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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 07:07 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@rog
Nicht aussichtslos ! Wer sich wie Du so bewußt auf den Weg gemacht hat, verbunden mit dem Ziel, sich zu finden, verstehen und letztendlich zu akzeptieren, der kann gar nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückfallen. Sicher, Ausrutscher können passieren. Du weißt, wovon ich in den Jahren rede, eine "Horrorvision" für hardcore Abstinenzler und Berufstrockene. Es gibt auch für Sucht keine Allgemeinverbindlichkeitserklärung. Ich weiß nicht mehr,wie oft ich mir wie der letzte Dreck vorkam,weil ich es wieder nicht schaffte. Selbst in meiner ambulanten Therapie saßen alle mit fröhlichen Gesichtern da,ohne Trinkwunsch und ich sah nur eine kühle Flasche Wein vor Augen,angereichert mit Masterplänen, wann der Exzess stattfinden soll....
Das klingt nun so hochtrabend nach Vergangenheit, als sei dies Jahre her.Ich weiß aber besser, daß ich hier von Wochen rede.Vielleicht kommt auch hinzu,daß ich es leid bin, daß Menschen, die ich ...nicht schätze, sich "anmassen, von mir wie von einem "Fall" zu reden. Das kränkt mich, weckt narzischte Wut in mir. Da ist vielleicht nicht die fundamentale psychologische Erkenntnis bei mir, die den Ausschlag gibt, sondern eher ein durch Bac verursachtes Gefühl der gedanklichen Freiheit was den Alkohol angeht.Was mich dann in den nächsten Schritten (hoffentlich) zu einer Freiheit von diesen Menschen führt, die sich zu Richtern upgraden. Wenn die chemischen Wirkstoffe des Alkohols meinem Hirn ( selbiges ja auch Gefühlszentrum ist) über Jahrzehnte das gegeben haben, was mir ( oder meinem Hirn) fehlte, dann bin ich dankbar für ein Surrogat, das nur kleine Nebenwirkungen hat, um meine Transmitter anzuschubsen. Das ich im Zuge von PT so viel über mich lernen durfte ( sicher nicht immer zu meiner Freude!!!!!), das ist quasi das Bonbon.( ich lerne noch!!!!). Dieses Ineinandergreifen von Worten&Chemie bewirkt langsam etwas.Das Kämpfen ist das, was einen zermürbt, Patrick, ich weiß das nur zu gut.Die Zeit, die das "Nicht-Trinken" beansprucht im Kopf und sonstwo.Das ist Folter. Ich kenne natürlich das Gefühl nur zu gut,Schönes noch schöner machen zu wollen, durch Alkohol.Dieses:es ist nie genug! Wichtig ist:dranbleiben! Nur für Dich.( ich weiß, klingt lieblos, was Kind&Frau angeht), doch alles andere ergibt sich dann.( wobei ich wieder beim Ponyhof bin). Es wird vielleicht nicht besser.Aber anders.Und alles was nicht Scham&Schuld ist,das ist schon mal besser.(für mich). Gönn Dir was.Laufen,lieben,Unsinn,Tiefgang. Egal-hauptsache, es fühlt sich gut an.Noch wird es nicht mit dem Rausch gleichziehen.Wie auch, denn der Herr hat ja Jahrzehnte Vorsprung.
Ich weiß,das Du das willst.Und schaffst.
Herzlichst BE
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 08:21 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@bennter Ein gewaltiger Brocken Philosophie. Du bist schon lange dran und es zahlt sich aus. Ich durfte ein paar Erfolgserlebnisse feiern im Sommer, deshalb mein Glauben an Baclofen. Ich klammere mich fest an die deutlichen Ratschläge von @jivaro: 6 Monate Abstinenz sind erst der Anfang. Da fehlen noch ein paar Monate um die Rauschsehnsüchte verschwinden zu lassen  Daher ist Triple-G für mich nach wie vor die wichtigste Therapie. Du machst mir hier Mut, dranzubleiben. Dieser gegenseitige Austausch macht die Schönheit des Forums aus. LG Patrick
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 08:50 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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Ja, Patrick,das ist es doch: der Glaube an sich selbst.Nicht überheblich,wertend, sondern selbstverständlich.( nicht gemeint sind hier berufliche und soziale Erfolge ).Jahrzehnte stand ich immer rätselnd davor,was andere damit meinten:" sich selbst anzunehmen".Ich bekomme eine Ahnung, was es sein könnte.Nicht das Beschreien meiner einmaligen Persönlichkeit ( die hat jeder!),sondern die Bereitschaft, mich selbst lieb zu haben,ohne für Veränderungen und Korrekturen betriebsblind zu sein.Wichtig ist diese kleine Flamme innen drin,die nicht ausgehen sollte.(mal isses dann ein Flächenbrand, mal nur ein Glimmen).Wichtig ist,daß diese Wärme da ist. Das halbe Jahr wird sicher einen Sinn haben.Vielleicht "ruckelt" es irgendwas in der Gehirnchemie gerader? ( schlecht ist die Variante-die ich auch schon hatte-"...toll,halbes Jahr geschafft,Du hast alles im Griff!..." um dann um so schlimmer Gas zu geben.). Vielleicht können jivaro/praxx/federico Dir beantworten, ob Du die Bac-Dosierung etwas erhöhen solltest/ zeitlich verändern? Sicher könnte das die Nebenwirkungen steigern, doch ich wundere mich eh immer beim Lesen, daß Menschen, die ungerührt eine Flasche Cognac in sich hineinschütten, sich ab dem Zeitpunkt der Bac-Einnahme beobachten wie Hypochonder!!!!!!!!! Da wird das kleinste Unbehagen zur Katastrophe, als sei Alkohol gegenüber Bac ein Milch-Mix-Getränk.Sehr paradox. Denk immer daran, Patrick, das Anfluten beim Trinken dauert ca.20 min.Danach ist Schluß mit lustig.Dann müssen wir!!!! Und die Endorphine tanzen dann nicht mehr fröhlich. Ich weiß, wie schwer das ist, diese Sehnsucht aufzugeben. Wenn wir möchten, daß unser Leben nicht auf Verzicht aufgebaut ist,müssen wir unseren Rauschwunsch mikroskopisch zerlegen.Und dann neu zusammensetzen ;-)
Herzlichst BE
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 14:17 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@bennter Du hast es wieder geschafft: Dein letzter Absatz war einmal mehr Klasse, ich setze mich an die Arbeit meine Sehnsucht zu zerlegen. Denn genau in diesen Tagen, wo ich mich seelisch und körperlich fit fühle, kommen die Unruhe, die Sehnsuchtsgefühle, Alkoholträume und -Pläne. Wenn ich nervös bin, krank oder verkatert, bleiben die schön weg. Es ist inherent an meiner Kurve. Oder wie DavideR vor 3 Wochen hier geschrieben hat, dass sich bei ihm grosser Frust entwickelte, wenn alles gut lief. Deine Worte sind eine Riesenunterstützung, ich berichte in den nächsten Tagen weiter, wie es mir geht. Und eigentlich darf ich nicht klagen, seitdem ich mich im Forum angemeldet habe, hab ich schon viel mehr erreicht, gelernt, erfahren als ich in meinen wildesten Träumen hätte denken können. Lasst uns verdammt positiv bleiben. Triple G ! LG Patrick
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 16:48 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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rog hat geschrieben: Wenn ich nervös bin, krank oder verkatert, bleiben die schön weg. @rog, das bringt mich auf eine paradoxe Umkehridee. Wie wäre es, wenn Du dir ein Bild schaffen könntest (á la rosa Elefant) mit dem Du Dich nervös, krank oder verkatert fühlen würdest? Eine Art negatives Denken gegen die gefährlichen positiven Momente während des Planungsstadiums. Klingt möglicherweise etwas eigenartig. LG F.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 17:23 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Federico
Klingt sehr interessant! Deine und Dieters Beiträge vor ein paar Wochen über rosa (oder blaue) Elefanten habe ich zwar gelesen, aber muss ehrlich gestehen, nicht ganz verstanden. Vielleicht gibt's irgendwo einen Link, wo dies ausführlicher beschrieben ist?
Vielen Dank und LG
Patrick
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 17:31 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@rog,
an was denkst Du wenn jemand fordert: „Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten“
LG F.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 19:50 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Federico Den Satz hatte ich nicht mal fertig gelesen, als sich das Jumbo-Tier wie ein Pop-up in meinen Gedanken präsentierte, trotz der Aufforderung es nicht zu tun. Der erste Teil des Satzes wurde zu schnell überlesen, nehme ich an? So weit folge ich noch, bin gespannt auf den Rest. LG Patrick
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 20:05 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@rog,
mhm ... hast Du schon mal einen blauen Elefanten gesehen? Natürlich nicht, denn es gibt keine blauen Elefanten.
Trotzdem hast Du ...
LG F.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 21:17 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Federico OK. Folge noch immer. Aber wenn's das schon wäre, habe ich's leider noch immer nicht geschnallt.... Oder warte, vielleicht doch. Habe gerade Deinen vor-vorletzten Beitrag hier nochmals gelesen, und jetzt denke ich, vielleicht könnte es so gemeint sein im Sinne wie die Warnbilder, worüber ich vor ein paar Monaten geschrieben habe. Schreckensbilder und -Gedanken (über die möglichen Folgen eines Alkohol-Exzesses) kommen mir morgens beim Aufwachen vor Augen, sie warnen mich, und fordern mich auf, die Pläne nicht umzusetzen, vorsichtig mit mir selber umzugehen. Zu dem Zeitpunkt, noch im Bett liegend, machen die Alkoholplangedanken mich nervös, angstlich, bloss weil ich die Folgen befürchte. Das ist im Zustand des Halb-Wachseins. Und dann stehe ich auf, gehe arbeiten, und am Nachmittag kommen diese Gedanken wieder, aber statt in Form von Angst und Nervosität ist es jetzt Vorfreude. Das ist vergleichbar mit Vorfreude auf eine Weltreise, auf ein Date mit einer reizenden Schönheit, usw... Übrigens, in meinen jungen Jahren habe ich so manche Dates versoffen... dammit! Wenn Du aber etwas anders meinst, bitte klär mich auf LG Patrick
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