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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 00:20 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe betina Ja, in dieser Beziehung herrscht eine grosse Hilflosigkeit und Tragik in der Behandlung, aber betina hat geschrieben: ich habe den Strohhalm entdeckt, ihn meinem Bruder gereicht, er hat ihn angenommen. hierin steckt alle Hoffnung, die ich habe. ich bete, dass er es schafft, damit er wieder ein menschenwürdiges dasein führen kann. ich habe ihm eine decke gebracht, weil er friert und etwas warmes zu essen. Du tust schon das Richtige! Ich wünsche Dir die nötige Kraft. LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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delle54
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 06:10 |
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Forumstechnik |
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49 Beiträge: 1725 Wohnort: Hannover
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betina014 hat geschrieben: wie gesagt, ich setze alle Hoffnung in das Medikament und mein Bruder auch. ich gebe im die Tablette und er nimmt sie einfach. er äußert sich nie viel, aber ich merke, wie dankbar er ist, daß es vielleicht Hoffnung gibt. Viel Alk. und Baclofen vertragen sich erwiesenermaßen nicht. Also bitte Vorsicht! betina014 hat geschrieben: Alkoholismus ist eine Erkrankung, die niemand heilen kann, weil die medizinische Entwicklung noch nicht so weit ist.... Prinzipell stimme ich dem zu. Als ich in einer Tagesklinik war, hat ein Therapeut zu mir wörtlich gesagt "Sie sind der Experte, sagen Sie uns wie wir ihnen helfen können"  Es war kein einfacher Weg - zuerst habe ich Baclofen auf Privatrezept bekommen. Später, nach div. Therapiemaßnahmen, indem ich glaubhaft machen konnte, dass Baclofen mir hilft, wurde meinem Hausarzt die Dauermedikation von Baclofen durch die Klinik empfohlen. Seitdem bekomme ich es auf Kassenrezept  Dass Dein Bruder eine Abneigung gegen Entzugskliniken hat, kann ich nachvollziehen. Wenn es drauf ankommt, habe ich meine eigenen Methoden, da ich weiß wie eine Entgiftung ablaüft und welche Medikamente/Maßnahmen ggf. nötig sind. Für den absoluten Notfall habe ich eine Klinik wo man ohne "Psychoterror" einfach nur entgiften kann. Will ich nicht, ist aber schön zu wissen das es die Möglichkeit gibt Das geschilderte beruht auf eigene Erfahrungen und soll keine allgemeine Anleitung darstellen. Trotzdem hat Baclofen geholfen mein Leben Lebenswerter zu gestalten 
_________________ Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag, "Der Tod steht zwar nicht vor der Tür, sucht sich aber schonmal einen Parkplatz" Jochen Busse "Ihr habt mehr Angst als ich, weil Ihr mehr wisst." Meta Hiltebrand Forum, Blog, Verein (i.G.), Portal, Facebook
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 11:51 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Liebe Betina
Eine Schwester wie dich hat kaum jemand.
Eine, die ihrem Bruder verbunden bleibt und nicht bereit ist, ihn fallen zu lassen. Eine, die bereit ist, zu überdenken, was ihr an vorgefassten Ansichten über Endlösungen der Suchtbewältigung bisher präsentiert wurde. Eine Schwester, die den Bruder ernst nimmt, wenn er äussert, dass diese Lösungen für ihn nicht funktionieren. Eine, dich sich dem Risiko aussetzt, die ungeheure Verantwortung für einen unkonventionellen Weg zu tragen, in der Hoffnung, dass der Bruder eines Tages diese Verantwortung selbst übernehmen wird.
Ich habe grossen Respekt vor dir. Lass mich dir auch sagen, dass ich verstummt bin bei deinen ersten Beiträgen. Dass ich dachte: Finger weg, das ist zu gross, zu ernst, zu bedrohlich für einen Laien wie mich. Da darf ich mit meinem vergleichsweise harmlosen Verlauf nichts beitragen, da muss der Profi ran. Die Verschärfung der Problematik, wenn die Situation kippt in Obdachlosigkeit, das Leben auf der Strasse, ist den meisten Forenteilnehmern nicht aus eigener Erfahrung bekannt. Und ich gestehe, sie macht mir Angst.
Deshalb umso herzlicher: Willkommen, Betina.
lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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delle54
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 13:18 |
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Forumstechnik |
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49 Beiträge: 1725 Wohnort: Hannover
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delle54 hat geschrieben: ... hat ein Therapeut zu mir wörtlich gesagt "Sie sind der Experte, sagen Sie uns wie wir ihnen helfen können"  Was verdeutlicht, dass die Mehrheit der Therapeuten selbst nicht betroffen sind und demzufolge keine Ahnung von der Realität haben (es gibt selbstverständlich Ausnahmen). @Lisa: laut dieser Aussage sind wir alle unsere eigenen Experten. Dem einen oder anderen muß halt der Weg gezeigt werden (wie z.B. im Fall von Betinas Bruder). Du hast ihn Dir zeigen lassen, ihn offensichtlich als richtig empfunden und bist auf der richtigen Spur Wenn Betina und ihr Bruder die Prozedur durchhalten, wird zumindest eine merkbare Reduzierung des Alkoholkonsums eintreten. Wie weit das geht, hängt natürlich vom Willen des Bruders ab. Wie immer gerne zitiert wird: "Baclofen schlägt Dir das Glas nicht aus der Hand".
_________________ Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag, "Der Tod steht zwar nicht vor der Tür, sucht sich aber schonmal einen Parkplatz" Jochen Busse "Ihr habt mehr Angst als ich, weil Ihr mehr wisst." Meta Hiltebrand Forum, Blog, Verein (i.G.), Portal, Facebook
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betina014
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 14:32 |
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Registriert: Samstag 25. Januar 2014, 11:40 Beiträge: 116
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ich danke Euch für Eure herzlichen Worte und den Mut, den Ihr mir zusprecht!!! das tut so gut!
bevor ich zu meinem Bruder fahre, rufe ich ihn immer an. die Sekunden, die vergehen, bis er dann ans Telefon geht, sind kaum erträglich. jedes mal habe ich eine angst, dass er sich lallend meldet. wenn er sich dann normal meldet und nicht betrunken, gibt mir das ein großes Gefühl von Glück, weil wieder ein Tag geschafft ist. ich habe ihm Kaffee, Brötchen und Tee (für den Nachmittag) gebracht. er hat sich so gefreut. er hat zwar vorgestern nachmittags die erste Tablette genommen. aber will 'mal versuchen eine Art Tagebuch zu führen. daher ich zähle jetzt mal die vollen Tage:
somit ist heute der 2te tag mit Baclofen. mein Bruder ist nüchtern.
morgen will er zum Arbeitsamt. das ist direkt neben dem Supermarkt, in dem er sich immer Alkohol besorgt… soll ich ihn lassen (ich bin geschäftlich den ganzen tag unterwegs) oder soll ich das versuchen, abzuwenden um mit ihm diesen Weg am Dienstag gemeinsam zu machen?
könnt Ihr mir raten?
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 17:52 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe betina Ich habe auf einem Sonntagsspaziergang lange über Deine Zeilen nachgedacht... ein erster Lichtblick dürfte sein: betina014 hat geschrieben: mein Bruder ist nüchtern. Dies ist für den Baclofen-Start sehr förderlich und kann als erstes Erfolgserlebnis für ihn positive Unterstützung bedeuten, im Sinne, dass er Vertrauen in diese Therapie gewinnen kann. Für den morgigen Tag eine Prognose zu stellen mute ich mir nicht zu. Die Entscheidung liegt bei Dir. Du selbst hast auch Deine Verpflichtungen. Für die Entscheidungsfindung jedoch dies: Würde er es schaffen, dann wäre das für ihn ein erster entscheidender Schritt in eine neue Freiheit. Ein erster kleiner Sieg, das Raubtier "Sucht" zu zähmen... So oder so wird er wieder mit Gelegenheiten konfrontiert, ins Regal zu greifen. Andererseits wäre es schade, den ersten Erfolg aufs Spiel zu setzen! Es ist ein Abwägen. Du stehst ihm am nächsten. Höre nebst auf Deinen Verstand auch auf Dein Herz. Und, Menschen wie Du verdienen grössten Respekt! Liebe Grüsse moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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betina014
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Montag 27. Januar 2014, 22:07 |
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Registriert: Samstag 25. Januar 2014, 11:40 Beiträge: 116
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danke, moonriver!
07.30 uhr: meinen Bruder zum Ordnungsamt gebracht. 12,5 mg 20.00 uhr: döner (:o)) und 12,5 mg
3. tag: nüchtern
morgen gibt es eine dosis-erhöhung.
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Montag 27. Januar 2014, 22:22 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@betina Ich habe einfach grosse Freude an eurem Projekt und dem bisherigen Erfolg! betina014 hat geschrieben: morgen gibt es eine dosis-erhöhung. Ist OK. Weiter so! Liebe Grüsse moonriver
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betina014
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Montag 27. Januar 2014, 22:28 |
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Registriert: Samstag 25. Januar 2014, 11:40 Beiträge: 116
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moonriver,
meinst Du, er kann mittags auch 12,5 mg nehmen, also: 12,5 - 12,5 -12,5 (bisher 12,5 - 0 - 12,5) oder ist das zu viel und zu schnell?
danke :o)
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Montag 27. Januar 2014, 22:41 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@betina
Da er nach Deinen Worten nüchtern ist und offenbar bisher keine gravierenden NW zeigt würde ich es so machen. Ansonsten kannst Du übermorgen wieder etwas reduzieren (25er kann man noch gut vierteln).
Dann ein paar Tage dabei bleiben.
Viel Glück!
LG moonriver
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