Hallo zusammen,
ich bin Thomas, 38. Hier hatte ich mich
viewtopic.php?t=4122Vor etwas über zwei Jahren schon mal vorgestellt (ich mochte mich mit falschem Vornamen besser anonymisieren
). Zu meiner Schande bin ich leider nicht mehr dazu gekommen dieses Forum zu verfolgen und hier zu schreiben. Entschuldigt dafür.
Jetzt eröffne aber hier mal einen neuen Thread, weil ich direkt auch wieder einen Tipp für einen entsprechenden Arzt brauche. Ich bin gerade nach Berlin, in die Nähe der Charité gezogen. (Es wäre also klasse vielleicht sogar eine Empfehlung in der Charité zu kriegen.)
Und ich muss mich auch noch direkt dafür entschuldigen, dass diese Mail gerade nicht so schön geschrieben ist. Ich hab gerade zu viele Dinge im Kopf. :\
Aber da ich schon mal hier bin, mag ich auch gleich berichten:
Damals hatte ich einen guten Start, bin dann aber recht schnell in richtigen Stress geraten, weswegen ich hier nicht mehr geschrieben habe und dann auch einen Rückfall hatte.
Ich habe damals mit Dosen bis 37,5 experimentiert und bin dann bei 25 geblieben. Der erste Rückfall kam nach 17 Tagen, nach 5 Wochen kam der Punkt, ab dem ich wieder immer mehrere Tage mit sehr viel Alkohol in Folge hatte und mir auch Bac ausgegangen ist.
3 Monate später bin ich es dann noch mal ernsthafter mit mehr Bac aber weniger Motivation angegangen, hab die Dosis erst auf 100 dann für eine lange Weile auf 150 gesteigert.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich seit dem häufiger und länger ohne Alkohol war und meine Abstürze mit im Schnitt weniger Alkohol verbunden waren.
Und selbst in Phasen in denen ich überhaupt keine Motivation hatte etwas zu ändern, habe ich weniger getrunken.
Insgesamt ist mein durchschnittlicher Konsum pro Tag mit Baclofen um 34% zurück gegangen. (Ich schreibe mir den Alkoholkonsum in ml Alcohol seit 7 Jahren täglich auf.)
Soweit so gut.
Seit drei Wochen fahre ich einen ergänzenden Ansatz um auf Alkohl zu verzichten. Einerseits habe ich mit einem Kumpel eine sehr umfangreiche „Ideation“ (Teil-Methode von „Design Thinkings“) zu dem Thema erstellt.
Andererseits schicke ich ihm zu fix vereinbarten Terminen Statusberichte dazu ob ich etwas getrunken habe und ob/wie sehr ich das Bedürfnis hatte.
Die Statusberichte sorgen dafür, dass ich eine höhere Motivation hab nichts zu trinken, weil ich sonst ja wüßte, dass ich zeitnah mein Versagen eingestehen müsste. Zweiteres ist ein Frühindikator.
Alle Rückfälle, die ich nach mehr als zwei Wochen hatte, haben sich durch mehrfaches Craving die Tage vorher angekündigt. Sollte das wieder eintreten, wäre das das Signal, die Statusberichte wieder häufiger zu schicken.
So, ich habe jetzt ganz viele Dinge nur kurz und vielleicht auch nicht komplett verständlich angerissen, will aber auch nicht zu viel schreiben.
Das Ergebnis ist, dass ich gerade wieder 22 Tage ohne Alkohol bin.
Im Gegensatz zu früheren Ausstiegsversuchen habe ich:
- einen Coach habe,
- dem ich zudem mindestens Wöchentlich berichten muss
- Zwei Darstellungen 1. wie scheiße es durch Alkohol ist und 2. wie toll es ohne sein wird.
- eine sehr umfangreiche Übersicht über das Problem, Ursachen, Auslöser, Kompensationsstrategien, Zielstellungen, Unterziele,
Dann schaun wir mal weiter...