Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: kurze Vorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 19. März 2010, 23:20 
Mitllerweile habe ich auch gerafft, dass ich ein Alkoholiker bin. Angefangen hat es bei mir mit dem sogenannten "Entspannungstrinken" vor etwa 11 Jahren. Stressiger Job und sehr teurer Rotwein (er musste wahrscheinlich so teuer sein um überhaupt damit anzufangen, davor war ich kompletter Antialkoholiker und man hat sich sogar darüber lustig gemacht, dass ich NIE trank) Knapp eine Flasche Rotwein war meine Einstiegsdosis
Jetzt schmeckte es und der chillout-Faktor war auch sehr hoch. Der Alkohol half mir auch meine Ängste zu überwinden und machte mich kreativer und offener.
Die ersten Probleme fingen vor ca. 5 Jahren an. Die Dosos lag inzwischen bei 1.5 bis 2 Flaschen Rotwein. Schwindelgefühle am morgen und verminderte körperliche und geistige Leistung. Auf die Idee Alkoholiker zu sein wäre ich damals dennoch nie gekommen. Ich trank ja immer erst abends so ab 20.00 Uhr, tut gut und ist ja nur zur Entspannung.
Heute weiss ich dass ich Alkoholiker bin, auch wenn ich mich noch zu den halbwegs funktionierenden zähle.
Die Dosis von knapp 2 Flaschen Rotwein habe ich bis heute inetwa konstant gehalten, aber die Abstürze mit weit höherem Konsum häufen sich. Meine Lebensgefährtin hat mich vor 6 Wochen mit einer Platzwunde im Gesicht aufgefunden. Ich war im besoffenen Kopp in ein Weinglas gefallen. Die Absturzhäufigkeit beträgt mittlerweile 2-3 mal im Monat und das macht mir schon Angst.
Noch mehr Angst machts mir allerdings mir ein Leben komplett OHNE Alkohol, also ein komplett trockenes Leben vorzustellen. Ich bin zwar noch in der Lage nüchtern zu funktionieren, sehne aber immer dem " es ist 19.00 Uhr, jetzt darfste trinken" zeitpunkt entgegen.
DAs schlimme ist, dass Alkohol eben den Effekt hat, locker, ungezwungen und kreativ zu machen. Eine Art Schmiere fürs Gehirn.

Die Einweisung für den Entzug hat mir mein Hausarzt schon vor 2 Monaten ausgestellt. Bis jetzt hadere ich aber immer noch mit mir selber den anzutreten.

Letztlich weiss ich jetzt schon, dass es mir nicht gelingen wird schon mit dem ersten Entzug trocken zu werden, dafür trinke ich einfach zu gern. Mein Ziel wäre nach dem Entzug für eine Zeitlang trocken zu sein und danach mit Hilfe von Baclofen möglicherweise wieder zu einem unproblematischen Verhältniss zum Alkoholgenuss zu kommen. Mit Baclofen werde ich nach dem Entzug anfangen.
Obs gelingt? Ich weiss es nicht. Probieren werde ich es.


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 Betreff des Beitrags: Re: kurze Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 01:37 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo cris,

herzlich willkommen hier im Forum. Danke auch für Deine recht ausführliche Vorstellung. Ich bin sicher, daß Du hier etliche Anregungen, Bestätigung aber möglicherweise auch Kritisches zu lesen bekommst. Du hast einen ersten und richtigen Schritt gemacht. Auch möchte ich Dir Hoffnung machen, daß Du Deine Ängste verlieren kannst. Das sind Erfahrungen, die hier täglich beschrieben werden. Dein Wunsch mit Bac moderat trinken zu können ist verständlich. Und wohl auch nicht völlig unrealistisch. Wir werden das Thema sicher bei Gelegenheit noch vertiefen. Im Moment solltest Du aber "step by step" Dich erstmal mit dem Thema Entgiftung beschäftigen. Ich merke gerade wiederholt, daß ich Dir gerne mehr schreiben möchte. Deine Vorstellung gibt mir wirklich viele Denkanstöße. Aber es ist schon sehr spät und ich muss morgen früh raus. Wir werden uns sicher noch lesen. Ich bin sicher, daß sich noch weitere "Kolleginnen und Kollegen" auf Deine Vorstellung melden werden.

Gute Nacht
Obelix


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 02:02 
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23
Beiträge: 209
Wohnort: Berlin
Willkommen!

Dein Alkoholkonsum liegt ungefähr in meiner damaligen Höhe. Auch wenn immer nur Abends getrunken wurde, so verfolgte einem die Gier nach Alkohol den ganzen Tag. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man sich dann auch Vormittags betrinkt. Das Ganze kann in Monaten oder auch Jahrzehnten passieren, aber es wird erfahrungsgemäß kommen.
Das mit der Entgiftung ist eine gute Idee. Aber, wenn du Baclofen für moderaten Alkoholkonsum verwenden möchtest, dann solltest du schon erst einmal für ein paar Monate abstinent bleiben. Dafür benötigst du eine Menge Geduld. Die Erfahrungen in diesem Forum und auch meine eigene persönliche sagen mir, dass ein paar Wochen Abstinenz nicht ausreichen.
Du wirst dann in dieser Zeit vermutlich auch sehen, dass es andere Entspannungsmöglichkeiten, wie gesunder Schlaf, etc, gibt und deine Kreativität und Lockerheit, die du dir jahrelang mit Alkohol antrainiert hast, wird schon nach ein paar Wochen auch ohne Alkohol zurückkommen. So war das zumindest bei mir.

lg

Anke


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BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 03:00 
Danke für das Willkommen und eure Antworten.
Ich kenne mich bis jetzt nur mit dem trinken aus, vom nicht-trinken habe ich bis jetzt keine Ahnung.
In den etablierten Foren kann man von diesem Stadium auch so gut wie nichts lesen. Dieses Stadium wird in den bekannten Intenetforen ja komplett ausgeblendet.
Als denkende Menschen sind jedoch alle Stadien der Alkoholsucht interessant.
Es bringt ja nix nur als eine Art Gemüse zu leben und ewig gleiche Glaubensbentnisse vor sich herzubeten wie es bekannte Institutionen tun. Deswegen bin ich hier.
Wir sind zwar Alkoholiker, aber deswegen muss man ja nicht sein Hirn und seine Persöhnlichkeit an der Rezeption abgeben.
Wahrscheinlich würde ich was was anderes schreiben wenn ich schon diverse Entgiftungen hinter mir hätte, selbst mein hochgeschätzer Hausarzt kannte nur die Fälle, die im Bordstein aufgelesen wurden.

Der Gier schon nachmittags trinken zu wollen kenne ich anke. Ich widerstehe dem noch. NOCH. Aber ich weiss dass es so kommen wird, und sei es erst nach Jahren. Deswegen will ich ja jetzt was tun bevor ich im bordstein lande


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BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 08:41 
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Registriert: Freitag 19. März 2010, 12:20
Beiträge: 119
Hallo Chris, dieselbe Angst hat mich anfangen lassen, nach einem anderen Weg zu suchen und dabei bin ich auf Dr. Ameisens Buch gestoßen, welches das erste seiner Art für mich war, welches anders war, sachlich, ohne erhobenen Zeigefinger o.ä. Ich habe das Gefühl, dass Leute, die sich u.a. auch hier engagieren, ihre eigene Form der Auseinandersetzung mit der Sucht gefunden haben, die nicht in das herkömmliche Schema passt. Genau deshalb finde ich hier für mich wirklich sehr hilfreiche Ideen und das macht mir Hoffnung. Vielleicht geht es Dir nach einer Weile ja auch so. Sehr interessant finde ich Deine Anmerkung, dass sich bisher nicht so viele Foren mit dem Nicht-trinken auseinandersetzen.


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BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 09:04 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Danke Anke,

Zitat:
.... wenn du Baclofen für moderaten Alkoholkonsum verwenden möchtest, dann solltest du schon erst einmal für ein paar Monate abstinent bleiben. Dafür benötigst du eine Menge Geduld. Die Erfahrungen in diesem Forum und auch meine eigene persönliche sagen mir, dass ein paar Wochen Abstinenz nicht ausreichen.
Du wirst dann in dieser Zeit vermutlich auch sehen, dass es andere Entspannungsmöglichkeiten, wie gesunder Schlaf, etc, gibt und deine Kreativität und Lockerheit, die du dir jahrelang mit Alkohol antrainiert hast, wird schon nach ein paar Wochen auch ohne Alkohol zurückkommen.



Genaus so würzig hätte ich es cris in der Nacht auch beschreiben wollen.
Aber ich war sooooo müde.
Schönen Tag

LG
Obelix


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BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 09:09 
Hallo anke,

es mag sein, dass bei Dir eine mehrmonatige Zeit der Abstinenz notwendig ist/war bevor Du moderat trinken kannst.
Betrachtet man unsere Umfragen, die ja über einen Einzelfall hinausgehen, gibt es keinerlei Evidenz für Deine Behauptung, jemand müsste erst monatelang abstinent sein um moderat trinken zu können.

Die meisten, die laut unseren Umfragen MT praktizieren, trinken zu Beginn der Medikation bis zum Zeitpunkt der Umfragerhebung moderat (; einige wenige können allerdings leider nicht ihr Ziel des MT erreichen und werden abstinent.
Sicher gibt es auch genug Beispiele, wo der Alkoholkonsum durch Baclofen zwar runtergeht (typischer Wert auf 50%), dann aber da bleibt und nicht weiter reduziert wird trotz Dosissteigerung von Baclofen. Hier haben wir (noch) keine Erklärung.

Baclofen wirkt nach ein paar Tagen in Form von Cravingreduzierung und Erhöhung der Motivation, des Elan. Die anderen subtileren Wirkungen wie Umgang mit typischen Cravingsituationen, einem veränderten Verhalten gegenüber der Umwelt usw. hängen wesentlich von der eigenen Persönlichkeit ,den begleitenden Massnahmen wie SHG oder Psychotherapie oder Engagement und Beschäftigung mit dem Veränderunsprozessen hier im Forum ab. Diese Komponente iist somit sehr individuell.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags: These: moderates Trinken wird total überbewertet
BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 12:22 
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Registriert: Samstag 27. Februar 2010, 21:34
Beiträge: 23
Wohnort: Hamburg
Hallo Cris,
ich stelle hier mal die These auf:

Moderates Trinken wird total überbewertet!

Die Kreativität entsteht im Grenzbereich des exzessiven Alkoholkonsums.
Baclofen nimmt dem Alkohol die Suchtwirkung - Alkoholgenuss wird daher emotional bedeutungslos.
Ich empfehle dir hierzu die Beiträge von Jan hier im Forum - der hat sich intensiv damit befasst. :smt002

Viel Erfolg wünscht dir das kiffende Handtuch! :smt006

Das Leben kann möglicherweise auch ohne Alkohol schön sein?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 14:26 
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Registriert: Freitag 19. März 2010, 12:20
Beiträge: 119
...ich habe nach dem Lesen des Buches (20.2.2010) angefangen, erst einmal so zu reduzieren, sprich, ich schaffte es immer so ca. 48 h, dann wurde der Druck übermächtig und ich fühlte mich dadurch schlecht und als Versagerin. Das hielt ich persönlich für kontraproduktiv. Bin dann letzte Woche von Wein/Sekt auf Sangria (7%) umgestiegen und habe dann vorgestern die letzte Flasche geleert. Heute sind sowohl die 48 h um als auch noch Wochenende (da fing ich sonst so gegen mittag an) und ich kann nur sagen, es muss funktionieren, kein Druck und heute beim Einkauf auch kein Appetit mehr, Wahnsinn. Chris, vielleicht ist ein erster Schritt tatsächlich für sich herauszufinden, warum man nicht mehr (so viel) trinken möchte und sich z.B. damit auseinanderzusetzen, warum einem die Vorstellung von einem trockenen Leben Angst macht. Für mich war u.a. die Vorstellung gruselig, nie wieder lecker Sektchen schlürfen zu dürfen bzw. in öffentlichen Situationen, denen ich beruflich ausgesetzt bin, verkrampft und sauertöpfisch danaeben zu sitzen und an etwas alkoholfreiem zu nuckeln und auf Bemerkungen nicht souverän reagieren zu können. Ich habe mir dann aber mal versucht vorzustellen, wie es wäre, wenn ich vielleicht gar keinen Appetit mehr darauf hätte. Dann wäre es ja kein Verzicht/Verlust mehr und das fühlt sich für mich in meine Vorstellung ziemlich gut an.


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 Betreff des Beitrags: Alles ist einfach
BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 17:32 
@towly

Wenn Du bei MT von Überbewerten schreibst, was ist der Bewertungsmaßstab auf den Du Dich beziehst?
Was bedeutet "Überbewerten"?
Die Kreativität entseht im Grenzbereich des exzessiven Alkoholkonsums???
Baclofen nimmt dem Alkohol die Suchtwirkung??? Alkohol wird emotional bedeutungslos???

Ein wenig differenzierter wäre Dein Text fast noch besser. Alle diese Fragen sind doch wohl etwas komplexer als von Dir dargestellt.

LG invorio


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