Hallo!
Ich bin neu hier. Bin zwar schon seit 3-4 Wochen registriert, aber habe mir erstmal
das Buch gekauft, hab mich hier eingelesen und viel gegoogelt und mich vor der Vorstellung hier gedrückt
So nun zu mir. ich bin 36. Jahre alt.
Das erste Mal Alkohol getrunken hab ich mit 15. Seit dem dann regelmäßig jedes Wochenende beim feiern. Geschmeckt hat´s mir eigentlich. Aber die Wirkung ....,
der Alkohol hatte von Anfang an eine Funktion für mich. Die anderen wurden lustig .... und ich? Ich konnte mich endlich "normal" fühlen und den Kopf entspannen.
Habe seit der Kindheit eine soziale Phobie (wusste ich aber damals noch nicht), deswegen war der Alkohol schon immer ein Mitte für mich um in der Gruppe zu funktionieren.
Das ich wirklich ein Problem habe, bzw. süchtig bin, hm..., denke das begann so vor 15 Jahren. Ich hab dann das erste Mal alleine zu Hause Bier getrunken, erst 1x die Woche, dann natürlich immer öfters. Irgendwann war ich dann bei jedem 2. oder 3. Tag trinken, die Menge hat sich natürlich auch sehr gesteigert.
Ich habe Jahre der Psychotherapie hinter mir und eine psychosomatische Reha.
Habe aber nie dabei erwähnt daß ich ein Alkoholproblem habe. das wollte ich ja schließlich selbst nicht wahrhaben. ich hab immer gedacht, wen die meinen Kopf in Ordnung bringen dann muss ich auch nicht mehr trinken.
Aber wie das so läuft, ist auch bei mir die Lösung Alkohol zum Problem geworden.
Nach dem gefühlten tausendsten Versuch es alleine zu schaffen (nur heute nochmal saufen, morgen hör ich ja auf! .... ja, ja
), habe ich mir Hilfe gesucht.
War 2011 in Langzeitreha für 21 Wochen. In der Reha lief´s super. Zu Hause dann leider nicht mehr. Trinke seit dem wieder genau soviel wie vorher, so alle 2 -4 Tage.
Ich kann dann auch nicht aufhören wenn ich erstmal angefangen hab. Erst wenn ich wirklich fast ins Bett kippe.
Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich komischer Weise nie und nur minimal erhöhte Leberwerte. Konnte sich mein Arzt auch nie erklären bei meiner Trinkmenge.
Obwohl ich seit 4 Jahren Antidepressiva nehme (Venlafaxin 150mg/d).
Ich gehe seit Januar wieder zur Suchtberatung und teilw. auch zur SHG. Aber da gehe ich nicht gerne hin. Der am "kürzesten" Trockene ist das erst seit 4 !!! Jahren. Und ich werd immer wieder gefragt warum ich denn jetzt noch nicht wieder ganz aufgehört hab. Da komme ich mir total blöd vor.
So, nun hab ich vor kurzem von Baclofen gelesen und hab endlich wieder Hoffnung nach dem ich eure Erfahungen hier gelesen habe. Hoffe ich finde jemanden der mir das auch verordnet.
Ansonsten hab ich einen Antrag auf die zweite stationäre Reha gestellt. Habe aber leider noch keine okay von der Rentenversicherung.
Ich würde die Reha trotzdem gerne machen, weil ich trotz das ich nicht trocken geblieben bin, sehr viel in der ersten über mich gelernt hab. Ich kann es nur meistens nicht anwenden, denn nachdem ich getrunken hab geht mir´s zwar nie körperlich schlecht aber psychisch und dann mag ich am liebsten die nächsten 2 Tage nicht vor die Tür gehen.
Wenn nur dieser "sch..." Suchtdruck endlich weg wäre, könnte ich endlich beginnen mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Vor allem hätte ich dann endlich die Kraft dazu, so raube ich sie mir ständig durch mein Trinken jedes mal wieder aufs Neue.
So, das erst mal zu mir. Bin froh euch hier gefunden zu haben.
LG Sammy