Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 17:53 
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Registriert: Freitag 3. April 2015, 22:05
Beiträge: 41
Hallo zusammen,

ich bin Becky, ich bin neu hier, und ich möchte mich Euch vorstellen. Ich bin 49 Jahre alt und lebe in Berlin. Ich bin auf das Forum gestoßen auf der Suche nach einer Selbsttherapie, genauer gesagt, auf der Suche nach Distraneurin für einen Entzug auf eigene Faust. Ich bin seit rund 30 Jahren mit Alkohol „unterwegs“. Alkohol gehörte bei uns zuhause und dann in meinem weiteren Leben immer dazu.

Ich leide seit meiner Pubertät unter Angstzuständen, die ich später auch, da war ich schon über 30, mit Hilfe von Therapie unter Kontrolle bringen wollte. Daraus folgten 5 Jahre auf der Couch in Psychoanalyse und eine ambulante Therapie. Ich leide unter einer Sozialphobie, an deren Beginn ich mich leider nicht mehr erinnern kann. Ich habe zwar Gedanken an meine Kindheit, aber in meiner Erinnerung war ich immer allein und dann konzentriert und eins mit mir, an ein physisches Zusammensein mit anderen habe ich wenig Erinnerung. Wenn ich länger mit Menschen in einem Raum zusammen bin, außer mit jenen, die ich „gewohnt“ bin, überkommt mich ein körperliches Unwohlsein. Das ist beruflich nicht gerade förderlich, trotzdem habe ich es geschafft, 24 Jahre lang in meinem Beruf gut zu bestehen. Ich hatte mir das Marketing ausgesucht, natürlich nicht der Hit, wenn man so ein Problem hat, wahrscheinlich hätte ich eher Bibliothekarin werden sollen (kein Witz, im Recherchieren bin ich echt gut), aber irgendwie hat es mich angestachelt, „kontraphobisch“ sozusagen.

Mein ständiger Wegbegleiter war Alkohol, der es mir ermöglicht hat, zu entspannen und abzuschalten. Geraucht habe ich auch wie ein Schlot, Anfang 30 aber dank Allen Carr aufgehört, um dann, 9 Jahre später, in der Rehaklinik in platter Suchtverlagerung wieder damit anzufangen. Seit einem halben Jahr bin ich auf E-Zigarette, was wenigstens die Nikotinsucht befriedigt, aber nicht die anderen Nebenwirkungen aus der Verbrennung des Tabaks hat, und es stinkt nicht so erbärmlich aus kalten Aschenbechern.

Ich war 24 Jahre berufstätig, aber dann ging das Projekt flöten, für das ich übernommen worden war, und so wurde ich betriebsbedingt entlassen. Nichts Ungewöhnliches heutzutage, für mich aber das erste Mal in meinem Berufsleben. Dann hatte ich einen Freizeitunfall, der mich 1 Jahr außer Gefecht gesetzt hat (ich schätze, mein Leben will mir was sagen), und so bin ich seit 2013 arbeitslos. Die letzten 2 Jahre haben mich sehr entschleunigt, allerdings habe ich auch meinen Alkoholkonsum stark erhöht.

Vor rd. 10 Jahren habe ich einen klinischen Entzug gemacht und war danach 3 Monate in einer Reha-Klinik, dann in einigen Selbsthilfegruppen, die ich allerdings nicht lange ertragen habe. Irgendwie ging es immer nur darum, wer die schlimmere Geschichte hat, eine Art Wettbewerb. In einer war sogar der Gruppenleiter mehrfach rückfällig und betrunken in der Gruppe. Und nach einer Weile hatte ich das Ganze über, weil ich natürlich nicht so punkten konnte wie die schweren Fälle. Ich war ja nur eine „funktionierende“ Trinkerin, die offensichtlich noch nicht einmal mehr vom Verlust sämtlicher sozialer Kontakte bedroht war und nicht quasi ganz auf die Gruppe und Gesellschafts-Abstinenz angewiesen.

Ich will in keine Klinik mehr und keine weitere Gesprächstherapie, vielmehr möchte ich mich mit Menschen austauschen und Beistand bei denen suchen, denen es genauso geht wie mir, die nachvollziehen oder verstehen können, dass man ein Leben hat, das nach außen recht normal wirkt, aber im Innern von der Sucht bestimmt und zerstört wird.

Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, und wie so oft in meinem Leben ändert ein Zufall die Richtung. Ich lese gerade Dr. Ameisens Buch, und es gibt mir so viel Hoffnung, dass vielleicht doch eine Heilung in Sicht ist, dass ich nicht für den Rest meines Lebens mit „Suchtdruck“ herumlaufen muss, um zu überleben. Ich bin dabei, einen Arzt/Ärztin in Berlin zu finden, mit dem/der ich eine Therapie mit Baclofen machen kann. Federico hat mir da schon sehr engagiert „erste Hilfe“ geleistet. Aber sehr würde ich mich über Eure Hilfe freuen, wenn ich diesen neuen Weg gehe, und ich freue mich sehr darauf! Raus aus dem Sumpf!

Herzliche Grüße, Becky


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 18:46 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Becky,

ein herzliches Willkommen hier! Ich empfehle Dir in jedem Fall einen Versuch mit Baclofen!
Nach allem was Du schreibst, bist Du hier, bzw. beim Baclofen, punktgenau "richtig".

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft und Geduld!
Ich bin sicher, Du hast diesen Rat auch schon von Federico erhalten!

Alles Liebe, einen guten Start

jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 19:03 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Becky

und herzlich willkommen im Forum!

Wenn ich Deine Geschichte so lese, kann Bac bei Dir eine gute Lösung sein.

Da ich nicht weiss, was Du bereits an Unterlagen erhalten hast, hier noch der Link zu unseren Grundlagendokumenten. Diese können Dir auch für einen kommenden Arztbesuch dienlich sein.

All you need

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Erfolg mit dem Finden eines geeigneten Arztes und einen guten Einstieg in diese Therapie. Unterstützung durch das Forum hast Du auf Sicher!

Stelle ruhig Fragen und greife auf einen riesigen Schatz an Diskussionen im Forum zurück. Ganz oben in der Menüzeile hat es eine Suchfunktion des Forums.

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 19:23 
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Registriert: Freitag 3. April 2015, 22:05
Beiträge: 41
Lieber Moonriver,

vielen Dank für Dein Willkommen und die nützlichen Informationen!Und auf die Erfahrungen meiner neuen "Mitstreiter" greife ich gerne zurück und werde bestimmt noch viele Fragen haben.

Ich hatte eben auch Jivaro geantwortet, aber meine Antwort erscheint nicht im Thema (habe auf "Absenden" gedrückt, aber es scheint nicht angekommen zu sein oder hat sich unglücklich überschnitten). Naja, übe noch, verdammte Technik .... :-)

Herzliche Grüße,
Becky


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 19:36 
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Registriert: Freitag 3. April 2015, 22:05
Beiträge: 41
Liebe Jivaro,

so, noch ein Versuch: vielen Dank für das prompte Willkommen hier im Forum! Ja, ich denke auch, dass ich hier goldrichtig bin und bin froh, nicht mehr allein unterwegs zu sein. Manchmal kümmert sich das Leben doch mehr um einen als man denkt.

Geduld zu haben wird sicher eine Herausforderung, "GGG" eben, aber bestimmt nicht so kraftraubend wie das Trinken selber, das "verspricht", meinen Akku in nicht allzu ferner Zukunft vollständig auszusaugen.

Das Buch von Dr. Ameisen habe ich mit Begeisterung gelesen und bin sehr zuversichtlich. Die Arztsuche ist auch eine Herausforderung in Berlin, da Termine bei niedergelassenen oder Klinikärzten (Psychiatern/Neurologen) oft nur mit wochenlangem Vorlauf zu kriegen sind. Habe morgen einen Termin bei meiner Hausärztin und hoffe, sie kann mit dem Thema etwas anfangen. Sie weiß um meine Alkoholsucht, ich muss also nicht bei Null anfangen. Ich bringe ihr auch das Buch von Dr. Ameisen mit und die "Baclofen Black Box", mehr kann ich noch mit Links aus dem Forum-Fundus ergänzen, wenn ich sie motivieren kann, mir Baclofen zu verschreiben. Hoffentlich klappt's! Ich melde mich, wie's weitergeht.

Schön, hier zu sein, und herzliche Grüße,
Becky


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 19:54 
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Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Zitat:
möchte ich mich mit Menschen austauschen und Beistand bei denen suchen, denen es genauso geht wie mir, die nachvollziehen oder verstehen können, dass man ein Leben hat, das nach außen recht normal wirkt, aber im Innern von der Sucht bestimmt und zerstört wird.

Rein in die gute Stube, Becky :) , das klingt doch nur allzu vertraut. Es gibt sehr viel mehr Menschen wie dich, als die gängigen Alkoholiker-Schemata glauben machen. Wenn Baclofen Angst und Craving zurückgehen lässt, kann umso leichter auch das Suchtverhalten verändert werden.

Ich wäre, wenn ich dich so erstmals lese, nicht weiter erstaunt, wenn deine Ärztin dir morgen gut zuhört.

Willkommen und lg

Lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 20:06 
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Registriert: Freitag 3. April 2015, 22:05
Beiträge: 41
Liebe Lisa,

Danke! Fühle mich schon sehr wohl in der guten Stube! Und ja, ich weiß, dass die Dunkelziffer bei Leuten "wie uns" sehr groß ist, und die gängigen Alkoholiker-Schemata bringen mich immer wieder auf die Palme. Und ich bin auch immer wieder erstaunt, wie wenige Ärzte mit dem Thema Alkohol wirklich etwas anfangen können. Einige scheint es sogar verlegen zu machen - und das bei einer Volkskrankheit! Naja, jetzt bin ich ja hier!

Ich hoffe sehr, dass meine Ärztin mir morgen gut zuhört, und mir dann mit Baclofen hilft. Drück mir die Daumen.

Liebe Grüße, Becky


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 21:27 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Becky
Becky hat geschrieben:
aber meine Antwort erscheint nicht im Thema (habe auf "Absenden" gedrückt, aber es scheint nicht angekommen zu sein oder hat sich unglücklich überschnitten)
Gerne gebe ich Dir noch einen Hinweis, denn als Newcomer "verlor" ich einmal einen langen Beitrag im Nirvana... Der Grund: wenn längere Zeit im Forum selber keine Aktion von Dir erfolgt, wirst Du automatisch ausgeloggt. Dies kann einerseits erwünscht sein, andererseits aber in diesem Fall ärgerlich. Abhilfe: Entweder den Artikel im Word oder einem Editor schreiben und dann als Antwort hineinkopieren oder so alle 5 Minuten auf den Button "Vorschau" drücken. Dann weiss die Software, dass Du noch da bist ;)

Für Deinen morgigen Besuch bei der Ärztin drücken Dir sicher alle die Daumen...

LG
moonriver

_________________
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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Montag 13. April 2015, 23:08 
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Registriert: Freitag 3. April 2015, 22:05
Beiträge: 41
Vielen Dank, Moonriver, so wird's gewesen sein. Habe mir mit dem Formulieren der Antwort Zeit gelassen, und werde nächstes Mal die sichere Variante über einen Editor versuchen - Danke für den Tip!
Ich melde mich, wie es morgen gelaufen ist,
Dir noch einen schönen Abend,
LG Becky


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 Betreff des Beitrags: Re: Becky stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 14. April 2015, 09:16 
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17
Beiträge: 354
Hallo Becky,

auch ich möchte Dich kurz willkommen heißen und Dir Mut machen. Ähnlich wie Du bin ich seit frühester Jugend mit König Alkohol gewandert, über 40 Jahre lang und das nicht zu knapp. Alle üblichen Maßnahmen erfolglos und im letzten Moment die Entdeckung von Baclofen und die Wende. Hat zwar auch nicht auf Anhieb geklappt, aber ab da ging es endlich deutlich aufwärts und heute bin ich "raus aus dem Sumpf".

Es funktioniert wirklich - wenn der ehrliche Wunsch und die notwendige Geduld vorhanden sind. Ich wünsche Dir viel Erfolg!

LG tom

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Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.


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