@Flieder,
herzlich Willkommen Flieder. Erstmal bin ich erstaunt, dass Ärzte in Italien keine Ahnung von Anti-Craving-Medikamenten haben, schließlich steht Dr. Giovanni Addolorato an vorderster Forscherfront und hat mehrere Studien verfasst. Ich habe Dir einige Links und einen Originalartikel aus The Lancet hier eingestellt die Du ausdrucken und Deiner Ärztin zeigen könntest. Weltweit zitieren Suchtforscher seit mehr als 10 Jahren in allen Arbeiten Dr. Addolorato und beziehen sich auf seine Pionierleistungen.
Baclofen aus dem Internet ist bestenfalls eine Notlösung und sehr teuer. Versuch es lieber nochmal bei Deiner Ärztin oder geh zu einem anderen Arzt. Eine andere Möglichkeit wären Ärzte aus dem Umfeld von Addolorato:
http://www.frontiersin.org/people/giova ... orato/7665Viel Erfolg und
liebe Grüße Federico
www.provincia.modena.it/SocialeAcc/alle ... p?ID=41096
http://www.patent-de.com/20060524/DE60021590T2.htmlwww.conferenzadroga.it/media/72205/addolorato.pdfhttp://www.erab.org/asp2/about_erab/cv.asp?doc_id=449„THE LANCET“ 07.12.2007
Baclofen unterstützt die Alkoholabstinenz bei Patienten mit Leberzirrhose
----------
Das Medikament Baclofen unterstützt wirksam die Alkoholabstinenz bei alkoholabhängigen Patienten mit Leberzirrhose und könnte eine wichtige Rolle bei der Behandlung dieser Personen spielen. So lauten die Schlussfolgerungen der Autoren eines Artikels in der aktuellen Ausgabe.
Alkohol bleibt die häufigste Ursache für Leberzirrhose in Industrieländern. Ständige Alkoholaufnahme bei Personen mit alkoholbedingter Leberzirrhose ist mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Die wirksamste Behandlungsstrategie für solche Personen ist die totale Alkoholabstinenz, da medizinische und operative Behandlung der alkoholbedingten Leberzirrhose bei anhaltendem Alkoholkonsum nur eine eingeschränkte Wirksamkeit zeigen.
Dr. Giovanni Addolorato vom Institut für Innere Medizin der Katholischen Universität Rom und seine Kollegen führten eine Studie mit 148 alkoholabhängigen Patienten mit Leberzirrhose durch, die an ihr Institut verwiesen wurden. 84 dieser Patienten wurden randomisiert und bekamen entweder Baclofen (42 Personen) oder ein Placebo (ebenfalls 42 Personen). Die komplette Alkoholabstinenz sowie die zeitliche Dauer dieser Abstinenz wurden durch Hausbesuche bei den Patienten überwacht. Hierbei war ein Rückfall als Aufnahme einer Alkoholmenge definiert, die vier normale Drinks pro Tag oder eine Gesamtaufnahme von 14 oder mehr Standarddrinks pro Woche innerhalb eines Zeitraums von mindestens vier Wochen überschritt. Ein Standarddrink entspricht dabei 12 Gramm absolutem Alkohol.
Die Forscher fanden heraus, dass 71 Prozent der Patienten, die Baclofen einnahmen (30/42), die absolute Alkoholabstinenz durchhielten verglichen mit 29 Prozent (12/42) aus der Placebogruppe. Die Patienten, die Baclofen einnahmen, waren außerdem mehr als doppelt so lange alkoholabstinent im Vergleich zur Placebogruppe (62.8 Tage verglichen mit 30.8 Tagen).
Die Autoren erklären: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die orale Gabe von Baclofen einem Placebo bezüglich des Erreichens und Aufrechterhaltens von Alkoholabstinenz und auch der Abstinenzdauer bei alkoholabhängigen Patienten mit Leberzirrhose signifikant überlegen ist. Diese Reduktion der Eigenanzeigen bezüglich der Alkoholaufnahme führte auch zu signifikanten Reduktionen klinischer Leberwerte, was die Eigenanzeigen bestätigt und vermuten lässt, das die Reduktion der Alkoholaufnahme ausreichend war, um die Leberschäden zu verringern."
Sie schließen. "Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass Baclofen auf Grund seiner Anticraving-Wirkung (Medikamente, die auf Transmittersysteme Einfluss nehmen und so starkem Verlangen nach einer Droge entgegenwirken) und seiner Sicherheit eine wichtige Rolle bei der Behandlung alkoholabhängiger Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose spielen könnte."