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Re: Vorstellung Wild Child

Sonntag 2. Juli 2017, 19:28

Wild-Child hat geschrieben:4x :ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream: + :ymdaydream:
Gratuliere, liebe Wild Child. Nich locker lassen jetzt... :daumen:

LG

Patrick

Re: Vorstellung Wild Child

Sonntag 2. Juli 2017, 20:19

Danke Patrick ... bestimmt nicht! O:-)
Habe mit meiner Ärztin gesprochen: Die gute Nachricht, es ist keine Neuropathie sondern hat wohl tatsächlich eher was mit meinen Verspannungen zu tun. Die habe ich zwar schon lange chronisch, aber es ist durchaus möglich, dass es deshalb schlimmer geworden ist, weil ich mich so lange kaum bewegt habe ( Depri ). Aber komisch ist es schon, weil mein Rücken, Schulter und Nacken seit ich Baclofen nehme, viel weniger wehtun. Auch das morgendliche Einrenken fällt weg....Egal.
Termin beim Orthopäden steht und zu meiner Hausärztin gehe ich auch bald. Es wird schon alles werden. Hauptsache kein Neurologe!

Auch Dir nochmal danke, Jivaro für Deine ausführlichen Antworten.
Ich bin auf jeden Fall jetzt erst mal beruhigt!

jivaro hat geschrieben:Dass Dich Deine neugewonene "Freiheit" beunruhigt ist nach dieser langen Zeit mit dem Begleiter Alkohol nur allzu verständlich. Gib Dir Zeit! Du hast sogar eine sehr gute Psychotherapeutin, die Du schon lange kennst und Vertrauen aufbauen konntest. Ein zusätzlicher dicker Pluspunkt für Dich! Und wir sind ja auch noch da...
GLG jivaro


Es ist nicht nur der Alkohol. Ich war ja schon viele Jahre trocken. Aber nie so wie jetzt.
Ich bin ein anderer Mensch. Und das macht mir große Angst.
Aber auch hier verdränge ich. Dass ich Vertrauen zu meiner Therapeutin habe ist mehr ihr Verdienst als meiner.

Und auch Dir liebe Fallada, endlich noch eine Antwort
Fallada hat geschrieben:Blöd bist Du nicht und was ist schlimm daran, komisch zu sein?

Es ist schlimm. Gelernt ist gelernt. Die ersten 13 Jahre meines Lebens wurde ich dafür dass ich blöd, komisch, dumm und faul war ( manchmal war ich sogar "böse" ) geschlagen, ausgelacht, verhöhnt, bloßgestellt, missbraucht und verlassen.
Dann habe ich lange versucht mich zu zerstören. Ca 10 Jahre lang. Immer wieder Selbstmordversuche gemacht. Alles erfolglos...denn dazu war ich auch zu dumm und zu blöd. Als ich das akzeptiert habe, bin ich dann in die Welt, habe eine Ausbildung gemacht und wurde zu einem Mitglied der Gesellschaft...irgendwie zumindest.
In diesen vergangen 20 Jahre habe ich alles dran gesetzt, zu verbergen wie blöd und komisch ich bin. Und ich habe mir und anderen bewiesen, dass ich nicht dumm bin.
Am alten Glaubenssatz, dass ich faul bin arbeite ich noch. Aber auch hier konnte ich immerhin andere überzeugen, dass ich nicht faul bin.
Ich glaube, ich bin nicht wirklich faul. Außer wenn ich depressiv bin. Aber das ist was anderes. Das sollte ich nicht bewerten.
Also: Gelernt ist gelernt. Es braucht Zeit diese Dinge abzustreifen.
Sonst finde ich prinzipiell nichts schlimmes an komischen Leuten. Im Gegenteil....meistens sind das die Interessantesten!!

Euch noch einen schönen Abend und einen guten Wochenbeginn für morgen.
Alles Liebe
Wild Child

Re: Vorstellung Wild Child

Sonntag 2. Juli 2017, 21:54

Liebe Wild Child

Da bin ich komplett sprachlos. Was du alles erlebt hast, unfassbar und haarsträubend...
meine eigenen Probleme sind trivial, wenn ich deine Geschichte lese.

Deine grosse Hoffnung ist, dass du stark bist, stark genug um aufzustehen.
Denn auch der dunkelste Brunnen widerspiegelt das Mondlicht.

Schön, dass du 'akzeptiert' hast. Wirklich niemand ist perfekt, niemand.
Aber jeder ist einzigartig, jeder ist individuell, und denk bitte dran:
wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich sonst auch nichts.

Und manchmal darfst du deinen traurigen Gefühlen schon nachgeben,
nichts Schlimmes daran; danach sieht die Welt schon wieder anders aus.
Gründe zum Misserfolg gibt es genug, aber wichtig ist, nur an einen Grund
zu glauben, sei es nur einen einzigen, aber einen, aus dem du Erfolg haben wirst,
der dein Selbstvertrauen stärkt und dich befreit.

Liebe Wild Child, bleib gelassen und denke immer optimistisch an die Richtung Vorwärts.

Ich wünsche dir von Herzen alles alles Gute!

LG

Patrick

Re: Vorstellung Wild Child

Sonntag 2. Juli 2017, 23:57

Lieber Patrick,
danke für Deine Anteilnahme, aber :
rog hat geschrieben:...
meine eigenen Probleme sind trivial, wenn ich deine Geschichte lese.

Das ist Quatsch. Schreib so was nicht!! :Mad:
Leid kann man nicht vergleichen.
Meine ganzen Störungen kommen auch nicht von irgendwoher.
So gesehen sind sie eigentlich "ganz normal".
Ich war echt auch ein schwieriges Kind. Ein richtiges Monster.
Und trotzdem hatte ich das nicht verdient. Niemand verdient sowas.

Ich wollte nur erklären, warum es so komisch ist, auf einmal nicht mehr diese Alltagsangst zu haben.
Keinen Grund mehr zu fühlen, sich permanent so zu kontrollieren.

Liebe Grüße
Wild Child

Re: Vorstellung Wild Child

Dienstag 11. Juli 2017, 21:53

Hey, liebe Wild-Child,

wie geht es Dir?

LG Fallada

Re: Vorstellung Wild Child

Mittwoch 12. Juli 2017, 18:35

Liebe Fallada,

danke dass Du fragst. Das ist lieb, ich weiß, ich habe hier lange nicht mehr geschrieben.
Es geht im Ganzen sehr gut. Aber schon auch schwankend.
Es war einfach irrsinnig viel los und ich schreibe im Moment auch wieder viel in meinem richtigen, handschriftlichen Tagebuch. Was auch wirklich gut tut.
Ich konnte mich hier immer nicht gut begrenzen und das war mir dann peinlich.
Papier ist ja sprichwörtlich geduldig.

Und mir ist unter anderem auch mein Laptop kaputt gegangen und musste ersetzt werden. Diesmal ist es wieder ein klassischer Rechner mit Bildschirm und Tastatur.
Da kann ich besser dran schreiben.
Aber da musste eben auch viel für gemacht werden: Sich einlesen, den richtigen auswählen. Passenden Bildschirm, da nur kleiner Schreibtisch Zuhause - der dazu auch noch umgestaltet werden musste. Dann den neuen einrichten....Aber das ist jetzt erledigt.

Im Job ist es auch grade echt krass. Sehr viele Veränderungen.
Es weht ein neuer Wind. Einer, den ich mag.

Zuhause mache ich dazu generell sonst auch sehr viel.
Es ist zum einen immer viel zu tun, aber zum anderen ist Ablenkung immer noch meine beste Strategie. Und ja, es tut auch einfach gut, jetzt so viel hin zu bekommen.
Die Ergebnisse zu sehen. Sich daran zu freuen und weiter Pläne zu machen.
Oft verliere ich mich dann völlig in Details. Aber auch das genieße ich. Es drängt mich ja keiner. Wen kümmert es, wenn ich einen ganzen Abend lang Kabel und Stecker oder Werkzeug und Schrauben sortiere?

Ich weiß aber auch, dass es gerade zu viel ist, ich mir zu wenig Ruhe gönne.
Ich bräuchte mehr Schlaf.
Aber ich zögere das ins Bett gehen bewusst so lange raus, bis mein schlechtes Gewissen oder die Müdigkeit mich zwingt. Dann komme ich jetzt oft nur auf 4-5 Stunden Schlaf die Nacht. Nicht gut. Ich genieße die jobfreie Zeit zuhause so - es ist das Gegenteil von früher. Ich will nicht ins Bett, wie ein Kind, was weiter spielen will..... :D :-

Last but not least: Ich hatte einen Vorfall am Samstag und habe wieder getrunken.
Einen Sixpack.
Es hat sich seit längerem angebahnt. Bin noch am Verarbeiten.
Aber Fakt ist:
Es hat mir nicht geschmeckt: Es hat sehr stark nach Alkohol geschmeckt, als hätte jemand Schnaps reingekippt. Widerlich. Echt eklig.
Ich musste es trotzdem fertig trinken bis zum bitteren Ende.
Dazu hat sich die Erfahrung von letztem Mal wiederholt:
Der Rausch nach dem ich mich gesehnt habe, ist nicht mehr schön. Es hat sich rumgedreht.
Beim Trinken schon bin ich müde, depressiv und lustlos geworden.
Und entwertend!!! Bis in den nächsten Tag hinein.
Das war vor meiner Abstinenz mit Baclofen mein Normalzustand, dem ich mit Alkohol kurzfristig im Rausch entfliehen konnte.
Jetzt ist es umgedreht. Nicht ganz, denn natürlich habe ich solche Stimmungen immer noch. Aber nicht mehr lange.
Alkohol funktioniert nicht mehr... B-)

Liebe Grüße
Wild Child


PS: Siehst Du? Ich kann mich nicht begrenzen. Unmöglich!


:ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream:

Re: Vorstellung Wild Child

Mittwoch 12. Juli 2017, 21:35

Ich grüße Dich Du Quasselstrippe. Schön von Dir zu hören. Gute Verarbeitung des Vorfalls. Auf zum kommenden Dienstag!
Quassel bitte weiter. So schlecht begrenzt wie Du Dich siehst erlebe ich Dich gar nicht.

Re: Vorstellung Wild Child

Mittwoch 12. Juli 2017, 22:28

Genau!!!

LG jivaro

Re: Vorstellung Wild Child

Mittwoch 12. Juli 2017, 23:21

Ihr nun wieder.... ;)

Danke Euch! :ymsmug:

Wie wäre es mit "Chatterbox" ? :D :D :D

Im Ernst. Mir geht es irgendwie schon verboten gut.
Keine ernsten Probleme, wie viele um mich rum, wenn ich höre - oder lese, was da alles Schlimmes passiert und womit sie leben müssen.
Das liegt bei mir natürlich auch daran, dass ich eben kaum Menschen habe,
um die ich mir Sorgen machen müsste oder mit denen ich Stress haben könnte.
Dazu ist im Job alles im grünen Bereich. Anstrengend, aber das ist normal.
Finanziell ist es im Lot. Keine großen Sprünge, aber alles im Lot.

Ich schäme mich fast. Wie konnte es mir nur 45 Jahre lang so schlecht gehen?
Ich habe in einer Hölle gelebt, die seit 30 Jahren gar nicht mehr existiert.
Aber in mir hat der Krieg weiter getobt.
Und es hat sich real angefühlt.
Jetzt hänge bin ich hier - ohne die Gummistiefel. Und weiß immer noch nicht, wie Leben geht.

"Ohne Ziel und ohne Sinn leb ich einfach vor mich hin"
aus "Überflüssig" von Wizo.

Ich will nicht undankbar klingen oder mich beschweren. Wirklich nicht.
Aber da gibt es eine Episode in "The Walking Dead", in der eine Gruppe Leute, die sich jahrelang durchgeschlagen und gekämpft und gehungert haben, an einem wirklich sicheren Ort ankommen. Dort gibt es alles.
Essen, trinken, dicke Schutzmauern. Richtige Normalität in einer Siedlung, die mal für Schwerreiche als eine Art Selbstversorger Stadt eingerichtet wurde.
Ein bisschen perfide Normalität in einer zerstörten Welt.
Es gibt da noch sehr viele andere Hintergründe, aber Fakt ist, dass diese Gruppe sich dort nicht zurecht findet. Ohne den täglichen Überlebenskampf kommen sie nicht mehr klar.
Als Betrachter ist das schwer nachzuvollziehen.
Ich habe mich immer gefreut, wenn es dort ein bisschen Sicherheit oder geschützte Räume gab. Wenn die Gruppe eine Weile versorgt war. Praktisch mit aufgeatmet.

Jetzt verstehe ich es.
Ich will aber nicht zurück. Ich bin nur noch nicht richtig orientiert.

Liebe Grüße
Wild Child

Re: Vorstellung Wild Child

Sonntag 16. Juli 2017, 04:40

Wild-Child hat geschrieben:Aber da gibt es eine Episode in "The Walking Dead", in der eine Gruppe Leute, die sich jahrelang durchgeschlagen und gekämpft und gehungert haben, an einem wirklich sicheren Ort ankommen. Dort gibt es alles.
Essen, trinken, dicke Schutzmauern. Richtige Normalität in einer Siedlung, die mal für Schwerreiche als eine Art Selbstversorger Stadt eingerichtet wurde.
Ein bisschen perfide Normalität in einer zerstörten Welt.
Es gibt da noch sehr viele andere Hintergründe, aber Fakt ist, dass diese Gruppe sich dort nicht zurecht findet. Ohne den täglichen Überlebenskampf kommen sie nicht mehr klar.
Ich glaube, kenne das. Welche Episode war das wieder... wo die Gruppe in Washington DC ankam?

Aber wie geht's dir, liebe Wild Child?

LG

Patrick
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