casablanca hat geschrieben:
Lieber Sachse,
ich habe Dich jetzt schon fünfmal gebeten, oder gefragt, mir den Zusammenhang zu erklären warum Du konkret meinst, dass Baclofen Herzinfarkt verursachen kann.
Darf ich noch auf eine Antwort hoffen?
Zitat:
Nennt mir bitte mal jemand einen Grund warum ein Wirkstoff der zu Muskelschwäche führen kann einen großen Bogen
ums Herz machen soll - einem der wichtigsten Muskel des menschlichen Körpers?
Das ist jetzt wirklich nicht Dein Ernst, oder? Wenn Du Dich irgendwo verrannt oder verzettelt hast, Ok, kann passieren. Und nun los, gerade Furche pflügen und offenes Visier: Erkläre es mir bitte!
LG
Lieber Casablanca,
ich nahm an es wäre inzwischen deutlich geworden, aber ich muß wohl noch Üben.
Ein Wirkstoff wie Baclofen der (bei Überdosierung!) buchstäblich jeden Muskel schwächen kann
macht auch vor dem Herzmuskel nicht Halt.
Ein Herzinfarkt ist ein Herzversagen aufgrund eines Versagens des Herzmuskels.
Der bekannteste Auslöser ist die Verstopfung der Blutgefäße die den Herzmuskel versorgen.
Dieselbe Wirkung hat aber auch ein Versagen des Herzens weil der Muskel nicht mehr ausreichend angeregt wird.
Baclofen ist gut, und momentan sogar unbestritten das Beste was zur Verfügung steht.
Als DIE Lösung sehe ich es jedoch nicht. Aber es verschafft uns Zeit und ist somit unschätzbar wertvoll.
Es wirkt aber zu wenig selektiv. Es muß weitergeforscht werden!
Natürlich können wir uns jetzt auf Bac "ausruhen" und alles negieren was eben NICHT optimal ist.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin eindeutig für eine Freigabe von Bac für die Behandlung von Alkoholsucht!
Aber ich betrachte Bac als eine Brücke auf einem Weg mit mehreren Schluchten.
Es ist nunmal nicht optimal und wir sollten unseren Wunsch nach optimaler Hilfe nicht aufgeben.
Bac erfordert eine Menge Eigenverantwortung. Viele Alkoholkranke haben NICHT die Fähigkeit zu sagen
"mir geht es zwar immer noch scheiße aber ich werde trotzdem nicht noch mehr nehmen".
Ich habe viele schwere Entzüge mit ausgeprägtem vegetativem Entzugssyndrom (das heißt Schlottern, Halluzinationen,
Krämpfe...einmal bis zum Delir)
und auch ich hatte den Wunsch MEHR zu nehmen um weniger zu leiden.
Es wird keine Zulassung für Bac geben wenn der Grundtenor der Anwender "Bac ist toll, egal wie viel du davon nimmst" lautet.
Die Muskelentspannende Wirkung von Bac ist Segen und Fluch zugleich.
Zu viel ist Gift, daran ist nichts zu deuteln - aber die positive Wirkung auf Alkoholkranke ist
ebensowenig zu bestreiten.
Es gibt KEIN Mittel das nur gut ist. Selbst althergebrachte Sachen wie Johanniskraut und Baldrian haben ihre Tücken.
(doch dazu - auf Wunsch - ein andermal)
Keiner der Bac innerhalb der max 75mg/d anwendet muß Schlimmes befürchten.
- ja, ich weiß, die Höchstdosis sind 120mg/d aber bei Doxepin sind es zB 300mg und ich rate jedem ab das auszuprobieren -
Ich hoffe ich konnte damit deine Frage ausreichend beantworten.
LG