Liebe Chrissie, liebe Bine,
Danke für so viel Zuspruch. Ich habe mich riesig darüber gefreut, auch darüber, daß ich Euch Mut machen konnte.
Ich glaube manchmal sind wir Frauen halt doch nicht so multi-tasking fähig wie wir es gerne wären. Wir brauchen unsere Zeit, aber wir wollen uns diese Zeit nicht zugestehen.
So gerne wollen wir immer perfekt sein, aus Angst nicht zu genügen oder nicht geliebt zu werden.
Wir wollen unsere Frau im Job stehen, die perfekte Hausfrau und Mutter sein und hübsch, schlank und durchtrainiert wollen wir dann auch noch sein.
Ich glaube mittlerweile, daß wir uns einfach viel zu viel zumuten und dann unser Heil in der Flucht suchen (Auszeit/Entspannung durch Alkohol).
Unser Stress ist hausgemacht, wir sind unsere strengste Kritikerin.
Niemand ausser uns merkt es, daß in der Frisur ein Härchen schief liegt. Und vor allem: Keinen interessiert es!
Im Bezug auf Perfektion bin ich im letzten Jahr schon sehr viel lässiger geworden.
Soll halt mal ein bisschen Staub auf dem Fernseher liegen, ausser mir sieht es eh keiner.
Männer sind da viel pragmatischer. Sollen halt die Socken vorm Couchtisch liegen und wenn der Stapel zu groß wird macht man halt einen großen Schritt drüber....
Nein, daß ist sicher nichts was ich einfach so hinnehme, gibts bei uns daheim auch nicht.
Aber ich hoffe Ihr wisst was ich damit meine.
Männer sind in vielerlei Hinsicht viel lässiger und werden ja offensichtlich trotzdem geliebt
Vielleicht sollten wir uns von dieser Lässigkeit etwas zu Eigen machen, ist besser für unser Nervenkostüm.
Und gibt uns mehr Zeit etwas für uns zu tun, Achtsam mit uns selbst zu sein.
Ich arbeite daran, Bac gibt mir mittlerweile die nötige Ruhe nach der Arbeit nicht sofort nach Hause zu hetzen, damit auch ja pünktlich das Abendessen auf dem Tisch steht.
Nein, nach der Arbeit nehme ich mir die Zeit und gehe joggen oder klettern.
Das wurde so von meinem Mann und Sohn völlig wiederstandlos akzeptiert.
Geht doch. Es lag nur an mir.
Hier im Forum wurde Baclofen schon öfters als Wahrheitspille betitelt.
Das hört sich für mich zu sehr nach LSD an, aber Tatsache ist, daß Baclofen mir irgendwie den nötigen Abstand verschafft.
Ich denke viel über alles mögliche nach, egal ob Probleme oder auch Zukunftsvisionen.
Überhaupt denke ich gerne an die Zukunft, über das was mir jetzt wieder möglich ist.
Nicht das was möglich wäre, würde ich nicht alkoholschwanger auf dem Sofa liegen...
Schön wieder eine Zukunft zu haben
Bine hat geschrieben:
Eine zufriedene Abstinenz is ne tolle Ansage, möchte ich auch, kann es mir aber auch noch nicht vorstellen, ganz ohne Alkohol. Naja egal vielleicht in einem Jahr.
Es hat sich ja schon ne ganze Menge geändert, von ganzen Tag über trinken auf nur abends und dann wenig. Groẞer Fortschritt und der gröẞte is, nicht weiter trinken zu müssen. Eigentlich unglaublich......für mich
Bine, das wird, ganz sicher. Gib Dir die Zeit. Vielleicht ist es bei Dir ja genauso ein schleichender Prozess wie bei mir. Sind wir halt "Spätentwickler", na und?
Gut Ding braucht Weile... alter, dummer Spruch, aber in vielem zutreffend.
Du gehst Deinen eigenen Weg und nur der ist richtig für Dich!
Chrissie hat geschrieben:
Ich bin gerade bei der Mittwoch/Freitag/Samstag Geschichte, an diesen Tagen 50% der vorbac Dosis (Bier) bei roundabout 120mg.
Darauf bin ich schon stolz aber auch ich möchte es ganz schaffen.
Auch Du Chrissie gehst Deinen eigenen, für Dich vorbestimmten Weg.
Und eigentlich bist Du mir ja schon einen Schritt voraus, Du hattest ja schon Wochen
der Abstinenz. Bei mir waren die 4 Wochen im Januar die ersten vier abstinenten Wochen seit über 20 Jahren.
Die zwei Wochen die ich jetzt abstinent bin, ist die zweitlängste Zeit seither.
Aber ich bin zuversichtlich, die nüchternen Tage werden immer mehr.
Und sicher auch bei Dir!
Viele liebe Grüße
Nadine