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blume
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Betreff des Beitrags: Das Wunder Verfasst: Sonntag 15. Januar 2012, 20:57 |
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Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:08 Beiträge: 95 Wohnort: im schönem Harz
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Hallo Forum !
Nachdem ich nun 4 Wochen trocken bin und es mir so gut wie schon Jahre nicht mehr geht dank Bac , habe ich am Freitag ein Experiment gemacht. Bei uns in der Firma wird Freitag,s nach Feierabend immer ein Bierchen getrunken und irgendwie ich weiß nicht warum habe ich nun diesen Freitag auch zwei Flaschen Bier getrunken. Also glaubt mir nicht aus verlangen sondern nur aus Neugier, ich wollte einfach wissen was passiert ein bischen Angst hatte ich schon aber Leute es blieb bei den zwei und ich hatte auch kein verlangen nach mehr. Das hätte es früher nicht gegeben es ist echt unglaublich. Natürlich bleibe ich jezt weiter trocken weil die Lebensqualität viel schöner ist ohne Alk, aber es gibt mir auch das sichere gefühl wenn ich mal was trinke nicht wieder in den alten Rhythmus zurück zu fallen. Das kann nur mit Bac gehen, ohne würde das nie im Leben gehen ich bin bei 125g und das ist für mich genau die richtige dosis ohne jegliche Nebenwirkung. Ich kann immer wieder nur sagen es ist der absolute Wahnsinn, was Bac möglich macht. Mein Arzt hat es übrigens zwei seiner Patienten auch verschrieben , malsehen was bei rauskommt ich werde berichten.
Schönen Sontag an alle lg Blume
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irving
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2012, 15:50 |
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23 Beiträge: 54 Wohnort: Leipzig
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Sehr verehrte Blume! Das stimmt zu 80 bis 90 % mit meinen Erfahrungen überein. Allerdings weise ich die Pat. immer daraufhin, bitte Totalabstinenz einzuhalten. Viele Pat. sind ebenso erstaunt wie Sie. Auch ist die Wirksamkeit bei Schwerstabhängigen beeindruckend: Menschen, die von Heroin, Alkohol, Crystel und THC abhängig sind lassen den Konsum innerhalb von Tagen fast vollständig. Sie werden "gesund", wie nach einer schweren Lungenentzündung. Allerdigs benötigen sie bis zu 250 mg, was ja in Übereinstimmung mit den Angaben vom O.A. ist. Belieben sie vorsichtig mit dem Alkohol, möglicht TOTALE Abstinenz. Ich arbeite als Nervenarzt und Suchtmediziner. (Der Federico hat recht: Es ist kein Wunder, aber es fühlt sich ((nur)) so an.) irving
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delle54
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2012, 22:42 |
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Forumstechnik |
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49 Beiträge: 1725 Wohnort: Hannover
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irving hat geschrieben: Menschen, die von Heroin ... abhängig sind lassen den Konsum innerhalb von Tagen fast vollständig... Meine Tochter wird substituiert. An Bac hatte ich schon gedacht, aber bei Heroinabhängigen spielen die körperlichen Entzugserscheinungen doch die entscheidende Rolle - oder?
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irving
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2012, 23:39 |
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23 Beiträge: 54 Wohnort: Leipzig
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Menschen, die von Heroin ... abhängig sind lassen den Konsum innerhalb von Tagen fast vollständig...
Das ist eine beeindruckende Einzelfallbeobachtung. Allerdings sind das Einzelfälle und Einzelmeinungen. Um als Arzt das in diesem Zusammenhang zu verschreiben, braucht man sehr viel Mut. Die Gründe wurden in diesem Forum benannt. Für die Zukunft macht's Hoffnung. Wie lange hats gedauert, bis die Baclofenbeobachtungen bezüglich Alkohol von der Fachwelt akzeptiert wurden. Beim Heroin wird es wahrscheinlich 10 mal so lange dauern. Leider. Irving
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irving
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2012, 23:56 |
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23 Beiträge: 54 Wohnort: Leipzig
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An delle
Ob körperlich oder seelisch, hier hilft diese Unterscheidung nicht weiter. Hier hilft nur Immanuel Kant: " Daß alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anfange, daran ist gar kein Zweifel; denn wodurch sollte das Erkenntnisvermögen sonst zur Ausübung erweckt werden ... ." (Kritik der reinen Vernunft. S.45 RECLAM VERLAG LEIPZIG 1979) Bac hilft auch (manchmal?) bei Polytoxikomanie. Die Dosis muss dann aber bei 200 bis 250 mg liegen. Das sind Fakten, Einzelfakten - noch. irving
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delle54
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2012, 00:50 |
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Forumstechnik |
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49 Beiträge: 1725 Wohnort: Hannover
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irving hat geschrieben: Die Dosis muss dann aber bei 200 bis 250 mg liegen... Das würde ich auch bestätigen. Die Frage ist - woher bekommen?
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2012, 03:07 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Die Dosis muss dann aber bei 200 bis 250 mg liegen. im Falle „H“ wäre es aus verschiedenen Gründen sicher sinnvoll stationär zu therapieren. Szene-checkout, hohe Dosis zügig aufdosiert und intensive psychotherapeutische Begleitung wären als wichtigste zu nennen. Leider sehe ich es so wie Irving auch – 10 Jahre, wir brauchen erst viele Studien, das alte Spiel. Das Elend des Individuums scheint dabei kein Grund zu einer beschleunigten Vorgehensweise zu sein. Die grenzwertigen Bedingungen für Substitutiosärzte sind ein himmelschreiender Skandal. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68525311.htmlZitat: Trotzdem zurück zu @Blume, einfach super Dein Ergebnis aber auch von mir ans Herz gelegt: Abstinenz bitte unbedingt beibehalten für eine möglichst lange Zeit. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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blume
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2012, 09:31 |
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Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:08 Beiträge: 95 Wohnort: im schönem Harz
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Hallo Federico
Natürlich bleibe ich erstmal Abstinenz mind.6 Monate, was dann kommt weiß ich auch noch nicht, vieleicht schmeckt das Dreckszeug ja garnicht mehr.Zur Zeit würde ich für nichts auf dieser Welt den jetzigen Zustand gegen den alten eintauschen,schon der Gedanke daran lässt mir die Nackenhaare hochgehen.
Lg Blume
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2012, 11:37 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: vielleicht schmeckt das dreckszeug ja garnicht mehr @Blume, ganz so leicht machen es uns die Rezeptoren dann doch wieder nicht. Je nach Ausprägung Deiner Suchtstruktur raten „Experten“ zu einer entsprechenden Psychotherapie. Baclofen öffnet dazu das Einfallstor, durchgängige Interaktion wird so möglich. Gepaart mit Abstinenz und einer stabilen Erhaltungsdosis bist Du in der Lage zusammen mit einem Therapeuten Verhaltensänderungen zu erreichen die jenseits von „wie lerne ich Alkohol ablehnen“ oder „was packe ich in meinen „Notfallkoffer“ liegen. In einer Gesellschaft in der Alkohol, (speziell Bier) so allgegenwärtig ist wäre es blauäugig anzunehmen, dass das, wie Du es nennst „Dreckszeug“ plötzlich nicht mehr schmecken könnte. Es kann also auf lange Sicht nicht zielführend sein, Alkohol zu verteufeln. Individuelle Schwachstellen finden, bearbeiten, überprüfen und aus Fehlern lernen ist der eigentliche „way out“. Den therapeutischen Königsweg wird es auf absehbare Zeit nicht geben können, die Wege aus der Sucht sind so individuell wie es die Wege in die Sucht sind. Suchtkarrieren fangen nämlich nicht mit dem ersten Rausch an, Karriereplanung erfolgt früher, viel früher und ganz ohne Dein eigenes Zutun. Nahezu jede einmal eingeschlagene Karriere lässt sich mit Hilfe von Baclofen und eigenem Wollen überdenken, umsteuern, switchen. Das ist m.E. der eigentliche „switch“*) den sich viele ausschließlich von Baclofen und passiv hoffend erwarten. Aktiv daran arbeiten und Schub mitnehmen, Stabilität anreichern und erlangen ist der Weg zum individuell frei wählbaren Ziel. Die erste Etappe (6 Monate sind sehr gut) hilft Dir das Navigationssystem Forum und der Königsweg. Nicht wenige schaffen ihren „switch“ alleine dadurch, andere benötigen zusätzliches Kartenmaterial. Finde heraus welche Zusatzkarten**) Du für Deine Reise benötigst. Mit Baclofen, den richtigen Beifahrern***) und nüchterner Gelassenheit gehörst Du zu denen die von sich sagen können: „Ich habe plötzlich erkannt, dass die Unentbehrlichkeit des Alkohols mich verlassen hat.“ oder ganz einfach: „die Gier schweigt“. Das wurde jetzt wieder viel mehr zu diesem Thema, wie eigentlich gedacht. Mein Hang zu Bildern schlägt auch immer wieder durch. Sorry for that, ich hoffe ich konnte Dir und anderen damit etwas helfen. LG Federico *) Schalter auch Weiche, mit unterschiedlichen Trägheitsmomenten. **) Begleiter, Coach, Therapeut, unterstützende Medikamente u.m. ***) Familie, soziales Umfeld, auch Forum
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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milli
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Betreff des Beitrags: Re: Das Wunder Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2012, 12:42 |
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Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28 Beiträge: 97
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@Federico "Es kann also auf lange Sicht nicht zielführend sein, Alkohol zu verteufeln." vor einiger Zeit habe ich das Buch "Endlich ohne Alkohol" von Allen Carr gelesen. Es nahm mich Wunder, was er da schreibt, weil ich öfters gehört habe von Menschen, die mit seinem Buch "Endlich Nichtraucher" wirklich mit dem Rauchen aufhören konnten. Nun, mich hat gestört, dass er den Alkohol eben verteufelt als etwas nur Schädliches, Schlechtes und Giftiges. Die Aspekte des Genusses und der Kultur blendet er völlig aus. Nun könnte man einwenden, dass diese Aspekte für jemanden, der ein Problem mit Alkohol hat, auch keine Rolle spielen sollten, was im Prinzip richtig ist. Aber es ist einfach Realität, dass dies nicht für alle Menschen so ist und dass es welche gibt, die einen vernünftigen Umgang mit Alkohol pflegen. Ich nehme an, dass es mit dieser Selbstüberlistung " es ist ein schädliches Gift, es ist böse) eine Zeit lang klappt, aber dann kommt evt. die Idee zurück, dass ES halt auch angenehme Seiten hat.. Darum finde ich sehr gut, dass du die Wichtigkeit des individuellen Weges betonst: jeder muss für sich selbst wo weit kommen, dass er einschätzen kann, was für ihn das Richtige ist. Kommt er zum Schluss, dass das für ihn bedeutet, sich endgültig vom Trinken von Alkohol zu verabschieden ( manchmal mit gehörigem Abschiedsschmerz, wie man hier lesen kann ) weil für ihn das gesunde Überleben wichtig ist, dann ist es wahrscheinlich gut, zu sagen, okee, für viele ist es ein Genussmittel, für mich nicht. LG
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