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Neumitglied

Dienstag 12. Juni 2012, 17:08

Bin dabei Baclofen zu nehmen,Königsweg, habe angefangen,bin aber noch bei einer Flasche Wein täglich.verspüre Müdigkeit,die ich aber auf Depression zurück schiebe.Gehe mit meinen Hunden raus das wars erstmal,Haushalt bleibt liegen,mein Kopf ist zu sehr mit mir selbst beschäftigt.Kennt auch jemand diese Problematik?L.G. Ines

Re: Neumitglied

Dienstag 12. Juni 2012, 18:25

Hallo ines,
eine Flasche Wein kann viel o. wenig sein - je nach Vorgeschichte? Du hast nicht verraten, wann Du mit Bac angefangen hast, unter welchen Umständen und mit wieviel? Ich kann Dir nur meine eigene Erfahrung mitteilen: Ich hatte nach einem stat. Entzug mit Bac (also clean) angefangen und habe seitdem keine Lust mehr auf Alk. Ich kann mir vorstellen, dass es schwieriger ist unter Pegel + Bac den Absprung zu schaffen -> nur ein Gedankenanstoss ...

Alles gute tom

Re: Neumitglied

Dienstag 12. Juni 2012, 18:43

tom hat geschrieben:Hallo ines,
eine Flasche Wein kann viel o. wenig sein - je nach Vorgeschichte? Du hast nicht verraten, wann Du mit Baclofen angefangen hast, unter welchen Umständen und mit wieviel? Ich kann Dir nur meine eigene Erfahrung mitteilen: Ich hatte nach einem stat. Entzug mit Baclofen (also clean) angefangen und habe seitdem keine Lust mehr auf Alk. Ich kann mir vorstellen, dass es schwieriger ist unter Pegel + Baclofen den Absprung zu schaffen -> nur ein Gedankenanstoss ...

Alles gute tom

Vorher warten es zwei Flaschen täglich,und ich danke dir für deine info.ich werde mich in die psychomatische Ambulanz begeben,telefonnummer habe ich schon,stationär geht momentan nicht.ist die medi in hannover,ich glaube ich werde dort in guten händen sein und ich wohne in der nähe,das ist auch positiv,mit dem fahrrad nur 10 minuten. ich packe es an und werde weiter berichten. L.G. ines.

Re: Neumitglied

Mittwoch 13. Juni 2012, 08:40

Hallo ines

Herzlich willkommen im Forum.

Als erstes möchte ich mich der Aussage von tom anschliessen. Aus eigener Erfahrung und im Quervergleich der Berichte anderer Mitglieder scheint es mir wichtig zu sein die Baclofen-Therapie ohne "Begleitung" von Alkohol zu beginnen! Sonst verbindet das Denken die Wirkung von Bac mit derjenigen von Alkohol und stellt eine neue Assoziation her. Abgesehen davon, dass Alk die Bac-Wirkung aufheben kann. Somit: Alk und Bac zusammen = no go!

Königsweg ist schon mal eine gute Leitplanke. Ich gehe auch davon aus, dass Du das Medikament aus seriöser Quelle hast. Erscheint mir wichtig.

So wünsche ich Dir für den Einstieg alles Gute. Erzähle etwas über Deinen Weg zur Abhängigkeit von Alkohol wenn Du magst.

LG moonriver

Re: Neumitglied

Mittwoch 13. Juni 2012, 13:26

ja ich erzähle in stichworten,meinen vater habe ich nie kennengelernt,zwei stiefväter,alle weg,der erste durch scheidung meiner mutter,der zweite mit dem ich mich nach meiner pubertät gut verstanden habe verstorben vor 22 jahren. meine mutter ist verhärtet und ich wollte nicht das meine kinder ohne vater wie ich aufwachsen.also bin ich zulange bei meinen zwei männern geblieben der erste italiener und spieler,ein kind aus dieser verbindung,heute 30 jahre alt,und der zweite mann türke auch spieler,hat sich nachher herauskristalliesiert,und schläger,ein kind aus dieser verbindung eine tochter 19 jahre alt.ich komme aus der gastronomie,habe viel geackert auch nebenjobs gemacht um den lebensstandart und meinen kindern etwas bieten zu können. angst war immer mein begleiter und alkohol hat es immer dachte ich zumindest gelöst.heute bin ich alkoholsüchtig und in frührente.ich bin gott dankbar das meine kinder nicht alkoholsüchtig sind,aber psychische probleme sind offensichtlich da,kein wunder.von meinem türkischem mann hatte ich mich getrennt ,jedoch als er im dezember 2011 einen schlaganfall hatte habe ich mich wieder aus mitleid eingebracht und ihm geholfen auf die beine zu kommen,das hätte ich nicht tun sollen,es hat mich überfordert und mich dermassen unter druck gesetzt ,ich kann es nicht mit worten beschreiben.ich will nicht mehr in diese helfersyndromfalle,aber ich mache es immer wieder und gehe daran zugrunde dass ich mich mit alkohol tröste und mich hinterher dafür hasse und mich dann in mein schneckenhaus zurückziehe.ich will auch leben und ich möchte freunde haben die mich nicht ausnutzen.aber dazu muss ich erstmal vom alkohol wegkommen.das baclofen hat mir ein türkischer arzt verschrieben wegen meinen muskelverspannungen,ich muss ihn aufklären wozu ich das medikament brauche,ich habe mir das buch bestellt von olivier ameisen und ich werde es ihm vorlegen.auch habe ich mich entschlossen mich in die sozialpsychatrische anlaufstelle der medizienischen hochschule hannover zu begeben.es gibt nunmehr nur noch offenheit und die bekenntniss das ich krank bin.

Re: Neumitglied

Mittwoch 13. Juni 2012, 15:47

Liebe ines,
da kommt ja einiges zusammen, aber manchmal ist es ja schon hilfreich, wenn man es einfach mal aufschreibt o. für sich selbst formuliert (war evtl. nicht leicht für Dich) und manchmal ist es noch hilfreicher, wenn es jemand liest, der es auch versteht –> ich zum Beispiel.
Im Prinzip hast Du in Deinem letzten Satz schon alles wesentliche gerafft:

"... es gibt nunmehr nur noch offenheit und die bekenntniss das ich krank bin ..."

Fang am besten mit dem Grundübel "Alk" an. Den Grundstein hast Du ja schon gelegt mit dem Entschluss, die die sozialpsychatrische Anlaufstelle der medizinischen Hochschule Hannover anzulaufen + Baclofen. Wenn der Kopf langsam klar wird, sind die herzzerreißenden Probleme plötzlich keine Probleme mehr sondern einfach nur noch simple Entscheidungen. Wenn Bac bei Dir annähernd so gut wirkt wie bei mir, wirst Du es bald dankbar erfahren.

Ich wünsche Dir baldige Erfolgserlebnisse und würde mich über Rückmeldungen freuen.

Alles Liebe tom

Re: Neumitglied

Mittwoch 13. Juni 2012, 18:32

Hallo Ines,

schön dass du hierher gefunden hast. Ich denke mal, hier bist du richtig.

Ich bin seit 20 Jahren alkoholabhängig und habe bis vor kurzem wie du zwei Flaschen Wein täglich getrunken. Da brauche ich dir nichts weiter dazu sagen, das weisst du ja selbst, da geht gar nichts mehr, Job, Familie, Gesundheit, fast alles den Bach runter.
Jetzt nehme ich Baclofen seit 10 Wochen und es hört sich an wie ein Wunder, aber so ist es, ich habe (bis auf wenige kleine Ausnahmen) nichts mehr getrunken. Ich kann es selbst kaum glauben. Ich war vor dieser Zeit wirklich verzweifelt und habe nicht mehr daran gelaubt, dass es für mich noch eine Hilfe geben wird. Ich habe wirklich geglaubt, immer weiter so trinken zu müssen und zugrunde zu gehen.

Jetzt glaube ich fest daran, dass Baclofen mir hilft und dass ich den Ausweg aus der Sucht schaffe. Das darfst du auch glauben. Du wirst sehen, schon in ein paar Tagen kann es dir viel besser gehen. Wann hast du denn angefangen? Wieviel nimmst du pro Tag? Schreib doch mal näheres dazu. Wie bekommt es dir?

Du schreibts, du hast auch viele Ängste. Bei mir hat Baclofen besonders gut gegen meine Ängste geholfen. Ich bin viel ruhiger, gelassener geworden, hab wieder mehr Vertrauen, dass ich meine Sachen schaffe.

Und noch was: ich bin ja auch so eine mit Helfersyndrom. Als mein Ex-Mann vor zwei Wochen mal wieder wollte, dass ich ihm aushelfe, hab ich ganz cool gemeint: sorry, sonst gerne, aber im Moment gehts grad leider nicht. Manche Leute nennen Baclofen auch die LMAA *leckmichamarsch* Pille :D Ich drück mich etwas "niveauvoller" aus und sag: jetzt bin ich dran.

Und das gilt auch für dich, Ines, jetzt bist du dran!! Ich wünsch dir alles Gute!

LG, Betty
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