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ivoaelg
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Betreff des Beitrags: Ivoaelg Verfasst: Montag 8. März 2010, 23:20 |
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Registriert: Montag 8. März 2010, 21:55 Beiträge: 25 Wohnort: Schleswig-Holstein
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Hej,
ich bin neu hier, wohne im nordwestlichen Randgebiet von Hamburg in Schleswig-Holstein, bin 52 Jahre alt und arbeite in Vollzeit und in ungekündigter und unbefrister Stellung von mo-fr zwischen 09:00 und 17:00 - und das seit 1980.
Ich trinke niemals in Gesellschaft, sondern immer nur dann, wenn ich allein in meinen eigenen vier Wänden bin. Alle zwei bis drei Tage bestimmen 2-3 Flaschen Rotweins meinen Feierabend.
Es ist ein Entlastungstrinken, das mich - genauso wie mein Entlastungsessen - von der täglichen Spannung befreit. Rauchen tu´ ich auch noch, aber nur bei Alkoholkonsum.
Jede Stunde eines 24-Stunden-Tages ist mein Kopf aktiv und denkt, was es je zu denken gibt. Schlafen kann ich nur mit Hilfe eines Antidepressivums (Amitriptylin), welches ich seit Jahren einnehme.
Habe diverse Therapien durchgemacht, Einzel- und Gruppentherapien, mal während psychosomatischer Kuren, mal bei zugelassenen, mal bei freien Psychotherapeuten, das alles innerhalb der letzen 20 Jahre.
Was alles eint: Angst! Angst vor Nähe, Angst vor dem Entdecktwerden meiner Alkohol- und Eßsucht, Angst vor Selbstbewußtsein, Angst vor fast Allem. Jeden Tag, ja, fast auch jede Nacht, bewegen sich meine Gedanken um Unsicherheit und lassen alle meine Muskeln in Anspannung treten.
Es ist, als ob mir jemand eine Pistole in den Rücken drückte und meinen Körper zu permanenter Abwehr oder Wachsamkeit aufforderte, und der ich sogar durch Sport (Fahrradfahren) nicht entfliehen könnte, weil diese Pistole schneller ist, als ich Fahrradfahren kann.
Dieses Permanent-in-Unruhe-Sein macht mich völlig fertig. Ich bin deshalb fast unfähig, Bücher zu lesen, weil ich nach Lektüre der zweiten Seite nicht mehr weiß, was Inhalt der ersten Seite war. So muß ich mich zwingen, Dr. Ameisens Buch zu lesen, erkenne mich dort - endlich - in vielen Aspekten wieder.
LG, Rüdiger
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Re: Ivoaelg Verfasst: Montag 8. März 2010, 23:56 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo ivoaelg,
herzlich willkommen im Forum. Danke auch für Deine Vorstellung. Du machst auf mich den Eindruck sehr kopfgesteuert zu sein. (Kenn ich auch sehr gut von mir, wenn man sich dann nach allen Seiten, auch sich selbst gegenüber, gut absichern und darstellen will). Das macht natürlich Angst, etwas übersehen zu haben. Und dann hat einen die Angst... Verstehe ich Dich richtig?
Ich glaube, Du wirst hier einige ganz ähnliche Lebensgeschichten kennenlernen.
Dann arbeite Dich mal durch.
Man liest sich
LG
Obelix
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emelie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 9. März 2010, 00:08 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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Lieber Rüdiger
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Die von Dir beschriebenen Angstsituationen kenne ich auch. Sie hatten sich durch den Konsum von Alkohol verstärkt.
Seit ich nicht mehr trinke und Baclofen nehme, geht es mir wesentlich besser.
Schau Dich einfach hier um. Mir hat es sehr gut getan, hier zu lesen und fühlen, Erfahrungsaustausch zu haben.
 Emelie
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ivoaelg
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 12. März 2010, 23:47 |
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Registriert: Montag 8. März 2010, 21:55 Beiträge: 25 Wohnort: Schleswig-Holstein
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Mit dem Begriff "kopfgesteuert" kann ich leider nichts anfangen.
Es ist so, daß ich bei meiner beruflichen Tätigkeit voll anerkannt bin und weiß, daß Vorgesetzte und Kollegen meine Arbeit sehr schätzen. Die von Dir beschriebenen Ängste, nicht perfekt genug zu sein, habe ich auch, aber beruflich kaum Anlaß dazu und deshalb lassen die sich leicht zerstreuen.
Ganz anders sieht das allerdings in meinem Privatleben aus. Nach einer nicht beantworteten großen Liebe (ich hätte sie vom Fleck weg geheiratet) vor 20 Jahren habe ich nie wieder richtig Fuß gefaßt.
LG,
Rüdiger
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ivoaelg
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Betreff des Beitrags: Dank! Verfasst: Freitag 12. März 2010, 23:52 |
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Registriert: Montag 8. März 2010, 21:55 Beiträge: 25 Wohnort: Schleswig-Holstein
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Ich vergaß, zu erwähnen, daß ich Euch, Obelix und Emelie, sehr herzlich für Eure freundliche Aufnahme in diesem Forum danke!
LG,
Rüdiger
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ivoaelg
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 14. März 2010, 17:20 |
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Registriert: Montag 8. März 2010, 21:55 Beiträge: 25 Wohnort: Schleswig-Holstein
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Hallo Willo,
danke für Deine Erläuterung. Da kann ich mich schon wiederfinden!
Ich bin schon einer von denen, die eher naturwissenschaftlich denken und ein Problem grundsätzlich in dessen Einzelteile zerlegen, um jedes einzelne Teil zu durchdenken. Manchmal führt dieser Weg nicht weiter. Aber das "Bauchgefühl" ist mir natürlich nicht fremd!
Ich möchte auf jeden Fall die Medikation mit Baclofen probieren.
Bin gespannt, welche weiteren Erfahrungen mit Bac machst.
LG, Rüdiger
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