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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 6. Februar 2018, 08:17 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Liebe Spirit,
mit den Nebenwirkungen hatte ich ganz genauso zu kämpfen wie Du. Ich habe aber irgendwann angefangen diese bleierne Müdigkeit für mich zu nutzen. Habe tagsüber nur das notwendigste an Bac genommen und dann ca. 1h bevor ich nach Hause ging, habe ich mir eine "Bac-Dröhnung" verpasst. Bei mir war es ja so, daß ich sobald ich zuhause war, das erste Bier geöffnet hatte. Wenn ich das erste Glas stehen lassen konnte, war der Abend gerettet. Und so habe ich mich von Abend zu Abend gehangelt. Meine Dosierung sah damals so aus:
8h: 25mg 12h: 25mg 15h: 50mg (1h vorm nach Hause gehen, bis ich zuhause war, war ich schon leicht dösig) 19h: 50mg (jetzt habe ich ganz ungeniert ferngeschlafen) 22h: 25mg (mein Mann hat mich geweckt um ins Bett zu gehen)
Für mich hat das damals so funktioniert, das heisst natürlich nicht, daß das für jeden so ok ist. Auch heute, wenn ich merke, daß das Verlangen zurückkommt, versuche ich das Schlimmste einfach zu verschlafen. Meinem Mann habe ich damals wie heute erzählt, daß ich vom Job erschöpft bin. Stimmt großteils auch, aber so konnte ich auch seinen allabendlichen Bierkonsum verschlafen ohne das der "Futterneid" aufkam. Ich muss aber auch ehrlicherweise dazu sagen, daß mir das Aufdosieren ab ca. 100mg in 25er Schritten nicht mehr allzu viel ausgemacht hat. Ein hochdosieren in 2,5 mg Schritten hätte ich vermutlich nicht einmal bemerkt. Aber so sind wir halt verschieden. Kannst Du vielleicht Deinen Mann dazu bewegen den Ameisen einmal selbst zu lesen? Oder lies ihm vor. Vielleicht hilft ja auch, daß Du ihm einzelne Passagen oder Schiksale aus dem Forum ausdruckst oder vorliest. Einfach, daß er ein bisschen mehr Verständnis bekommt. Es ist so wahnsinnig schwierig aus dieser Spirale auszusteigen und Du hast es ja schon einmal geschafft. Erinnere ihn daran und daran, daß es einfach Zeit braucht. Vor allem Zeit für Dich. Ich habe anfangs auch versucht mit meinem Mann darüber zu reden, da er Medikamente aber komplett ablehnt, bin ich meinen Weg alleine gegangen. Er weiß bis heute nicht, daß ich Baclofen nehme. Aber er bekommt die positiven Auswirkungen mit. Wegen der Rückschläge mach Dir bitte keine Vorwürfe (ich weiß, ist leichter gesagt als getan). Du kannst nichts dafür, das ist Deine Hirnchemie, die dafür sorgt, daß der Griff zur Flasche die leichtere Alternative ist. Ich weiß ich wiederhole mich, aber gib Dir die Zeit, die notwendig ist um aus alten Mustern wieder auszubrechen. Und pfeif auf alle vorwurfvollen Blicke, sie wissen nicht was Du durchmachst....
Viele liebe Grüße
Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 6. Februar 2018, 10:51 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Liebe Spirit,
ich finde Fallada's Vorschlag großartig.
Weißt du, das mit dem alleine sein wollen, mit sich sein wollen ist schon auch gefährlich, macht es dem Alkohol noch leichter sich als unseren einzigen Verbündeten zu verkaufen. Ich überlege mir oft, inwieweit diese Haltung, die ich bei vielen von uns mir eingeschlossen wahrnehme, alles alleine schaffen zu müssen, nicht zur Krankheit gehört, als einer der Auslöser gleichermaßen wie als Motor, der sie am Laufen hält.
Wenn es einem gelingt, sich mit dem Partner auf eine gemeinsame Linie zu einigen, ist das eine große Unterstützung.
Als ich in der Tagesklinik war gab es auch Gruppen für Angehörige. Mein Mann hat von einer Therapeutin, die selber betroffen war, also deren Mann alkoholabhängig war unglaublich viel gelernt und so einen Weg gefunden gut für sich zu sorgen, aber auch mir zwar beizustehen, ohne mir die Autonomie zu nehmen und ohne mich zu kontrollieren. Seine Wahrnehmungen hat er mir aber mitgeteilt.
Schnuppern finde ich auch unschön, aber ansprechen hat mir letztlich immer geholfen, ebenso wie der unermüdliche Appell mir wieder Hilfe zu suchen.
Ihr findet euren Weg, Spirit!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Spirit
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 6. Februar 2018, 21:46 |
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 09:06 Beiträge: 188
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Hallo ihr Lieben,
erstmal lieben Dank, für Eure zahlreichen Antworten, ich freue mich sehr.
Liebe Nadine, ich habe meinen Mann erst jüngst gefragt ob er nicht mal das Buch von Dr Ameisen lesen möchte um ein besseres Verständnis von der Krankheit zu bekommen, worauf er nicht einging.Ich muss dazu sagen das er generell kein Bücherwurm ist und nicht aufgeschlossen für irgendeine Art von Literatur.
Als er mir nach meinem "Rückschlag" mit seiner Vorwurfshaltung begegnet ist, hab ich ihn das auch vor den Latz geknallt, das er sich ja noch nie mit meinem Thema auseinandersetzt hat, Bücher oder sich sonst irgendwie informiert hat. In unserer hitzigen Auseinandersetzug, in der ich mich angegriffen gefühlt habe, war dann leider sowieso kein vernünftiges,sachliches Gespräch mehr möglich.
Es liegen hier derzeit 4 Bücher,die ich bei Amazon bestellt habe über das Thema Alkohol rum, ich bin jetzt mit Allan Carr durch und fange dann das nächste Buch an.Ich greife nach fast jeden Strohhalm, ich sage fast, da ich ja immer noch die Option habe ins Meeting (Selbsthilfegruppe) zu gehen, falls alle Stricke reißen und gar nichts mehr gehen sollte.. Jetzt hab ich den Faden verloren...mein Mann rührt die Bücher nicht an,muss er ja auch nicht, ich möchte ihn hierzu auch nicht nötigen, so sehr ich mir auch ein Verständnis seinerseits wünsche.
Liebe Juli, ich kenne auch die Angehörigen gruppe Alanon, für Angehörige von Süchtigen. Ich selbst bin auch eine Angehörige, mein Vater war auch Alkoholabhänig, leider nicht mehr am Leben und meine Schwester ist auch betroffen. Ich habe auch die Alanongruppen besucht, die mir auch geholfen haben, für mich in meiner Familie gut zu sorgen, ich bin ein Befürworter all der Gruppen, sie sind sehr bereichernd und auf Wachstum ausgerichtet, doch mein Mann könnte ich hierzu nicht bewegen, da könnte der gar nicht mit umgehen. Er kennt diese Art von Offenheit, in der die Menschen so offen über ihre Belange reden, nicht. Und er ist auch nicht sehr kommunikativ, das heißt er würde darin gar nicht sprechen.
Die Familienstrukturen von ihm und seinem Elternhaus stehen konträr zu meinem Familiensystem. Sprechen ist in seiner Familie nicht gang und gäbe und wenn dann über politische Themen,sportliche Ereignisse oder oberflächlich Themen,was ich generell auch nicht gänzlich ablehne, doch in die "Tiefe" oder von sich sprechen, ist da nicht...
Liebe Fallada, ich habe nichts gegen eine Form von Unterstützung,doch leider weiß ich nicht wie die Unterstützung meines Mannes mir gegenüber in der Thematik Alkohol aussehen soll. Auf mich achtgeben...in Bezug auf den Alkohol, ist es ja so, das wenn der Teufel mich reitet...also das Craving kommt, kann ich ja auf mich selbst nicht mal achtgeben und da kann leider mein Mann auch nicht mehr auf mich acht geben.Wobei ich das acht geben aufeinander einen wunderschönen Ansatz finde und auch klare Absprachen befürworte, kannst du mir bitte konkretisieren wie die Absprache aussehen könnte, ich hab da momentan keine Idee... Ich weiß nicht ob das jemand verstehen kann, doch wenn ich trinken will, kann mich niemand aufhalten, auch nicht mein Mann.
Ich weiß ja das dies nicht so bleibt, ich starte ja jetzt auch wieder neu durch.Egal wie oft ich noch stürze, ich verliere mein Ziel nicht ausser Augen und bleibe am Ball. Ihr habt Geduld mit mir, was ich sehr schätze, lieben dank, ich übe Geduld mit mir und habe den festen Glauben das ich es schaffe zu einer stabilen Trockenheit zu kommen. Danke für Eure Feedback und die ausfühlichen Bericht Eurer Baclofendosis. Ich habe heute 10mg hochdosiert, ich setze mich jetzt den unangenehmen NW aus, hauptsache der Weg in Richtung Trockenheit wird mir geebnet.
Herzliche Grüße und lieben Dank nochmal,
Spirit
_________________ Wahre Worte sind nicht immer schön; schöne Worte sind nicht immer wahr.
Laotse
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 6. Februar 2018, 22:38 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Liebe Spirit,
es war keine Angehörigenguppe im Sinne von Al-Anon oder anderen Selbsthifegruppen. Es handelte sich um Informationsabende für Angehörige, die halt eine Therapeutin hielt, die selber betroffen war. Spielt aber auch keine Rolle. Ist schon über 20 Jahre her, aber die Lektionen haben getragen.
Die wenigsten von uns sind direkt durch gestartet. Für viele gab es mehrere Anläufe und Rückschläge. Ich bin erst durch eine medikamentöse Behandlung meiner Grunderkrankungen und eine ambulante Therapie richtig in Schwung und wieder in die trockenen Pötte gekommen. Inzwischen brauche ich keine täglichen Medikamente mehr und mein Lebensgefühl ist wieder ein ganz anderes. Wie dein Weg auch sein mag, da ist jeder anders, wünsche ich dir dass du an deine 17 Jahre Unabhängigkeit vom Alkohol anknüpfen kannst. Manchmal ist es als würde endlich ein Schalter umgelegt und dann läuft es auch wieder.
Bis dahin viel GGG für dich, auch für deinen Mann. Oft ist es ja auch nur Unsicherheit und Angst, was Menschen davon abhält sich mit unserer Krankheit zu befassen.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Spirit
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 6. Februar 2018, 23:43 |
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 09:06 Beiträge: 188
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Liebe Juli,
so ist es auch bei mir angekommen, das es ein Informationsabend für Angehörige war, ich habe da einfach Parallelen zu Alanon gesehen...
Lieben Dank,die GGG kann ich gut gebrauchen, ich nehme die Anläufe, wie Rückschläge in Kauf, habe meine Krone schon wieder gerichtet und weiter geht's.
Mit meinem Mann hatte ich vorhin auch noch ein ruhiges, sachliches Gespräch in dem ich ihn bat, mir, falls ich ein Rückschlag habe, nicht mit Vorwürfen zu begegnen,was er mir zugesichert hat .
Ja, das stimmt , jeder startet anders durch, das wichtige ist, am Ball zu bleiben , ich beiß mich am Ziel fest , egal wielange es dauert.
Liebe Juli, ich danke Dir und wünsche Dir eine gute Nacht.
LG
Spirit
_________________ Wahre Worte sind nicht immer schön; schöne Worte sind nicht immer wahr.
Laotse
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Spirit
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 13. Februar 2018, 00:07 |
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 09:06 Beiträge: 188
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Hallo ihr Lieben,
ich habe eine neue Vertretung bekommen. Eine junge Azubine,die Samstags bei mir ihr Lehrlingssgehalt aufbessern will. Sagen kann ich hierzu noch nicht viel, da sie letzten Samstag das erstemal da war und die Einarbeitung noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird, bis ich sie selbständig alleine im Betrieb lassen kann, damit ich entlastet bin und mehr Zeit für mich und andere wichtige Dinge im Leben
Ich bin von der Dauerbelastung Arbeit, sehr abgeschafft und leb gerade notgedrungen über meine Grenzen,ich hoffe das die neue Vertretung akkurat und gewissenhaft ist, damit ich mich bald ausklinken kann, ich habe es bitter nötig.
Euch einen schönen Abend.
LG
Spirit
_________________ Wahre Worte sind nicht immer schön; schöne Worte sind nicht immer wahr.
Laotse
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Dienstag 13. Februar 2018, 09:57 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Liebe Spirit,
ich hoffe es sehr und drücke alle verfügbaren Daumen, dass sich die neue Mitarbeiterin bewährt und du endlich aus dem Arbeiten über dem Limit raus kommst. Das wird dir sehr helfen bei deinem Kampf gegen den Alkohol.
In diesem Sinne mobilisieren wir alles an guten Wünschen für die Eignung und Zusammenarbeit!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Spirit
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Samstag 24. Februar 2018, 19:58 |
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 09:06 Beiträge: 188
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Hallo ihr Lieben,
zu mir selbst, ich habe gerade auch in Akitos Thread geschrieben, ich hatte dieses Jahr 3 Rückschläge, der letzte ist 11 Tage her. Ich bin hart am kämpfen, aufgeben gibt es nicht, egal wie oft ich auch und noch falle.
Die letzten Tage hatte ich mit schweren Depressionen zu kämpfen, in denen ich Gott sei Dank nicht zum Glas greifen musste und meinen Arbeitsalltag mehr schlecht als recht, doch immerhin bewältigt habe.
Ich glaub ich stand kurz vorm Burnout, doch jetzt ist erst mal Wochenende.
Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und wünsche allen, die gerade eine schwere Zeit durchmachen, viel Kraft und alles erdenklich Gute.
Glg
Spirit
_________________ Wahre Worte sind nicht immer schön; schöne Worte sind nicht immer wahr.
Laotse
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 10:11 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe Spirit Spirit hat geschrieben: aufgeben gibt es nicht, egal wie oft ich auch und noch falle. Dies ist die einzig richtige Einstellung! Bleibe auf diesem Weg. LG, moon
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Neues Mitglied stellt sich vor Verfasst: Montag 26. Februar 2018, 16:54 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Liebe Spirit, ich hoffe Du hattest ein schönes Wochenende! Für die neue Woche wünsche ich Dir viel Kraft und das was Du geschrieben hast: Spirit hat geschrieben: Ich bin hart am kämpfen, aufgeben gibt es nicht, egal wie oft ich auch und noch falle. ist die einzig wahre Einstellung! Viele liebe Grüße Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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