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FDE19
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Betreff des Beitrags: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 16:07 |
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 09:25 Beiträge: 82
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Hallo Zusammen, …ich habe bereits in einem anderen Thread erwähnt, dass mich die Sendung im 3 Sat vor kurzen auf die intensiveren Nachforschungen zu Baclofen geführt hat. Dabei habe ich das Forum gefunden und ein wenig darin gelesen, sehe mich in vielen Beiträgen.
Was zu mir, mein Pass sagt ich werde 51 in kürze, obwohl ich mich meistens nicht so fühle, im Grunde nur bei ehrlicher Betrachtung im Spiegel. Ich habe 2 Kinder mit zwei Frauen, war auch mal verheiratet, und zig Lebensgemeinschaften gelebt. Mein ältester Sohn wohnt mit mir zusammen, wir haben so eine Art Männer WG auf dem Land, in einem viel zu großen Haus, aber das ist eine andere Geschichte. Bis vor zwei Jahren wohnten wir noch mit der Mutter meiner Tochter zusammen, ich habe nach wie vor ein sehr gutes verhältniss zu beiden und sehe meine Tochter regelmäßig und auch außer der Reihe. Auch habe ich eine neue Lebenspartnerin und einen guten Job mit technischer Akademischer Ausbildung, bin finanziell also unabhängig wie auch meine Partnerin. Alles schick, Luxusprobleme wie mir in Gesprächskreisen besuchter Gruppen schon öfter ablehnend entgegen kommt. Bis vor einem Jahr habe ich mein ganzes Leben sehr intensiv Sport betrieben, trotz Unmengen an Besäufnisse und anderen Irrsinnigkeiten. Durch den abrupten Abbruch und eine mögliche Stoffwechseländerrung Alters bezogen, zieht mein Gewicht rapide an. Seit gut 30zig Jahren trinke ich mehr oder weniger, sicher gab es auch viele Ruhepausen um Qualifikation in der Ausbildung und Sport zu erringen, aber am Ende und ehrlich bin ich schon Jahre drauf. Auch wenn mein näheres Umfeld, Kollegen, Freunde und auch Partnerin es nicht glauben würden, ich bin ein Säufer. Der sich zwar lange unter Kontrolle halten kann, aber regelmäßig und das war im letzten Jahr, so dreimal die Woche die Kante gibt. Im letzten Jahr ist es arg ausgeartet, ich war mehr als 5 Monate krankgeschrieben, meine Ärtzin attestierte mir Burn out, obwohl ich oft über mein trinkverhalten geklagt habe. Sie wollte es nicht glauben… keine Auffälligkeiten im Blut, Leber top… und einen da noch gut trainierten Körper. Tja, also 5 Monate frei, einen Erwachsenen Sohn zu Hause, ausreichend Geld und eine Lebenspartnerin die hinreichend mit ihrem eigenen Betrieb beschäftigt ist. Hoch die Tassen… Musik, knebelnde Literatur und jede Menge Freizeit. Natürlich weiß ich das mein Verhalten keines eines Normalotrinker ist, dass ich durch den Alkohol die Mutter meines Sohnes und auch die der Tochter verloren habe, nie wirklich beruflich Karriere gemacht habe, viel Depression und Schlaflosigkeit während des wöchentlichen Entzuges durchlebe. Ja, mittlerweile ist es wöchentlich. Sehr lange beschäftigt mich das Thema, schon so lange setze ich damit auseinander.
Seit Freitag habe ich nichts getrunken, heute Mittwoch bin ich mit allem soweit durch das der Druck kommt, ich spüre ihn langsam hochkriechen, gestern habe ich ihn mit endlich wieder Sport bannen können. Heute habe ich mich mit meiner Partnerin verabredet, und einen Sportplan erstellt, um die 8 kg zu viel wieder weg oder in Muskelmasse zu bringen. Alles wird funktionieren, aber für wie lange, ich kann nicht die Verantwortung meines Trinkverhaltens an andere weitergeben, selber bin ich verantwortlich, nur ich.
Da Gesprächsgruppen mich leider abschrecken und ich im Moment keine Möglichkeit sehe den Craving besser zu kontrollieren, möchte ich es gerne mit Bac versuchen, vielleicht wird es mir helfen. Das viel zitierte Buch habe ich mir bereits bestellt, lese mich in die Materie ein und bin mir sicher meine Ärztin zur Verschreibung zu gewinnen, dafür muss ich gut vorbereitet sein, sonst lässt sie mich abblitzen. Soviel erst mal zu mir. Gruß Uwe
_________________ Es ist gut zu wissen, dass man eigentlich alles machen kann. Man muss nur damit anfangen.
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tom
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 18:19 |
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17 Beiträge: 354
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Hi Uwe,
schöne sympathische Vorstellung! Vor ca. 3 o. 4 Jahren bin ich mit ähnlichen u. schlimmeren Problemen hier gelandet. Dank Baclofen heute bei mir alles paletti -> versuch es mal -> es lohnt sich!
LG tom
_________________ Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.
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Werner1503
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 19:33 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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Hallo Uwe,
auch an dieser Stelle : "Herzlich willkommen" ! Baclofen ist sicher eine gute Option für dich.
Der Weg zur Nüchternheit ist aber auch mit Baclofen nicht einfach. Lass' dich durch Rückschläge nicht entmutigen. (Ich spreche aus eigener leidvoller Erfahrung. Jetzt habe ich es hoffentlich geschafft. seit dem 13. Juli 2015 habe ich keinen Tropfen mehr getrunken und es fällt mir zunehmend leichter, Alkohol zu "vergessen".)
LG, Werner
Im Forum findest du sehr viele interessante Informationen. Nutze dazu ruhig auch die "Suche"-Funktion (ganz oben)
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 20:49 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Hallo Uwe Auch von mir ein herzliches Willkommen! Als Ergänzung hier noch der Link zu unseren Grundlagendokumenten: All you needMit Baclofen kannst Du nicht falschgehen...! Ich wünsche Dir einen baldigen Start dieser Therapie. LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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FDE19
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 21:19 |
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 09:25 Beiträge: 82
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hey und vielen Dank für die willkommen Grüsse. Heute ist es vollbracht, meine Lebensgefährtin hat leider abgesagt bzw. ist Krank und möchte mich nicht anstecken... ich habe mir den Druck mit 30 km Crossradfahren am Deich ausgeatmet... nicht schlecht bei dem Wind heute. Lecker gekocht und wunderbar mit meinem Sohn gespeist. Jetzt noch etwas Süsses. passt nicht wirklich in meinem Ernährungsplan... aber besser als 2 Flaschen Wein mit 3 Bier, meine übliche in der Woche Dosis wenn ich trinke.
_________________ Es ist gut zu wissen, dass man eigentlich alles machen kann. Man muss nur damit anfangen.
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Donnerstag 12. November 2015, 01:47 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Hallo und guten Abend,
schön, daß Du hierher gefunden hast. Noch schöner, daß Federicos Leidenschaft und Engagement immer mehr betroffene Menschen erreicht. Er, Jivaro und viele andere haben mittlerweile in Deutschland vieles, sehr vieles bewegt und arbeiten sicher weiter daran, diese neue Möglichkeit und Sichtweise voranzubringen, medikamentös, am allerbesten in Kombimation mit Psychotherapie, mit Sucht umzugehen. Deine Einstellung finde ich erfrischend und sehr lebendig. Unterschätze nicht, was es bedeutet, scheinbar und vergleichsweise wenig zu konsumieren. Das kann dazu fühhren, das man sich in dieser Hinsicht nicht ausreichen ernst nimmt. Ich werde hierzu morgen an anderer Stelle mehr schreiben. Was bitte sind Normalotrinker? Also diese Bezeichnung gefällt mir nicht.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Jette
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Donnerstag 12. November 2015, 08:13 |
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 19:59 Beiträge: 383
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Hallo Uwe,
auch ich bin neu hier und lese mich durch die Beiträge. Ein Normalotrinker war ich wohl auch mein Leben lang bis sich vor einigen Jahren der Rotwein eingeschlichen hat den ich auch genutzt habe um meine Angststörung zu bekämpfen was auch Anfangs ganz gut funktioniert hat nur das ich dann schleichend in die Alkoholsucht gerutscht bin und somit noch eine Krankheit mehr auf meiner Liste habe. Auch bei mir ist es so das es einige gibt, auch wenn nur wenige wissen das ich trinke, die sagen das es doch nicht so schlimm ist wenn man täglich 1-1,5 Flaschen Wein trinkt aber ich finde es schlimm und fühle mich damit nicht wohl zumindest am nächsten Tag nicht. Als Kind eines Alkoholikers dachte ich immer das "es" mir nie passieren kann aber die Wahrscheinlichkeit eines Suchtkranken Elternteiles ist die Chance es nüchtern zu schaffen schon um einiges geringer. Ein paar Tage ohne habe ich auch immer wieder geschafft, sogar ohne Entzugserscheinungen und dann kam der Gedanke das ich kein Alki sein kann wenn es auch ohne geht also darf ich ja mal wieder...ein Teufelskreis mit Selbstbetrug bis ich Anfang des Jahres die Suchtberatung aufsuchte und danach 15 Wochen Langzeittherapie gemacht habe die leider nicht den gewünschten Erfolg hatte oder aber ich habe den Ernst des Problems noch nicht verstanden.
Ich wünsche dir das du den Absprung schaffst!
LG Jette
_________________ LG Jette
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FDE19
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Donnerstag 12. November 2015, 08:37 |
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 09:25 Beiträge: 82
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Hallo Jette, na da haben wir ja etwas gemeinsam, einen Neustart, ein weglassen und wieder die wirklichen Freude am Leben genießen, wir bleiben in Kontakt, viel Kraft für die kommende Zeit. @Fallada.... Begrifflichkeit „Normaltrinker“ stimmt Normal ist keine Begrifflichkeit aus meinem Wortschatz…. Eher kurz übernommen der Einfachheit halber. Kannst du nicht „Normal“ Trinken… nein kann ich nicht was ist Normal so etwas wie Moral ich verabscheue es. Nach dem ersten Glas bin ich auf Zündung ich trinke bis der Tank leer ist, umfalle oder gegen die Wand fahre, das ist mein Normal… viele Diskussion ähnlicher Art habe zu genüge geführt, anyway belassen wir es dabei. Mein Vorhaben Baclofen geht in den nächsten Schritt, heute erwarte ich Dr. Ameisen in Buchform… Um den aufsteigenden Druck abzulassen, werde ich heute nach der Arbeit ins Studio gehen, anschließend in der Sauna das Buch beginnen. Ein wenig habe ich ein flaues Gefühl meine jahre langen Trainingspartnern mit 8 kg mehr am Umfang zu begegnen, mein Bauchumfang hat doch mittlerweile für mich beängstige Ausmaße angenommen, nie so erlebt. Meine Hosen trägt mein Sohn und ich erreiche Löcher in meinem Gürtel, die ich vorher nie bemerkt habe. Da muss ich jetzt wohl durch, viele haben mich ja auch schon auf meinen Saufzügen in irgendwelche Spelunken gesehen. Die Nummer mit den fremden Menschen an langen Tischen morgens um sechs… Einen schöne Tag wünsche ich allen…. Schön das ich hier ein Bereich meiner wieder aufsteigenden Ernergie in Wortform teilen kann. 
_________________ Es ist gut zu wissen, dass man eigentlich alles machen kann. Man muss nur damit anfangen.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Donnerstag 12. November 2015, 10:54 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Normal trinkend, was hat das zu bedeuten, überhaupt was ist schon Normal. Möchte irgendwer unter uns normal sein, ein Normtrinker – WHO-konform? Spaßeshalber habe ich mal normale Durchschnittsmenschen als Normopathen bezeichnet. Darüber könnte man Bücher schreiben, lohnt aber nicht. Prof. Manfred Lütz hat es längst getan. Sehr amüsant. Wer als Psychiater ein Buch schreibt wie dieses, kann nicht normal sein. GSD. Irre! - Wir behandeln die Falschen Unser Problem sind die Normalen - Eine heitere Seelenkunde Manfred Lütz zeigt in diesem Buch wie kurz der Weg vom Normopathen zum Psychopathen sein kann – höchst vergnüglich selbstverständlich. Das Buch gehört zu den wenigen Büchern, die beim Lesen zu Lachanfällen führen können. Also Vorsicht, nicht in der Öffentlichkeit lesen – man könnte Dich für Irre halten ... LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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FDE19
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Betreff des Beitrags: Re: da bin ich aus dem Norden.. Verfasst: Donnerstag 12. November 2015, 12:46 |
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 09:25 Beiträge: 82
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...der Lütz ist auch witziger Feingeist @ Federico... vielen Dank, das nachfolgende Buch... ich geh mal auf die Suche  merke schon ein gutes Umfeld für meinen ausstieg....
_________________ Es ist gut zu wissen, dass man eigentlich alles machen kann. Man muss nur damit anfangen.
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