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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Februar 2018, 13:35 
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Registriert: Samstag 6. Januar 2018, 13:22
Beiträge: 23
Hallo Juli,

Zitat:
Gestern Abend waren wir noch wie betäubt und ferngesteuert, die Nacht war fürchterlich, ich hatte seit Ewigkeiten wieder Panikattacken, zwar nur kurze Episoden. Und jetzt ist alles noch viel schlimmer. Diese grenzenlose Traurigkeit gepaart mit Fassungslosigkeit und Leere. Und auch Angst, dass der Akohol sich doch noch Eintritt verschafft, wenn ich alleine bin, zum Beispiel. Sieht ja keiner, dann kann ich mir auch mal schnell "unbemerkt" die Dröhnung geben.


Nimmst du denn noch Baclofen und wenn ja, was ist deine Erhaltungsdosis, wenn ich Fragen darf?

Vg Hannes


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Februar 2018, 15:40 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Liebe Juli,

es fällt mir schwer - wie wahrscheinlich den meisten Leuten - Worte zu finden. Vermutlich weil es für solche Fälle keine wirklich tröstenden Worte gibt.

Sieh zurück, was du die letzte Zeit geschafft hast, besinne dich darauf, das ist doch nicht fort. Du kennst die Hilfen, um nicht heimlich zu trinken (z.B. hier schreiben, Notfalldosis), die "Forumskraftflatrate" und das "Seelenbepanthen" sind immer da.

Ich fühle mit dir und deinem Mann, denke an dich und schicke dir viel Kraft. Grenzenlose Traurigkeit, Fassungslosigkeit und Leere gehen vorbei.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Montag 19. Februar 2018, 10:14 
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Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Doch liebe Fallada,

du hast tröstende Worte gefunden. Danke!

Es spielt auch gar keine Rolle, was jemand sagt. Wir haben viel zu oft Angst davor nicht die richtigen Worte zu finden, oder was Falsches zu sagen.

Entscheidend ist es wahr genommen werden im Schmerz. Das Signal: "es ist mir nicht egal". Das hilft einfach. So habe ich mich gestern über ein aufrichtiges "Ach du Schxxx" gefreut. Ich hatte mich entschuldigt, warum ich mich in einer Angelegenheit gerade nicht engagaieren kann. Dieses betroffene, von Herzen kommende "Ach du Schxxx", hat mir gut getan und mir ermöglicht wieder aktiv zu werden.

In unserem Leben wird sich jetzt einiges ändern. Ich hatte ja Platz geschafft für Neues, nun kommt es, wenn auch ganz anders als erträumt.

Das alleine Sein werde ich durch Telefonate überbrücken. Da könnte ich zwar nebenbei. Werde ich aber nicht. Ich werde den Teufel tun und trinken. Betrunken, auch nur ganz leicht angetrunken kann ich weder für mich noch für meine Angehörigen so da sein, wie wir das jetzt alle brauchen.

Deine Zeilen geben mir Kraft. Ich danke dir von Herzen, liebe Fallada.

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Montag 19. Februar 2018, 10:45 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Juli

Ich bin tief berührt...
Worte zu finden in dieser Situation zu finden ist schwierig. Es ist die Konfrontation mit dem Unfassbaren. Ich möchte mich gerne dem Beitrag von Fallada anschliessen.

Aus eigener Erfahrung, die ich Dir hier weitergeben möchte: In sämtlichen durchlebten dunklen Stunden, als ich glaubte, das Universum bricht über mir zusammen stand schlussendlich ein Begriff, welcher uns offenbar in unser geheimnisvolles Dasein des Menschseins mitgegeben wurde: Er heisst "Hoffnung", eng verbunden mit einer Form von "Respekt und Demut". Fern von all den "menschengemachten Religionen"! Der Zauber einer klaren Sternennacht mit Blick in die Unendlichkeit und in die Geschichte unserer Herkunft überstrahlt manches... Vielleicht liegt diese verborgene Kraft in unseren Herzen in Form einer unendlichen Sehnsucht... Wir sind gefangen von den Gesetzen des materiellen Universums von Raum und Zeit. Aber mit einem Fuss stehen wir in einer "anderen" Welt, dort, wo Fragen zu Antworten werden können.

Verzage nicht, sei es noch so erschütternd. Ich denke an Dich und wünsche Dir viel Kraft auch dies zu überwinden.

GLG moon

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Montag 19. Februar 2018, 11:31 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Ach Moon,

danke für diesen gleichermaßen behutsamen, zarten, wie kraftvollen Beitrag, er gibt mir so etwas wie Urvertrauen.
Jetzt habe ich Tränen in den Augen, aber vor Dankbarkeit.

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Montag 19. Februar 2018, 12:19 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Ich denke ganz fest an DICH!

Ich habe keine Worte.
Du wirst auch durch diese dunkle Nacht der Seele durchschreiten. Wunderbar, dass Du die Kraft aufbringst dem falschen Freund zu widerstehen.

Alles Liebe
jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Montag 19. Februar 2018, 12:24 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Ich danke dir sehr. sehr liebe Jivaro,

ich glaube an die Kraft von guten Gedanken. Und ihr helft mir gerade ungeheuer.

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2018, 15:18 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Nach Tagen in Ruhelosigkeit und betriebsamer Hektik, vor mir war nichts sicher, was sich auch nur annähernd zum Aufräumen eignet. Ein Wunder, dass der Hund nicht im Kühlschrank gelandet ist, heute im Tal der Tränen und sooo müde.
Trotz allem unendlch froh, dass ich dem Impuls zu trinken nicht nach gegeben habe. Es wäre nicht beim Erleichterungsschluck zur Überbrückung geblieben. Ich hätte Fahrt aufgenommen und wäre längst im Ausnahmezustand: Angst, davor, dass es auf der Beerdigung alle merken, Angst vor Entzugserscheinungen, weil ich vor Ort nicht unbemerkt an Nachschub komme. Innerer Aufruhr, Schlaflosigkeit, Schuldgefühle ohne Ende, Schweißausbrüche, schlechtes Gewissen, Scham, das alles wiederum nicht aushalten können und betäuben. Alkohol ist ja ein Meister in der Inszenierung von schlechten Gefühlen.

Ein Ausrutscher zum jetzigen Zeitpunkt in der seelischen Verfassung wäre brandgefährlich gewesen. Dass ich nicht getrunken habe, auch das alleine Sein gut ging, gibt mir gerade sehr viel Frieden.

Der Kampf gegen den Alkohol lohnt sich. Gebt niemals auf.

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 09:06 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Juli
Juli hat geschrieben:
Dass ich nicht getrunken habe, auch das alleine Sein gut ging, gibt mir gerade sehr viel Frieden.
Ich kann hierzu nur Eines sagen: Grossen Respekt! Man muss schon einige Male das Tal tiefster Erschütterungen erlebt haben um dann nach dem beschwerlichen Aufstieg mit letzter Kraft auf dem nächsten Gipfel wieder einen neuen Sonnenaufgang zu erleben, der einem das Kraftpotential des Lebens wieder vor Augen führt!

In jeder Zelle, in jedem Molekül unseres biologischen Körpers, wurde uns eine wohl nie ganz zu entschlüsselnde Kraft mitgegeben. Das Abbild des ganzen "Seins". Eine sanfte Berührung des Unendlichen. Das "Echo des Werdens und Seins". Auf dass wir es erkennen mögen... Es ist und wird wohl auch ein nie ganz geklärtes Mysterium bleiben. Es ist die "angeborene" Kraft der Sehnsucht, welche uns in der begrenzten Zeit, die uns hier geschenkt wurde, forschen lässt und sie gibt uns Menschen die Kraft des (Über)-Lebens.

Liebe Juli, Du wirst auch diese Nacht wieder schaffen und erleben dürfen, dass es im Osten wieder hell wird...

Von Herzen, moon

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Donnerstag 1. März 2018, 09:11 
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Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Juli,

ich kann mich nur anschließen und dir meinen größten Respekt zollen für deine Klarheit und Konsequenz in schwieriger Zeit. Du hast genau erkannt und glasklar benannt, was passiert wäre, wenn du dich in dieser Situation wieder auf den Teufel Alkohol eingelassen hättest. Dass du widerstanden hast, macht dich nur noch stärker. Mit dieser Achtsamkeit und Wachsamkeit wirst du auch kommende Aufgaben ohne den tückischen Verführer meistern.

Herzlich grüßt
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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