Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
Wenn die Dosis gefunden ist sollte diese mehrere Monate eingenommen werden (eher 6-12). Dann kann versucht werden langsam abzudosieren, die Erhaltungsdosis liegt bei 40-70% der zuvor eingenommenen Dosierung. Da die Alkoholstörung eine chronische Erkrankung ist, also lange anhält ist das Ende der Baclofenbehandlung nicht genau planbar. Es gibt Menschen, die Baclofen nur zum "Abdosieren" des Alkohols benötigen (sehr selten), einige schleichen das Medikament nach Therapie, Änderung der Lebensverhältnisse, Partnerschaft ect. nach einigen Jahren aus. Andere haben vor es lebenslang zu nutzen. Ähnlich wie bei Bluthochdruck oder Blutzuckererkrankung kann das schon der Fall sein.
Dass sich Menschen nach kurzer Zeit "überdosiert" fühlen ist glücklicherweise selten.
Das Abdosieren nach kurzer Zeit erweist sich meist als Fehler, Baclofen nimmt das aber nicht übel. Es kann neu gestartet werden.
Das was Jivaro schreibt, kann ich nur unterstützen. Ich habe reduziert, weil ich mit 105 mg UAW so stark hatte, daß sie mich in meiner Arbeitsfähigkeit sehr beeinträchtigten. Da ich selbsständig bin, ist das ein Knock-out-Kriterium, geht also gar nicht, jedenfalls nicht für längere Zeit.
Auch beim Reduzieren war ich sehr vorsichtig, 2,5 mg pro Woche. Zur Zeit scheint es mit 77,5 mg am Tag ausgewogen zu sein zwischen UAW und Anti-Craving-Effekt, vorausgesetzt, ich "vergesse" nichts mehr.
danke für die Antworten. Hatte mich nur interessiert.
Ich bin ja noch auf dem Weg! Bin jetzt bei 135 mg. Vorige Woche hatte ich nur einmal ca. 5 - 6 Gläser getrunken. Davor waren es noch zweimal die Woche.
Hatte ja schon mehrfach berichtet, dass ich ja eigentlich kaum noch Suchtdruck verspüre... Aber, es muss ja irgendwas bei mir im Argen liegen....Ich frage mich, was will ich immer noch vergessen, ..was will ich nicht sehen... Deshalb will ich am Freitag mal meinem Bac.-Arzt fragen, der ja auch gleichzeitig Psychotherapeut ist, wegen einer Verhaltenstherapie bei ihm. Jetzt, da ich nicht mehr von diesem extremen Craving geplagt werde, hätte ich den Kopf frei für eine Therapie...
eigentlich wollte ich Dir schon heute vormittag antworten, aber ich sehe jivaro und Fallada haben Deine Fragen schon hinreichend beantwortet. Nur soviel noch: mir wurde im März diesen Jahres ebenfalls von jivaro geraten, die Bac-Dosis mehrere Monate lang beizubehalten. Jetzt beginnt bald der Juli, d.h. seit 7 Monaten nehme ich 175mg/d, habe nur selten Verlangen, die NW halten sich in Grenzen. Die Müdigkeit abends sehe ich eher entspannend. Gerade weil es bei mir so gut läuft, habe ich großen Respekt die Dosis runterzufahren. Deswegen bleibe ich erstmal dabei. Aber ich glaube das muss jeder für sich entscheiden. Wichtig ist auf den eigenen Körper zu hören, das Bauchgefühl ist wichtig.
Gerade habe ich etwas total Schönes erlebt: Unser Hund und ich waren zum Abendspaziergang, es war Dämmerung. Schon als wir in den Wald hinein gingen, sah ich ein paar Glühwürmchen. Als wir aber an die verträumte Zauberwaldstelle mit den vielen großen Farnen kamen die ich so liebe leuchtete es an allen Stellen, so viele Glühwürmchen auf einmal habe ich noch nie gesehen!
Und wie ich dieses schöne Wunder betrachtete, versunken war in das leuchtende Schweben, empfand ich tiefste Ruhe, Zufriedenheit, großes Glück und meine Seele begann zu tanzen.