Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 14:08 
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Beiträge: 20
Hallo Martin, hallo Willo,

Das kann ich Euch schon sagen, da fühlt er sich stark, nicht minderwertig, selbstbewusst, nüchtern fühlt er sich von "irgendwelchen Freunden" veräppelt, keiner nimmt ihn ernst, traut sich zu sagen, was er sagen möchte. Im Rausch ist ihm alles sozusagen "wurscht", es macht Spaß irgendwelche Sachen zu machen.
Im nüchternen Zustand macht er sich über alles und jeden Gedanken, was denkt der über ihn, was der andere usw.usf., warum schaut ihn der schief an ....
und wenn er dann zeitweise sagt, am liebsten würd ich gleich in der Früh anfangen zu saufen um von dieser Sch... Welt nichts mitzukriegen, brauch ich euch nicht zu sagen, wie ich mich dann als Mutter fühle.

Naja und mit den Mädchen ansprechen klappt es auch besser, nüchtern traut er sich gar nichts.

Meine Frage an Euch: Ihr schreibt ja auch einige von Angst - früher hab ich Angst immer in Verbindung mit Angst vor Spinnen, Angst alleine im Dunkeln zu gehen - solche Dinge halt. Um welche Form von Angst handelt oder handelte es sich bei Euch ?

Sind es nicht die sozialen Ängste dann wie oben bei meinem Sohn beschrieben, welche dann im Alkohol ertränkt werden möchte???

Liebe Grüße und danke für Eure Antworten
Gabriella


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 15:52 
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42
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Die soziale Phobie ist glaub ich die dritthäufigste psychische Erkrankung und führt unbehandelt oft zu weiteren Problemen wie Depressionen und / oder "Selbstmedikation" mit Alkohol, Medikamenten oder Drogen.

Dein Sohn könnte mal die Liebowitz Social Anxiety Scale (LSAS) ausfüllen und schauen wo er steht. Deutsche Version hier: http://www.neuro24.de/a11.htm (etwas runterscrollen)

Bei einer dem Alkoholmissbrauch zu Grunde liegenden Angststörung ist Baclofen meiner Meinung nach eine gute Wahl, weil man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.

Sollte tatsächlich eine behandlungsbedürftige Sozialphobie vorliegen, kann jedoch auch die "first line"-Therapie mit SSRI/SNRI und falls möglich kognitiver Verhaltenstherapie erwogen werden. Es kann gut sein, dass mit Wegfall oder deutlicher Verbesserung der Angststörung das Trinken für deinen Sohn an Bedeutung verliert. Je länger die Selbstmedikation einer psychischen Erkrankung mit Alkohol erfolgt, desto schwieriger wird es...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 20:17 
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Martin,
danke für den Link, interessanter Artikel, aber gibt es auch eine Auswertung, wo man sieht, wie stark man betroffen ist?
Wie schon erwähnt, habe ich die Form der sozialen Phobie bis vor kurzem nicht wirklich als Angst eingestuft.

Im Allgemeinen halte ich nicht viel von Medikamenten, die Ärzte verschreiben schnell was und dann kannst selber klar kommen mit den Nebenwirkungen. Aber oft geht es nun nicht anders, das ist mir schon klar.
Mein Sohn hat auch einige Medis verschrieben bekommen, vom Hausarzt Benzos zum Schlafen und Antidepressiva (er selbst nehme es auch schon Jahre) !! aber da erst hat er gemerkt, dass die Wirkung der Pillen mit Alkohol noch verstärkt wird. Na toll !! Die Psychiaterin: aha 2 Pillen helfen nicht, dann nehmens noch eine dritte dazu. Nach 3 Wochen immer noch keine Wirkung und er hat abgesetzt. Der Psychiaterin sagte er dies, Bac verschreibt sie nicht, aber er solle das .... weiternehmen. Will er aber nicht mehr. Das war für sie dann erledigt, quasi!

Bedeutet 27 hinter Martin dein Alter? Dann wärst Du ja auch noch sehr jung und hast schon ziemlich viel hinter dir. Du beschreibst in Deinem Thread, dass du körperlich abhängig von Bac wurdest mit ziemlichen Nebenwirkungen. Und Dein Arzt hat es dir aufgrund dessen nicht mehr verschrieben.
Was machst Du jetzt gegen Deine Ängste, eine Palette an Pillen haben Dir ja auch nicht wirklich geholfen. Trinkst Du wieder? Machst Du Therapie? Nimmst Du Bac wieder? Bist du sicher, dass die von Dir beschriebenen Nebenwirkungen vom Bac damals kamen? Niemand beschreibt solche Nebenwirkungen. Aber Du hast ziemlich viel davon genommen, war das vielleicht zu viel für Dich oder hast Du erst ab dieser Menge keine Ängste mehr gehabt? Und dann nicht mehr getrunken? Hast Du zusätzlich noch andere Medis genommen?


Willo,
Du hast ja dann auch schon ziemlich früh Bekanntschaft mit dem geglaubten Freund gehabt und bist ziemlich lange hängen geblieben (hab nachgelesen). Es ist für mich so schwer vorstellbar, dass ein Medikament es schafft, Ängste zu lösen und Alkohol unwichtig zu machen. Du besuchst ja auch keine Gruppen oder machst eine Therapie. Das ist doch verdammt gut gelaufen für Dich so?

Kannst du mir ein wenig beschreiben, was Du anfangs gefühlt hast, als Du mit Bac angefangen hast, war die Wirkung gleich da und wie war die Wirkung? Welche Nebenwirkungen hattest Du?

Meine Angst ist nun, dass ich Euch nicht auf die Nerven gehe!

Liebe Grüße
Gabriella


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 20:20 
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Beiträge: 20
Meine Angst ist natürlich, dass ich Euch auf die Nerven gehe!!!


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 21:57 
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Beiträge: 230
Gabriella hat geschrieben:
Martin,
danke für den Link, interessanter Artikel, aber gibt es auch eine Auswertung, wo man sieht, wie stark man betroffen ist?

Zitat:
55-65 Punkte: Mäßige Soziale Phobie
65-80 Punkte: deutliche Soziale Phobie
80-95 Punkte: schwere Soziale Phobie
über 95 Punkte: sehr schwere Soziale Phobie


Gabriella hat geschrieben:
Bedeutet 27 hinter Martin dein Alter?

Ja :smt002

Ich hab schon einiges hinter mir, aber auch noch viel vor. Medikamente nehme ich derzeit keine. Ich mache eine ambulante Psychotherapie und trinke derzeit unter relativ großer Willensanstrengung seltener und weniger als früher und keine harten Getränke mehr. Aber ich möchte abstinent leben oder - wenn ich das nicht schaffe - meinen Alkoholkonsum noch deutlich einschränken. Deswegen habe ich jetzt in Absprache mit meinem Psychiater beschlossen noch einmal den Baclofen-Weg zu beschreiten, diesmal mit noch höherer Dosis und regelmäßigerer über den Tag verteilter Einnahme.

lG, Martin


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 22:56 
Hallo Martin,

Zitat:
Sollte tatsächlich eine behandlungsbedürftige Sozialphobie vorliegen, kann jedoch auch die "first line"-Therapie mit SSRI/SNRI .....erwogen werden


Ich halte es für wenig sinnvoll, wenn Du Pharmaindustrie-Public Relations aus dem Internet als akzeptiertes Know-How im Forum weitergibst.
SSRI und SNRI zeichnen sich lediglich durch eine Placebo-Wirkung und einen Haufen sehr unangenehmer Nebenwirkungen aus. Weitergehende Informationen findest Du in:
http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... ssiva.html

LG invorio


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 00:25 
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42
Beiträge: 230
invorio hat geschrieben:
Hallo Martin,

Zitat:
Sollte tatsächlich eine behandlungsbedürftige Sozialphobie vorliegen, kann jedoch auch die "first line"-Therapie mit SSRI/SNRI .....erwogen werden


Ich halte es für wenig sinnvoll, wenn Du Pharmaindustrie-Public Relations aus dem Internet als akzeptiertes Know-How im Forum weitergibst.
SSRI und SNRI zeichnen sich lediglich durch eine Placebo-Wirkung und einen Haufen sehr unangenehmer Nebenwirkungen aus. Weitergehende Informationen findest Du in:
http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... ssiva.html

LG invorio

Du schlussfolgerst aus dieser Meta-Analyse bzgl. Depressionen auf eine Nicht-Wirksamkeit von SSRIs bei der Behandlung der sozialen Angststörung was schlichtweg nicht möglich ist. Zudem kann man SSRIs generell nicht alle über einen Kamm scheren, siehe: http://www.medicalnewstoday.com/articles/137118.php (Comprehensive Analysis Shows Sertraline And Escitalopram Are The Best Of 12 New-Generation Antidepressants).

Dass SSRIs/SNRIs die first line agents bei der pharmakologischen Behandlung der sozialen Angststörung darstellen ist ein Fakt. Das kannst du gerne in Fachbüchern nachlesen oder auf der Website der äußerst renommierten Mayo Clinic: http://www.mayoclinic.com/health/social ... -and-drugs

Hier noch ein paar Meta-Analysen welche die Wirksamkeit von SSRIs bei der Therapie der sozialen Phobie belegen:

Zitat:
Pharmacological treatment of social anxiety disorder: a meta-analysis

The stability of the SSRI effect size estimate in conjunction with other evidence for safety and tolerability and their ability to treat comorbid conditions supports the use of SSRIs as the first-line treatment. Direct comparisons of SSRIs vs. other promising medications deserve consideration.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12900950

Zitat:
The efficacy of selective serotonin reuptake inhibitors in adult social anxiety disorder: a meta-analysis of double-blind, placebo-controlled trials.

Consistent with previous studies, selective serotonin reuptake inhibitors appear more effective than placebo for social anxiety disorder, with improvement extending into social and occupational function.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16714326

Zitat:
Efficacy and tolerability of second-generation antidepressants in social anxiety disorder.

Overall, a fair amount of evidence supports the efficacy of escitalopram, fluvoxamine, paroxetine, sertraline, and venlafaxine in social anxiety disorder. The drugs do not differ in efficacy, although their adverse event profiles do.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18408531

An der ersten Meta-Analyse war übrigens Dr. Michael Liebowitz beteiligt. Aber möglicherweise sagt dir der Name ja nichts...


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 10:35 
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@Martin,

es wäre schön, wenn Du die Fragen von Gabriella beantworten würdest anstatt ständig ungefragt Ratschläge zu erteilen. Deine in der Vorstellung aufgeführte Liste von Medikamenten die allesamt nicht viel bewirkt haben, qualifiziert Dich nicht gerade dazu, Dich hier als Ferndiagnostiker und Pseudopharmakologe aufzuspielen.

Vielleicht konzentrierst Du Dich besser ausschließlich auf Dich und die Bearbeitung Deiner Probleme. Hier noch mal die ausstehenden Fragen von Gabriella:
Zitat:
Bist du sicher, dass die von Dir beschriebenen Nebenwirkungen vom Bac damals kamen? Niemand beschreibt solche Nebenwirkungen. Aber Du hast ziemlich viel davon genommen, war das vielleicht zu viel für Dich oder hast Du erst ab dieser Menge keine Ängste mehr gehabt? Und dann nicht mehr getrunken? Hast Du zusätzlich noch andere Medis genommen?

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
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Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 11:13 
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Von Einzelfällen vermeintliche Erkenntnisse bzgl. der (Un)Wirksamkeit von Medikamenten oder Therapien abzuleiten, ist sehr unwissenschaftlich, darum gibt es ja große Studien und Metaanalysen auf denen die evidenzbasierte Medizin aufbaut. Aber ok...

@Gabriella:

Sorry, dass ich nicht alle Fragen auf einmal beantwortet habe, es waren doch ganz schön viele.

Ich habe damals keine zusätzlichen Medikamente eingenommen. Die "Nebenwirkungen" waren Entzugserscheinungen, die sehr schnell auftraten, wenn ich meine Baclofen-Dosis auch nur für einige Stunden zu spät einnahm. Irrationale Ängste und Trinkverhalten haben sich damals leider nicht signifikant verbessert.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 11:29 
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Zitat:
Von Einzelfällen vermeintliche Erkenntnisse bzgl. der (Un)Wirksamkeit von Medikamenten oder Therapien abzuleiten, ist sehr unwissenschaftlich

genau das ist exakt der Vorwurf, den Olivier Ameisen aus „gewöhnlich gut finanzierten Kreisen“ der evidenzbasierten Medizin zu hören bekam.

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