Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Sonntag 23. November 2014, 22:11 
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Registriert: Mittwoch 4. September 2013, 16:08
Beiträge: 51
@ Lisa: danke für deine wieder einmal ausführliche, persönliche und hilfreiche Antwort.
Du bist eine absolute "Bereicherung" für dieses Forum, sogar mehr als das!

@ alle: wie sind eure Erfahrungen zum Thema Baclofen und Depressionen??
Ist es "so einfach" wie mein Arzt sagt: die Depression habe ich lange mit Alkohol bekämpft und jetzt bricht sie durch?

Oder KANN Baclofen im Gehirn eine solche Reaktion hervorrufen?
Sprich: Kann Baclofen auch Depressionen auslösen?

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Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so sehr schwer?
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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 02:42 
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Beiträge: 417
Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
Hallo, Markus !

Zitat:
Oder KANN Baclofen im Gehirn eine solche Reaktion hervorrufen?
Sprich: Kann Baclofen auch Depressionen auslösen?


das kann ich aus eigener Erfahrung klar verneinen ... !

des weiteren hab´ich grad´noch gewikipedit ... ~O)
http://de.wikipedia.org/wiki/Baclofen
da wird unter -andere Anwendungs-gebiete- sogar die Eignung für die Behandlung von Angst und Depressionen erwähnt ... !

wenn ich mich von einem gelebten Suchtverhalten verabschiede, entscheide ich mich ein Stück weit auch für : ein nicht mehr so lockeres Leben ...
so hab ich es empfunden und es kommt immer mal wieder hoch...
- wofür ...? ...- das Leben bekommt gelegentlich so einen Grauschimmer bei mir ...

Lisa hat es ja auch so beschrieben :
Zitat:
Weil sich das schleichend abspielt und meist versteckt wird, verliert man selbst den Überblick für die Negativentwicklung.


lieber Markus , - mach Dich bitte nicht selbst kirre dabei ............ !!!

lies Lisa´s Zeilen nochmal, wo sie an Deinen Mut appelliert , und dann gönne Dir bitte auch ein wenig mehr Zeit zum Luftholen !

lieben Gruß, Ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 14:23 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Lieber Markus,

Baclofen hilft sehr oft Angst und Depressionen zu lindern oder gar vollständig zum Verschwinden zu bringen. Es muss jedoch gesagt werden, dass Baclofen als unerwünschte Wirkung tatsächlich auch Depressionen auslösen kann, oder die "hinter dem Versuch der Selbstheilung durch Alkohol" bestehende Depression tritt wieder hervor.

Falls nötig kann fast jedes Antidepressivum mit Baclofen kombiniert werden.


Herzlicher Gruss
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 15:03 
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Beiträge: 51
@ Ralf: ich versuche das mit dem "Nicht kirre machen".
Momentan sind die Wechsel zwischen Entspannung/ Gelassenheit und Anspannung/ starker Unruhe aber heftig.

@ Jivaro: schön wieder von dir zu hören!

Ich bin jetzt aber weiter verunsichert, denn ich verstehe deine Aussage nicht.
Wie kann Baclofen gegen Depressionen helfen, diese aber "gleichzeitig" auch auslösen??
Dein letzter Satz klingt für mich so, dass es nicht nur der fehlende Alkohol ist, der die bestehende Depression wieder hervor treten lässt, sondern das Baclofen das tatsächlich verursachen kann!
Das widerspräche auch der Aussage von Ralf, oder?

Ich bin zusehends verunsichert. Was soll ich tun?
Baclofen weg lassen und hoffen das ich trotzdem nicht trinke traue ich mich auch nicht wirklich?
Gibt es eine Möglichkeit das anderweitig zu testen?
Meine Dosierung an Bac beträgt jetzt 4 x 10 mg.
Innerhalb von drei Wochen von 20 auf 40 mg hoch gefahren.
Mehr habe ich eigentlich auch nicht vor.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 17:54 
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Lieber Markus,

ich würde Baclofen auf jeden Fall weiter nehmen. Sollte sich die depressive Stimmungslage nicht bessern könntest Du evtl. ein Antidepressivum zusätzlich einnehmen.
Dein Arzt hatte Dir doch Escitalopram verschrieben....

Dass Baclofen Depressionen auslösen kann ist leider Fakt, das bestätigen auch die französischen KollegInnen, es gibt unerwünschte Wirkungen!

Nochmal zu Dir: GGG! Du beschreibst recht eindruckdvoll wie lange Du nun schon OHNE Baclofen depressive Symptome hattest, warum glaubst Du denn JETZT, dass hierfür das Baclofen verantwortlich ist? Lese ich Deine posts, sehe ich eine recht positive Entwicklung unter Baclofen. Ich denke Du brauchst vor allem Zeit und Ruhe. Schau Dir doch mal die lange Krankheitsentwicklung/Suchtentwicklung an. Nun würdest Du die Krankheit am liebsten in die Ecke hängen, wie einen alten Mantel. Verständlich, geht aber leider nicht. Baclofen ist keine "Happy-Pill", sie belässt auch Deine Umwelt so wie sie ist, teils mit "Grauschleier". Du schreibst Du vermisst "das lockere Leben". Die Veränderung ohne Alkohol scheint Dir Angst zu machen. Realisiert Mensch nüchtern die alkoholische Vergangenheit kann das alleine depressiv machen: die ungenutzten Chancen, die vertane Zeit, die scheinbare Sinnlosigkeit der Vergangenheit, kommt dann noch die Verherrlichung des Rausches dazu bleibt nur die Depri.

Veränderung ist etwas sehr schwieriges im menschlichen Leben, und es braucht vor allem Zeit. Gib sie Dir! Wenn Du glaubst, dass eine Tagesklinik Dir die nötige Struktur bietet: ok. Dann steh zu dieser Entscheidung.

Alles Liebe
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 18:02 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Nachtrag:

Lieber Markus: was würde Dir in diesem Wechsel von Entspannung und Anspannung gut tun? Du schriebst etwas von Sauna; gibt es etwas "sportliches", Laufen oder ähnliches, was Dich erden könnte?

Herzlicher Gruss
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 22:53 
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Lieber Markus
Zitat:
Ist es "so einfach" wie mein Arzt sagt: die Depression habe ich lange mit Alkohol bekämpft und jetzt bricht sie durch?
Dein Arzt ist näher dran. Wir können und dürfen keine Ferndiagnose stellen. Ich halte es für möglich, denn es kommt vor und viele erleben mit dem Entzug zumindest vorübergehend dasselbe: Der Verzicht löst das aus, was wir bisher durch Konsum abwenden konnten: Elende Gefühle. Wir verbauen uns in voller Absicht ein Handeln-können, das bisher Erleichterung gebracht hatte - nicht nur durch die Chemie des Alkohols, sondern auch dadurch, das wir eine Reaktion zur Hand hatten. Ohne das gewohnte Werkzeug sind wir erst mal aufgeschmissen. Wie sehr das erschüttern kann, soll und muss gewürdigt werden. Niemand sagt, es sei leicht. Wir können hingegen versichern, dass auch dieser Zustand mit allergrösster Wahrscheinlichkeit wieder endet, wenn wir uns sorgsam verhalten können.

Versteckte Depressionen vernebeln über die Zeit, wie viel besser "es geht mir doch gut" sich im Grunde anfühlen müsste. Jeder Organismus ist überlebensfähig, indem er sich zu gewöhnen und anzupassen vermag. Das gilt z.B. als Vergleich auch für schleichende Verschlimmerungen beim Alt-Werden. Wärst du von einem Augenblick zum anderen in diesen depressiven Zustand gefallen, würde dich der Unterschied tief erschrecken. (Sagt dir die Vorstellung eines überlaufenden Fasses etwas?)

Zitat:
Wie kann Baclofen gegen Depressionen helfen, diese aber "gleichzeitig" auch auslösen??
Jedes Medikament wirkt individuell. Jeder Organismus ist anders und hat andere Sensibilitäten. Jede Situation, in der es eingesetzt wird, ist unterschiedlich und weitgehend auch unberechenbar (äussere Einflüsse). Und jeder Patient macht während und danach seine ganz persönlichen Prozesse. Das Generalrezept gibt's - VERFLIXT - nicht.

Ralf verneint aus eigener Erfahrung eine depressive Wirkung des Medikaments an sich. Jivaro benennt mit ihrem ärztlichen Erfahrungshintergrund die Möglichkeit dieser nicht häufigen Nebenwirkung. Es ist paradox aber möglich. Und meiner persönlichen Meinung nach zu früh, um abschliessend beurteilt werden zu können. Auch unter Antidepressiva kann z.B. die Gefahr von Suizidalität steigen. Die überwiegende Mehrheit profitiert aber - und daraus leitet sich die Legitimität der Wahl der AD-Behandlung ab. (In noch nicht allzu grauer Vorzeit wurden Depressive mit den Schizophrenie-Erkrankten in Irrenhäusern interniert und galten als unheilbar.)

Mach's dir leichter, wenn's irgend geht. Bleib offen dafür, dass es sich ändern darf.

lg
Lisa

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Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 24. November 2014, 23:27 
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Beiträge: 1015
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Liebe Lisa,

vielen Dank für diese gelungene Analyse. Der Begriff "versteckte/vernebelte Depression" ist sehr gut. Wie oft haben wir doch alle versucht, unangenehme Gefühle / schlechte Stimmungen / Probleme wegzuspülen ?
Das geht eine Zeitlang gut, aber die Probleme bleiben doch.
Wenn man diesen Mechanismus erkannt hat, ist das schon "die halbe Miete".
Lisa, du wärest die ideale Psychotherapeutin, danke !

LG, Werner

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Dienstag 25. November 2014, 23:20 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Aber ja doch, Werner: Ich würde es ungemein schätzen, wenn mir eine Psychotherapeutin soviel Redezeit klauen würde. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Hoffentlich ein neuer Anfang
BeitragVerfasst: Montag 15. Dezember 2014, 18:40 
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Registriert: Mittwoch 4. September 2013, 16:08
Beiträge: 51
So, ich melde mich endlich zurück.
Ich habe mich mit der Diagnose Depression jetzt erstmal mehr beschäftigen müssen.
Ich bin weiterhin ziemlich verunsichert und rücke das gerade in meinen Focus.
Was natürlich nicht heißt, dass das Thema Baclofen und Abstinenz keine Rolle mehr spielt. Im Gegenteil.
Manches bedingt sich da sicherlich.
Da ich aber viele viele Fragen zum Thema Depression habe, habe ich mich im Forum der "Stiftung deutsche Depressionshilfe" angemeldet.
Das Thema sprengt an dieser Stelle glaube ich sonst den Rahmen...

Ich nehme jetzt seit rund 7 Wochen wieder regelmäßig Baclofen ein. Seit einigen Wochen konstant 4 x 10 mg.
Ich habe in dieser Zeit ein "seltsames Ritual" entwickelt bzgl. meines Trinkens: alle 2 - 3 Wochen trinke ich 5 Bier.
Immer an einem Samstag. Immer wenn ich Ruhe habe, mich niemand stört.
Ich muß die fünf Bier auch nicht in mich hinen stürzen, das letzte mal war das über 6 Stunden verteilt.
"Natürlich" werden aber alle füf Biere ausgetrunken.
Was aber anders ist zu früher: Das Trinken hat mir jedes mal weniger „gut getan“. Der Kick war nicht mehr so da wie früher. Im Gegenteil: Ich habe sogar gemerkt, dass es mich nicht ruhiger macht, sondern unruhiger. Das es sich nicht angenehmer anfühlt, sondern unangenehmer!
Ich halte das für ein sehr gutes Zeichen. Ich habe kaum noch Sehnsucht nach Alkohol. Selbst wenn die „Traurigkeit“ in mir ganz groß wird.
Ansonsten ist meine Grundstimmung ziemlich be...scheiden.
Diese "Niedergeschlagenheit", Traurigkeit, diese dunklen, dumpfen Gefühle bei teilweise gleichzeitiger innerer Unruhe, das ist nichts was ich jemandem wünsche.

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