23 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Waldy

Herzlich willkommen im Forum. Schön, dass deine Resignation verschwunden ist.
Wenn starke Müdigkeit aufkommen würde, wär's ratsam, die Dosis langsam zu verringern, bis die Müdigkeit verschwunden ist, und dann ganz langsam wieder aufdosieren.

Gratuliere zum 7. Tag ohne Alkohol, mach weiter so!

LG

Patrick


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