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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
Liebe Kuni
Ich möchte Dir danken für Deine Zeilen. Sie geben den Anlass, dass ich einen gestern Abend entworfenen Beitrag definitiv nicht im Forum veröffentlichen werde. Ohne Deine Zeilen hätte ich es vielleicht heute kommuniziert... ich werde diesen Beitrag in mein ganz persönliches Tagebuch aufnehmen und dort "einwirken" lassen.
Ich habe auch schon des öfteren erlebt (vielleicht ist es eine falsche Ansicht von mir), dass Worte an Kraft verlieren können, wenn sie dargelegt und zugänglich gemacht werden... als würden sie an einem ihnen innewohnenden "Zauber" verlieren, der eh nur mir persönlich eine Form von Energie schenken kann...
kuni hat geschrieben:
Einige nimmt man mit, viele aber läßt man liegen, sanft umspielt; sie glänzen jetzt sanft abgerundet in der Sonne.
Sehr tieffühlend und poetisch ausgedrückt!
kuni hat geschrieben:
in jeder hochemotionalen Zeit, positiv wie negativ, trägt man seine Seele nach außen. Man muss behutsam mit sich umgehen.
Deinen Fingerzeit nehme ich mit Dankbarkeit entgegen...
Dir wünsche ich eine glückliche Zeit!
Liebe Grüsse moon
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05 Beiträge: 297
Lieber Moon,
Zitat:
Ich habe auch schon des öfteren erlebt (vielleicht ist es eine falsche Ansicht von mir), dass Worte an Kraft verlieren können, wenn sie dargelegt und zugänglich gemacht werden... als würden sie an einem ihnen innewohnenden "Zauber" verlieren, der eh nur mir persönlich eine Form von Energie schenken kann...
wenn man sein Herz auf den Lippen trägt, dann will man sein Glück oder Unglück teilen. Der Zauber ist in Dir ... der Zauber der Worte ... ich kann Dich daher nur ermutigen, es zu teilen. Das, was in Dir ist, kann Dir sowieso niemand nehmen.
Ich schicke Dir noch ein Lied mit, eines meiner Lieblingslieder, das auch sonst in meinem "Schatzkästchen" ruht (und jetzt damit auch nichts von dem Zauber verliert):
Sei gut zu Dir und schreib Dir aus der Seele, was Dich berührt.
Liebe Grüße,
Kuni
_________________ Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
Liebe Kuni
Du bist eine Mutmacherin... herzlichen Dank für Dein letztes Post... Du siehst, ich habe es längere Zeit "einwirken" lassen und heute Abend ist die Konstellation gegeben, dass ich meine Worte hier kommunizieren will. Es ist "einer dieser Tage", wo Resonanz gegeben ist...
Somit @all
Vielleicht ist es eine andere Form eines Tagebuches, auch sehr persönlich, vielleicht gehört es in den Thread "Besinnliches"... oder ist einfach gerade aktuell in meinem Leben. Gewissermassen als Fortsetzung zur bereits angefangenen Geschichte versuche ich nun etwas weitergehend zu formulieren.
Es ist Abend und sehr still um mich herum, mit der Ausnahme, dass im Kopfhörer wieder mal Lindenberg tönt...
"Nimm dir das Leben und lass es nicht mehr los greif's dir mit beiden Händen mach's wieder stark und groß Nimm dir das Leben und gib's nie wieder her denn wenn man es mal braucht dann findet man's so schwer"
Meine Bassgitarre steht noch im Musikzimmer, mitsamt der Verstärkeranlage. Funktionieren würde die Chose noch. Gestern gerade mal ausprobiert. Die Riffs hätte ich bald wieder drauf, einzig die nun aufgetretene Arthrose in den Fingergelenken stellt mir da ein Bein... auch die Hammond liess ich mal wieder tönen, traumhaft via Leslie-Sound, gefärbte Töne, sie gehen direkt vom Trommelfell ins innere Hörzentrum und damit in die Seele... bei richtiger Einstellung der Register spreche ich gerne vom "Pistache"- Klang, auch Töne haben oder werden zu Farben... jedenfalls für mein Empfinden.
Seit 30 Jahren herrscht hier Stille. Ich will es auch nicht im nostalgischen Sinne wieder aufleben lassen, es müsste neu wiedergeboren werden... und dennoch gibt es manchmal im Augenwinkel... sniff... wenn's keiner sieht... Mein Erleben und Erfühlen ist manchmal fast zu intensiv, ich bin mir darüber bewusst, will dies auch nicht verdrängen.
Nach reiflicher Überlegung möchte ich hier nun noch ein Thema zur Sprache bringen, welches mich seit Beginn der Bac-Therapie beschäftigt. 3 Jahre lang fehlte mir der Mut dazu... Vor langer Zeit, im Alter von 19, sind über 40 Jahre her, erlebte ich die Wirkung von LSD. Darüber liesse sich ein ganzes Buch schreiben, wobei Worte dazu nur ein müder Abglanz sein mögen. Ich kannte auch die Zeit der Flashbacks, sie zu erklären wird wohl kaum möglich sein. Aber, Baclofen hat sie mir wieder zurückgebracht! Und damit die ganzen unbeschreiblichen Gefühle, welche urplötzlich hereinbrechen. Nein, nicht die bekannten "Déjà-vu", die hatte ich schon immer, es sind eindeutige Rückblenden auf die damals erlebte neue "Realität", an eine Offenbarung der tiefen Zusammenhänge des Universums, des Lebens und Sein. Seither sehe ich die Welt anders, tiefer, direkter... in viel mehr Zusammenhängen. Farben sprechen zu mir in Gefühlen, Töne gehen direkt in die Seele, als wäre damals ein Filter ausgeschaltet worden. Niemals werde ich dies vergessen können...
Es gibt kein Zurück mehr aus dieser Erfahrung!
Erscheint etwas abgehoben und mag es auch sein. Ich möchte jedoch nicht vermissen, was ich damals geschenkt und auf meinen Weg mitnehmen durfte...
Weiss jemand im Forum etwas von dieses Phänomen? Ist es wirklich möglich, dass Bac zum erneuten Auftreten von LSD-Flashbacks führen kann? Diese Frage beschäftigt mich tief. Es ist nicht einfach ein Hochgefühl, nein, es ist die Vereinigung aller Gegensätze, anders gesagt, der existierenden Polarität jedes Winkels des Universums... der absolute Augenblick des Seins. Nicht dass dies ein Dauerzustand ist, aber es überfällt mich ohne Vorwarnung. Es ist nicht direkt dosisabhängig und kann daher nicht mit hohen Dosen provoziert werden. Bereits in den ersten Tagen der Therapie stellte ich dieses Phänomen fest. Offenbar ist es da oder nicht. Vielleicht auch indidividuell aufgrund der persönlichen Vergangenheit.
LG moonriver
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
Zuletzt geändert von Nordlicht am Freitag 16. Mai 2014, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
Muss auch noch sein...
Aus dem Thread von @Nordlicht
Federico hat geschrieben:
unter zwangloser Abstinenz verstehe ich die freigewählte, kognitive Entscheidung für eine bestimmte Lebensweise auf Zeit, die ich mir selbst verordne. Ausserhalb dieser Zeit, schenke ich mir gerne ein Glas Rotwein ein und freue mich über die Zwanglosigkeit des Genießens.
Selbstverständlich muss jeder für sich selbst, seine Regeln der Zwanglosigkeit definieren.
LG Federico
@Federico
Dies wäre genau meine Wunschvorstellung. Im Kreise von nicht "Eingeweihten" über mein Problem einfach aus gesellschaftlichen Gründen mit einem Glas Wein anzustossen und es halbvoll stehen zu lassen. Ich würde es mir zutrauen. Aber meine nähere Familie würde mir dies nicht zulassen...
LG moonriver
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
moonriver hat geschrieben:
Ich würde es mir zutrauen. Aber meine nähere Familie würde mir dies nicht zulassen...
@Moonriver,
soll heißen, Deiner Familie fehlt das Vertrauen. Kein Wunder, die Medien käuen das ewig gleiche Unheilbarkeitsdogma wieder. Albert Einstein könnte helfen, schließlich hat er ein Atom zertrümmert ...
LG Federico
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
moonriver hat geschrieben:
Ich würde es mir zutrauen. Aber meine nähere Familie würde mir dies nicht zulassen...
Ja, das kommt mir auch bekannt vor, ich habe das mal so zusammengefasst:
Nordlicht hat geschrieben:
Ich nutze ein neues Medikament aber nicht nur alleine in Verbindung mit meinem alten Denken, sondern auch mit dem "alten Denken" aller anderen.
Den anderen Alkoholikern, denen ich ihre Erfahrungen ja erstmal glaube, die einen immensen Einfluss auf mich ausüben können, wenn sie mir sagen: Du bist auf dem falschen/richtigen Weg.
den Angehörigen, die da auch ein Wörtchen mitzureden haben, ob ich gerade alles richtig mache - ja, die entscheiden oft massiv mit, ob man gerade auf einen guten Weg ist oder die Halbe Flasche Wein tatsächlich alle Bemühungen der letzten Jahre zunichte gemacht hat (Drama meist inklusvie und immerwieder zurück auf LOS und gaaaanz von vorne beginnen))
und dem alten Denken der Gesellschaft als solches. Einmal als Alkoholiker bekannt, werden sich selbst entfernte Bekannte u.U. das recht rausnehmen, einen darauf hinzuweisen, das das nicht gut sein kann, wenn ich trinke.
Fazit: nicht ich alleine entscheide, was ein Notfall, Rückfall, Vorfall ist, jeder nimmt sich das Recht raus zu sagen, was ein Notfall, Rückfall, Vorfall ist und man selbst wird sich unter ungünstigen Umständen immer im Rechtfertigungsmodus befinden.
Ist es das was Du meinst?
Das Bild von der Abstinenz bzw. dem zwangsläufigen Kontrollverlust, sprich Untergang, andererseits, ist so tief verwurzelt, wie über Jahrhunderte hinweg das Bild von Himmel und Hölle.
Das war so eingängig, in seinem Absolutheitsanspruch so simpel formuliert, dass es selbst der dümmste Bauer im Mittelalter, des Lesens und Schreibens nicht mächtig, nachvollziehen konnte und so stark, dass es sein unheilvolles Wirken, über jegliche Grenzen der Vernunft hinweg, lange Zeit aufrecht erhalten konnte.
Bis ein paar mutige Leute kamen.
Ich bin so froh, dass ich mich wenigstens zur Zeit gegenüber niemanden moralisch rechtfertigen muss...
Lieben Gruß - Nordlicht
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Zuletzt geändert von Nordlicht am Samstag 17. Mai 2014, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
Lieber moonriver,
zwei sehr intensive Eindrücke:
Das Lied von kuni über Deinem Post und Dein Bericht.
(Beides zusammen zu genießen ist übrigens auch sehr schön....)
Ich hatte auch mal eine sehr kurze Phase gesteigerter Sinnesempfindungen erlebt. Ich hatte darüber schon mal vor drei Jahren kurz was geschrieben. Bei mir war es keine LSD - Erfahrungen, aber auch höchst nachhaltig.
Es war ein Spaziergang an einem kleinen See. Das grün der Blätter war auf seltsame Weise deutlich intensiviert, der Geruch von gegrilltem Fleisch (eigentlich waren die ziemlich weit weg) drang mir so intensiv in die Nase, als würde ich direkt danebenstehen, die Wärme des Sommertages (es war im Sommer 2010) umhüllte mich auf eine vollumfängliche Weise, die ich so noch nie erlebt hatte - und ich war auf angenehme Weise mit mir und der Welt im reinen.
Ich konnte diesen Zustand sehr genießen, es war eine andere Welt, innerhalb der mir vertrauten Welt, die sich da auftat, Filter, die uns sonst vor zu intensiven Sinneseindrücken schützen waren offenbar deutlich durchlässiger, es war ein fast schon mystisches Erlebnis. Es hatte kaum etwas rauschhaftes, es war in erster Linie einfach ein anderes Erleben.
Leider viel zu kurz.
Bei Dir hörte ich jetzt gerade keine Wertung heraus, sondern nur die Frage nach einer Erklärung für das Phänomen. Empfindest Du das von Dir geschilderte als Belastung oder als Bereicherung? Das würde mich nur interessieren.
Lieben Gruß Nordlicht
@kuni...für den Song
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Registriert: Sonntag 19. Januar 2014, 11:21 Beiträge: 256
Lieber Moonriver
Moonriver hat geschrieben:
Weiß jemand im Forum etwas von diesem Phänomen? Ist es wirklich möglich, dass Baclofen zum erneuten Auftreten von LSD-Flashbacks führen kann? Diese Frage beschäftigt mich tief.
Alles Mögliche kann IMHO zum erneuten Auftreten von LSD-Flashbacks aus längst vergangenen Zeiten führen. Baclofen, also ich meine das Medikament als solches, würde ich erst als letzte Ursache annehmen.
Meint jedenfalls DonQ
_________________ „Die Gerichtshöfe der Moral kennen keine Strafprozessordnung“ (Hermann Lübbe) Erklärung …
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