Liebe Manuela,
ich habe Dich nicht überlesen und wollte Dir auch noch antworten.
Derzeit bin ich jedoch beruflich stark eingespannt (was mir sehr viel Freude macht), habe zu Hause mit dem Garten und dem Ernten viel Arbeit und bin Abends dann einfach zu müde um den Mac nochmal auf zu klappen.
Ein weiterer schöner Aspekt meiner neu gewonnenen Freiheit. Mir wird im Beruf wieder etwas zu getraut und ich kann mich voll entwickeln. Auch zu Hause läuft alles wie am Schnürchen, denn ich habe wieder die Energie, die ich lange Jahre vermisst habe.
Kornblume hat geschrieben:
Naja und ich glaube nicht, dass man eine Depression mit sich selbst ausmachen kann..
Nein, das glaube ich auch nicht. Wobei ich davon zum Glück noch nie betroffen war. Schlechte Stimmung ist ein Fremdwort für mich.
Ich bin vielleicht ab und zu mal ein bisschen stiller und in mich gekehrter, aber als depressiv würde ich das nicht bezeichnen.
Es ist gut, daß Du Dir professionelle Hilfe geholt hast, besonders wenn Du Dich auch schon selber verletzt hast.
Kornblume hat geschrieben:
bestand die Option nach der Entlassung noch ein paar Wochen zum "Pusten" vorbeizu kommen. Dieses Angebot habe ich natürlich angenommen. Es hat mir super geholfen und ich war danach noch eine zeitlang trocken. Das wäre für Dich sicherlich das Grauen!!!!
Oh Horror !!
Wenn ich eine Entscheidung für mich getroffen habe, dann bleibe ich auch dabei, wenn ich mich selbst bescheisse, weiß ich das eh auch selber (mittlerweile jedenfalls, früher war das auch anders...)
Aber wenn es hilft, der Zwecke heiligt die Mittel.
Kornblume hat geschrieben:
Hast Du denn eigentlich irgendwann vor Baclofen ganz abzusetzen?
Nein, habe ich nicht vor. Ich habe es jetzt zwar etwas reduziert auf 75mg/d, aber im Falle eines Falles nehme ich auch mehr ein.
Erst vorletztes Wochenende habe ich mich wieder mit meinen Eltern getroffen. Ich hatte vorsorglich schon etwas mehr Bac eingenommen, habe aber dann doch wieder hochdosiert bis 150mg/d.
Bei meinen Eltern steht schon morgens ab 11h das Bier auf dem Tisch und obwohl mich der Zustand meiner Mutter extrem abschreckt, triggert mich das permanente Trinken meiner Eltern extrem.
Dem entgehe ich mit Baclofen recht gut.
Ob die 6 Gläser Alkohol, die ich die letzten eineinhalb Jahre im Urlaub getrunken habe, unter kontrolliertem Trinken laufen kann ich nicht beurteilen. Für mich sind sie irgendwie nichts, denn ich habe immer nach diesem einen Glas aufgehört. Auch wenn es manchmal (nicht immer) quälend war.
Die alte Gier ist immer noch vorhanden, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst.
Vielleicht ist diese Einstellung daß 6 Gläser in 15 Monaten nichts sind zu leger, aber für mich funktioniert sie. Im Alltag habe ich kein Verlangen nach Alkohol, auch bei gesellschaftlichen Anlässen nicht, die ich auch wieder vermehrt wahrnehme.
Mal sehen wie es im nächsten Urlaub ist (Anfang September). Ich werde auf jeden Fall immer wachsam sein. Denn in diese Abwärtsspirale möchte ich keines Falls wieder kommen.
Kornblume hat geschrieben:
Ich bin der Meinung, dass für uns nur die vollständige Abstinenz in Frage kommt. Jeder Schluck Alkohol aktiviert das Suchtgedächtnis wieder und es kommt nie zur Ruhe.
Das hilft sicherlich, aber wird wohl auch wieder individuell sein.
Kornblume hat geschrieben:
Mein Psychiater meint, dass man schon mindestens ein Jahr trocken sein sollte, ehe man Bac absetzt.
Ich würde es trotzdem nicht ganz absetzen, vielleicht gehe ich im Laufe der Zeit mit der Dosis noch ein wenig herunter, aber das Notfall-Döschen bleibt auf jeden Fall in der Hosentasche.
Viele liebe Grüße
Nadine