Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: delfo
BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 11:48 
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Registriert: Sonntag 14. März 2010, 18:11
Beiträge: 43
Dankeschön zunächst für die freundliche Admin-Begrüssung!

Warum bin ich hier?
Natürlich trinke ich zuviel und will daran etwas ändern, ob moderates Trinken oder Abstinenz dabei herauskommt, weiss ich nicht. Es wird sich entwickeln.
Olivier Ameisens Buch habe ich gerade gelesen und auch die verschiedenen Presseveröffentlichungen sowie eine Menge Forumsbeiträge. Ich will Baclofen versuchen und bin gespannt, ob mein Hausarzt mir das womöglich auf Kassenrezept verschreibt, einen Neurologen gibt es in dem kleinen fränkischen Ort, in dem ich wohne nicht.

Was verspreche ich mir vom Forum?
Zunächst will ich sagen, wieviel ich trinke: es ist eine Flasche Wein pro Tag, jeweils am Abend, ein Glas zum Mittagessen kommt dazu. Und das seit 20-25 Jahren. Keine scharfen Sachen.
Ich hoffe herauszufinden, ob Baclofen das Richtige für mich ist und welche Dosierung für mich passt. Dies vorwiegend im Hinblick auf die sonstigen Macken, die ich habe.
Da ist zuerst mein Herz zu nennen,eine lange Geschichte mit
Herzrasen, bedrohlichen Rhythmusstörungen, Ablationen und Schrittmacherimplantation. Für Herz und Blutdruck brauche ich Bisoprolol, Flecainid, ASS 100 und Lisinopril. Wenn ich mehr trinke, bekomme ich wieder Rhythmusstörungen, die ich mit einer höheren Dosis Flecainid dämpfe.
Depressiv bin ich auch, habe vor einigen Jahren Citalopram (Serotoninwiederaufnahmehemmer) genommen, nach meiner Scheidung wieder ausgeschliffen, weil glaubte es nicht mehr zu brauchen. Aber ich komme nicht ohne etwas in der Richtung aus. Habe dann nach ein paar Jahren wieder Citalopram bekommen, es wirkt ja nach ein paar Wochen, aber wegen unerwünschter Nebenwirkung wieder abgesetzt. Jetzt behelfe ich mich mit Johanniskraut mit nicht ganz befriedigendem Ergebnis.
Wenn sich Baclofen nicht mit Blutdrucksenkern verträgt, kann ich vielleicht das Lisinopril weglassen und Baclofen übernimmt dessen Aufgabe?
Wenn ich durch Baclofen weniger oder garnichts mehr trinke, kann ich das Flecainid reduzieren.
Wird sich meine Stimmung durch Baclofen aufhellen, so dass ich keine anderen Antidepressiva mehr brauche?
Ich weiss, ihr werdet sagen, dass mein Arzt das beantworten muss (welcher Arzt weiss das?). Aber ein wenig, hoffe ich hier zu erfahren.
Jedenfalls werde ich berichten, wenn ich weiter bin.


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 12:12 
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17
Beiträge: 575
Hallo Delfo

herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich denke, dass viele Deiner Fragen schon durch das Lesen der verschiedenen Beiträge zumindest ansatzweise beantwortet werden können.

Bin gespannt auf Deine Erfahrungsberichte.

Viel Erfolg und Grüsse
Emelie


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 Betreff des Beitrags: Re: delfo
BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 12:34 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo delfo,

herzlich willkommen bei uns und danke für Deine ausführliche und nette Vorstellung. Du hast ja etliches auf dem Herzen. Vielleicht nutzt es Dir, wenn ich einige Parallelen zu Dir aufführe und vor allem, wie sich meine Probleme diesbezüglich gelöst haben.
Ich habe selber mit Hypertonie und grenzwertiger Tachycardie zu tun (gehabt). Behandelt habe ich das mit einem Betablocker (Bisoprolol 3,75 mg). Auch bin ich immer wieder wg Depressionen behandelt worden. Neben PT auch tw. mit einem Antidepressivum.
Schon nach einigen Tagen ohne Alkohol und unter Baclofen hat sich mein Blutdruck in den Normalbereich verschoben, so daß ich Bisoprolol auf 2,5 mg reduzieren konnte. In dem Zusammenhang: Blutdrucksenker vertragen sich schon mit Baclofen, es kommt bei gleichzeitiger Einnahme nur zur Wirkungsverstärkung der RR-Senker, was ja möglicherweise nicht unerwünscht ist.
Was meine Depressionen betrifft, kann ich mir nicht vorstellen wieder in ein Loch zu fallen. Ich möchte sogar schreiben, daß ich mich noch nie über einen längeren Zeitraum so befreit und gut gefühlt habe wie in den letzten Wochen.
Natürlich werde ich Dir auch sagen, daß Du mögliche Reduzierungen Deiner Medikamente mit Deinem Arzt besprechen mußt.
Apropos Arzt: Ein "Kassenrezept" wird er Dir nicht ausstellen dürfen/können. Er wird Dir, wohlwollend und ergebnisorientiert hoffentlich ein Privatrezept ausstellen.
Ich wünsche Dir einen guten Start. Man liest sich.

LG
Obelix


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 13:22 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
hallo Delfo,

selbstverständlich brauchst Du bei dieser komplizierten Ausgangssituation ärztlichen Rat. Der beste Ratgeber wäre da natürlich ein Kardiologe mit Baclofen-Erfahrung. Spaß beiseite, versuche es erstmal telefonisch oder per email in Deiner Umgebung mit den Ärzten vor Ort. Wenn Du damit zu keinem Ergebnis kommst, ziehe die Kreise größer. Mit Deinem Hausarzt könntest Du ebenfalls reden, die Wirkungsweise und evtl. Wechselwirkungen sind ja bekannt und wenn er das Medikament nicht kennt, kann er sich darüber informieren.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 14:12 
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23
Beiträge: 209
Wohnort: Berlin
Herzlich Willkommen im Forum.
Interessant, dein Alkoholkonsum entspricht in etwa meinem früheren.
Es ist meistens so, dass Drogen Depressionen verstärken. Besonders, wenn sie regelmäßig eingenommen werden und noch schlimmer, wenn man davon abhängig geworden ist. Nimm mal eine XTC (jaja, wir waren alle mal jung), wenn du depressiv bist und du wirst diesen Verschlimmerungseffekt ziemlich schnell merken. Das ist bei Alkohol nicht anders.
Ich hatte auch jahrelang immer wieder monatelange depressive Phasen, die ich mit Alkohol therapiert habe. Johanniskraut, Flouxetin, Citalopram und Paroxetin haben bei mir außer einer gedämpfteren trüben Stimmung kaum was gebracht, deswegen habe ich trotz Einnahme "fleißig" weiter getrunken.
Zur Zeit fühle ich mich ausgesprochen gut. Ich habe zwar manchmal depressive Schübe, aber die verklingen dann wieder. Ich würde das nicht auf Baclofen schieben, sondern eher auf die die Tatsache, wie oben beschrieben, dass der Teufelskreislauf aus Alkohol und Depression durchbrochen wurde (ich nehme das Medikament aber auch erst seit ca. 3 Wochen).
Gegen akute, irrationale Ängste hat mir Baclofen immer sehr schnell geholfen.
Du darfst nicht vergessen, dass wir alle, die wir hier sind, im Grunde ein Experiment wagen, dessen Ausgang ungewiss ist. Vielleicht werden wir alle ja in 10 Jahren zu Mutanten, weil wir damals Baclofen eingenommen haben. Die Wechselwirkungen mit deinen anderen Medikamenten ist für uns Laien nicht einschätzbar. Bevor du ernsthafte gesundheitliche Folgen trägst, solltest du unbedingt mit einem Arzt reden.


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 15:45 
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Registriert: Samstag 26. Dezember 2009, 17:34
Beiträge: 275
Wohnort: Hamburg
Hallo delfo,

von Herzen "Willkommen in der Gemeinde hier"!
(Ich bin der Seelsorger) :smt008

Was Bac + Blutdrucksenker angeht, so kann ich auch aus meiner eigenen Erfahrung die Einschätzung von Obelix bestätigen.

Außerdem gibt es hier im Forum in kompakter Form Erfahrungen zum Nachlesen. Ich meine die Ergebnisse der 2. und 3. Umfrage! Siehe dort!

Viel Erfolg!

LG


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BeitragVerfasst: Montag 15. März 2010, 16:14 
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Beiträge: 43
danke für eure Ausführungen, die Hoffnung machen. Bei Bisoprolol bin ich jetzt auch auf 2,5 mg.
In meiner akuten Herzzeit hatte ich einen guten Kardiologen, der mir das „Spielen“ mit der Dosierung in Grenzen erlaubt hat. Somit hat er auch den mündigen Patienten anerkannt. Natürlich habe ich damals meinen Blutdruck regelmässig protokolliert und auch auf Rhythmusstörungen geachtet. Dazu brauche ich nicht unbedingt ein EKG, ich merke das sofort, natürlich nicht, wie gravierend das ist.
Heute habe ich,weil ich umgezogen bin, einen anderen Kardiologen, zu dem ich alle vier Monate in die nächste Metropole zur Schrittmacherkontrolle reise. Beim letzten Mal sagte er, dass ich noch eineinhalb bis zwei Jahre hätte, um nach einer kleinen Pause hinzuzufügen, dass er die Batterie des Schrittmachers meinte und nicht den Patienten.
Wenn mein Hausarzt verschreibungswillig ist, werde ich dem Kardiologen beim nächsten Besuch berichten, ansonsten könnte ich ihn (vielleicht parallel) auch mal anrufen und befragen. Ich hoffe nur, dass die Ärzte nicht aus Angst und Unwissenheit bzgl. der Wechselwirkungen von Baclofen abraten.
Übrigens hat mir Citalopram damals als erstes Antidepressivum nach anderen und Psychotherapie sowie Neurologenwechsel geholfen. XTC kenne ich nicht, muss ich vielleicht auch nicht kennen, oder bin ich sonst nicht jung gewesen? :smt017

LG delfo


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BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 11:09 
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delfo hat geschrieben:
XTC kenne ich nicht, muss ich vielleicht auch nicht kennen, oder bin ich sonst nicht jung gewesen? :smt017

LG delfo


http://de.wikipedia.org/wiki/Ecstasy

Kennst du bestimmt - also vielleicht nicht vom selbstversuch (ich auch nicht) aber die Wirkung und der depri Absturz danach ist oft beschrieben.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 18:37 
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Registriert: Sonntag 14. März 2010, 18:11
Beiträge: 43
Schrauber hat geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ecstasy

Kennst du bestimmt - also vielleicht nicht vom selbstversuch (ich auch nicht) aber die Wirkung und der depri Absturz danach ist oft beschrieben.


kenn ich nur dem Namen nach, aber zu meiner Zeit war das noch nicht so bekannt.

Heut hab ich mit zwei Kardiologen telefoniert, beide kannten weder Ameisen noch Baclofen, aber einer hat sich die Mühe gemacht und Bücher aufgeschlagen (Rote Liste etc.) und hat mir gesagt: "könnense nehmen", ist nix dran, was bei ihrer Konstellation dagegen spricht, im Gegenteil, unterstützt z.B. die Blutdrucksenkung. Mein nächster Ansprechpartner ist mein Hausarzt. :smt039


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 01:31 
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Registriert: Donnerstag 25. Februar 2010, 16:46
Beiträge: 46
Wohnort: naehe Landshut
delfo hat geschrieben:
aber einer hat sich die Mühe gemacht und Bücher aufgeschlagen (Rote Liste etc.) und hat mir gesagt: "könnense nehmen", ist nix dran, was bei ihrer Konstellation dagegen spricht, im Gegenteil, unterstützt z.B. die Blutdrucksenkung. Mein nächster Ansprechpartner ist mein Hausarzt. :smt039


Sehr fein! Hut ab!


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