Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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BeitragVerfasst: Sonntag 4. April 2010, 14:47 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten. Vielleicht hätte ich nicht schreiben sollen, dass ich "erfreut" bin, dass es vielen so ergeht wie mir. Das hat dann doch einen etwas makabren Touch.
Ich habe auch schon viele Spielarten der Psychotherapie versucht. Kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologiche Verfahren, Gruppentherapie. Die Ergebnisse waren ernüchternd.
Aber die neuere Forschung versucht natürlich auch aufzuzeigen, wie Psychotherapie auf Neurotransmitter wirken kann. Gerade bei Phobien. Mir hat eine Psychologin mal erläutert, dass Medikamente nur allgemein im Gehirn wirken würden, während dies die Psychotherapie ganz spezifisch könne. Dabei geht es um Lern- bzw. Verlernprozesse. Allerdings wie gesagt vorwiegend bei Phobien (Expositionstherapie)und weniger bei der tiefersitzenden "Angst vor der Angst."
Ansonsten bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, was Psychotherapie betrifft. Es kommt sehr stark auf den Psychologen an. Der muss spezialisiert und kompetent sein.

LG

Veda (Andreas)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 14. April 2010, 15:29 
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Hallo an alle,

wollte kurz einen Statusbericht abgeben und etwas zur aktuellen Forschung sagen.

Bin weiterhin bei 100mg Baclofen am Tag und nehme bei Bedarf maximal 150mg.

Mir geht es hervorragend. Seit Jahren keine Depressionen und Angstzustände mehr. Einfach unglaublich. Schlafe auch sehr gut. Weiterhin strikte Abstinenz. Als ich über Ostern wegen Lieferengpässen 2 Tage lang auf 50mg herunterdosieren musste, hatte ich keine Nebenwirkungen und kein verstärktes Craving. Craving nach der Arbeit wenn überhaupt nur noch minimal vorhanden.

Ich finde O. Ameisens These eines möglichen Mangels des körpereigenen Botenstoffes GHB (G-Hydroxybuttersäure) als Ursache der Krankheit Alkoholismus (S. 298 seines Buches) sehr überzeugend. Wenn Baclofen das GHB zuführt, wäre das wie Insulinmangel bei der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus oder einem Mangel an Immunglobulin G (IgG) bei einem variablen Immundefektsyndrom (Antikörpermangelsyndrom - CVID). Also eine klassische Substitutuinstherapie.
Wahrlich eine revolutionäre Erkenntnis, sollte sie sich bestätigen.

LG

Veda (Andreas)


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 20:36 
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Hallo liebe Mitleser,

Ich wollte mal wieder einen Zwischenbericht abgeben. Bin weiterhin bei 150mg Baclofen am Tag. Nebenwirkungen traten kaum auf. Ein wenig Benommenheit, Müdigjeit und Muskelschlaffheit. Alles konnte ich gut wegstecken.

Ich fühle mich wirklich wie Neugebohren. Endlich kein Schatten meiner Selbst mehr. Rückkehr meines alten Charakters und Elans, wie ich Ihn seit 1995 nicht mehr kenne. Ein Gefühl ziefer Zufriedenheit, weil ich viel liegengebliebenes nachhole und viel aktiver einfach nur lebe anstatt mich selbst zu zerstören. Die chronische Depression, die therapieresistent war, ist fast völlig verschwunden. Ebenso die tiefsitzende Angst, die meine Persönlichkeit durchdrungen hatte.

Der Alkohol ist demaskiert. Ich habe in sein wahres dämonisches Gesicht geblickt und ihn daraufhin entgültig weit von mir gestossen. Er ist verführerisch, voller Taschenspielertricks und wie der Teufel voller Versuchungen. Aber er ist nicht mehr ein Teil von mir. Seit 6. März bin ich nun abstinent. Ich bin vermutlich geheilt.

Hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf das Buch "Die zitternde Frau" von Siri Hustveth. Ich lese es mit großem Interesse. Auch wenn Hustveth kein Alkoholproblem hat, lassen sich viele Parallelen bei aufmerksamem Lesen finden. Jeder reagiert auf traumatische Erfahrungen anders. Der eine mit Alkohol wie wir, der andere mit Spasmen wie Hustvedt. Ihr Buch ist recht anspruchsvoll und ist neben Ihrer persönlichen Geschchte und Ihrer Suche nach einer Selbstdiagnose ein Querschnitt durch die modernen wissenschaftlichen Diskussionen der Neuropsychiatrie und des komplexen Zusammenspiels von Körper und Geist.

Aber wenn Hustvedt auf emotionale Stresssituationen mit Spasmen statt mit Alkoholkonsum antwortet, wäre Ihr vielleicht eine Baclofen Therpie nahezulegen. Auf diese Idee ist sie sicherlich noch nicht gekommen :smt002

LG

Andreas (Veda)


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 20:53 
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@veda,

doch ich und zwar als ich die Geschichte Anfang des Jahres im Spiegel las. Besonders im Zusammenhang mit bildgebenden Verfahren wären die Zusammenhänge nachzuweisen, dachte ich spontan und teilte unserem Experten Invorio diese Neuigkeit mit. Schließlich wurde in genau diesem Institut in New York, Craving bildgebend dokumentiert. Was daraus geworden ist ...?

LG Federico

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Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Sonntag 2. Mai 2010, 13:33 
Hallo veda,

ich habe Deinen Beitrag vom 14.4 auch zu GHB-Mangel erst jetzt gelesen.
Baclofen wirkt leider nicht auf die Konzentration des Botenstoffs GABA, sondern auf den GABA(B)-Rezeptor. GHB unterscheidet sich auch ein wenig von GABA und soweit ich weiß, kann GHB nicht in GABA umgewandelt werden. Ich befürchte daher, dass die eigentlich schöne Erklärung von O. Ameisen hier nicht ganz stimmig ist.
Aber ich denke, dass auch die sehr hilfreiche Wirkung von Baclofen auf die GABA(B)- Rezeptoren für den Alkoholismus ausreicht.

LG invorio


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BeitragVerfasst: Freitag 14. Mai 2010, 21:14 
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Hallo Invorio,

das stimmt, was Du schreibst. Ich habe mich nicht präzise genug ausgedrückt. Baclofen führt das GHB nicht zu, wie ich geschrieben habe, sondern die Wirkung von Baclofen, so die These, "könnte darin bestehen, das am Gaba(B)-Rezeptor registrierte GHB-Defizit teilweise auszugleichen"
Ansonsten geht es mir weiterhin sehr gut. Ich bin abstinent und bei 100 mg Baclofen pro Tag angekommen. Ich denke gar nicht mehr gross an Alkohol, weswegen ich mich im Forum etwas rar gemacht habe, Aber ich bleibe weiterhin präsent.

LG

Andreas


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BeitragVerfasst: Samstag 15. Mai 2010, 08:09 
Hallo veda,

abstinent bei 100 mg Baclofen; kannst Du ruhig mal öfter drüber schreiben.
Siehst Du die 100 mg als Deine Erhaltungsdosierung an oder bist Du noch ein Suchender? Optimierung Dosis und Nebenwirkungen?

LG invorio


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BeitragVerfasst: Samstag 15. Mai 2010, 16:04 
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Hallo Invorio,

nein, 100mg, das ist definitiv die Erhaltungsdosis, auf die ich nun stabil eingependelt bin.
Über die Nebenwirkungen habe ich mich an anderer Stelle bereits ausführlich ausgelassen, Vor allem bei 150mg. Leichter Schüttelfrost und Gelenkschmerzen waren das Highlight. Habe die Dosis dann aus Angst schnell wieder verringert.
Am PC-Arbeitsplatz (2 Monitore) Probleme mit Scharfstellung der Augen, Müdigkeit, leichter Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, leichtes Zucken in den Händen, um mal alles aufzuzählen, was ich bisher erlebt habe. Und die Nebenwirkungen stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern in Wechselwirkung zueinander.
Aber generell gilt: Die Nebenwirkungen verschwinden oft komplett, wenn man sich davon nicht beirren lässt und die Dosis beibehält. Der Körper muss sich erst an das Baclofen gewöhnen. Ich kann mich in jüngster Zeit über die Nebenwirkungen nicht mehr beklagen. Sie sind nicht mehr aufgetreten.
Und die Wirkung von Baclofen: Das Craving ist gleich Null. Angst und Depressionen wesentlich besser. Natürlich lösen sich nicht die Probleme einfach in Luft auf und es gibt schon Phasen, wo man arg zu kämpfen hat, aber das ist halt der Alltag und man gewinnt doch stückweise an Selbstvertrauen zurück, wenn man wieder einen guten Tag hatte und mit seiner Performance zufrieden war. Wenn es aufwärts geht. Und davon immer mehr Tage zu haben, daran arbeite ich.

LG

Andreas


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BeitragVerfasst: Samstag 15. Mai 2010, 16:18 
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Beiträge: 8253
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Hallo Veda,

sehr erfreulich zu lesen, gratuliere.
Zitat:
Wenn es aufwärts geht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es funktioniert auch wenn es mal abwärts geht, erstaunlicherweise. Das war immer mein Problem.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Abwärts?
BeitragVerfasst: Sonntag 16. Mai 2010, 03:47 
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Beiträge: 98
Wohnort: Schweiz
He Fedi

Moin!
Wie oder was hast Du getan als es abwärts ging?
Bitte berichte, Danke!

Dani


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