Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo ihr Lieben,

danke, für eure zahlreichen Antworten und eure unterstützenden Beiträge, ich freue mich sehr darüber.
Ich bin seit 19 Jahren erfolgreich selbständig, aber ich halse mir manchmal zu viel auf. So auch gestern. Bei mir beginnt gerade die Hauptsaison und ich hatte mir gestern viel zuviel zugemutet. Das war definitiv zuviel für mich und hat zu Craving geführt

Rückblickend Kunor, denke ich, ich hätte bevor ich trinke, hier rein müssen und mich mitteilen müssen. Es fällt mir nicht so leicht um Hilfe zu bitten. Ich denke, das hab ich jetzt daraus lernen dürfen.
Ist mir auch peinlich, mich in meinem gestrigen Zustand gemeldet zu haben.Sorry!
Ich danke euch für euren Zuspruch und vertraue darauf das
mit dem Medikament Baclofen schon alles zu seiner Zeit, seinen Gang nehmen wird.Eure Erfahrungen mit Baclofen und das es bei euch ja auch seine Zeit gebraucht hast, sind mir da eine große Hilfe, geduldig mit mir zu sein.Danke hierfür.

Ich bin gestern nach der Arbeit in eine Bar gegangen und habe da fünf 0,5 Liter Bier getrunken, gut ist, ich habe mein Auto dann dort stehen gelassen und bin mit dem Taxi heim..wenigstens das habe ich gelernt.

GLG

Spirit

Besser so, als gar nicht. Du bist auch da nicht allein.Super!

Da muss dir gar nichts peinlich sein, liebe Spirit, du hast auch nichts Peinliches geschrieben.

Sich zuviel aufzubürden ist schätze ich ein Klassiker den die meisten hier sehr gut aus eigener Erfahrung kennen.

Auto hast du stehen lassen und den Schluss gezogen, das nächste Mal erst hier zu schreiben. D.h. du hast dir für nächstes Mal eine neue Strategie zurecht gelegt.

Da du eingangs des Absturzes geschrieben hast, dass du mehr Feedback brauchst, vielleicht wäre eine Notfall-Liste hilfreich. 1. Forum, 2. wenn alle Stricke reißen, hier grade niemand an Bord ist X oder Y kontaktieren?

Aufgestanden bist du, das Krönchen ist gerichtet und du kannst hoch erhobenen Hauptes weiter gehen. Viel Erfolg!

Ups sehe gerade wie missverständlich das ist. Ich meinte natürlich, besser dass du dich gemeldet hast als gar nicht. Das mit der Scham ist so eine Sache – kenne ich auch. Völlig unnützes Gefühl.

GLG Fallada

Liebe Spirit,

das Gefühl von Peinlichkeit und Scham führt meist zu nichts; wir haben ein Alkoholproblem, viele nennen es eine Alkoholkrankheit (ich auch), und damit einen mächtigen Feind, in dessen Fänge und in dessen Abhängigkeit wir geraten sind. Du hast dich diesem Feind großartigerweise 17 Jahre entzogen, doch jetzt steht er wieder auf der Matte und bedroht dich und dein Leben. Im Forum wirst du immer Hilfe finden, aber den erneuten Absprung musst du vor allem selbst wollen. Ob mit oder ohne Baclofen. "Mit" geht's sicherlich einfacher, wenn der Wille vorhanden ist. Das gilt nach meiner Erfahrung grundsätzlich auch für Sport und Bewegung.

Mein Vorschlag wäre, du schnappst dir ein Blatt Papier und einen Stift und listest alle Vor- und Nachteile auf, die der Alkohol für dein Leben bedeutet. Denke dabei möglichst nicht an bekannte AA-Mechanismen oder andere gut gemeinte Ratschläge, sondern tu einfach so, als hättest du eine solche Auflistung noch niemals vorgenommen, sei also so offen und unbefangen wie möglich.

Vielleicht kannst du dich dabei auch so objektiv wie möglich fragen, wie es dir am Montag nach den fünf Bier ging und ob du mit deinem Zustand zufrieden warst. Vielleicht warst du es ja, vielleicht konntest du damit Druck abbauen? Oder hatte es nur den Anschein?

Herzlich grüßt
Dieter

Liebe Fallada,
genau so hatte ich es auch verstanden. Also mach dir bitte kein Kopf.

Danke Dieter, ich werde später darauf eingehen,ich bin gerade noch im Betrieb

GLG

Spirit

Hallo lieber Dieter,

erstmal recht herzlichen Dank, das du auf mich eingegangen bist. Das mit der Liste ist eine gute Idee,die ich heute noch umsetzen werde-danke hierfür.
Zu deiner Frage, ja Montag hatte ich schon das Gefühl, während des Trinkens Druck abzubauen und das es sich in dem Moment entlastend angefühlt hat, am Tag danach,natürlich nicht....ich denke die Auswirkungen kennt hier ja ein jeder...
Mein Wille zum aufhören ist da und auch die Einsicht Alkoholkrank zu sein.
Ich denke ich bin mit Baclofen, Euch und dem Forum auf dem richtigen Weg.
Ich weiß das ich mit Alkohol nicht umgehen kann und ich damit immer verliere.
Jetzt möchte ich doch noch einen Fortschritt mitteilen, ich hatte heute im Geschäft wieder den gleichen stresstag wie Montag,das Craving kam mit aller Gewalt zurück. Meine Gedanken kreisten nonstop um Alkohol und ich habe es vorgezogen schnell heimzufahren und hier rein zu gehen....lernen durch Schmerzen..ich hatte mir ja gestern auch vorgenommen, bevor ich trinke teile ich mich hier mit, und nicht wenn es zu spät ist.

Ich hoffe das ich dies jetzt auch dauerhaft schaffe und wenn nicht, habt bitte Geduld mit mir, der Wille und Wunsch ist da,dauerhaft trocken zu bleiben.
Und danke auch für dein Feedback, das Schamgefühl, das ich Dienstag empfunden habe, nichts bringt,ich fühle mich sehr angenommen und verstanden von euch.
In AA wäre mir niemand mit soviel Beistand und Zuspruch begegnet.
Lieben Dank euch allen!

Herzliche Grüße

Spirit