Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. November 2018, 16:59 
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Registriert: Donnerstag 29. November 2018, 16:05
Beiträge: 2
Hallo ich bin 32, ledig, männlich und möchte mich hier gerne kurz vorstellen. Kontakt mit Alkohol habe ich, wie wohl viele hier, seit meinem 16. Lebensjahr und den ersten Partys gemacht, das ging dann zu Studentenzeiten so weiter, dass ich auf Partys am Wochenende gerne mal exzessiv getrunken habe, um Spaß zu haben. Unter der Woche hatte ich zunächst kein Verlangen nach Alkohol. Seit etwa 3 Jahren bin ich selbständig, erfolgreich, verdiene gutes Geld und kann mir meine Zeit frei einplanen. So begann ich auch unter der Woche zu trinken... ihr kennt das ja, es beginnt mit 1-2 Bierchen, die, ich kann es leider nicht anders sagen, einfach geil geschmeckt haben. Dann wurden 3-4 Bier draus und dann schleicht sich auch noch der Schnapps in den täglichen Alltag ein. Ich trank jeden Tag, aber war die meiste Zeit voll arbeitsfähig. Seit etwa 3 Monaten habe ich sehr viel Freizeit und trinke täglich, hin und wieder schon mal eine ganze Flasche Jägermeister und das gerne mal über den Tag verteilt. Der Fachmann würde mich wohl als Spiegel-Trinker bezeichnen.

Nach einem 8 tägigen All-Inclusive Urlaubs vor 2 Monaten hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig starke Entzugserscheinungen, von denen ich vorher garnicht wusste, dass es sowas gibt. Danach hat sich die Sucht so rapide verstärkt, dass ich mich vor einem Monat zu einer Entgiftung einweisen lies. Aus der Klinik rausgekommen, wusste ich noch nicht so ganz wie es mit mir weitergehen sollte, 2 Wochen blieb ich trocken (ich glaube so lange trocken war ich schon 5 Jahre nicht mehr) und dachte mir, ich könnte es versuchen kontrolliert zu trinken, Freunde und Bekannte können das ja auch. Am letzten Wochenende hatte ich dann einen herben Rückfall. Nun weiß ich, dass das kontrollierte Trinken nichts für mich ist und ich ganz aufhören muss. In den 2 trockenen Wochen hatte ich aber täglich mit Craving zu tun, sodass ich mir nicht vorstellen kann ohne Medikamente da durch zukommen.

So bin ich auf Baclofen gestoßen, habe mir das Buch von Dr. Ameisen besorgt und es die letzten beiden Tage durchgelesen. Nun schöpfe nach Tagen der Deprmiertheit erstmal ein wenig Hoffnung. Ich war schon bei meinem Hausarzt, jedoch kann/will dieser es mir nicht verschreiben. Deshalb wäre ich sehr dankbar über Tipps, wo ich im Raum Köln/Bonn einen Arzt finden könnte, der mich bei der Baclofen-Therapie betreuen kann.

In der Entzugsklinik, ich war eine Woche dort zur Entgiftung, habe ich mit einigen Leidgenossen gesprochen, die schon etliche (Langzeit-) Therapien durchgemacht haben und sich doch immer wieder in der selben Entzugsklinik wieder treffen. Ich möchte nicht auch eine solche Tortur durchmachen. Mir ist auch bewusst, dass Baclofen alleine mir wohl nicht helfen wird, deshalb werde ich am Montag die örtliche Suchtberatungsstelle aufsuchen und mich nach Therapie-Möglichkeiten, am Liebsten ambulant, informieren. Ebenso wäre ich dankbar über Tipps, welche Therapie in Kombination mit Baclofen die richtige für mich sein könnte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. November 2018, 17:44 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Herzlich Willkommen im Forum und vielen Dank für deine offene, ausführliche Vorstellung.

Eine Arztadresse lasse ich dir per PN zukommen.

Diese 2 Links mit wichtigen Informationen lege ich dir sehr ans Herz:

All you need

Königsweg

Es ist schwierig, aus der Ferne zu sagen, was für dich die richtige, begleitende Therapie ist. Mein Rat wäre: schaue dich um, höre dich um und vertraue darauf, dass du eine passende Therapie findest. Du hast ja probatorische Sitzungen frei, so dass es eine Kennenlernphase gibt in der beide Seiten merken, ob man miteiander arbeiten kann. In der Suchtberatungsstelle, die du aufsuchen wirst haben sie sicher auch Angebote und Empfehlungen. Des weiteren: lese quer durchs Forum, es berichten auch etliche von ihren Therapien. Auch dadurch kannst du ein Gefühl entwickeln, wo der Schuh bei dir am meisten drückt und in welcher Richtung du Hilfe suchen willst.

Ich hatte zuletzt eine Gesprächstherapie, die den Alkohol nicht im Mittelpunkt stellte, der wurde mehr als Symptom gesehen, also, er stand halt nicht so im Fokus, wie bei einer klassischen Suchttherapie. Hat mir, zusammen mit der Abstinenz sehr viel gebracht. Von Verhaltenstherapie bin ich auch überzeugt, aber das ist, wie gesagt sehr individuell. Vertrau da einfach auf dich, dass du den passenden Weg finden wirst.

Arztadresse, wie gesagt, später als PN. Muss jetzt los, kümmere mich aber noch heute darum.

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. November 2018, 21:18 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Hallo Pete,
hast PN, wenn du dort nicht weiter kommst, melde dich bitte hier, im Forum, dann sehen wir weiter.
Viel Glück!

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. November 2018, 22:44 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hallo Pete86

Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Geschichte, die mir übrigens sehr bekannt in den Ohren klingt. Auch bei mir war das Studentenleben heftig mit Partys und Beizenbesuch verbunden.

Sehr vernünftig finde ich, dass du für dich entschlossen hast, dass kontrolliertes Trinken ausgeschlossen ist und du die Suchtberatungsstelle aufsuchen wirst. Das sind alles beste Voraussetzungen, mit der Baclofen-Therapie anzufangen.

Tatsächlich schlägt dir Baclofen das Glas nicht aus der Hand. Es ist in Anführungszeichen nur ein Hilfsmittel. Hier im Forum findest du daher einen Schatz an zusätzlichen Informationen, die dir behilflich sein können, dein Ziel zu erreichen.

Herzlich willkommen im Forum!

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Freitag 30. November 2018, 13:51 
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Registriert: Donnerstag 29. November 2018, 16:05
Beiträge: 2
Hallo,

vielen Dank für die Tipps und die Arztadresse. Habe einen Termin am 11.12. bekommen, ich hoffe es klappt. Ich berichte auf jeden Fall über meine hoffentlich baldigen Erfahrungen mit Baclofen.

Schönes Wochenende Euch

Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Freitag 30. November 2018, 14:14 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Pete86 hat geschrieben:
Habe einen Termin am 11.12. bekommen, ich hoffe es klappt.


Freut mich sehr, dass es so zeitnah klappt. :-bd. Toi, toi, toi!

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo, neu hier
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 08:48 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo Peter,

magst du berichten, wie es dir beim Arzt ergangen ist? Konntest du mittlerweile erste Baclofen-Erfahrungen sammeln?

Alles Gute wünscht mit herzlichen Grüßen
Dieter

_________________
Du brauchst keine Angst zu haben.


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