Lieber Moon,
ob ich mich erinnere?
Ich habe Dich sehr vermisst!
Ich dachte, dass Du nicht mehr schreibst, liegt daran, dass ich soviel Scheiß baue oder schreibe.
Ich hoffe, dass das nur eine meiner typischen "ichbezogene" Interpretationen ist, in denen ich an allem schuld und verantwortlich bin.
Auch eine Art Grössenwahn.
Wahrscheinlich hast Du einfach mit Deinem eigenen Leben mehr als genug zu tun.
Und das kann ich gut verstehen.
Ich freue mich sehr über Deine Worte!
moonriver hat geschrieben:
Wild-Child hat geschrieben:
Ich bin einfach durch.
Dies habe ich in meinem Leben mehrmals auch erlebt. Ich kenne diesen Zustand und weiss, wie es sich anfühlt. Man steht an einer Wand, welche unüberbrückbar erscheint. Aber, habe etwas Geduld, schon morgen kann die Welt wieder anders aussehen und diese Wand verschwunden sein.
Ich habe mich aber selbst in diesen Zustand gebracht. Zum wiederholten Mal.
Aber wieder nicht die Notbremse gezogen.
Das wurde dann von Außen getan, und ich kann endlich stehen bleiben.
Ging Dir das auch so?
Und - wenn ich das fragen darf:
Wie hast Du es geschafft, dann immer wieder aufzustehen?
Ja, ich habe oft viel Verständnis für andere, und zu wenig für mich selbst. Lange.
Aber irgendwann platze ich dann. So wie jetzt. Und dann schockiere ich mein ganzes Umfeld mit der Heftigkeit. Unangemessen heftig und vollkommen unerwartet.
Selbstfürsorge ist echt (noch) nicht mein Ding.
Am liebsten renne ich einfach vor mir selbst weg.
Aber ich arbeite dran.
Für sich selbst sorgen heißt Verantwortung zu übernehmen.
Es hat nichts mit Egoismus zu tun.
Wenn einer nicht gut für sich sorgt, zieht er dadurch unweigerlich immer auch das Umfeld in Mitleidenschaft. Früher oder später.
Darum arbeite ich ja daran. Ich halte zum Beispiel meine Arbeitszeiten schon seit 2014 relativ gut ein und mache in Summe kaum noch Überstunden, d.h. ich baue sie zeitnahe auch wieder ab. Ich habe weitgehend aufgehört zu trinken.
Ich habe endlich die lange notwendigen Zahnarzt- und Orthopäden- Termine gemacht. Und mir eine Lesebrille besorgt. ( Eine Erleuchtung !!! )
Demnächst besorge ich mir auch eine Bildschirmarbeitsplatzbrille.
Alternative Perspektiven, die mir aufgezeigt werden, kann ich zunehmend leichter annehmen und verurteile mich nicht mehr so hart für meine Fehler und Schwächen.
Dafür kann ich kann mir jetzt Erfolge zugestehen und erkennen, dass ich beruflich viele Dinge richtig gut mache.
Und ich ruhe mich jetzt wirklich aus. Kann die Müdigkeit endlich akzeptieren.
Aber mit diesem konkreten "mir Gutes tun" bin ich immer noch sehr unbeholfen und oft ratlos.
Ich bade jetzt ab und an, was eigentlich ganz schön ist, wenn ich mich erst mal überwunden habe.
Aktuell nehme ich wieder mehr Kalorien zu mir und versuche mir das zu erleichtern, indem ich mich frage, worauf ich Lust haben könnte.
Und ich achte wieder darauf, genug Flüssigkeit zu mir zu nehmen.
Inzwischen zunehmend Wasser und Säfte, dafür weniger Kaffee und alkoholfreies Bier.
Ich zeige mir selbst positive und angenehme Dinge auf, was die Stimmen der Depression ab etwas abmildert. Das hilft schon.
Liebe Grüße
Wild Child