Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. April 2012, 17:04 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo Federico,

also das glaubt man nicht!!

Man stellt eine Frage und 15 Minuten später ist schon die Antwort da!!
Du glaubst nicht wie gut mir das tut, solche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu erfahren. Eine Folge meines Alkoholkonsums war, dass ich mich immer mehr zurückgezogen habe, obwohl ich eigentlich ein kontaktfreudiger Mensch bin.
Ist wohl so, Frauen trinken einsam.

Ich habe alles schon ausgedruckt und gehe somit gestärkt in das Gespräch morgen.

Tausend Dank,
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. April 2012, 20:50 
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Beiträge: 1457
Liebe Betty,
... und wenn das alles nichts hilft, bitte sie, Dir ein Privatrezept auszuschreiben (mit off-label-Verschreibungen auf Kassenrezept, also Verschreibungen für Indikationen oder Dosen, für die ein Medikament nicht zugelassen ist, sind manche Ärzte etwas vorsichtig weil sie Regressforderungen seitens der Krankenkasse befürchten). Dann mußt Du es zwar selbst bezahlen, aber Baclofen Ratiopharm 25 mg 100 Tabl. kostet z.B. 25,72 €, das Originalpräparat Lioresal in gleicher Menge u. Dosierung 45,16 €. In Anbetracht wieviel Geld man durch den Nicht-Konsum von Alkohol spart, ist das ein Klaks.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 00:11 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Hi, Fallada:

1. Baclofen ist nicht zur Therapie von Alkoholerkrankung zugelassen - ergo: die Kassen zahlen nicht. Die Verschreibung erfolgt also "off-label" -korrekterweise- immer per Privatrezept und muss vom Patient bezahlt werden. Der Arzt trägt die Verantwortung für etwaige "Schäden" oder negative Konsequenzen allein (weil die Behandlung nicht offiziell anerkannt ist). Hier fürchten sich die Ärzte... unsere Berufshaftpflicht haftet nicht!!! Das mit dem Regress ist etwas anderes...

2. Man kann die Kasse "beschummeln" indem man als Arzt eine andere Diagnose einträgt und das Präparat auf ein Kassenrezept verordnet, gerne genommen werden (dankenswerterweise) Muskelverspannungen (wobei das Medikament i.e.S. nur zur Behandlung zentraler Muskelverspannungen zugelassen ist). Aus dem Raum Köln wurde bekannt, dass die Verordnung als "Schlafmittel" erfolgreich war, der HA konnte sich vorstellen, dass die Muskelrelaxation sich positiv auswirken könnte. O no...auch alles streng genommen "off-label"; aber hier schreitet die Kasse eher nicht ein. Insgesamt ein Trauerspiel!

3. Man kann versuchen die Kasse davon zu überzeugen, die Kosten der Therapie zu übernehmen (Einzelfallentscheidung); Begründung: Z.n. mehreren Entgiftungen, Therapien .. nun abstinent seit... unter Baclofen.
Klappt gelegentlich, bei der AOK bislang noch nicht.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 00:59 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Gastroösophageale Refluxkrankheit wäre auch eine Möglichkeit. das deutsche Ärzteblatt im Jahre 2000

Baclofen (3 x 10 mg) als Alternative zu hochdosierten PPHs und Prokinetika bei ausgewählten Patienten mit substantiellem, therapieresistentem, nicht-saurem oder Gallereflux. Baclofen vermindert die zu GERD führenden transienten Relaxationen des unteren Ösophagussphinkters, es ist aber bei 1 von 7 Patienten mit Nebenwirkungen zu rechnen.

Mit anderen Worten, einer wird etwas müde hat aber kein Sodbrennen mehr.

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 21:36 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo und guten Abend,

heute war ich also bei der Ärztin, Allgemeinärztin mit suchtmedizinischem Schwerpunkt, und kann einen Erfolg vermelden: ich habe mein Rezept!! (*freu!!*)

Das ist erfreulich, wobei das Gesrpäch allerdings weniger erfreulich war.
Ich bin ja ein Neuling auf dem Gebiet der Therapien, aber ich kann mich nur wundern.
Also, sie kennt Baclofen nicht (als Fachfrau, ???), hat vor Jahren mal was im Fernsehen gehört, sie kennt es also nicht, aber sie glaubt auch nicht daran (Hää?, wie jetzt?, *kopfkratz*) Sie hat mich reichlich von oben herab behandelt, müde lächelnd, ach ja, da kämen alle Nas' lang neue Sachen in Mode (echt??, das wundert mich, denn ich als Betroffene recherchier ja immer wieder mal und hab den Eindruck, da kam in 20 Jahren nichts Neues).

Helfen tue das alles aber nichts. Helfen tut nur der Entschluss, nicht mehr zu trinken und stationäre Behandlung, Therapie und SHG. Ich war so geplättet, dass ich gar nicht sagen konnte, was ich wollte, nämlich, dass da was nicht stimmen kann, denn sonst müssten nicht so viele so lange leiden und immer wieder denselben Versuch von vorne starten.

Sie meinte noch, ob das nicht illegal sei, wenn ich mir das Medikament selbst besorge. Ich meinte, nein, ich bin zwar krank, aber nicht doof. Ich bin ein freier mündiger Bürger in einem freien Europa und es ist mein Recht ein Medikament, das zwar nicht in Deutschland aber woanders ohne Rezept frei verkäuflich ist zu kaufen und nach Gebrauchsanweisung einzunehmen. So wie Millionen von Menschen Aspirin nehmen.
Ich bin zwar krank aber nicht verantwortungslos und würde schlicht und einfach gerne von Zeit zu Zeit meine Blutwerte checken lassen.

Nun guckte sie geplättet. Eigenverantwortung scheint sie nicht wirklich zu kennen.
Sie ruderte zurück und meinte, ok. aber sie kann nur ein Privatrezept ausstellen, ob ich dazu bereit sei, die dauernden Kosten selbst zu tragen. Ich sagte gar nichts mehr und dachte nur, Frau, du hast keine Ahnung: ich leide wie ein Hund unter meiner Sucht, physisch, psychisch, finanziell, sozial. Diese paar Kröten sind nun wirklich mein geringstes Problem. (100 Stück ratiopharm à 10mg, 16,95 Euro, da lach ich ja!)

Also, gute Freunde werde wir wohl nicht werden, aber ich habe meine Rezept, kann mir Folgerezepte besorgen und bin nicht auf die teuren Lieferungen aus Spanien angewiesen. Und ich kann mir in Ruhe einen anderen Arzt suchen.

Sehr zufrieden mit dem Tag heute,
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 22:29 
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Beiträge: 1457
Liebe Betty,

sieh es mal so: Du hast bekommen was Du wolltest: Das Rezept. Den Rest vergiß lieber, ist verschwendete Energie, sich darüber aufzuregen und ändert leider nichts. Gut, daß Du jetzt Baclofen über Rezept beziehst und sicher sein kannst, daß das Medikament, was Du nimmst, nicht "gepanscht" ist (was bei Bezug über das Internet wohl immer wieder ein Problem sein kann...).

Viele liebe Grüße
Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 22:37 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Betty:

Das ist ja sooo wunderschön! Ich habe - trotz Realisierung der Dramatik- sehr gelacht, was mir heute sonst ganz überwiegend im Hals stecken geblieben ist (off-topic).
Gabs mal ein Buch: "die hilflosen Helfer".....trifft es ja ganz wunderbar...sensationell, die Sache mit der Eigenverantwortung.

Ich kann Deine Erfahrung nur bestätigen, oft habe ich den Eindruck dass uns als Patient, und dann noch als Suchtpatient, einfach niemand richtig zuhören will.
Schon bei meiner Arbeit in der Klinik kam es mir oft so vor, dass immer genug Arbeit da war, der Patient störte dabei irgendwie den Ablauf...nun denkt der auch noch...Alarm...

Schade...sehr schade...gleichwohl ein gutes Ergebnis, mit dem Du sicher leben wirst: Baclofen auf Rezept. Ziel erreicht.
Frag hier bei Allem, was Du wissen willst, wenn dich etwas verunsichert, wenn Du akuten Frust hast, ganz egal.
Ich schreibe es ja oft, aber wenn ich es tue, ist es immer ernst gemeint:
ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft, GGG (Geduld), immer die Notfallration dabei und jede Menge Humor und einen guten, stabilen Therapieerfolg mit Baclofen und "uns".
Für heute einen schönen Restabend, einen angenehmen Traum!

Alles Liebe
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 22:39 
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Beiträge: 8253
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Cool down Betty,

gut gemacht, Nerven bewahrt und eiskalt gekontert. Lass mich raten, in Dir hat es gebrodelt. Mich würde jetzt interessieren in welchem Fach diese Frau Fachfrau ist, ich meine das nicht wertend. Dann stelle ich mir schon heute den Gesichtsausdruck von Frau „Fachfrau“ in sagen wir mal 6 Monaten vor wenn Du das dritte mal Deine Laborwerte mit ihr besprichst.

Freundinnen werdet ihr zwar sicher nicht werden aber es könnte sein, dass die Ärztin sehr freundlich und interessiert ihre Patientin etwas mehr auf Augenhöhe statt von oben herab behandelt.

Auf jeden Fall hast Du Nerven bewiesen und zeigst mit diesem Bericht wie es gehen kann, wenn es eigentlich nicht geht. Die Basisbewaffnung (Ausdrucke der PDF's) musstest Du nicht auf den Tisch legen?

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2012, 23:25 
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@ jivaro, freut mich, wenn du lachen konntest.

Ja, bettyblue war heute mal Dona Quichota, nicht aufzuhalten, wenn sie mal entschlossen ist.....

Ich kann jetzt auch wieder lachen. Und bin echt erleichtert zu wissen, ich bekomme Baclofen wenn ich es brauche und muss nicht Angst haben, wenn es Lieferschwierigkeiten gibt. Ich kann mich jetzt erst so richtig auf die Therapie/Medikamentation einlassen und merke, wie ich langsam ruhiger werde.

Ich muss aber ehrlich sagen, die Erfahrung in der Praxis war für mich ein Kulturschock. Sie ist nämlich auch Methadonausgabestelle. Darum bin ich ja dorthin.
Meine bisherige Ärztin ist homöopatisch, naturheilkundlich orientiert, die Praxis in sanften anthroposophischen Farben gestrichen, im Wartezimmer diskutieren privat versicherte middle-class Vollzeitmütter die Schädlichkeit von Impfungen und die Vorteile von Bionahrung.

Heute dagegen, Praxis am Verkehrsknotenpunkt, laut hässlich, im Wartezimmer Endstationsstimmung, sorry, aber so wars, es stank nach Alkohol, nach ungewaschenen Klamotten, nach kaltem Rauch und nach Verzweiflung. Hier haben die meisten wahrscheinlich gar keine KV mehr. Die Ärztin nett, aber selber schon grau und müde .... halt, sonst geht mit mir noch das Helfersyndrom durch.

Ehrlich, ich habe größten Respekt vor Leuten, die eine solche Arbeit machen, wo so wenig zu verdienen ist und es so wenig Erfolg gibt.Mit Botox spritzen verdienst du dein Geld wahrscheinlich leichter.

@federico
ich habe mit den Unterlagen gewedelt aber sie hat nur müde abgewinkt.
Ich glaube, ich habe nur mit meinem Willen gepunktet.
Aber da fällt mir ein, vielleicht werden wir doch noch beste Feundinnen, wenn sie nach 6 oder 12 Monaten eine Erfolgsgeschichte vermelden kann.

Euch allen einen schönen Abend und danke fürs Mitfiebern
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Freitag 20. April 2012, 00:01 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
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@Betty,

mir ist grade der Gedanke gekommen, sie wollte Dich sicher nur auf Deine wirkliche Motivation testen. Ältere sehr erfahrene Substitutionsmädchen haben so manche Tricks drauf. In dem Job wird man so, muss man so werden, das bleibt bei der Kundschaft nicht aus. Vielleicht war das doch der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

LG Federico

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