Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 20. Mai 2012, 19:51 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
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Hallo Betty
Zitat:
Ich bin nicht hilflos ausgeliefert, ich kreiere mein Leben selbst, ich bin es, die ihre eigene Realität gestaltet.
Dies erachte ich gewissermassen als eine Erkenntnis und Bewusstwerdung auf dem Lebensweg, welche zu den seltenen "Edelsteinen" gehört.
Trage Sorge zu dieser Erfahrung...

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 20. Mai 2012, 20:12 
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Beiträge: 174
Danke
@ moonriver
dass du diesen 'Edelstein' noch mal so hervorhebst. Du weisst ja, wenn etwas uns zurückgespiegelt wird, wird es noch viel deutlicher.

Das hasse ich im Rückblick am Alkohol am meisten, das er mich vergessen gemacht hat, dass ich Macht über mein Leben habe. Dass er ein selbstmitleidiges Opfer aus mir gemacht hat. Ich könnte noch weiter philosophieren, dass ich mich u.a.deshalb so sehr in die Abhängigkeit habe fallen lassen, weil ich Angst vor meiner eigenen Macht - im positiven Sinn- vor meiner Macht als Gestaltungskraft,als Strahkraft habe.

Ich danke dir überhaupt, lieber moonriver, für deine Präsenz, für dein immer freundliches und unterstützendes Mitlesen, Mitfühlen, Mitdenken.
Das Lesen und Schreiben, das Teil sein hier im Forum hat für mich einen unschätzbaren Wert.

Vielen Dank allen.
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 20. Mai 2012, 20:21 
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Zitat:
Ich bin nicht hilflos ausgeliefert, ich kreiere mein Leben selbst, ich bin es, die ihre eigene Realität gestaltet.

Im Prinzip ist es genau das, was Recovery meint.

Und ich freue mich mal wieder vorab bekannt geben zu dürfen: 80% der TN sagen in der 3. Umfrage (die noch läuft) dass sie entweder abstinent sind oder innerhalb der von der WHO als unbedenklich eingestuften Grenzen leben. Es zeichnen sich einige Konstanten ab, ob es dann 70 oder 80% sind, ist letztendlich nicht so elementar. Unterm Strich wird immer deutlicher, Baclofen ist derzeit das beste Medikament gegen Alkoholismus.

Vielleicht geht es noch einen Schritt im nächsten Schritt weiter - Recovery ist möglich.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 20. Mai 2012, 21:24 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
@ federico

seit nicht einmal sechs Wochen nehme ich jetzt Bac. Und bei allen ups and downs kann ich inzwischen sagen, dass das das Entscheidende an Baclofen ist, ein wirklicher Wendepunkt in meinem Leben:

Ich glaube wieder an die Möglichkeit von 'recovery'. Ich glaube daran, dass ich wieder ganz gesund werde.
Das ist etwas ganz anderes, als ein verkniffener, trockener Alkoholiker zu sein.
Baclofen ist keine Krücke, keine Ausstiegshilfe, kein simpler craving-Unterdrücker, sondern ein Medikament, das heilen hilft, das mich auf meinem Weg zur Gesundung unterstützt.
Das 'Ende meiner Sucht' ist in Sicht. Ich werde wieder ganz und heil, ich werde wieder die, die ich mal war, ich werde wieder leuchten wie ein Diamant:

Remember when you were young,
You shone like the sun.
Shine on you crazy diamond.

Mein Lied des Abends

http://www.youtube.com/watch?v=BLKiMbC6s2k

Liebe Grüße an alle, auch an die, die vielleicht neu sind und mitlesen
habt Mut
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 20. Mai 2012, 21:38 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
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@Betty
Zitat:
Das Lesen und Schreiben, das Teil sein hier im Forum hat für mich einen unschätzbaren Wert.
Geht mir auch so. Ich besuchte in den vergangenen 2 Jahren eine ambulante Therapie in jeweils 10x2 Abenden. Den zweiten Kurs unter Einfluss von Lioresal. Ich kam mir damals recht deplaziert vor... Jedenfalls hat dieses Forum für mich, auch durch die Anonymität, den höchsten Stellenwert in der momentanen Situation. Ich kann mich hier sehr offen mitteilen. Und, danke für Deine Worte...

@Federico
Zitat:
Vielleicht geht es noch einen Schritt im nächsten Schritt weiter - Recovery ist möglich.
Das wäre dann die medizinische und mentale Revolution in der Geschichte der Alkoholabhängigkeit. Hoffen wir auf gutes Gelingen!

LG moonriver

PS: Betty, während dem Entwerfen dieser Zeilen sehe ich Deinen neuen Post... diesen Song kenne ich bestens. Früher dachte ich, ihn nur mit Alk im Blut zu verstehen. Heute weiss ich was wirklich dahintersteckt!

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2012, 00:24 
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@all,
es geht nicht darum etwas zu begreifen ... es geht darum, etwas zu teilen. Wer das begriffen hat, hat verstanden. Vilde Frang

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2012, 04:05 
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Beiträge: 1457
Liebe Betty,

was für ein starker Traum! Es ist seltsam, Dein Traum gibt auch mir Kraft. Vielen Dank, daß Du ihn (mit)geteilt hast. Ich habe ja auch viele Träume, erinnern tue ich mittlerweile 4, die ich nicht als Alpträume empfinde, sie haben immer etwas Gutes, und danach ist mir immer etwas klarer und ich entwickele mich weiter. Die Kontrolle hab ich aber in keinem dieser Träume, es ist irgendwie so dazwischen, es passiert mir und ich nehme es hin. Und nach meinem beiden letzten Träumen wünschte ich mir und habe mir fest vorgestellt, das es anders sein könnte, aber passiert ist das noch nicht. Bewußt wurde mir dies aber erst, als ich Deine Traum las.
Ich freue mich sehr für Dich!
@Federico: Ich glaube, es geht schon auch darum, zu teilen, vor allem geht es aber darum, zu inteegrieren.

Alles Liebe
Fallada

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Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Montag 28. Mai 2012, 20:13 
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Hallo und guten Abend,

ich habe eine gemischte, aber durchaus erkenntnisreiche Woche hinter mir.

Inzwischen bezeichne ich für mich Baclofen ja als die 'Erkenntnispille'. Dieses Medikament wirkt auf eine unerwartete Weise bei mir. Es gibt mir die Gelassenheit, Dinge, die schlecht laufen, um die ich schon seit Jahren einen Bogen mache, noch einmal genau und in Ruhe anzuschauen, und sie dann entweder zu ändern oder -'tschüs' - sie einfach loszulassen. Und dann muss ich manchmal lachen, wie einfach das jetzt doch war!!

Diese Woche habe ich leider ein Mal Alkohol, getrunken. Nicht ganz im Sinne des Erfinders, ich weiss. Ich hatte wieder einen sehr wichtigen geschäftlichen Termin. Und jeder, der selbständig ist, weiss, was Existenzangst bedeutet. Das muss ich jetzt nicht näher erläutern. Und diese Tage, bzw. Abende sind für mich die größten Trigger, um Alkohol zu trinken. Das liegt auch daran, wie mein Arbeitsalltag konstruiert ist. So ein bißchen manisch-depressiv das Ganze. Ich bin in einem kreativen Beruf tätig, den ich sehr liebe. Dabei ziehe ich mich wochenlang in mein Refugium zurück, Büro, Atelier, gehe manchmal tagelang nicht aus dem Haus, sehe niemand, gehe kaum ans Telefon, bin voll konzentriert im kreativen Prozess. Und dann gibt es die Gelegenheiten, wo ich meine Sachen präsentiere, das sind nur wenige Tage im Jahr, Fachmessen etc. und da kommt es darauf an. Top oder Flop. An diesen wenigen Tagen entscheidet sich, ob ich in den nächsten Monaten etwas verdiene oder nichts. Das ist wie bei einem Schauspieler, der nach monatelangem Lernen und Proben auf die Bühne geht 'Licht aus, Spot an' - zeig, was du kannst, jetzt und nur jetzt, eine zweite Chance gibt es nicht. Adrenalin pur. Und im Herzen immer auch die kleine, bange Frage, 'lieben sie mich noch?' Ich liebe diese Tage, ich liebe den Kontakt zu den Kunden, an diesen Tagen spüre ich die Schwere, die Depression nicht, ich leuchte, ich flirre, ich flirte, ich schwatze, ich rede, ich überzeuge usw.

An solchen Tagen vergesse ich, zu essen. Ich vergesse auch die Bac- Einnahme, und abends will ich nur noch etwas trinken. Und es gibt immer einen Grund, entweder, weil es super gelaufen ist, oder weil es beschissen gelaufen ist.

Nur dieses Mal war etwas anders. Ich hatte definitiv kein Craving. Craving ist - bei mir - das hungrige Tier, das in meinen Eingweiden sitzt, und mich von innen her auffrisst, wenn es nichts zu trinken kriegt. Ich hatte kein Craving, habe aber auf dem Heimweg aus alter Gewohnheit an der Tanke Halt gemacht, eine Flasche Prosecco genommen, habe sie relativ distanziert angeschaut, hab zu ihr gesagt (also gedacht), 'sei ruhig, ich entscheide, ob ich dich trinke oder nicht', habe sie mit nach Hause genommen, aufgemacht, habe angefangen zu trinken, habe für zwei Gläser ewig gebraucht und den Rest weggeschüttet. Am nächsten Morgen leicht dizzy im Kopf und gedacht, 'lohnt sich echt nicht'.

Seitdem denke ich jeden Tag darüber nach, wie ich meine Arbeit umgestalten kann. Wie ich es vermeiden kann, dass mich diese Momente so sehr triggern. Oder wie ich vielleicht sogar aus meiner Existenzangst herauskomme. Wenn Bac das schaffen würde - und inzwischen traue ich Baclofen sehr viel zu - Leute, das wäre...., also dann wäre ja Bac nicht nur eine 'Erkenntnispille', das wäre ja dann wirklich ein Wunder.

Liebe Grüße und einen schönen Abend allerseits
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Samstag 2. Juni 2012, 20:38 
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Hallo Ihr Lieben,

zwei Monate sind heute rum, seit ich meinen Weg mit Baclofen begonnen habe.
Zeit, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen.

Von meinen Auf- und Abs, Wirkungen und Nebenwirkungen, Hoffnungen und Ängsten, Erfolgen und Mißerfolgen habe ich ja hier schon mehrfach berichtet. Heute lass ich mal Zahlen sprechen.

Wie sieht eigentlich die Rechnung, seitdem ich Baclofen nehme, unterm Strich aus?

Also, Bettys monatliche Gewinn- und Verlustrechnung für den Monat Mai ;)

plus: eingesparte Weinkosten im Faktor x , sagen wir mal 200.-Euro
plus: bessere Arbeitsleistung, dadurch bessere Umsätze, nach Abzug von Steuern und Nebenkosten ein Plus von ebenfalls ca. 200.- Euro
plus: endlich den A....llerwertesten hochgekriegt, den Keller ausgeräumt und heute bei strahlendem Sonnenschein auf dem Flohmarkt satte 250.- Euro gemacht
minus: Kosten für Privatrezept Baclofen von ratiopharm bei 50mg/Tag ca. 35.- Euro
______________________________________________________________________

macht unterm Strich ein Gewinn von 650.- Euro - 35 Euro = 615.- Euro

Ich finde, die Zahlen sprechen für sich und für Baclofen!!!!

LG und einen schönen Abend
Betty, heute sehr happy :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Samstag 2. Juni 2012, 21:19 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
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Liebe Betty

Abgesehen von dem materiellen Gewinn hast Du mental den Topf voll Gold gefunden, welcher der Sage nach dort verborgen ist, wo ein Regenbogen sanft die Erde berührt...

Ich gratuliere Dir von ganzem Herzen. :YMAPPLAUSE:

Dein Weg geht weiter, Du hast die nötige Motivation dazu...

Alles Gute
LG moonriver

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