Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
alkohol-und-baclofen-forum

 
Aktuelle Zeit: Freitag 21. Juni 2024, 21:57

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]



Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.

Das Forumsteam

P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 13 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 06:37 
Offline

Registriert: Donnerstag 19. November 2015, 17:44
Beiträge: 4
Darf ich mich vorstellen – weiblich, 54, verheiratet, Mama, Oma, berufstätig, Marathonläuferin ..... mit einem riesigen Alkoholproblem !! Ich lese seit ein paar Tagen in diesem tollen Forum mit, es ist ein bisschen so, als ob man alte Bekannte treffen würde – ich erkenne mich in vielen Beiträgen wieder. Und weil ich es gar nicht besser beschreiben kann, habe ich mir einfach ein bisschen Text von Lagard und Eisbärchen „geklaut“ – bitte nicht böse sein.

Täglicher abendlicher Konsum 4-5 Fl Bier , dazu - deutlich ansteigend - Hochprozentiges - Heimlichtrinker, bis jetzt unauffällig ,"trinkt halt gerne einen auf Feiern", falle dann durchaus unangenehm auf. Und ob ich ansonsten noch „unauffällig“ bin – bilde ich mir vermutlich nur noch ein.

Mein Verstand empfiehlt Abstinenz - das kann ich mir noch nicht vorstellen.
Ich möchte weniger Trinken , sozusagen „Normal“ Trinken, wie meine Schwestern oder Freundinnen. Mal ein Glas Sekt bei einer Feier, eine Radlermass im Biergarten, ein (1!!) Glas Wein beim Italiener – und das auch nur hin und wieder, nicht 6 mal die Woche.

Ich habe seit 40 Jahren ein Alkoholproblem, welches sich weder mit Motivation, Erkenntnis, Willen, Anstrengungen, Scham, Verzweiflung....... beseitigen ließ. Zwischen meinem 34.ten und 41.ten Lebensjahren war ich trocken incl. 8 Wochen Therapie in einer offenen Tagesklinik – aber der Wunsch nach Alkohol hat in dieser Zeit nie wirklich aufgehört und die Angst im Nacken vor einem Rückfall hat meine Lebensqualität sehr ! sehr ! stark beschränkt.

Bei meiner eigenen Hochzeit 2002 habe ich dann meinen „geplanten Rückfall“ mit einem Glas Sekt gestartet.

Das ging die letzten 13 Jahre so einigermaßen gut – nicht wirklich, denn Filmrisse, fürchterliche Kater, heiliges Versprechen, nichts mehr zu trinken (an mich selbst) wechselten sich immer wieder mit sehr gesundem Lebensstil ab. Aber das letzte Jahr (oder sind es schon zwei und ich mache mir wieder mal selbst was vor?) geht es rasant bergab. Ich trinke mehr, heimlich harte Sachen, schnell schnell, damit es niemand merkt – und ein / mehrere Biere hinterher, um meine Fahne zu rechtfertigen. Mein Mann, kein Kind von Traurigkeit, trinkt auch ganz gerne mal ein Bier (hat aus meiner Sicht allerdings kein Alkoholproblem) aber mein Trinkverhalten stört ihn inzwischen doch etwas, er sagt zwar nicht oft was, aber ich merke es auch so. Und dabei weiß er ja nur die Hälfte.
Ein Säufer wird immer automatisch auch zum Lügner – okay, nicht alle, aber ich. Meine Arbeitsleistung, die private Zuverlässigkeit, ALLES und ALLE in meinem Leben leidet unter meiner Trinkerei und ich schwindle meine vermehrten Unzulänglichkeiten weg mit „Wechseljahrsbeschwerden“, ein ganz schlimmer „Migräneanfall“, eine schlimme „Pollenallergie“ ...... lauter so Müll erzähle ich, um mich zu rechtfertigen und zu entschuldigen.
Pro Woche schaffe ich gerade noch 1 – 2 alkoholfreie Tage – bzw. Abende, ich trinke nur Abends, aber ich denke Nachmittag schon darüber nach, entscheide mich 100 % dagegen und trinke 4 Stunden später dann doch wieder was.

Es ist allerhöchste Eisenbahn, mit dem Alkohol aufzuhören oder zumindest ganz drastisch einzuschränken. Mir geht es echt schlecht, körperlich, seelisch, mental – ich hätte nie geglaubt, dass ich es soweit kommen lasse und dann trotzdem nicht aufhören kann.

Über Baclofen bin ich schon vor einiger Zeit "gestolpert", habe jedoch noch nicht den Mut gehabt, einen Einsatz zu erwägen. Jetzt ist es soweit!! Ich kann nicht mehr und ich will endlich wieder leben !!
Ich habe keinen Arzt, der mir Baclofen verschreiben würde und wäre sehr dankbar für eine Arzt-Empfehlung in München-Mitte / München-Laim oder irgendwo sonst in München gut erreichbar mit U-Bahn / S-Bahn. Vielen Dank schon mal im Voraus,

Gruß an alle hier im Forum
Frau54


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 10:08 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05
Beiträge: 510
Wohnort: Weserbergland
Willkommen!
Den ersten Schritt hast Du gemacht, gut so!
Ich drücke Dir beide Daumen daß Du die Kraft hast weiterzumachen und Dich von dieser Last befreist!

_________________
Alkohol ist und bleibt ein hochgefährliches Nervengift, das dich als Freund empfängt und früher oder später wie einen Depp aussehen lässt.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 10:13 
Offline

Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 19:59
Beiträge: 383
Hallo Frau54,

Herzlich Willkommen hier im Forum.
Deine Geschichte klingt wirklich nicht so schön, heimlich trinken brauche ich Gott sei Dank nicht da ich allein lebe und niemand meinen Konsum mitbekommt was es aber trotzdem nicht leichter macht denn mein Wunsch ist nach wie vor die Abstinenz.

ich trinke nur Abends, aber ich denke Nachmittag schon darüber nach, entscheide mich 100 % dagegen und trinke 4 Stunden später dann doch wieder was. Das kenne ich sehr gut, Morgens bin ich mir sicher heute nichts zu trinken und je mehr sich der Tag dem Ende neigt schmeiße ich meine Pläne um und hole mir dann doch 1 Flasche. Auch Verabredungen sage ich gern ab damit ich ungestört trinken kann.
Ein Teufelskreis der manchmal Hoffnungslos scheint aber ich lege sehr viel Hoffnung in Baclofen und hoffe für dich das es auch bei dir eine Positive Wirkung zeigt.

LG Jette

_________________
LG Jette


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 11:49 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Frau54 hat geschrieben:
Ein Säufer wird immer automatisch auch zum Lügner – okay, nicht alle, aber ich.

Herzlich Willkommen und vielen Dank für Deine schonungslose Vorstellung,
für's Teilen. Wenn ich das richtig lese, weiß niemand in Deiner unmittelbaren
Umgebung von Deinem Problem und das soll auch so bleiben, richtig?

Wir leben in einer Welt, in der jeden Tag neue Lügen von globalem Ausmaß entlarvt
werden. Selbst die „Lichtgestalt“ Franz Beckenbauer hat gelogen, dass sich der Torbalken
gebogen hat. Uli Hoeneß wurde gestern auf der Hauptversammlung des FCB minutenlang
mit „Standing Ovations“ geehrt. Dabei war er nichtmal anwesend.

Ich mach jetzt nicht mit den Lügen in der Politik weiter, das würde jeden Rahmen
sprengen. Nur so viel vielleicht:
Zitat:
Ein Politiker wird immer automatisch auch zum Lügner – okay,
nicht alle, aber fast alle.

Liebe Frau54, du lügst ja nicht um Dir einen Vorteil zu verschaffen, Dich zu bereichern.
Genau genommen lügst Du noch nicht einmal – Du versuchst lediglich etwas zu verbergen.
Dafür solltest Du dich nicht selbst anklagen, es ist vollkommen normal sich selbst zu
schützen. Ich kenne nur sehr wenige Menschen, für die ich die Hand in´s Feuer legen würde.
Olivier Ameisen ist einer von diesen Wenigen. Er hat ein Buch geschrieben von dem Du
sicher schon gehört hast. Darin beschreibt er das Ende seiner Sucht und bekommt es fertig,
seine tiefsten Abgründe auszuleuchten, ohne sich selbst anzuklagen.

Das kriegst Du auch hin.

Der angebotene Link ist neu, es handelt sich um die Seiten der Digitalen Bibliothek Oberbayern,
die Bücher per PDF oder ebook kostenfrei „ausleiht“. Mit diesem Buch solltest Du
den Einstieg in den Ausstieg verstärken können. PN mit Arzt-Adresse ist unterwegs.

LG Federico
PS wenn Dir die Ausleihe über die Digitale Bibliothek Oberbayern zu kompliziert ist,
ich habe noch ein PDF-Exemplar „im Regal“ liegen ... B-)

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 11:57 
Offline

Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 19:59
Beiträge: 383
Guten Morgen Federico,

das PDF Exemplar würde ich dir auch Dankend abnehmen :-bd

Nun wünsche ich uns allen ein entspanntes und besinnliches Adventswochenende.

LG Jette :freeze:

_________________
LG Jette


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 12:31 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@all,

Vor dem Buch Dieses Interview lesen !!!

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Samstag 28. November 2015, 12:36 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 14:05
Beiträge: 96
Hallo Frau54,

danke für Deine Vorstellung. Vieles erinnert mich an mich selbst. Deine Zeilen haben mich sehr bewegt und viel in mir berührt. Danke das Du so offen sein konntest.

Alles Gute, auch hier im Forum- man liest sich vielleicht.

Liebe Grüße
Holzweg


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Montag 30. November 2015, 21:49 
Offline

Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 20:32
Beiträge: 149
Hallo Frau54
Normalerweise sollte ich mich ja geehrt fühlen , zitiert zu werden :D
...aber hier nicht


." Ich trinke mehr, heimlich harte Sachen, schnell schnell, damit es niemand merkt – und ein / mehrere Biere hinterher, um meine Fahne zu rechtfertigen."

Auch mein Problem

[color=#0000BF] Mein Mann, kein Kind von Traurigkeit, trinkt auch ganz gerne mal ein Bier (hat aus meiner Sicht allerdings kein Alkoholproblem) [/color]

Meine Frau ist genauso....aber sie hats im Griff

Herzlich Willkommen im Forum
:-h


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Freitag 4. Dezember 2015, 23:54 
Offline

Registriert: Donnerstag 19. November 2015, 17:44
Beiträge: 4
kunor"]Willkommen!
Den ersten Schritt hast Du gemacht, gut so!
Ich drücke Dir beide Daumen daß Du die Kraft hast weiterzumachen und Dich von dieser Last befreist!

DANKE !
Danke für das Willkommen und für´s Daumen drücken !!
Viele Grüße,
Frau54


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Einstieg zum Ausstieg
BeitragVerfasst: Freitag 4. Dezember 2015, 23:59 
Offline

Registriert: Donnerstag 19. November 2015, 17:44
Beiträge: 4
Jette"]Hallo Frau54,

Herzlich Willkommen hier im Forum.
Deine Geschichte klingt wirklich nicht so schön, heimlich trinken brauche ich Gott sei Dank nicht da ich allein lebe und niemand meinen Konsum mitbekommt was es aber trotzdem nicht leichter macht denn mein Wunsch ist nach wie vor die Abstinenz.

ich trinke nur Abends, aber ich denke Nachmittag schon darüber nach, entscheide mich 100 % dagegen und trinke 4 Stunden später dann doch wieder was. Das kenne ich sehr gut, Morgens bin ich mir sicher heute nichts zu trinken und je mehr sich der Tag dem Ende neigt schmeiße ich meine Pläne um und hole mir dann doch 1 Flasche. Auch Verabredungen sage ich gern ab damit ich ungestört trinken kann.
Ein Teufelskreis der manchmal Hoffnungslos scheint aber ich lege sehr viel Hoffnung in Baclofen und hoffe für dich das es auch bei dir eine Positive Wirkung zeigt.

LG Jette[/quote]

Hallo Jette,
ich hatte deine "Vorstellung" gelesen, bevor ich meine Vorstellung geschrieben habe.
Ich lege auch große Hoffnung auf Baclofen, aber jetzt brauche ich erstmal einen Arzt
in meiner Gegend, der das kennt, versteht und auch verschreibt.
Ich wünsche uns beiden Ü50 viel Glück und Erfolg für eine deutliche Besserung !!
Liebe Grüße
Frau54


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 13 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 53 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



YouTube facebook_button

Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
© 2009-2015 Alkohol und Baclofen Forum.de
Template made by DEVPPL - Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 StopForumSpam 



@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam