Baclofen Forum vs Alkoholismus

liebe tanja,
deine gefühle kann ich absolut nachvollziehen. mir ging es nämlich auch so.
aber...du bist da ja nicht allein. die schwestern/pfleger waren mir eine große hilfe. man konnte immer mit ihnen reden.
nach ein paar tagen, als ich halbwegs klar wurde, bemerkte ich sogar die super lieben mitpatienten.
und...ich durfte ja nicht einfach so rumgammeln. es gab einen festen tagesablauf. unter anderem auch etwas sport, künstlerische betätigungen und realtiv viele gespräche.
mir haben diese beiden wochen unheimlich gut getan. bin mit einem lachenden und einem weinenden auge wieder gegangen.
glaube an dich, tanja

so etwas hatte ich auch schon mal, ganz krass, weiß aber nicht, ob es am Baclofen liegt.

Hi Micha (Quote liegt mir wohl nicht )

Wenn ich bedenke das wir erst davon gesprochen hatten, hab dann gegoogelt, ne liegt am Alk, wußte nicht mal das es sich so nennt. Ich bin mehrfach "aufgestanden" (haha )lief in den Flur, dann kam mir meine Katze entgegen, und wie die aussah will ich nicht mal beschreiben, da habe ich verstanden das ich gar nicht "wach" bin, war nicht lustig.
Das macht mir die größte Angst in der Klinik, wäre am liebsten nicht dabei, also geistig, aber ich hab´s ja selbst soweit gebracht, da muß ich wohl durch wenn ich was erreichen will. Schlafe nicht mehr ohne Licht und selbst die Türen müßen zu sein, weil ich Angst habe was zu "sehen"....ohne Worte.

lg

In der Klinik müssten die eigentlich dafür sorgen, dass Dir nichts passiert, leider habe ich das Gegenteil erlebt, das Personal war leider total unterbesetzt, die Schwestern konnte nichts dafür

Hi Tanja,

deine Katze im Flur hat bei mir grausige Erinnerungen wach gerufen.

Vielleicht kann Dir folgende Episode etwas helfen. Zu meinem 1. Entzug musste ich 4 Tage bis zur Aufnahme warten. Der Chefarzt sagte mir in etwa bei der Terminabsprache:

"Versuchen sie bis zur Einweisung nicht den Helden zu spielen - trinken sie "normal" weiter, möglichst nur Pegel halten aber nicht "Kante geben" - alles andere machen wir dann hier im Krankenhaus"

Kalter Entzug ist immer grausam und kann u.U. auch gefährlich werden. Mit den modernen Medikamenten im Krankenhaus war der Entzug für mich immer ein Kinderspiel (auch wenn man das vielleicht so nicht formulieren sollte!).

Und noch ein Hinweis: Auch wenn Ärzte, Schwestern und Mitpatienten nicht Deine Welt sind -> Du hast nur ein Ziel vor Augen -> So schnell und so rationell und so schmerzarm wie möglich nüchtern zu werden. Die Umstände darum können Dir total schnuppe sein, es sind nur einige Tage und danach verlässt Du diese Stätte gereinigt und kannst wirklich neu durchstarten - es lohnt sich total!

Ich hoffe, etwas Mut und Optimismus verbreitet zu haben.

"Alles wird gut" ist ein doofer Spruch - aber bei mir hat er gepasst.

Viel Glück - tom

Falls das Personal gestresst oder übellaunig erscheint, habe Mitleid mit denen, die reissen sich den Allerwertesten auf, müssen Überstunden leisten, werden oft von den Patienten beschimpft, bedroht, beleidigt, angespuckt usw. und bekommen keinen adäquaten Lohn...

Guten Abend,

ich werde das bis zum 5.12. auch gehörig sein lassen, und das mit dem betrinken auch nur soweit machen bis ich mich als "normal" empfinde, wenigstens schlafen kann, gelingt übrigens besser als "voll betankt" ins Bett gehen, ich schlafe weitaus besser und mehr dadurch.

Ich hoffe, lieber Tom, es sind Erinnerungen zu denen Du viel Abstand hast, will keines falls bei jemandem was "hoch holen", man ist nur so hilflos dabei, und waren es vor Monaten noch Momente in denen ich im Augenwinkel einen Schatten wahr nahm, sind es jetzt schon "Filme" und wenn man es dann einfach nicht schafft die Augen zu öffnen, sehr hilflos, werde das alles erwähnen.

Gestresstes Personal ist mir keineswegs fremd, habe in einem bekannten Discounter gearbeitet, und kann somit gut nachvollziehen was einem abverlangt wird, auch Schicht habe ich viele Jahre gearbeitet. Leider ist der Gesundheitssektor noch weit undankbarer, zu schlecht bezahlt und nicht selten Grund für die Frührente durch berufsbedingte Erkrankungen. In der Regel bin ich leicht zu handhaben und habe durchaus Verständnis das nicht jeder dort fröhlich seinen Gang gehen kann.

Angst hab ich eher vor mir, und diesem Entzug.

Mein Mann hat sich übrigens sehr über jivaros Lob gefreut, und begrüßt das ich hier aktiv bin, er kann sich immer mehr damit abfinden wie schwer es ist (zu Beginn der körperlichen Abhängigkeit hat er mich meist bis nach 17:00 Uhr warten lassen, bis er sah, bzw. sich angehört und gelesen hat welche Risiken das birgt) und versucht nun das zu tun was vielleicht auch viele Jahre gefehlt hat, er ist da und macht mir Mut, bestärkt mich und ist stolz. (Blödes Pipi wieder in den Augen)

Schönen Start ins Wochenende Euch allen und liebe Grüße,
Tanja

Hallo Tanja ,
vor dem Entzug im Krankenhaus musst du keine Angst haben. Sag einfach Bescheid wenn`s dir schlecht geht, dann bekommst du Medikamente. Entweder Distra oder Diazepam.
Allerdings erst wenn dein Pegel auf Null ist, war bei mir jedenfalls so. Ich musste andauernd pusten. Und als ich auf Null Promille war ging`s mir richtig dreckig ,
aber wenn dann Tablette bekommst, ist alles okay, dir geht es dann ganz normal wieder, alle Entzugserscheinungen sind wie weg geblasen .
Die Schwestern und Pfleger haben mich andauernd gefragt wie es mir geht und wenn ich weiẞe Mäuse sehe oder sonst komische Sachen soll ich sofort Bescheid sagen. Also sie haben sich sehr um mich gekümmert, ja fast schon zu viel fand ich damals .
Ja und feste Regeln gab`s da auch, die Morgenrunde, wie im Kindergarten.....
Und nach 3 Tagen hatte man Küchendienst oder Frühstücksdienst .
Die ganze Station hatte eine Gemeinschaftsküche, wo wir dann auch alle zusammen gegessen haben.
Und nach 5 Tagen wurde man zu dritt eingeteilt und musste, (durfte !) Mittagessen für alle kochen, waren damals fast 30 Insassen , da hab ich ja mal komplette Panik bekommen, aber es hat funktioniert und sogar Spaẞ gemacht . Dafür Einkaufen mussten wir dann auch selber (man hat uns zugetraut in einem Laden wo es auch Alk gibt) einzukaufen.
Aber den braucht man dann schon gar nicht mehr.

Nervig fand ich immer dieses Blutdruckmessen an den ersten Tagen, alle zwei Stunden, auch nachts. Aber egal das übersteht man locker.
Und nach ein paar Tagen wird deine Tablettendosis wieder reduziert. Ich habe zusätzlich noch Tabletten bekommen, da ich schon mal einen Krampfanfall hatte unter Alkentzug.
Ich durfte auch die ersten, weiẞ gar nicht mehr, 3 oder 5 Tage die Station nicht verlassen, nicht mal raus, das war auch ganz schlimm für mich. Aber es gab zum Glück ein Raucherzimmer.
Also mach dir keinen Kopp, das geht vorbei, und an meinen ersten Aufenthalt auf dieser Station habe ich gute Erinnerungen.
Vorher war auch ich noch nie solange alleine von zuhause weg, ohne meinen Mann.
Aber man lernt auch neue Leute kennen, die genauso wie du und ich dran sind.
Sieh der Sache mal positiv entgegen und toll das du dich dafür entschieden hast.
Und trink lieber n Bier wenn`s dir schlecht geht, du kommst ja bald raus aus der Nummer. Also pass bis dahin auf dich auf.
Gruss Bine

Mein Pegel ist momentan jensteis gut und böse, mein Mann hat heute wieder den hammer gebracht, ich berrichte morgen, muß mich arg zusammen reissen....wie konnte ich sowas heiraten, der würde mich einfacxh sterben lassen, wird Zeit für die Tjherapie, nach Hause will ich danach nicht mehr, entwürdigen kann ich selbst gut genug, aber das heut war traurig, mag nicht mehr leben, bring mich mich am besten um

Liebe Tanja,

ich drücke Dir weiterhin alle Daumen, und Du kannst Dich jederzeit gerne wieder bei mir melden.

Wenn Du das bis zum 5.12 nicht schaffst, rufe einfach die 112 an, die kümmern sich um Dich.