Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 12:14 
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Registriert: Donnerstag 27. Oktober 2016, 23:25
Beiträge: 5
Wohnort: Münster
Hallo alle :)

Ich möchte mich bzw meine Situation einmal hier vorstellen und hoffe auf gute Ratschläge und Infos .
Ich mache mir schon seit Jahren sorgen um mein Trinkverhalten ,das so aussieht das ich im normalfall "nur " an den Wochenenden trinke (auch mal 2-3 Wochen nicht )
aber dann einfach kein Ende finden kann , mein Suchtgedächnis spingt sofort nach einem Schluck an .In schwierigen Lebenssituationen trinke ich auch mehr , teilweise alle 2-3 Tage . Habe mich durch diese exzesse schon sehr oft in Lebensgefahr gebracht (Unfälle die lebensbedrohlich waren gab es leider auch schon :( )

Trotzdessen kann ich es nicht lassen und schaffe es nicht einen moderaten Konsum zu leben . Mir ist bewusst das der übermässige Konsum bestandteil der Borderline Störung ist aber es hat sich doch zu einer gesonderten Problematik entwickelt . Völlige Abstinenz wäre momentan keine Option , ich traue mir auch nicht zu das zu schaffen ,da es schon unzählige Versuche gab . Ich habe auch schon einige Therapien gemacht ,zwar keine spezielle Suchttherapie aber der Konsum wurde oft thematisiert .
Ich hatte früher auch lange Jahre probleme mit Drogen (Amphetamin & Mdma )
Habe dann 5 Jahre gar nichts genommen und letztes Jahr ist es wieder eingerissen ,weil ich massiven dauerstress durch eine schwierige Beziehung hatte .

Ich habe in den letzten Wochen viel über Baclofen gelesen und wäre sehr interessiert das Medikament auszuprobieren ,da ich auch seit meinem 14 Lebensjahr zusätzlich eine Angststörung und depressive Episoden habe .

Ich bin nur unsicher ob es mir verschrieben werden würde ,da ich evtl nicht die klassische Alkoholikerin bin !?

Vielen Dank für´s lesen :-h

edit : Gedanken an Alkohol habe ich seit einem Jahr fast täglich . Ich würde mir einfach wünschen das dieses craving aufhört und ich ab und zu mal 2-3 Bierchen trinken kann ohne diese ungesunden eskalationen .

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 12:27 
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Registriert: Mittwoch 20. Januar 2016, 17:06
Beiträge: 550
Herzlich willkommen efeu,

ich hoffe, dass Du bald feedback zu der Themenkombination bekommst, zum Thema Borderline kann ich gar nichts beisteuern.

Zitat:
Gedanken an Alkohol habe ich seit einem Jahr fast täglich . Ich würde mir einfach wünschen das dieses craving aufhört und ich ab und zu mal 2-3 Bierchen trinken kann ohne diese ungesunden eskalationen .

Den Wunsch haben wohl die Meisten, aber ich tendiere mittlerweile auch schon zu einer kompletten Abstinenz, weil ich es wohl anders, auch mit Baclofen, nicht schaffe.

Mit Baclofen und "Willen", habe ich es schon zwei mal geschafft, mir Freiräume zu schaffen, z.B. das Büro (ich arbeite im Homeoffice, mit freier Zeiteinteilung) war sehr schnell Tabu-Zone, aber es gab auch immer wieder Rückschläge.

Aber wenn ich dann abends im Wohnzimmer sitze, und etwas trinke, dann kommt wieder der Kontrollverlust, ich trinke, bis ich voll bin, da hilft (mir!) Baclofen leider nicht.

mfg,
Micha

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 12:40 
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Registriert: Donnerstag 27. Oktober 2016, 23:25
Beiträge: 5
Wohnort: Münster
Danke Micha !

Ist es denn nicht gefährlich wenn du trotz des Baclofens dann übermässig trinkst ? Gibt´s da keine wechselwirkung ?

Vielleicht wäre es ja ein Versuch wert bei mir , ist die Frage ob ich es verschrieben bekomme ....

"Aber wenn ich dann abends im Wohnzimmer sitze, und etwas trinke, dann kommt wieder die Kontrollverlust, ich trinke, bis ich voll bin, das hilft (mir!) Baclofen leider nicht."

Hast du schonmal versucht die Dosis zu erhöhen ?

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 13:12 
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Registriert: Mittwoch 20. Januar 2016, 17:06
Beiträge: 550
Zitat:
Ist es denn nicht gefährlich wenn du trotz des Baclofens dann übermässig trinkst ? Gibt´s da keine wechselwirkung ?


Es gibt eine Faustformel, 70mg Baclofen "neutralisieren" 100 Gramm Alkohol.

Deshalb habe ich mir mal eine Tabelle erstellt:
(sorry, fehlerhaft, es müssen natürlich 4cl und nicht 0,4cl sein :)

viewtopic.php?p=39644#p39644

Zitat:
Hast du schonmal versucht die Dosis zu erhöhen ?

Ich bin derzeit bei bei 150mg/Tag (50, 25, 50, 25), wenn ich höher gehe, kommen UAW wie Übelkeit und Schwindel.

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 13:38 
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Beiträge: 5
Wohnort: Münster
Ah okay . und wenn du erst einen Entzug machst stationär und weiter mit Baclofen ?

Ich wünsche dir das du einen Weg für dich findest ! Komplett abstinent wäre natürlich das Beste ....ich drücke dir die Daumen !

Liebe Grüße ....

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 13:41 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Hi efeu,

herzlich willkommen.

In Frankreich ist das Medikament sowohl zur Erhaltung/Erreichung der Abstinenz als auch zur Trinkmengenreduktion zugelassen.

Einen ernstgemeinten Versuch mit Baclofen kannst Du ruhig wagen. Ziel in Deinen Fall wäre sinnvollerweise zunächst mal die Abstinenz, da Du einen Trinkstop nach Konsumbeginn so schlecht hinbekommst.

Auch für sogenannte "Quartalstrinker" empfehlen wir die Einnahme von Baclofen nach dem "ganz normalen Schema". Es dauert nur ein wenig, bis die Dosis optimal angepasst werden kann. Du müsstest also bereit sein konsequent und regelmässig das Medikament einzunehmen, am besten mit ärztlicher Begleitung.

Wann Baclofen mit Alkoholkonsum problematisch wird, kann Dir niemand so genau sagen. Einige Patienten beschreiben kaum Probleme, andere fühlen sich nach geringem zusätzlichen Alkoholkonsum schon schlecht (1-2 Gläser Wein, oder Bier).
Nur bei hohen Dosen Baclofen und hohen Dosen Alkohol kann es Dir passieren in der Notaufnahme zu landen. Da dann immer wieder Baclofen in Misskredit gerät scheuen sich viele Ärzte das Medikament zu verordnen. Dass Baclofen nicht zur Behandlung der Alkoholerkrankung zugelassen ist wiegt im medizinischen Alltag allein schon schwer.....

Deine Borderlinestörung erschwert natürlich die Behandlung - vor Allem für Dich selbst. Du neigst einfach schon aufgrund dieser Diagnose zum "Schwarz-Weiss-sehen" und auch ein wenig zur "Selbstsabotage". Bitte entschuldige meine Offenheit oder schreibe, wenn Du denkst, dass das gar nicht passt.

Zur Behandlung von Angst halte ich Baclofen für ein sehr sehr potentes Medikament, sowie zur Erlangung einer "Grundruhe" wie wir hier immer schreiben. Auch die antidepressive Wirkung wid häufig bestätigt. Es gibt jedoch Einzelfälle, in denen Baclofen selbst Depressionen auslöst, zum Glück sehr selten. Solltest Du andere Psychopharmaka einnehmen müssen die gute Nachricht: Baclofen ist mit fast allen Psychopharmaka gut kombinierbar.

Einen herzlichen Gruss

jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 14:15 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo efeu

Herzlich willkommen im Forum.

Hier noch der Link zu unseren Grundlagendokumenten

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Ich möchte Dich, gewissermassen als Ergänzung, darauf hinweisen, dass die gleichzeitige Einnahme von höheren Dosen Baclofen und Alkohol zu unwerwarteten Reaktionen führen kann! Ich beschreibe dies als "Kampf der Giganten", welcher sich dann in der Biochemie Deines Denkens, Handelns und Seins abspielen kann!

Mit eiserner Disziplin gibt es einen gangbaren Weg: Baclofen einschleichen und gleichzeitig Alkohol ausschleichen!

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 14:57 
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Registriert: Donnerstag 27. Oktober 2016, 23:25
Beiträge: 5
Wohnort: Münster
@ Jivaro , vielen Dank für den Beitrag !

"Einen ernstgemeinten Versuch mit Baclofen kannst Du ruhig wagen. Ziel in Deinen Fall wäre sinnvollerweise zunächst mal die Abstinenz, da Du einen Trinkstop nach Konsumbeginn so schlecht hinbekommst."

Ich war in dem Glauben Baclofen würde genau da ansetzen , das man eben nicht mehr das starke Bedürfnis hat weiter zu trinken und es dann leichter ist es bei 2-3 Gläsern zu belassen !? Ich denke aber auch das ich zu viel Respekt vor einer wechselwirkung hätte und dann gar nicht so viel trinken würde .


"Deine Borderlinestörung erschwert natürlich die Behandlung - vor Allem für Dich selbst. Du neigst einfach schon aufgrund dieser Diagnose zum "Schwarz-Weiss-sehen" und auch ein wenig zur "Selbstsabotage". Bitte entschuldige meine Offenheit oder schreibe, wenn Du denkst, dass das gar nicht passt."

Alles gut , das stimmt schon so (leider ) daher bin ich mir auch unsicher ob es die passende Medikation für mich ist . Eine Adresse von einem Arzt habe ich schon , allerdings müsste ich 100 km fahren ,was eine regelmässige Kontrolle durch den Arzt erschweren würde ( Könnte max. einmal im Monat hinfahren )


Ich denke ich werde mir dort einfach mal einen Termin machen und mich beraten lassen .

Viele Grüße , Efeu

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 14:59 
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Wohnort: Münster
@moonriver

Vielen Dank ! Werde es mir gleich durchlesen !

Liebe Grüße

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 Betreff des Beitrags: Re: Borderline / Angststörung Alkoholprobleme - Baclofen?
BeitragVerfasst: Montag 7. November 2016, 19:00 
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Liebe Efeu,

"willkommen im Club" !
Oft ist die Alkoholabhängigkeit gepaart mit anderen Problemen (Depression, Esssucht etc.).
Hast du schon mal daran gedacht, beide Probleme in einer Langzeittherapie anzugehen, vielleicht schon mal mit einem Arzt / Neurologen / Psychiater darüber gesprochen ? Es gibt einige Kliniken mit Sucht- und Psychosomatik-Abteilungen...

Liebe Grüße, ohne erhobenen Zeigefinger , sondern :daumen:

Werner

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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