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Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 21:41 Beiträge: 387
So oft gehört: "Das Leben kann so schön sein..." Leerer Spruch! Fremde Welt! Totale Blockade!
Jetzt fand ich Rudolf Leonhards Formulierung: "Das einzige Mittel, das Leben zu ertragen ist: Es schön zu finden." Ein Türöffner! Über den Trampelpfad meiner eigenen Gedanken schon fast ein Weg.
Vorangestellt
Vergiss alles Selbstmitleid. Es ist weder gerecht noch sinnvoll.
Das einzige Mittel, das Leben zu ertragen ist: Es schön zu finden.
Wie begehbar oder tragfähig er ist, wird sich zeigen.... auf dem Weg...
Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
Liebe Wild-Child,
wie schön dass gewisse Anker dann doch greifen! Ich habe Dir oft Viktor Frankl zitiert: „und TROTZDEM JA zum Leben sagen“. Dass Dir das ganz besonders schwer fällt hast Du uns wissen lassen. Der Weg das Leben schön zu finden setzt dieses JA voraus, sozusagen als Grundbedingung - in der wie Du immer sagst „radikalen Akzeptanz“ dass es keine Gerechtigkeit im Leben gibt die wir Menschen verstehen könnten. Und ich wünsche Dir von ganzem Herzen den Mut die guten Dinge zu erkennen, Positives anzunehmen - zu spüren dass es Menschen gibt die Dich so akzeptieren wie Du bist. Du hast es erlebt!
Herzlicher Gruß jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 21:41 Beiträge: 387
Vielen Dank für Eure Antworten.
Und Patrick, Du hast dafür, dass Dir die Worte fehlten, doch mit dem Lied sehr viele passende Worte gefunden...
Dass es leicht wird, erhoffe ich nicht. Aber ich hoffe, darauf genau diese Basis zum Ja zum Leben zu finden. Aber das ist nicht das Ziel. Nur gehen und immer wieder hier und jetzt hineinfühlen, es schön finden.
Das verändert den inneren Augenblick. Diese endlos Schleife, eingeschliffen seit 40 Jahren, wird unterbrochen.
Alles andere ist nichts weiter als es mir selbst zusätzlich schwer zu machen. Darin bin ich eh schon Weltmeisterin. Zeit, was neues zu probieren.
Mmmh...doch ja....schmeckt ganz gut.....könnte ich mich dran gewöhnen. Langen Atem wird es brauchen.
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
Liebe Wild-Child
Wir sind schon eine Weile hier im Forum unterwegs und ich möchte Dir hier eine Buchempfehlung machen. Dieses Buch von C.G. Jung hat mir in meinen jungen Jahren, es war 1970 (ja, so alt bin ich schon), viele Fragen beantworten können. Ich hüte es noch heute in meiner Bibliothek, welche schon manchen Umzug überstanden hat. Nie hätte ich es entsorgen können. Es handelt sich um: https://www.amazon.de/Erinnerungen-Tr%C3%A4ume-Gedanken-von-Jung/dp/3530407348 ------------------------------------------------- Soweit wir zu erkennen vermögen, ist es der einzige Sinn der menschlichen Existenz, ein Licht anzuzünden in der Finsternis des bloßen Seins. Es ist sogar anzunehmen, daß, wie das Unbewußte auf uns wirkt, so auch die Vermehrung unseres Bewußtseins auf das Unbewußte. C.G. Jung ------------------------------------------------- Ich war damals auf der Suche nach Antworten meines Daseins. Sie drängten sich auf und liessen mich nicht mehr los. Manche "lichte" Nächte habe ich mit tiefen und realistischen Träumen erlebt und am Morgen blieb ein "intensives Echo" zurück von einer langen Reise. Bin ich deswegen krank in meiner Seele...? Nein, das Gegenteil würde ich dazu sagen. So manches unserer menschlichen Existenz, diesem geheimnisvollen Daseins, wurde mir plötzlich zur "Beilage". Noch heute begleitet mich die damalige Erkenntnis und hat mir Kraft gegeben, manche Stürme in meinem bisherigen Leben zu überleben.
Liebe Wild-Child, wie in jedem Menschen ist auch in Deinem Innersten ein "Kraftpotential", welches Dich nie verlassen wird. Es geht weiter als alle Weltreligionen, welche auch nur ein Abbild des Schattenwurfs in der Höhle sind... und die Suche nach einer Antwort auf die Geheimnisse dieses Universums.
GLG moon
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 21:41 Beiträge: 387
Hallo Fallada,
naja....es ist amtlich. Meine Wahrnehmung stimmt. Fünf Messer im Rücken, die bisher auf der Ebene der Befürchtung angesiedelt waren, sind nun spürbar real. Aber es geht mir gut. Meine Wahrnehmung ist in Ordnung. Das ist schon mal viel wert und hilft auf dem Weg des Selbstvertrauens weiter. Ich übe mich weiter im Verzicht auf Selbstmitleid. Es musste so kommen, weil ich mich selbst viel zu wichtig nehme/genommen habe. Wenn ich in die Vogelperspektive gehe, was ich so oft wie möglich tue, kann ich mich als das erkennen, was ich wirklich bin: Ein Punkt von Milliarden. Und Millionen mit demselben Schicksal. Aber die meisten mit weit schlimmeren Schicksalen. So what?
Es gibt schöne Seiten im Leben: Kraftvoll wachsende Pflanzen, überschäumende Wiedersehensfreude mit meinen Katzen, ein Regenguss oder ein Sonnenstrahl, ein Schmetterling, die Vögel, die singen und so vieles mehr. Manchmal fragt tatsächlich jemand nach mir, das ist schön. Besonders, weil es so selten ist.... Und was am allerbesten ist: Ich kann endlich schlafen. Das war sogar wichtiger als trinken. Tatsächlich habe ich das der Beschaffung von Alkohol vorgezogen. Eine Flasche Wein für vier Tage. Unter anderen Umständen wäre ich stolz, hätte mich gefreut. Jetzt ist es einfach nur egal. Vier Tage hintereinander fast nur im Bett gelegen. Und es genossen. Ausgekostet. Endlich kann ich ausruhen.
Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
Liebe Wild Child,
beruhigend immerhin zu hören, dass es dir gut geht, zumindest den Umständen entsprechend. Du, ich denke oft an dich. Warte nur immer ein bisschen, bis ich frage, sozusagen es nicht mehr aushalte… Ich hoffe du findest mich nicht aufdringlich.
Mit amtlich meinst du deine Arbeit? Hast du jemanden zum reden? Zu viel alleinsein ist in solchen Lebenslagen gar nicht gut.
Es ist gar nicht egal, wenn du es schaffst, in vier Tagen nur eine Flasche Wein zu trinken. Das ist sowieso schon eine ganz schöne Leistung und in Anbetracht dessen, was dir passiert ist: Riesenrespekt von mir!!!
Liebe Forumsfreundin, lass doch bitte öfter von dir hören, das würde mich sehr freuen.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 21:41 Beiträge: 387
Liebe Fallada,
Fallada hat geschrieben:
Warte nur immer ein bisschen, bis ich frage, sozusagen es nicht mehr aushalte… Ich hoffe du findest mich nicht aufdringlich.
Ganz im Gegenteil, Fallada. Da bin ich ausnahmsweise normal, glaube ich, indem ich mich ganz einfach nur freue und dankbar bin, wenn wer nach mir fragt. Du bist in keiner Weise aufdringlich. Warst Du noch nie.
Fallada hat geschrieben:
Liebe Forumsfreundin, lass doch bitte öfter von dir hören, das würde mich sehr freuen.
Auch dafür bin ich Dir sehr dankbar. Nur passe ich nicht mehr so recht ins Forum. Ich habe das Aufhören wollen aufgegeben, bzw. arbeite daran, das "Wollen" zu streichen. Meine Reaktanz ist immer stärker und nicht zu hintergehen.
Dieses Aufgeben entlastet mich - auch an anderen Stellen - und ermöglicht erst das Ausruhen. Noch sehr neu. Aber überfällig. Daher - so meine Vermutung - dieses viele, fast ausschließliche Ruhen an den vier freien Tagen.
Ich lerne weiter, geschehen zu lassen, was geschehen will. Es ist der beste Weg, es einfach anzunehmen. Mein Wille ist der größte Störenfried in mir selbst, meinem Leben und der Welt, in der ich mich bewege. Könnte ich mir etwas wünschen, so wäre es dieses, mein Wollen loslassen zu können.
Und auch das ist wieder ein Wollen....ich denke, Du verstehst schon.
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