Hallo krombi
Herzlich willkommen hier im Forum.
Ich habe mir Deine Vorstellung angeschaut und möchte als erstes auf ein paar Aussagen von Dir reagieren.
Zitat:
Ich trinke jetzt seit 12 Wochen keinen Alkohol mehr, davon seit 4 Wochen mit Baclofen.
Zitat:
Ich habe immer nur abends getrunken, zwischen 4-8 Halben und dann kalt entzogen.
Ich möchte aufgrund dieser Aussagen die Meinung vertreten, dass Du mit dieser Trinkmenge und einer Pause von 8 Wochen ohne Hilfsmittel nicht in die Kategorie der körperlich Abhängigen gehörst. Wirkliches Craving spielt sich bei Dir höchstens im Kopf und in der Seele ab, nicht aber im Körper. Daher auch meine Empfehlung an Dich einen medizinischen Checkup zu machen.
Körperliche Abhängigkeit hat ein anderes Bild. Ich kann dies hier sagen, da ich für eine kurze Zeit (Monate) in diese Phase abgerutscht bin. Gemäss dem Bild, welches Federico beschrieben hat. Dauerpegel, welcher schon am Morgen früh nach dem Aufstehen wieder "nivelliert" werden musste. Manchmal reichten 5 dl Bier, manchmal musste ich das ganze noch etwas frisieren mit einem Schluck Hochprozentigen... Warum ich dies tat? Weil meine ohnehin schon vorhandenen Kreislaufprobleme ohne den entsprechenden Pegel noch unerträglicher wurden. Sinnigerweise hatte ich diese nebst anderen Symptomen mit Alkohol als Medikament zu "behandeln" begonnen.
Bei körperlichem Craving ist es sehr schwierig einfach eine Pause von 8 Wochen einzulegen... ich habe es damals jedenfalls höchstens eine kürzere Zeit mit stärkster Willensanstrengung und innerer Pein geschafft. Dies auch nur aufgrund einer von aussen kommender Drucksituation ("das Messer am Hals...").
Was ich jedoch aus diesen Zeilen lese
Zitat:
Danach hatte ich sogar das Gefühl dass selbst von einem Schluck Wein in der Sosse eines Festessens mein Kreislauf zu spinnen beginnt.
tönt für mich nach einer verborgenen Angst in Dir.
Anyway, zum MT gehe ich mit anderen absolut einig. Mach keine Experimente mit Alk und Bac. Zwischen einem Ausrutscher oder konstantem MT unter Bac ist ein Riesenunterschied.
Bac hat aus meiner Erfahrung über eine Dauereinnahme von 21 Monaten noch ganz andere Wirkungen als dass Dich das wirkliche Craving vergisst.
Ich habe auf eine subtile Art und Weise Achtung gewonnen vor dieser Substanz oder sagen wir mal, Respekt vor ihrer Wirkung. Sie kann Dich auf den Weg zu Dir selber bringen und gibt Dir die Chance Dein vorgegebenes Lebensprogramm zu realisieren. Mag etwas hochgestochen tönen aber noch heute stehe ich zu meiner Ansicht aus der Bac-Anfangszeit:
Baclofen ist für mich persönlich die "rote Kapsel" aus dem Matrix-Film. Mit all den dortigen Konsequenzen...
Und genau dieses Potential mit MT zu schwächen wäre für mich wie eine "Vergewaltigung" der Wirkung...
Nun, ich glaube Du hast verschiedene Stimmen aus dem Forum gehört und kannst nun diese Gedanken "einwirken" lassen. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und was wichtig ist, die nötige Geduld für Deine Therapie.
LG moonriver