Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:19 
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Registriert: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:05
Beiträge: 9
Wohnort: Balingen
Hallo miteinander,

Ich bin männlich, 41 Jahre alt, aus sozial gefestigten Verhältnissen, bin im gehobenen Management eines internationalen Unternehmen tätig und bin alkoholkrank.

Seit über 10 Jahren erhöht sich mein Alkoholkonsum stetig. Ich trinke nur abends, ursprünglich "zum runterkommen", mittlerweile ist es Gewohnheit und ich trinke zu besten Zeiten 5-6 Bier am Abend oder auch mal ne Flasche Wein, nachdem ich mir schon 2 Bierchen gegönnt habe.

Ich war ein sehr sportlicher Mensch, habe mich gesund ernährt. das ist im Laufe meiner Trinkkarriere aber immer weniger geworden.

Ich habe selbst, ohne ärztliche Hilfe, mehrfachversucht, total abstinent zu leben, manchmal schaffe ich 3 Tage, das Maximum lag bei 5 Monaten. Aber es kam immer wieder der Rückschlag. der Drang war zu groß.

Nun habe ich von Baclofen gehört. Mein Arzt hält nichts davon, empfiehlt mir nen betreuten, stationären Entzug. aber soweit bin ich noch nicht. Ich möchte eine Therapie mit Baclofen versuchen.

Ich hoffe, hier in diesem Forum Tipps zubekommen. Wo finde ich Ärzte, die dies unterstützen?

LG
Leo


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:55 
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Lieber Leo,

willkommen hier !
In deiner Vorstellung finde ich mich wieder. War lange in verantwortlicher Position in der Chemischen Industrie tätig, habe aber meinen Job -nicht nur wegen meiner Alkoholkrankheit- verloren.

Baclofen eröffnete mir einen Weg (weitgehend) ohne Alkohol auszukommen.
Wenn du mir in einer PN deinen Wohnort nennst, kann ich dir vielleicht einen Arzt in deiner Nähe benennen.

Ansonsten : Schau dich um hier, nutze dazu auch die "Suche"-Funktion (ganz oben).
Und schau mal nach "Königsweg".

Ist bei dir vielleicht "Überforderung / Nichtanerkennung / Nichtwertschätzung" ein Thema ? Bin gespannt...

Liebe Grüße, Werner

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 00:21 
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Registriert: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:05
Beiträge: 9
Wohnort: Balingen
Hallo Werner,

Freut mich, von Dir zu lesen. Ich muss noch ergänzen, dass, als ich angefangen habe, "etwas" mehr zu trinken, tatsächlich in einer Situation war, in der ich überfordert war. Ich war damals selbständig tätig, ging erst richtig gut, kam dann aber in ein eher negatives Fahrwasser und bin mit der Firma in finanzielle Schwierigkeiten gekommen, die vor knapp 5 Jahren in der Insolvenz endeten.
Damals hatte ich über Monate schlaflose Nächte, hatte richtige Existenzängste.

Seit 4 Jahren bin ich Arbeitnehmer, hab mich wieder ganz ordentlich hochgearbeitet und in meiner jetzigen Position fühle ich mich sehr gut, mein positives Wesen (welches ich trotz allem noch ausstrahle) und mein Erfolg in der Firma lassen mir Anerkennung zukommen, daran fehlt es momentan nicht, war aber auch schon anders, nach meine Insolvenz. Habe mich damals so nutzlos gefühlt, als Versager.

Aber trotz meiner recht komfortablen beruflichen und auch sozialen Situation, trinke ich. Meine Frau und ich sehen uns nur am Wochenende. Unter der Woche bin ich entweder allein zu Hause oder beruflich unterwegs.

Ich schreib Dir als PN, woher ich komme.

Gruß,
Leo


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 00:52 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo LeoMartini

Herzlich willkommen im Forum!

Eine gute Entscheidung hast Du getroffen. Den Weg mit Baclofen zu versuchen kann Dir ganz neue Dimensionen Deines Lebens eröffnen. Es bringt Dich in Deine Mitte und kann ebenfalls alte und unnötige Ängste helfen aufzulösen.

Damit Dir der Einstieg etwas einfacher fällt, hier noch der Hinweis auf die Grundlagendokumentation:

All you need

Ein wichtiger Faktor ist Geduld zu haben mit dieser Therapie. Und wenn dann noch der tiefe innere Wunsch nach der Befreiung vom Alkohol dazukommt hast Du beste Chancen zu gewinnen. Den Weg zu einem neuen Leben...

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 13:19 
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11
Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Hallo LeoMartini

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Ja, viele hier kennen Deine Situation. Aber – Anerkennung und guter sozialer Status ist kein Garant für gewollte Abstinenz.

Für mich ist Sucht auch Sehnsucht. Du vermisst wahrscheinlich etwas tief in Dir, was jenseits von Job und Familie liegt.
Baclofen ist nur eine Hilfe, aber kein Wundermittel. Versuche den Weg mit Baclofen zu gehen, es lohnt sich.

Liebe Grüße Volker

_________________
„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 19:46 
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Hallo Leo,

warst du eine "Eintagsfliege" ? Ich habe noch keine PN von dir bekommen.
Ich hoffe, es geht dir gut.
Wenn nicht, melde dich. Wir versuchen dir dann zu helfen.

LG, Werner

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Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Freitag 12. Dezember 2014, 00:19 
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Registriert: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:05
Beiträge: 9
Wohnort: Balingen
Hallo miteinander,

Ich bin recht neu hier, habe in der Zwischenzeit auch viele Beiträge gelesen. In meiner Vorstellung habe ich Euch erzählt, dass ich seit über zehn Jahren einen gesteigerten Alkoholkonsum "pflege". Es ist Zeit, etwas mehr über mich zu erzählen:

In meiner Studienzeit gab es natürlich auch ein Partyleben, dem ich nicht abgeneigt war. Ich war viel mit den Kumpels unterwegs und es wurde auch recht viel getrunken. Eigentlich war das "normal" - dachte ich.

Es war auch in dieser Zeit, als ich zum ersten Mal, als ich nicht unterwegs war, zu Hause mir alleine ein paar Bierchen genehmigt hatte. Da hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen. Über Jahre hab ich das auch nicht mehr gemacht, aber irgendwann, ich war studientechnisch und jobtechnisch öfters in neuen Umgebungen, wurde es mehr und häufiger. Im Nachhinein bin ich der Überzeugung, dass ich mich alleine gefühlt habe.
Ich hatte zwar oft Kumpels und Bekannte um mich herum, aber richtig glücklich war ich selten. Da kam dann mein Freund Alk gerade richtig und auch immer öfter.
Auch in meinem Freundeskreis wird recht viel getrunken. Meine engsten Freunde sind meine Jugendfreunde. Mittlerweile sind wir in Deutschland verstreut, zwei in USA, einer in China, es verbindet uns immer noch eine dicke Bande. Ich muss nicht speziell erwähnen, was passiert, wenn wir uns hin und wieder treffen..., es wird ordentlich gefeiert.

Im Laufe der Zeit habe ich selber mehr in mich hineingehört, habe bemerkt, dass ich in einenStrudel der Sucht geraten bin, tue mich auch heute noch schwer, dies entsprechend zu kommunizieren.

Ich habe vor 4 Jahren den Schritt zu eine Psychologen gewagt, der in einer Gesprächstherapie meinen Sehnsüchten (Sucht), auf den Grund gehen wollte. Ich habe in dieser Zeit zu vielen Dingen meine Sichtweise verändert, da ich auch mich deutlich besser kennengelernt habe, aber zu einer Abstinenz hat es nicht geführt. Ich habe weitergetrunken.

Ich versuche laufend mein trinkverhalten zu analysieren, will der Sache selber auf den Grund gehen. seither schaffe ich immer wieder, über Tage, Wochen, Monate nichts zu trinken, aber irgendwann bin ich wieder einem Punkt, an dem ich weiß, dass der nächste Schluck kurz bevor steht - the Way of no return. Dann geht das Ganze wieder von vorne los. Trinke dann wieder über Tage, Wochen fast täglich.

Ich will das nicht mehr! Ich will das ändern, aber es kostet sehr viel Kraft.

Ich habe heut vor einer Woche zum letzten Mal Alkohol getrunken. Bisher habe ich kein Verlangen danach, habe Angst, dass es aber wieder über mich kommt.

Cheers,
Leo


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Freitag 12. Dezember 2014, 09:57 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Lieber Leo M.,

hast Du Werners Rat befolgen können?

Viele hier merken, dass unter Baclofentherapie, "cravingfrei", psychotherapeutisch erarbeitete Inhalte besser genutzt werden können, da der Suchtdruck minimiert bzw. komplett unterdrückt ist.

These von Olivier Ameisen: Alkoholismus ist symtomgebunden, ist der Patient cravingfrei, ohne Suchtdruck, trinkt er nicht. Das klingt einfach, versuche es doch. In 1-2 Wochen merkst Du, ob der Weg mit Baclofen der Richtige für DICH ist. Wichtig ist nur, dass Du eine Veränderung willst und bereit bist Dich auf eine regelmässige Medikamenteneinnahme einzulassen.

Alles Gute
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Freitag 12. Dezember 2014, 11:53 
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11
Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Lieber Leo,
LeoMartini hat geschrieben:
Ich versuche laufend mein trinkverhalten zu analysieren, will der Sache selber auf den Grund gehen..

Ich habe in den vielen Jahren, in denen ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe herausgefunden, dass gerade (hoch)intelligente Menschen versuchen, das Thema Sucht rational und kognitiv anzugehen.

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass (Sehn)sucht ein Gefühlzustand ist. Es ist m.E. die Suche nach dem EIGENEN ICH. Defizite, Ängste, Sehnsucht nach Anerkennung waren (sind) meine Themen.
Rational kam ich da nicht weiter – ich musste lernen, mein Leben emotional in den Griff zu bekommen. Wäre Sucht rational begründet, gäbe es wahrscheinlich dieses Forum nicht.

Dieser Selbstfindungprozess ist individuell und auch nicht von heute auf morgen zu erreichen und JA – er kostet viel Kraft.

Baclofen hat mir die Tür geöffnet – den Weg dahinter musste ich selber gehen.

Versuche es mit Baclofen, verlieren kannst Du nichts – nur gewinnen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut, diesen Weg zu beschreiten.

Liebe Grüße Volker

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George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: Cheers miteinander
BeitragVerfasst: Freitag 12. Dezember 2014, 20:33 
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Registriert: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:05
Beiträge: 9
Wohnort: Balingen
Cheers miteinander,

Vielen Dank für Eure Zusprüche. Ich habe für Dienstag nächster Woche einen Termin bei einem Arzt, der mir von Euch (Federico & Werner) empfohlen wurde. Bin sehr gespannt, ich halte Euch auf dem Laufedem.

@ All: Ich bin mir absolut sicher, dass ich diesen Weg gehen möchte und werde.

Mein Vater ist dieses Jähr gestorben. Meine Mutter hatte seit meiner Kindheit ein Alkoholproblem, hat aber nie aktiv etwas dagegen getan, da Papa (ich liebe ihn auch heute noch), die Krankheit nie akzeptiert hatte ("das ist nicht wahr"). Papa war Unternehmer und war meist im Office.

Mama war, nach Zusammenbruch, nach Papa's Tod, von unserem Hausarzt 4 Wochen in "die Geschlossene" eingewiesen worden. habe sie da öfters besucht. Da will ich nicht hin! Habe sie selber in die Klinik begleitet. War besch.....

Habe nächste Woche am Dienstag einen Termin bei einem Arzt, der mir hier im Forum empfohlen wurde. Werde Euch auf dem Laufendem halten. Hoffe, dass er mir BAC verschreibt. Ich will es auf jeden Fall probieren.

@ Volker: vielen Dank, dass Du mich als intelligente Person definierst. Bin ich eigentlich auch, aber das macht mir auch Kopfzerbrechen, dass ich als halbwegs intelligenter Mensch nichts gegen meine Sucht tun kann, außer mal ein paar Tage, Wochen, Monate abstinent zu Leben, ohne Rückfall.

Erst hier im Forum fällt mir auf, dass ich nicht alleine bin, das tut gut. Welche Erfahrungen habt Ihr selber mit BAC?

LG, Leo


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