Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Leon stellt sich vor
BeitragVerfasst: Sonntag 29. Mai 2011, 19:21 
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Registriert: Sonntag 29. Mai 2011, 10:29
Beiträge: 1
Leon stellt sich vor

Na was soll ich erzählen?!
Wahrscheinlich kommt Euch meine Geschichte sehr bekannt vor. Ich bin 36 Jahre alt, männlich, und drinke mich eigentlich schon mehr oder weniger durch mein ganzes Leben. Alles fing irgendwann mal in irgendwelchen Jugendräumen mit ein paar Bier am Wochenende an.
Später habe ich dann auch unter der Woche getrunken, so 2-3 Feierabendbiere. Das kann ja nicht falsch sein, dachte ich mir. Nur zum entspannen.
Über die Jahre wurde das immer mehr und mehr...
Tagsüber vor oder bei der Arbeit habe ich nie getrunken. Ich bin zum Glück noch berufstätig und hatte im Job auch keinerlei Probleme aufgrund meines hohen Alkoholkonsums. Aber wahrscheinlich hat mich da auch einfach der Restalkohol vom Vorabend durch den Tag gebracht. Zuletzt habe ich am Wochenende mein erstes Bier meistens schon so 10-20 Min nach dem Aufstehen aufgemacht. Mein Schnitt unter der Woche lag bei 5-6 Bier pro Abend und am Wochenende meistens bis ins Koma, 15 Bier oder die eine oder andere Flasche Sekt / Wein. Und so weiter und so fort...
Seit 2-3 Jahren beschäftigte ich mich allerdings mal mehr und mal weniger mit meinem Alkoholproblem. Ich habe auch mal einen Kurs/Gruppe mit kontrolliertem Drinken beim blauen Kreuz gemacht. Kurzfristig habe ich dann weniger und kontrollierter getrunken. Nach einiger Zeit kamen dann aber wieder die alten Trinkmechanismen zurück und ich habe wieder getrunken wie zuvor. Etliche Bücher habe ich ebenfalls gelesen und habe mir dabei immer wieder meine kritische Trinkerei vor Augen geführt.
Das half manchmal ebenfalls kurzfristig, aber eben nur kurzfristig!
Vor ca. einem Jahr habe ich dann das Buch von Dr. Ameisen gelesen und war sofort begeistert! Daraufhin habe ich mir sofort 2 Packungen Lioresal in Spanien bestellt.
Allerdings habe ich dann danach nicht mit dem Baclofen-Versuch/Therapie angefangen. Nicht weil ich Angst vor dem Medikament hatte, sondern Angst nichs, womöglich nie mehr, etwas trinken zu können.
Dieses Jahr im April, nach ein paar heftigen Abstürzen, wurde mir dann alles zuviel und ich habe beschlossen

" JETZT IST SCHLUSS MIT DER SAUFEREI!!!!"

Nach 10 Abschiedsbieren am Ostermontag habe ich dann am Dienstag, den 26. April 2011 aufgehört zu saufen und mit Baclofen angefangen.

Nun zu meiner Baclofen-Dosis der letzten 34 Tage, Alkohol habe ich seitdem gar nicht mehr getrunken, 100% clean ohne Ausnahme (bin auch ein bischen stolz darauf!)

Tag 1-3: 15 mg
Tag 4-6: 20 mg
Tag 7-10: 25 mg
Tag 11-13: 30 mg
Tag 14-16: 35 mg
Tag 17-19: 37.5 mg
Tag 20-22: 47.5 mg
Tag 23-24: 50 mg
Tag 25: 60 mg
Tag 26: 62.5 mg
Tag 27-34: 75 mg

Die ganze Sache ziehe ich in Eigenverantwortung durch, d.h. ohne Arzt. Das Lioresal bestelle ich übers Internet in Spanien.

Nebenwirkungen:
Zu Beginn in den ersten Tagen hatte ich manchmal Mühe auf dem einen Augen scharf zu sehen, das hat sich aber schnell wieder gelegt. Manchmal auch erhöhter Harndrang.
Meinen Blutdruck messe ich ebenfalls regelmässig. Der Blutdruck ist sehr niedrig. Im Durchschnitt meist bei 80-90 / 60. Ich hoffe, dass das nicht gefährlich ist, aber nach meiner Internetrecherche glaube ich nicht, dass dies besonders gefährlich ist. Gefährlich soll ja hauptsächlich hoher Blutdruck sein.
Was mir allerdings ein bischen Sorgen bereitet ist: Seit ich auf 75 mg bin, habe ich öfters Ohren sausen, meistens abends wenn ich im Bett liege. Was sehr unangenehm ist! Ausserdem habe ich Angst, dass es sich hierbei um Tinitus handelt und dass es chronisch wird? Auch ist mir manchmal ein bischen schwindelig und mein Hirn fühlt sich an, als würde es "flattern" oder sich kurz verschieben. Das hört sich jetzt komisch an, aber ich weiss nicht wie ich es anders beschreiben soll. Vielleicht ist dies alles auch auf den niedrigen Blutdruck zurückzuführen?
Ich bin am überlegen, ob ich mal zum HNO-Arzt (Ohren sausen) gehen soll. Demnächst möchte ich sowieso ein komplettes Blutbild bei meinem Hausarzt machen lassen.

Craving:
Ist immer noch vorhanden, allerdings zum Aushalten. Ich denke aber, dass ich meinen "Schalter" noch nicht gefunden habe und höher gehen muss.
Allerdings möchte ich erst mein Ohren sausen geklärt und das Blubild gemacht haben.
Es ist für mich auch sehr schwierig zu beurteilen, ob mein bisheriger Erfolg an meinem Willen nichts mehr zu Drinken liegt (der ist im Moment, für mich atypisch, sehr stark) oder am Baclofen???
Ich habe ja keinen Vergleich. Früher habe ich nur getrunken und jetzt nehme ich Baclofen. Aber nicht Drinken ohne Baclofen kenne ich gar nicht.

Ach ja, bis anhin war oder bin ich immer noch in einem anderen Forum, welches allerdings nur sehr schwach von wenigen Mitgliedern frequentiert ist. Dies ist der auch der Grund weshalb ich mich hier vorstelle.

So das reicht jetzt mal fürs Erste. Ich würde mich sehr freuen, mich mit Euch auszutauschen und hoffentlich viele weitere Monate/Jahre trocken zu bleiben.
Bis bald.
Leon
:-h


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 Betreff des Beitrags: Re: Leon stellt sich vor
BeitragVerfasst: Sonntag 29. Mai 2011, 23:09 
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17
Beiträge: 417
Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
hallo Leon !

what shall we do whit the Drunken Sailor ???
- alles Gute wünschen ; - gute Voraussetzungen sind doch da !
l.G. , Ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Leon stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 30. Mai 2011, 03:53 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Lieber Leon,
auch von mir herzlich willkommen! Das sieht doch alles schon sehr, sehr gut aus.

Die Furcht davor "niemehr" etwas trinken zu können haben viele zu Beginn; sag Dir einfach "für die nächste Zeit". Wir sagen hier mindestens 3 Monate, ich selbst find das sogar noch etwas kurz; aber da hast Du ja noch Zeit zum überlegen

Den Vorsatz mit dem HNO-Arzt und dem "grossen Blutbild" find ich auch gut (war klar, dass ich das schreibe....).

Wegen des niedrigen Blutdrucks: ich weiss nicht wie alt Du bist, aber wenn Du Dich mit dem "Niedrigen Blutdruck" sonst wohl fühlst, ist das ok; die Krankheit mit "zu niedrigem Blutdruck" gibts eigentlich -laut Lehrbuch- nur in Deutschland. Achte auf ausreichende "nichtalkoholische Flüssigkeitszufuhr", so 1,5 - 2 l sollten das unbedingt sein; ab 3 l/Tag wirds wieder weniger gesund, ausser Du arbeitest körperlich schwer.

Bitte die Dosis derzeit nicht erhöhen !!! Lieber bei craving mal versuchen 5 oder 10 mg Baclofen zu zerkauen (die "Notfallration"; geht immer mal wieder vergessen).

Ich wünsch Dir viel Kraft und Geduld,
und lass uns weiterhin wissen wie es Dir geht.

LG jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Leon stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 30. Mai 2011, 09:20 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Leon,

Ohrensausen oder Tinitus? Im Zusammenhang mit der Einnahme von Baclofen in höheren Dosen wird oft von einem relativ mühelosen Verzicht auf Alkohol berichtet. Dieser Verzicht ändert oft das Schlaf- und vor allem das Einschlafverhalten in der Übergangsphase. :D

Die gesteigerte Selbstwahrnehmung (in sich hineinhören) führt dabei auch zu Ohrensausen, Herzklopfen, Magen- und Darmgeräuschen. All das hätten wir immer schon wahrnehmen können – wenn wir nicht viel zu viel Alkohol für die nötige „Bettschwere“ benötigt hätten. :D

Ohne Alkohol ist der Übergang in den Schlaf sanfter, dafür auch natürlicher, nicht mehr die bekannte „Bewusstlosigkeit“. Echter Tinitus tritt auch tagsüber auf, ist nie ganz abwesend und kann viele Ursachen haben. Klarheit erhältst Du beim HNO-Doktor oder bei einem guten Hörgeräte-Akustiker mittels einer relativ einfachen Messmethode.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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