Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo Patrick
Kenne ich auch aus der Vergangenheit. Es ging sogar noch einen Schritt weiter: Aufgrund von einer erfolgreich überstandenen Nierenstein-OP empfahl mir der Arzt seinerzeit jeden Tag ein Glas Bier. Dies beuge dem Wiederentstehen der Steine vor... Ja, und später wurde mir wegen Herzproblemen täglich ein Glas Wein empfohlen! Dabei bin ich auf den Geschmack gekommen. Früher hatte Alk in meinem Leben keinen Stellenwert!

LG moonriver

Hallo moonriver

Danke für die Antwort. Auch Ärzte sind nur Menschen und können sich irren. Zum Glück ist bei Dir alles gut gekommen.

@all

Ich merke sehr genau, wie die Spezialisten die Zusammenhänge ignorieren. Obwohl ich dem Kardiologen mein Alkoholverhalten erzählt habe, hat er alles verharmlost. Meine Leberwerte sind ok -weil ich 'nur' an ca 20 Tagen im Jahr Alkohol trinke (dafür aber exzessiv). Da ich Sport mache, ist das EKG gut. Also heisst es, grünes Licht. Aber ich spüre massiv die effektiven Schäden der Rauschexzesse. Irgendetwas stimmt nicht. Arterienverkalkung oder sonstwas. Vor allem dieser Kopfdruck in Kombination met den Binges in den letzten 25 Jahren kann nicht ohne Folgen bleiben. Daher suche ich welche Schäden ich habe. Genauso wie ich noch immer auf der Suche bin, was genau mein Verhalten im Bezug auf Alkohol verursacht.

LG

Patrick

Hallo liebe Forumsfreunde

Vom 23. November 2013 bis in den Juli dieses Jahres habe ich keine Probleme mit Alkohol gehabt, bin ca. ein halbes Jahr abstinent geblieben, und danach habe ich regelmässig wieder getrunken, meistens moderat, jedoch ab und zu zuviel, vor allem während den Urlaubszeiten; darüber habe ich bei Dieters Durst berichtet. Seitdem habe ich kürzere Egghead-Serien aneinandergereiht.
Ich merke jedoch, dass das moderate Trinken die Lust nach Alkohol ankurbelt, und habe mich daher entschlossen, mich wieder mal regelmässig in meiner Sinuskurve zu melden, und so versuchen werde - für den Anfang - mindestens ein Jahr lang abstinent zu bleiben. Das Forum und seine Helden inspirieren mich.

Nach über einem Jahr Erfahrung mit Baclofen habe ich erkannt, dass vereinzelte, Mittel- bis hochdosierte Notfalleinnahmen effizient die den Alkoholverzehr begünstigende Langeweile eines Rauschtrinkers wie ich bekämpfen kann. Dazu später mehr.

LG

Patrick, 8 x

Dazu wünsch' ich dir von Herzen viel Erfolg, Patrick!

Du siehst genügend Anlass, wieder vermehrt auf dich zu achten - also tust du's. Du hast erlebt und hier mit uns geteilt, wieviel Gutes in Zeiten fern von Alkohol entstehen kann und packst die nächste Chance. Ich bin überzeugt, deine Zuversicht und das Wissen darum, zu was du fähig bist, unterstützt dich ganz anders dabei als vor fast einem Jahr.

Dich vermehrt wieder zu lesen, darauf freue ich mich.

lg
Lisa

Hallo Patrick

Danke für Deine offenen Zeilen. Baclofen gibt immer wieder von neuem eine Möglichkeit! Ich war zuerst erstaunt, als ich von 50mg las...
In der Zwischenzeit verstehe ich den Hintergrund, der Dich zu einer "Notfalldosis" in dieser Höhe führt!

Zum Projekt des Weiterführens dieses Threads wünsche ich Dir von Herzen viel Erfolg und vor allem viele, viele...
nein, natürlich nicht Smarties, sondern x

LG
moonriver

Lieber Patrick,

wie schön, dass Du die Sinuskurve wiederbelebst!

Deine Erfahrungen spiegeln sich mit meinen: Es ist sehr schwer im Umgang mit Alkohol, überhaupt irgendwelche gangbaren Kompromisse einzugehen. Ich will nicht unbedingt der reinen "Ganz oder gar nicht"-Philosophie das Wort reden, aber die Gefahr, beim Versuch eines "moderaten" oder "nur gelegentlichen" Konsums wieder in alte Trinkmuster zu schlittern, scheint doch sehr hoch zu sein.

Und dies offenbar auch, wenn Baclofen das Trinkbedürfnis erfolgreich reduziert: Wer trinken will, der wird auch trinken. Wer keinen festen Vorsatz dagegen fasst, unterstützt von flankierenden Maßnahmen, wird höchstwahrscheinlich scheitern. Umgekehrt ist es natürlich keine reine Willensfrage, nicht zu trinken. Dazu gehört mehr, dafür ist der gewohnheitsmäßige Trinkwunsch zu sehr Alkoholismus, Alkoholismus zu sehr pathologisch. Zum Glück kennen wir gute Begleiter wie Baclofen, Therapie, Gesprächsgruppen, das Forum, ein unterstützendes Umfeld, den Geist klärende Methoden wie AT, Yoga, Meditation, nicht zu vergessen den Sport sowie letztlich, quasi als Lohn der guten Tat, einfach die Freude, unverkatert aufzuwachen. Jeweils nach individuell unterschiedlichen Schwerpunkten sind es diese guten Erfahrungen und Begleiter, die uns die Chance auf ein nüchternes, selbstbestimmtes Leben zurückzugeben.

Hey Patrick, es wird immer wieder mal schwer werden. Hungry, angry, lonely, tired. Aber wir kennen den Weg und den Feind. Und wir haben längst sehr viele sehr gute Erfahrungen gemacht. Und Freunde an unserer Seite. Willkommen zurück, Musketier

Deine Sinuskurve wird vielen hier (wieder) eine Hilfe sein, ganz bestimmt aber Dir selbst.

Herzlich grüßt Dich

Dieter

Hi Lisa

Loslassen heisst verlieren, rasten heisst rosten. Ich hab's versucht, aber das moderate Trinken kurbelt wie gesagt die Sinuskurve an. Daher gilt es Konsequenzen zu treffen; die reine Abstinenz wird für mindestens ein Jahr angepeilt. Deiner Berichtgebung folge ich nach wie vor, sie ist eine gute Unterstützung, wie viele andere hier im Forum!

Hi Moonriver

Lieber Fels im Sturm, während meinem ersten Anlauf der Egghead-Sammlung warst du mein steter Begleiter. Es freut mich also sehr, dich wieder in meinem Thread lesen zu dürfen. Deine Berichte, u.a. 'Stufen' waren und sind noch immer eine reiche Hilfe.
Du weisst, Moonriver, ich gehöre zu einer anderen Liga als die meisten hier. Meine Erfahrung als Rauschtrinker mit Baclofen hat andere Ergebnisse als die meisten. Diese kleine Bombe, 50mg als Notfalldosis hilft mir in erster Linie, die aufgehäufte, manische Energie loszuwerden, die ich früher mit Alkohol loskam, es tritt eine Sediertheit auf, die schwach zu vergleichen ist mit dem Ziel eines Rauschtrinkers, nämlich Rausch zu erleben. Aber es geht weiter: wenn die Wirkung Baclofens nachgelassen hat, tritt ein mässiges Tief in den Vordergrund, das mich wiederum dafür hütet, zu trinken. Und warum? Weil ich erst und vor allem Lust am Trinken empfinde, wenn ich mich a priori gut und sorgenfrei fühle, so paradox wie es tönen darf...
So empfinde ich diesen unorthodoxen Umgang mit Baclofen als rein individuelle Lösung sehr geeignet. Diese gelegentlichen Einzelhochdosierungen haben einen ähnlichen Ablauf wie die Sinuskurve; ein Auf und Ab, jedoch in umgekehrte Richtung, so dass sich beide aufheben.
Diese Methode soll hier keine Werbung für Nachahmung sein. Mir ist bewusst, dass nóch höhere Einzelnotfalldosen zu Problemen führen könnten, deshalb bin ich vorsichtig. In amerikanischen Foren habe ich gelesen, wie Leute damit protzen, 2-300mg auf einmal nehmen, ohne Auf- und Abdosieren. Sie schwärmen von dem Hoch-Gefühl, aber berichten auch über höllische Entzugserscheinungen.

Hi Dieter

Vielen Dank für deinen Willkommensgruss. Ohne Dich und deine Berichterstattung hätte ich weiter 'moderat' Trinken geübt. Du hast mich aber zur Einsicht gebracht, dass dieser Weg nicht der gute ist. Erstaunlich wie ähnlich unsere Wege und Erfahrungen sind. Deine Entschlossenheit hat mich wachgerüttelt. Es war dein letzter Bericht im Durstfaden, der mich veranlasst hat, hier wieder einzusteigen. Vor knapp einem Jahr hat der Austausch mit den Forumsmitgliedern, und vor allem unsere Egghead-Berichterstattung mir sehr geholfen. Kompetitiv wie ich bin (wir sind), bin ich fest entschlossen, die vorherige Marke von ca. 180 Eggheads zu überbieten. Diesmal wird 365 angepeilt.

Liebe Forumsfreunde,

Heute Mittag fahren wir für 6 Tage in den Herbsturlaub Richtung Norditalien. Es ist mein fester Vorsatz, mit einem Handvoll zusätzlichen Smileys aus dem Urlaub zurückzukehren. Bis dahin

LG

Patrick, 11x

Hallo Patrick

Da wünsche ich Dir einen wundervollen und erbauenden Urlaub
Ja, in meinem Thread sollte auch wieder mal was stehen. Zur Zeit herrscht einfach eine Form von Kontinuität, von gleichbleibender Stufe, aber dennoch wollen wir mal sehen...

Und solltest Du auf einem Schiff im Meere dahinsegeln, dann denke daran:

"MEERE
Ich spür', dass mein Schiff,
dort in der Tiefe, auf etwas Grosses gestossen ist..."

LG
moonriver

PS: meine Notfalldosis beträgt 25mg, habe ich auch schon aus ähnlichen Beweggründen genommen... mit Erfolg!

Geniess den Urlaub! Allein die kulinarischen Genüsse...

Ich muss noch 14 Tage warten auf ein verlängertes Wochenende Mailand. Mit der Bahn in vier Stunden auf der Piazza del Duomo - wir Schweizer haben's gut...

lg
Lisa

Liebe Forumsfreunde

Der Urlaub ist vorbei. Mit gemischten Gefühlen schaue ich zurück auf die Reise nnach Sestri Levante. Leider habe ich die kulinarischen Genüsse, darunter den Wein, nicht widerstehen können.
Aber guten Mutes schaue ich in die Zukunft und bin abermals der festen Überzeugung, dass der nächste Anlauf gelingen wird und ein Jahr lang Smileys gesammelt werden. Im Moment sehe ich keine andere Lösung als abstinent zu sein und bleiben. Wenn ich mich fest vornehme, nur einen oder zwei Gläser Wein zu trinken, gelingt mir das nach einer Weile nicht mehr. Spätestens nach ein paar Tagen gibt's wieder die Besäufnisse. Moderat Trinken liegt im Moment gar nicht mehr drin. All meine Arbeit von den vergangenen Monaten werde ich wiederholen müssen.
Heute habe ich einen langen Spaziergang mit meiner Ehefrau gemacht und meine festen Vorsätze bekräftigt.
Die nächsten Tage werde ich mich üben in Achtsam-, und Wachsamkeit und dafür mit der nötigen Geduld meine täglichen Übungen in Autogenes Training wiederaufnehmen, mit der Unterstützung von Baclofen.

LG

Patrick, mit bescheidenem 1x